1.Tag Seychellen
Heute Morgen erreiche ich sie, die Seychellen. D. h., erreicht haben wir sie eigentlich schon früher. Denn es sind etwa 115 Inseln. Da ist das Schiff bei der Anfahrt sicher schon an welchen vorbeigefahren. Weit verteilt im Indischen Ozean und längst nicht alle sind bewohnt.
Die hier jedenfalls ist bewohnt – das ist Mahe, die Hauptinsel. Und wo das Schiff hier anlegt, das ist Victoria, – na ja, wenigstens fast. Wenn ich mich so umschaue, ist es eher ein Industriehafen und man muss schon noch ein bisschen laufen, um in die Stadt zu kommen - wenn man nicht gerade in einen Rucksack passt und getragen wird… Aber Mahe will der Teddy ja erst morgen so richtig besuchen.
Für heute habe ich erstmal großes Kino gebucht. Schnupper-Sightseeing kompakt. „Perlen der Seychellen: Praslin und La Digue“.
Kaum angekommen geht es also schon wieder fort. Am Ende des Hafengeländes steht die Fähre bereit. Ob man nun diesen ersten Eindruck vom Paradies interessant findet oder auch nicht, man tut ohnehin erstmal gut daran, sich nicht so genau in der Gegend umzuschauen, sondern lieber nach unten, auf den Boden zu achten. Denn der ist so gar nicht auf die empfindlichen Touri-Haxen eingerichtet. Hochstehende Betonplatten und grobe Schlaglöcher warten nur darauf, die persönliche Mobilität für den Rest des Urlaubs stark zu begrenzen. Teddy erlebt, dass selbst ein Aida–Scout, also eigentlich ein „Wegfinder“, hier leider eher von dem Weg gefunden wird und die Sache so vorerst beim Schiffsarzt endet. Also Vorsicht!
Wenn man dann aber die 200 bis 300m Hürdenlauf erfolgreich absolviert hat, dann scheint man wieder sicher, -auf der Fähre nach Praslin. Und schon beim Einsteigen wird man für seine Mühen belohnt. Es gibt Geschenke…Großzügig werden Reisetabletten verteilt. Also doch nicht in Sicherheit? Man hat da wohl so seine Erfahrungen…Doch der Teddy nimmt nichts an. Man muss auch mal verzichten können. Vielleicht kriege ich ja später ersatzweise etwas Anderes, was der seefeste Teddy eher gebrauchen kann.
1 Stunde dauert nun die -gegen alle Erwartungen- ruhige Überfahrt nach Praslin und so sind die Mägen voller Tabletten, die Tüten aber bleiben i. d. R. leer.
Hoffentlich machen die verteilten Tabletten nicht schläfrig, denn spätestens ab jetzt lohnt es sich, hellwach zu sein. Schon beim Einsteigen waren Nummern verteilt worden -je etwa 20 Stück von jeder Sorte. Jetzt die Gegenstücke am Anleger -in Form der Guides. Eine Hälfte des Ausflugs bleibt erstmal auf Praslin und die andere Hälfte besteigt mit ihren Guides direkt das nächste Schiff, die Fähre nach La Digue. Teddy ist mit seinen Leuten erstmal für Praslin eingeteilt. Und er hat wohl auch Glück mit dem Guide. Es ist eine „Guidin“ mit Namen Farida. Aber das Wichtigste - sie spricht Deutsch. Und das lässt hoffen, dass der Teddy auch mal mehr mitbekommt, als die dürftigen und sicher auch fehlerbehafteten Übersetzungen meiner Begleiter…
Ein kleiner Bus fährt uns zum Naturpark „Vallee de Mai“,einem relativ ursprünglichen Urwald.
Und hier soll ich sie dann zu sehen bekommen, die Coco de Mer, diese Riesen-Kokosnuss, die es nur hier, auf den Seychellen gibt.
Das selbst eine Nuss größer als der Teddy ist, diesen
Vergleich brauche ich in diesem Fall nicht zu scheuen,
denn diese Frucht steht
sogar im Guinness-Buch der Rekorde. Es gibt keine Pflanzen mit größeren Samen.
Und was hier der Samen und der Blütenstand vom männlichen Baum ist..? Da
brauchen mir meine Leute nicht erst mit Bienchen und Blümchen kommen. Der Teddy
weiß Bescheid. Und wenn nicht, dann wäre es auch so nicht zu verwechseln.
Nicht von ungefähr meinte man früher auch mal, dass es ein prima Potenzmittel ist. Glaube versetzt ja bekanntlich Berge, aber in diesem Fall wohl dann doch eher gar nichts. Schade eigentlich. Und deshalb ist man -wegen Wirkungslosigkeit- von diesem pseudo medizinischen Gedanken dann doch wieder abgekommen. Nicht immer sollte man sich halt allein von der Optik leiten lassen… Ein Trugschluss also. Mehr Schein als Sein. Nun gut, es sind halt Pflanzen und daher hat der Vergleich und haben die Parallelen zum Menschen ihre Grenzen spätestens da, wo es um die Befruchtung geht. Das läuft hier über den Wind, bzw. vor allem wohl auch über Echsen die hier
in den Bäumen rumturnen.
