Nachdem für mich, nach 11 AIDA-Kreuzfahrten, sich keine Urlaubsgefühle mit der Kussmundflotte mehr einstellten und in Rostock Stammkunden keinerlei Wertschätzung erfahren, musste etwas Neues her.
So versuchte ich im Januar 2018 zum ersten Mal eine Kreuzfahrt mit Norwegian Cruise Line. Es ging mit der Norwegian Getaway in die westliche Karibik. Ich muss sagen, alles lief vom ersten Moment an wunderbar, alles war hervorragend organisiert, so sieht guter Service am Kunden aus.
Mit einem Lufthansa Direktflug im Airbus A380 ging es am Vortag der Kreuzfahrt nach Miami. Nette NCL Mitarbeiter wartete schon am Flughafen und schon ging es für eine Nacht ins 4-Sterne Hotel. Diese Vorübernachtung war im NCL Anreisepaket inkludiert und ich finde es sehr entspannend, wenn man nicht den Anreisestress hat, falls es mal zu einer Verspätung kommt.
Foto: Hotel in Miami
Am nächsten Morgen folgte dann der Shuttle-Transfer zum Hafen. Da stand sie dann, die Norwegian Getaway, ein Meisterwerk der deutschen Schiffsbaukunst aus der Meyer Werft. Den Bug der Norwegian Getaway ziert eine Meerjungfrau.
Was sehr beeindruckend war, obwohl das Schiff gut 4000 Passagiere fast, erfolgte der Check-In, trotz ausgiebiger Sicherheitskontrollen in enorm kurzer Zeit. Die checken da wirklich die 4000 Passagiere, über zwei Gangways in nur 2 Stunden ein, Wahnsinn.
An Bord angekommen, ging es erst einmal zum Essen und dann in die Studio-Kabine, so nennt man bei NCL die Einzelkabinen. Alles war wunderbar, auch die obligatorische Sicherheitsübung war schnell absolviert, so stand einem Urlaub nichts mehr im Wege.
Bei herrlichem Sonnenschein verließ die Norwegian Getaway den Port Miami, vorbei an Miami Beach. Dies war auch ein toller Eindruck. Am Himmel kreisten 2 Kleinflugzeuge mit ihren Werbebanner, an Bord startete die Welcome-Party.
Foto: Miami
Es war übrigens Silvester, dementsprechend war auch die Stimmung an Bord. Alle waren festlich gekleidet und so gab Party bis weit nach Mitternacht.
Foto: Silvesterparty auf der Norwegian Getaway
Neujahr begann mit einem Seetag, was für Viele sehr willkommen war. Ich machte mich auf den Weg, die Norwegian Getaway zu erkunden.
Es ging an Kuba vorbei Richtung Süden.
So erreichten wir Roatán, eine Insel die zu Honduras gehört. Die Norwegian Getaway machte am Kai fest, auf dem uns Einheimische schon mit karibischen Klängen begrüßten. Eine tolle Atmosphäre.
Mein Landausflug führte mich in dem Gumbalimba Park, dem besten Naturschutzpark der Insel. Es ging durch tropische Wälder mit vielen Tieren und Pflanzen die ich noch nie gesehen hatte. Überall hörte man die Vögel und sah Kolibris. Durch die Luft glitten elegante Papageien, die Aras mit ihren leuchtenden Farben. In den Bäumen hüpften die niedlichen Kapuzieneraffen. Am Boden sah man seltsame Tiere, die die Einheimischen Rabbit, also Hasen nennen, die aber nicht die typischen langen Ohren hatten. Es war ein besonderes Naturerlebnis auf Roatán, irgendwie so wie man sich die Karibik zur Zeit der Entdecker/Eroberer vorstellt.
Fotos: auf Roatán (Honduras)
Wieder an Bord der Norwegian Getaway ging es weiter durch die westliche Karibik.
Am nächsten Morgen erreichten wir die zu Belize gehörende Insel Harvest Caye, eine Privatinsel die nur von Norwegian Cruise Line angefahren wird. Auf Harvest Caye ist ein richtiges Urlaubsresort, das praktisch keine Wünsche offen lässt. Strand, Pools, Zip-Line, Kanu-Fahren, Schnorcheln, Essen, Trinken und shoppen und ein sehr gepflegtes Umfeld.
