Das Meer ruft, also rein in den Flieger und ab nach Südamerika. Bessergesagt nach Buenos Aires in Argentinien, wo die Norwegian Sun schon wartete den Gästen die unglaubliche Landschaft von Patagonien zu zeigen.
Die Norwegian Sun war frisch renoviert und alles war erstklassig, der Service bei NCL ist sowieso auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt, hier zählen Stammkunden noch etwas.
Bei einem wunderbaren Sonnenuntergang verließ die Norwegian Sun Buenos Aires. Auf dem weitläufigen Pooldeck heizte der Cruise Director die Stimmung an, auf meiner Kabine stand schon ein Früchtekorb und Sekt bereit, so kann der Urlaub beginnen.
Der erste Stopp war Montevideo in Uruguay, dort machte ich eine Stadtrundfahrt und eine Weinprobe auf einem großen Weingut. Zur Weinlese kommen 700 Arbeiter, hieß es und im Jahr haben sie 8 Millionen Flaschen Wein. Weinprobe war gut, der Wein auch und die verschiedenen Fleischsorten auch. So lässt es sich leben.
Nach einem Seetag, an dem ich das Schiff ausreichend erkundete, waren wir dann in Puerto Madryn (Argentinien).
Dort ging es erst zu Klippen in der argentinischen Pampa und da gab es gleich ein tolles Schauspiel. So etwa 10 Wale (Orca) waren unter uns im Wasser auf der Jagd, das war der Hammer. Atemberaubend!
Laut Einheimischer, wären selten so viele Tiere da, aber da weiß man immer nicht, ob die das nicht zu jedem sagen!
Dann ging es weiter zu den Pinguinen.
Also bei den Magellanpinguinen, die waren echt lustig anzuschauen, wenn sie sich watschelnd auf dem Weg zum Wasser machten.
Danach gab es Lamm zu essen, das über offenem Feuer gemacht wurde, lecker.
Es war ein herrlicher, sonniger Tag, bei so um die 28 Grad im Januar.
Abends ging es noch in die Windjammer Bar an Bord, einer Lieblingsbar, mit Livemusik und tollem Personal.
Es folgte wieder ein Seetag, wir waren auf dem Weg zu den Falklandinseln. Die See war etwas rauer, soll aber hier normal sein.
Dann kamen wir zu den Falklandinseln, einem Steinhaufen im Atlantik.
Mit dem Landrover ging es querfeldein, aber wirklich, Scheiß auf die Umwelt, scheint hier das Motto zu sein, wenn es hier nicht mehr ging, wurde halt 2 Meter daneben gefahren.
Ordentlich durchgeschüttelt erreichten wir die Pinguinkolonie.
Die Königspinguine waren so 80 - 100 cm groß und man konnte schon so 1,5 - 2 Meter an sie heran. Das war kein Problem.
Das andere waren dann die Eselspinguine. Natürlich waren auch Ranger vor Ort, man weiß ja nie, was unsere chinesischen Freunde, die mit Selfsticks in allen Ausführungen bewaffnet waren, sich so alles einfallen lassen, um ihre Fratzen der Gleichgültigkeit abzulichten.
Leider regnete es bei diesem Stopp, also englisches Wetter auf den Falklandinseln. Über Stock und Stein, ach nein, über Moose und Flechten ging es zurück zur Norwegian Sun.
Kurs Süd-West war eingeschlagen, auf zum Kap Hoorn, der Südspitze von Südamerika.
Die Fahrt ums Kap Hoorn war sehr interessant. Die See war ruhig, nur um das Kap war für etwa 10 Minuten starker Wellengang, wahrscheinlich da wo Atlantik und Pazifik zusammen treffen. Auch der Wind wurde in dieser Zeit sehr heftig, er pfiff regelrecht ums Schiff.
Beim Abendessen genoss ich den Ausblick auf die Küste Südamerikas. Der Service im inkludierten Bedienrestaurant war erstklassig. Was sagt der nette Herr aus Jamaika, der mich bediente, nachdem ich ihn mit den Worten „You make a good job“ gelobt hatte, „jou men“, jamaikanisch halt.
