1. Tag Seychellen "La Digue" (Fortsetzung von "Perlen der Seychellen")
...Und nun geht es, nach dem Mittagessen, ab zum Fährplatz.
Nächste Etappe nun mit Rollentausch. Unsere Ausflugshälfte übernimmt ab jetzt auf
La Digue die Mittagschicht. Nach 20
Minuten Überfahrt kann die Schicht dann auch beginnen -auf der weitgehend
entmotorisierten Fahrradinsel. Nicht nur für den kurzbeinigen Teddy macht man
heute aber mal eine Ausnahme und auf der Ladefläche eines auf Planwagen
getrimmten Klein-LKW,
geht die Fahrt zu einer Kokosnussfarm.
Aber was sind das denn da, 100m weiter landeinwärts, für
aufgestellte beschriftete und verzierte Steine? Ja, das ist tatsächlich ein
alter Piratenfriedhof.
Diese umweltbewussten Piraten haben wohl irgendwann mal mehr oder weniger höflich und mit mehr oder weniger Nachdruck angefragt, ob die hier ihre Toten abliefern und begraben können. Man kann halt nicht alles ins Meer schmeißen, auch wenn die in den Filmen so tun, als wenn die früher solche Umweltfrevler waren. Hier ist der Gegenbeweis, die wahre Geschichte also. Und die Anzahl der Grabsteine zeigt, dass sich die „freundliche“ Nachfrage damals gelohnt hat. Das Bild vom risikobehafteten Beruf des Piraten täuscht anscheinend nicht. Bei dieser Art Tätigkeit herrscht offenbar tatsächlich ein hoher Verschleiß. Jede Menge verdienter Piraten hier -in bester Lage. Das hätte den Teddy jetzt aber mal interessiert, sich das aus der Nähe anzuschauen. Doch was soll ich machen? Auf mich hört doch hier keiner. Dabei sollen Piraten, und sogar lebende, einige Tage später noch mal ein Thema werden…
Statt den Piraten hier die Ehre zu erweisen, ist der Teddy
nun auf der Kokosnussplantage.
Ganz nett und interessant, was die so alles mit den Kokosnüssen machen. Die früheren Besitzer allerdings machten da traditionell eher weniger. Die haben es sich lieber im Herrenhaus gemütlich gemacht. Für die Arbeit hatte man Sklaven. Und selbst als die Sklaverei in England und Frankreich schon abgeschafft war, hatte man immer noch welche… Hier, auf den Inseln mitten im Indischer Ozean, ist es so abgelegen, dass man -trotz Verbot- erstmal fleißig weitergemacht hat. Wobei der Fleiß wieder nur sehr einseitig war…
An einem Schildkrötengehege vorbei fährt uns das lustige
Gefährt nun zu einem weiteren Strand, Anse Source D`Argent. Und der toppt
den von Praslin noch. Zumindest von der Optik her…
Kleiner Tipp: den Strand
erreicht man von der Seite und so kann man vom Weg aus nicht direkt alles
überblicken. In Unkenntnis der Umstände legen meine Leute Teddys
Transportbehausung, den Rucksack also, direkt an der ersten erkennbaren Bucht
nieder und das ist nicht der schönste Platz. Fanden die anderen sicher auch,
sonst wäre er ja sicher auch schon besetzt gewesen… Tatsächlich gibt es noch
weitere, je nach Wasserstand durch Felsen abgetrennte Plätze. Einfach den Weg
herum um den ersten großen Granitblock, dann hätten die das auch trockenen
Fußes geschafft -der getragene Teddy ja sowieso. Aber ich will jetzt mal nicht
weiter nerven und klugscheissern, sonst hat sich das bei mir gleich mit dem
„trocken“ doch noch erledigt….Hauptsache Schatten.
Im Wasser allerdings gibt es hier wohl gewisse
Einschränkungen. Ein gebaggerter Graben durchbricht den mit kurzem Seegras
bewachsenen Grund und ermöglicht das Erreichen sandigerer Gefilde. Im Moment
ist der Wasserstand hier mittelprächtig, also weder richtig Ebbe, noch richtig
Flut. Bei solch einem flach abfallenden Ufer macht das schon eine Menge aus.
Wie gesagt, hätte wohl auch schlimmer kommen können. Und es geht ja auch vor
allem um die Kulisse. Bin ja schließlich nicht zum Baden hier. Auch wenn ein
wasserfester Teddy bei der Betrachtung hier klare Vorteile hätte. Und dies
nicht nur wegen dem fast 30 Grad warmen Wasser in dem die anderen jetzt gerade
stehen und den großen Fischen die einen dort umschwärmen…
Aber auch aus diesem Paradies wird der Teddy wieder vertrieben,
bzw. getrieben, weil die Uhr auch hier nicht stehen bleibt.
Und während die Sonne bei der Rückfahrt schon langsam in den Feierabend gleitet, überlegt der Teddy, was er heute so alles gesehen hat. Und auch, was er nicht gesehen hat, z. B. den Black Parrot, eine seltene
schwarze Papageienart.
Wie viele Pflanzen und Tiere hier im Indischer Ozean, so ja auch die Coco de Mer, ist er eine "endemische" Art, d. h., dass er nur hier vorkommt. In Verbindung mit den ganzen teils skurrilen Randerlebnissen auf seinen Reisen, kommt da beim Teddy die Frage auf:
Gibt es eigentlich auch endemische Passagiere? Passagiere also, die es so nur bei Aida gibt…
Und diese "Teens" hier meine ich nicht damit....
Im nächsten Teil, dem zweiten Tag auf den Seychellen, bleiben wir auf Mahe und es geht "auf eigene Pfote" los. Botanischer Garten, mit dem öffentlichen Bus zu 3 tollen Stränden und zum Schuss noch mit einer Kamera weniger eine Rollercoasterfahrt für 50 Cent...
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