Foto: Norwegian Getaway
Mein Landausflug führte mich aber aufs Festland von Belize. Mit einem Katamaran setzten wir über. Belize ist sehr ärmlich, überall sieht man Indios die ihre Wäsche noch im Fluss waschen.
Der Ausflug ging zur archäologischen Stätte der Maya von Nim Li Punit. Dort gab es Ruinen von Ballspielplätzen, Grabstätten und natürlich Gebäude. In einem kleinen Museum wurden Fundstücke ausgestellt.
Foto: Maya-Stätte von Nim Li Punit
Danach ging es noch zu einer Gewürzfarm. Hier konnte man Muskat, Zimt, Nelken und Pfeffer wachsen sehen. Also wir waren da wo der Pfeffer wächst, keine Ahnung warum man da immer ungeliebte Menschen hinschicken will, ist doch total schön in der Natur. Auch Vanille, was eine Orchideenart ist, könnte man sehen und die sind richtig teuer, deshalb wurde die Farm auch bewacht.
Nach dem Ausflug ging es wieder zurück zu Privatinsel Harvest Caye. Hier war noch etwas Zeit die Insel zu erkunden, ehe unsere Meerjungfrau, bzw, die Norwegian Getaway wieder weiter musste.
Foto: Harvest Caye (Belize)
Mit Kurs Nord ging es nach Costa Maya an der Küste von Mexiko. Mein Ausflug ging zu den Maya Ruinen von Kohunlich und Dzibanche.
Die Busfahrt führte durch teils dichten Dschungel, immer wieder unterbrochen von einzelnen, mexikanischen Dörfern, in denen die Zeit stehengeblieben scheint. Ich wusste das Mexiko nicht sehr reich ist, aber das es so arm ist wusste ich nicht. Die haben ja echt nichts. Entlang der Straße standen alle paar Kilometer Autos am Straßenrand, denen ein oder mehrere Reifen fehlten, sehr beklemmende Szenerie.
Dann erreichten wir die Ausgrabungsstätte von Dzibanche, irgendwie meinte man, gleich kommt Indiana Jones um die Ecke. Mitte im Dschungel waren hier Maya-Tempel und weitere Ruinen. Auch ein paar Moskitos begrüßten uns und fanden einige von uns richtig süß. Man konnte die Tempelruine sogar hinaufklettern, ob das allerdings sein muss, muss jeder für sich entscheiden, ich meine, man sollte auch etwas Respekt vor dieser untergegangenen Hochkultur haben.
Foto: Maya-Ruinen von Dzibanche
Wenige Kilometer weiter waren dann die Maya Ruinen von Kohunlich. Hier war auch der Tempel mit riesigen Steinmasken, welche den Sonnengott verehrten. Alles sehr beeindrucken.
Foto: Maya-Ruinen von Kohunlich
Dann ging es wieder durch die mexikanische Provinz zurück nach Costa Maya.
Am nächsten Tag erreichte die Norwegian Getaway die mexikanische Urlaubsinsel Cozumel, hier steppte der Bär, oder auch die Mexikaner.
Hier hatte ich den besten NCL-Ausflug überhaupt gebucht, mit dem Flugzeug ging es zu der archäologischen Stätte von Chichen Itza.
Dieser Ausflug war der absolute Wahnsinn, so etwas von hervorragend organisiert, das er seines Gleichen sucht. Nur 13 Passagiere der Norwegian Getaway hatten überhaupt die Möglichkeit für diesen Ausflug. Am Schiff wartete eine Mitarbeiterin der örtlichen Agentur auf uns. Zwei Taxis standen schon bereit, diese brachten uns zum Flughafen von Cozumel, dort wartete der nächste Mitarbeiter der Agentur und der Pilot. Nach einem kurzen Sicherheitscheck bestiegen wir das kleine Flugzeug. Der Flug von Cozumel ging über das Meer zum mexikanischen Festland und weiter über die Yukatan-Halbinsel. Unter uns, dichter Dschungel, irgendwie erinnerte mich das etwas an den Bud Spencer & Terence Hill Film „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“. Aber wir landeten nicht in der Hölle, sondern am Flugplatz von Chichen Itza, wo schon ein Taxi auf uns wartet, um uns die letzten 8 Kilometer zur Ruine zu fahren. Dort angekommen wartete schon der Gästeführer auf uns, die Eintrittskarten hatte er schon besorgt, so ging es ohne Wartezeit direkt in die Anlage, die eines der neuen sieben Weltwunder und UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Die Pyramide von Chichen Itza war wirklich sehr beeindruckend, auch der Rest der Maya-Stätte, sowie die Akustik auf dem Ballspielplatz. Es ist schon echt beeindruckend, was diese Menschen, damals praktisch ohne jegliche Hilfsmittel geschaffen haben.