Dann erreichten wir Ushuaia (Argentinien), die südlichste Stadt der Welt. Leider auch mit etwas Regen, aber die Landschaft war trotzdem interessant. Es ging vorbei an Gletschern und Seen. Auch eine Bootsfahrt im Beagle-Kanal stand auf dem Programm. Wir erreichten so die bekannte, kleine Insel mit dem Leuchtturm. Überall Vögel und dann waren da noch diese Seelöwen auf der Insel, der Bulle war soooo Fett, ein richtiger Brocken. In die Nasen zog dieser stechende Geruch, ein Mischung aus Vogel- und Seelöwenscheiße. Gut das man das auf den Bildern und Videos nicht festhalten konnte.
Die Norwegian Sun durchfuhr den Beagle-Kanal und nahm Kurs auf den nächsten Hafen, Punta Arenas in Chile.
Punta Arenas war der erste chilenische Hafen den wir erreichten.
Hier hatten wir richtig Pech, der Wind war zu stark. Die haben über 2 Stunden versucht das Schiff mit 2 Schleppern an den Kai zu drücken, aber der Wind kam voll auf die Breitseite, keine Chance zum Anlegen.
Norwegian hat umgehend reagiert und ein Programm auf die Bein gestellt um die Gäste zu unterhalten. Die Küchen wurden sofort „hochgefahren“, es mussten ja jetzt alle Gäste mittags versorgt werden.
Aber da waren sie wieder, meine Freunde, meine Landsleute, die jetzt endlich einen Grund zum Nörgeln hatten. Man fragt sich echt langsam, warum die immer so unzufrieden mit allem sind. Machen eine schöne Reise und finden immer eine Nichtigkeit über die man sich beschweren kann.
Der geilste Satz fiel dann im Restaurant am Nachbartisch beim Blick in die Speisekarte "Schau mal, die haben sogar die vietnamesische Geflügelsuppe die Du so gerne in Tüten kaufst", bei so etwas fragt man sich echt........! Praktisch Comedy die das Leben schreibt!
Die Norwegian Sun bahnte sich weiter ihren Weg durch die Magellanstraße, die chilenischen Fjorde und die Kanäle Patagoniens. Es war teilweise ein beeindruckendes, landschaftliches Schauspiel.
Der Kurs ging nun an der Pazifikseite Südamerikas immer weiter Richtung Norden und es wurde immer wärmer.
Wir erreichten Puerto Chacabuco. Der Ausflug führte mich zuerst ins Simpson Valley, welches der gleichnamige Fluss aus dem Gestein spülte.
Dann ging es weiter über die Anden nach Coyhaique, einer Provinzstadt. Die Fahrt dorthin war landschaftlich sehr beeindruckend, um nicht zusagen, grandios.
Der nächste chilenische Hafen war Puerto Montt und die Norwegian Sun wurde mit sonnigem Bilderbuchwetter begrüßt.
Auf einer landschaftlich eindrucksvollen Fahrt ging es vorbei an mehreren Vulkanen zum See Esmeralda. Wir unternahmen eine Bootsfahrt auf dem Lago Esmeralda, die Färbung des Sees war wirklich beeindruckend. Ebenso beeindruckend war der Blick auf den schneebedeckten Vulkan Osorno, atemberaubend.
Weiter ging es zum Petrohùe-Wasserfall, der sich seinen Weg durch Lavagestein bahnt. Auch hier traten die chinesischen Freunde des Deppenzepters (Selfistick) wieder in Scharen auf und man musste sich in achtnehmen nicht aufgespießte zu werden.
Weiter ging die Busfahrt nach Puerto Varas, einem Ort, mit sehr vielen Deutschen. Hier waren wir Mittagessen. Überall waren Schilder auf Deutsch. "Gutmann - das gute Bier", "Restaurant Klein", "Café Haussmann", in einer Bäckerei konnten man auf Deutsch "Kuchen" und "Strudel" lesen. Sehr lustig.
