Sechs Wochen vor Abreise: Ein Anruf der CSP mit einem Upsell-Angebot
Drei Wochen vor Abreise: Eine Mail der CSP mit den Reiseunterlagen
Eine Woche vor Abreise: Das Packen beginnt
Zwei Tage vor Abreise: Eine Mail von Costa mit der Zusammenfassung unserer Reservierungen (super, warum kann Aida das nicht?)
Donnerstag, der 6.6.19: Der letzte Arbeitstag und noch eine Nacht schlafen. Schlafen? Geht irgendwie nicht.
Freitag, der 7.6.19: Es geht endlich los.
Den Wecker brauche ich nicht. Obwohl der Urlaubstag wesentlich früher beginnt als normalerweise mein Arbeitstag bin ich vorzeitig auf den Beinen. Ich komme kurz vor 7 Uhr zeitgleich mit meiner Freundin am Bahnhof an. Unsere erste Etappe führt uns nach Magdeburg. Die planmäßige Stunde Aufenthalt nutzen wir für ein Frühstück. Auch unser IC aus Leipzig kommt pünktlich und wir können direkt bis nach Warnemünde fahren. Wir kommen pünktlich an. Es ist kurz nach 12 Uhr. Der Check-In sollte laut Reiseunterlagen erst ab 14 Uhr beginnen. Unser Plan: Mal schauen, ob wir schon das Gepäck abgeben können und dann zum alten Strom bummeln und ein Fischbrötchen essen. Wir geben also unsere Koffer ab. Eine nette Dame schickt uns direkt zum Check-In. Mir rutschte ein "Jetzt schon?" heraus. Die Antwort: "Natürlich, warum wollen sie denn warten?" Wir bedanken uns und gehen in die Abfertigungshalle. Die Örtlichkeiten kennen wir. Vor beinahe genau einem Jahr begann hier unsere Ostseereise mit der Mar. Und ich selbst startete erst vor 6 Wochen mit der Diva zu einer Kurztour. Diesmal hat das Schiff keinen Kussmund sondern einen gelben Schornstein. Und weitere Unterschiede folgen. Eine Dame zeigte uns den Weg zu den Schaltern und meint, wir können uns einen der Herren aussuchen. Es ist tatsächlich so, dass geschätzt 4-6 (ich war zu überrascht, um zu zählen) Costamitarbeiter bereits auf neue Gäste warten. Der Herr notiert etwas auf den von uns ausgefüllten Einschiffungsformular, gibt es zusammen mit einem Infozettel zurück und macht das übliche Sicherheitsfoto. Auf diesem Einschiffungsformular stehen auch die Gesundheitsfragen und die Antworten sieht er sich auch an. Nur eine Bordkarte bekommen wir nicht. Und was wird einem beim Check-In immer gesagt? Natürlich Worte wie Seenotrettungsübung, Pflicht, pünktlich zurück und all so was. Was sagt uns der Costamitarbeiter. Gehen sie auf Deck 9 . Dort ist das Buffetrestaurant. Meine Kollegen zeigen ihnen den Weg. Die Kabinen sind ab 14 Uhr fertig. Sind wir etwa auf dem falschen Dampfer? Ich darf bei Aida die Überholspur benutzen, aber so schnell war ich noch nie auf einem Schiff. Wir überlegen uns eine Handgepäckaufbewahrung zu suchen und dann ohne Gepäck in den Ort zu laufen. Das hätten wir auch getan, wenn uns dieses Einschiffungsformular beim Betreten des Schiffes nicht weggenommen wäre. Da waren wir nun auf der Costa Favolosa, ohne Bordkarte und ohne Beleg. Wie kommen wir jetzt wieder vom Schiff? Wir stehen noch überlegend an den Fahrstühlen als uns ein Mitarbeiter hinein winkt. Die 9 hatte er schon gedrückt. Da müssen wir wohl auf das Fischbrötchen verzichten. Strategisch günstig kommen wir auf dem Weg direkt an der Handgepäckaufbewahrung vorbei. Sogar eine betreute! Da brauchen wir ja nicht einmal umpacken. Also wie im Theater, Gepäck abgeben, Nummer bekommen. Perfekt! Ich kann mich plötzlich erinnern, dass wir, wenn wir an dem Selbstbedienungsrestaurant vorbei gehen direkt zum Sonnendeck kommen. So ist es dann auch. Zuerst aber ein Foto von der Baustelle:
Hier entsteht das neue Kreuzfahrtterminal.
Danach suchen wir uns einen Tisch und ich studiere den Infozettel, den wir beim Einchecken bekommen haben. Dort heißt es wörtlich: " Wir freuen uns, Sie ab 11.15 Uhr an Bord Willkommen zu heißen". Der nächste Hinweis gilt dem dem Gepäck und der Kabinenfreigabe. Weiterhin sind sämtliche Öffnungszeiten der Restaurants erläutert. Es gibt noch einen Hinweis auf eine Infoveranstaltung und auch darauf, dass es eine Sicherheitsübung geben wird. Und wann genau? Ganz einfach, wenn wir das Notfallsignal hören. Ok, wir sind nicht auf Aida. Spontan ändern wir unseren Plan. Es gibt tatsächlich kein Fischbrötchen! Draußen wird es ohnehin zu kalt zum Sitzen und am Buffet wird sich bestimmt etwas Leckeres finden. Bis zur Kabinenfreigabe dauert es keine Stunde mehr und die Infoveranstaltung um 15.30 Uhr sollten wir auf jeden Fall besuchen. Das einzige Problem sind die Getränke, so ohne Bordkarte. Es gibt Wasser und Kaffee. Also auch nicht wirklich ein Problem.
Dann ist die Zeit auch schon um. Wir holen unser Handgepäck und gehen in unsere Kabine die wir auf Deck 7 direkt bei den gläsernen Fahrstühlen schnell finden.
Wir haben übrigens das Upsell-Angebot angenommen. Für einen Aufpreis tauschen wir die Mini-Suite gegen eine Suite, allerdings ohne Suitenleistung. Meine Freundin wollte, ich wollte nicht. Es war letztendlich eine simple Überlegung, die zur Entscheidung geführt hat. Wenn wir gleich das erste Angebot ablehnen bekommen wir vielleicht nie wieder eines. So ist diese Suite jetzt unser Domizil für die kommende Woche.
Normalerweise mache ich zuerst einige Bilder von der Kabine, bevor die Sachen "verteilt" sind. Diesmal sind wir aber zu zweit. Und ich glaube, meiner Freundin gehe ich mit meiner Fotowut etwas auf die Nerven.
Unsere Koffer sind schon da. Auch unsere Bordkarten liegen bereit. Meine Freundin erkundet die Kabine, ich befasse mich mit den ganzen Unterlagen. Die Rettungswesten liegen auf dem Bett bereit. Ein diskreter Hinweis auf die irgendwann kommende Übung.
Jetzt sind wir richtig angekommen.
Das "Experiment Costa" kann beginnen.
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