Fotos: Maya-Stätte Chichen Itza
Zurück nach Cozumel ging es wieder genauso gut organisiert, dieser Ausflug war in allen Bereichen der Wahnsinn und jeden Cent wert.
Leider ging diese Reise viel zu schnell vorüber, es folge noch ein Seetag. An diesem machte ich eine Schiffsbesichtigung hinter die Kulissen dieses Megaschiffs.
Aber ich muss es wieder sagen, man hatte nie das Gefühl, dass wirklich über 4000 Gäste an Bord waren. Es war alles sehr weitläufig, auf dem Pooldeck fand man immer eine freie Liege, auch zu viert wäre es möglich gewesen, Liegenreservierer gab es praktisch nicht. Auch so war es sehr angenehm, niemand der einem am Buffet seinen Bierbauch ins Hohlkreuz drückt, weil er meint, dann würde es schneller gehen, keine Schlange der Dauernörgler an der Rezeption.
Es gab an Bord insgesamt 19 Restaurants, davon 7 die im Reisepreis enthalten sind und 12 sogenannte Spezialitätenrestaurants, die einen sehr geringen Aufpreis kosten. Verhungern konnte man nicht, es gab immer etwas Leckeres, für wirklich Jeden. Auch die 15 Bars konnten sich sehen lassen. Irgendwie merkte man teilweise überhaupt nicht, das man auf einem Schiff war. Auf dem Oberdeck gab es einen Wasserpark mit verschiedenen Rutschen, einen Minigolfplatz, eine Kletterwand und einen Hochseilgarten. Auf dem Pooldeck gab es einen Bereich, der nichts extra kostete, aber der Zugang erst ab 18 Jahren war.
Neben dem gutbesuchten Casino gab es im Theater jeden Abend Show der Spitzenklasse, u.a. die Tanzshow „Burn The Floor“. Die Norwegian Getaway war rundum ein Erlebnis und die Destinationen sowieso.
Fotos: auf der Norwegian Getaway
Am letzten Reisetag, bevor der Rückflug ging, machte ich noch eine Stadtrundfahrt durch Miami. Vorbei an den Szenehäusern des Ocean Drive, den Villen der Reichen und vielleicht auch Schönen. Witzig zu erfahren war auch, dass man in Florida auf dem Motorrad ohne Helm fahren darf, aber zum Fahrradfahren einen Helm tragen muss.
Foto: Miami Beach
Mit einem Linienflug von SWISS in der tollen Boeing 777-300ER ging es über Zürich dann nach Hause. Ich muss echt sagen, der Flug mit SWISS, war der beste Flug den ich jemals hatte. Endlich ein Flugzeugessen, dass man essen konnte und einem erstklassigen Service, der seines Gleichen sucht.
Dies war also meine erste Kreuzfahrt mit Norwegian Cruise Line, aber nicht die Letzte. So ein tolles Erlebnis verlangt nach mehr, hier wird Service am Kunden noch großgeschrieben. Mittlerweile gelte ich bei NCL auch als Stammkunde und das merkt man hier auf jedem Fall. Auch habe ich bei NCL eine wirklich erstklassige und engagierte, deutschsprachige Reiseberaterin, die immer da ist wenn man sie braucht und alles zur absolut vollsten Zufriedenheit erledigt. Wenn sie mich sehen würde, würde sie mir jeden Wunsch von den Augen ablesen, noch bevor er ausgesprochen ist.
Wem der Bericht noch Lust auf mehr gemacht hat, hier ist noch ein Link zu meinem YouTube Video.
https://www.youtube.com/watch?v=goypogW6qZE
Viel Spaß beim Anschauen, es lohnt sich wirklich.
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