Weiter geht es mit einem Seetag und Kurs Nord.
Hier hatte ich mir eine Tour durch das Schiff, mit Blick hinter die Kulissen gebucht. Man interessiert sich ja schließlich auch für die ganze Technik und die Abläuft. Wir durfte dabei sogar fotografieren, „wir haben nichts zu verbergen“, hieß es. Küchen, Wäscherei, Abfallentsorgung, alles wurde besichtigt und erklärt. Auch so war alles super auf der Norwegian Sun, sie fast knapp 2000 Passagiere, bei etwas über 900 Crewmitgliedern, es gibt ein Pooldeck, mit ausreichend Platz und immer freien Liegen und nahezu keine Liegenreservierer und wenn doch, wusste man sofort aus welchem Land die kamen. Das Schiff hatte viele Bars und 14 Restaurants, in denen wirklich jeder etwas findet. Bei den Spezialitätenrestaurants, die nur einen geringen Aufpreis kosten, gibt es beispielsweise ein Französisches, ein Italienisches, ein Mexikanisches, sowie ein Japanisches mit Showkochen. Auch ein amerikanisches und ein brasilianisches Steakhaus dürfen nicht fehlen.
Die Gäste sind International, was sehr interessant ist, so lernt man auch einmal andere Kulturen kennen und kann den Nörglern aus dem Weg gehen.
Bei der Frage wo man denn herkommt, merkt man dann auch immer wieder, wie die Leute beeindruckt sind, wenn man sagt, man kommt von Deutschland und ist alleine hier. Man findet immer nette Menschen für ein kurzes Gespräch, man muss nur offen für neue Eindrücke sein. Zwischendurch mal ein nettes Gespräch mit der Crew, die bei Norwegian Cruise Line sehr bunt gemischt ist. Neben den in der Seefahrt üblichen Indern und Filipinos, gibt es hier relativ viele von den karibischen Inseln und auch Südamerika.
Der letzte Stopp war San Antonio, von hier ging es mit dem Bus nach Santiago de Chile zum Flughafen. Während der gesamten Fahrt war noch ein einheimischer Reiseleiter dabei, der noch viele Infos zu Chile und der Hauptstadt Santiago gab.
Chile war eh total beeindruckend. Die haben eine Infrastruktur, das ist der Wahnsinn, die bauen wie blöd.
Waren so 5 - 7 km vom nächsten Ort weg als beim Ausflug vom anderen Bus eine Frau umkippte, der (nagelneue) Rettungswagen war in 8 Minuten da. In den Feuerwehrhäusern, die hatten immer welche in den Ortsteilen mit so je 3 - 5 Fahrzeugen, die Fahrzeuge waren vom Lack und Führerhausdesign nicht älter als 2 Jahre, bei den Baufahrzeugen war es genauso.
Der Flughafen von Santiago de Chile, war total neu und nach Dubai der modernste den ich bisher gesehen habe. 2 weitere Terminals werden gerade gebaut.
Das Personal war total freundlich, mir wurde extra die Kofferbanderole gezeigt, dass da wirklich Frankfurt draufsteht, bevor sie an den Koffer geklebt wurde.
Dann ging es mit der tollen Boeing 777 über die Anden zurück in die Heimat. Von Südamerika verabschiedeten wir uns mit einem grandiosen Blick auf die Anden. Es war ein traumhaftes Farbenspiel, einfach der Hammer, so wie die gesamte Reise. Es gab Eindrücke, die ewig in Erinnerung bleiben werden.
Die Route, die Länder, die Leute, das Schiff, die Crew, alles war ein Traum!!!!
Wer noch mehr Lust bekommen hat, ich habe auf YouTube noch ein Video von dieser tollen Kreuzfahrt veröffentlicht, hier ist der Link dazu:
Viel Spaß beim Anschauen, ich glaub es lohnt sich.
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