Und weil die Samen dann auch schon mal ins Meer gefallen
sind, reimten sich die Seefahrer, darunter sogar der berühmte Magellan, und die
Bewohner von z. B. den Malediven da was zusammen, wenn sie diese seltsamen und
ihnen fremde Gebilde fanden. So ging das Gerücht um, dass es tief unten am
Meeresgrund wohl einen großen Baum mit diesen Teilen geben muss. Einen riesengroßen
Baum, den aber niemand je zu sehen bekommen hat. Daher auch der Name „Coco de
Mer“. Aber auch dieser Glaube brach dann zusammen, als der erste dann die Bäume
mit diesen Riesennüssen nicht auf dem Meeresgrund, sondern auf den Seychellen
entdeckte.
Der Glaube verschwand, der Name blieb. Und hat man sie vor der Entdeckung der wahren Quelle ihres Ursprungs nur recht selten gefunden, was sie finanziell wertvoll machte, sorgten Geldgier und Aberglaube genau dafür, dass es mit dem Wert weiter so blieb, in dem sie durch schwunghaften Handel wieder selten wurden...
Heute gibt es sie wild wachsend, nur noch auf Praslin, wo der Teddy gerade mitten in der Botanik steht und auf Curieuse, wo der Teddy übermorgen sein wird. Die paar Exemplare im Botanischen Garten von Mahe sind gepfuscht, -die hat man da einfach hingepflanzt.
So, und das ist die Geschichte der Coco de Mer. Vom Teddy mal etwas verkürzt und zusammengefasst, aber für den Hausgebrauch durchaus stimmig.
Dann kann es jetzt auch weitergehen, denn die Zeit des Kreuzfahrerteddys ist begrenzt. Das Wesentliche habe ich gesehen und auf meiner To Do -Liste kann ich bei Coco de Mer nen Haken dran machen.
Jetzt aber zu den Granitfelsen am Strand. Und hierzu geht es
zum Anse Lazio. Es ist dieses Bild,
was man unweigerlich mit den Seychellen verknüpft, -diese sagenhafte Kulisse
aus Granitfelsen. Und endlich ist er da, am Ziel seiner Träume. Teddy steht
ihnen gegenüber und der Teddy ist begeistert.
Endlich mal nicht nur auf
Bildern, sondern live. Und dies soll mich die ganzen 3 Tage hier begleiten -in
immer wieder anderen Formen und Formationen. Für den Anfang ist der schon hier mal
nicht schlecht, -mein erster typischer Seychellenstrand. Und direkt von der
Wasserkante aus ist er noch imposanter. Aber es wird ja noch besser kommen, viel besser, -weiß
ich aber jetzt natürlich noch nicht. Mir wird auch von ganz vielen kleinen
Krabben berichtet, welche die Felsen bevölkern.
Um die zu beobachten, muss man aber ins Wasser waten, also keine Chance für den Teddy...
Bevor ich mir aber hier vor Ort noch weiter wegen meiner körperlichen Einschränkungen Gedanken mache und mich ärgern muss, wird mir auch schon der nächste Nachteil vor Augen geführt -es geht zum Mittagessen… Sieht man dem Ty gar nicht an, aber für die Teddys ist das verlorene Zeit.
Nicht so für die zahlenden Gäste. Die bekommen jetzt ein
tolles Buffet. Den Teddy tröstet es aber, dass er direkt am Meer sitzt und sich
so die tolle Umgebung statt der Völlerei anschauen kann.
Und da entdecke ich ihn wieder, den kleinen roten Vogel, der am ersten Tag auf Mauritius nicht stillgehalten hat...
Das die Lage der Location hier klasse ist, das kann ich also selbst beurteilen. Wie ich höre, spielt aber wohl auch das Kulinarische hier in einer vergleichbaren Liga. Wie überhaupt auf der ganzen Tour: Wenn Essen geboten wird, ist es immer gut. Und genau das kennt man ja wohl durchaus auch anders…Kaltes Roastbeef in Florenz, 3 abgezählte Sonderzüchtungen von Zwergkartoffeln im Norden, kleinste Snacks die unter „Mittagessen“ firmieren….Nicht immer, aber doch schon häufig so erlebt. Hier aber nicht! Der oft kritisierte Preis für den Ausflug beginnt sich immer mehr auszuzahlen. Am Ende des Tages kann man ja mal Preis/Leistung gegenrechnen.
Fast hätte ich noch ein kleines Highlight zu erwähnen
vergessen, die Entschädigung für viele Dinge, die uns Teddys aus den unterschiedlichsten,
oftmals fadenscheinigsten Gründen immer wieder vorenthalten werden…. So wie Schwimmen
und der Heli-Flug -um nur mal zwei davon zu nennen. Hier aber ist es nur uns
Leichtgewichten vorbehalten -das Reiten auf einer Riesenschildkröte.
Auch am Anse Lazio gibt es die, in einem Gehege. Schnell aber stelle ich fest, dass die als Transportmittel für zeitlich eingeengte Kreuzfahrer eher nicht geeignet sind und so verlasse ich mich lieber auf den Träger. Da kommen dann wenigstens alle zu spät…
Und nun geht es, nach dem Mittagessen, ab zum Fährplatz. Nächste Etappe nun mit Rollentausch. Unsere Ausflugshälfte übernimmt ab jetzt auf La Digue die Mittagschicht...
In der nächsten Folge erlebt der Teddy das wahre Paradies. Auf La Digue erlebt er die Felsenkulissen wie gemalt...
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