3. Tag Seychellen
Am dritten und letzten Tag auf den Seychellen geht es heute auf den Ausflug „Segeln zwischen den Trauminseln“. Und wenn der nur halbwegs hält, was der Name schon verspricht…
Erstmal aber wieder auf die Fähre nach Praslin. Scheint eine ruhige Überfahrt zu werden, denn heute ist man hier nicht so freigiebig mit den Reisetabletten, ggf. sind die aber auch vergriffen, denn am ersten Tag hatte wohl so ziemlich jeder Dritte –in der irrigen Erwartung großen Ungemachs- diese Gratisprobe angenommen. Falls dabei einer auf den Geschmack gekommen ist…-heute gibt es wohl nichts. Aber es gibt auch noch etwas anderes nicht –nennenswerten Seegang. Die meisten Tüten bleiben also auch heute leer...
Auf Praslin steigen wir, mit etwa 50 Gleichgesinnten, auf einen Katamaran. Und welch Zufall, welch Glück, wieder ist „Farida“ unser Guide. Das verspricht nicht nur ein forsches Mundwerk und eine Sprache die der Teddy versteht, sondern vor allem auch Lautstärke. An jeder Ecke des Bootes, ja selbst im Wasser wird man sie heute wohl hören und verstehen. Ein enormer Vorteil, wenn man sich nicht immer um den Guide scharren muss, um etwas vom Gesagten mitzubekommen. Schon am ersten Tag, im Naturpark, als wir uns zwecks Foto mal kurz von der Truppe entfernt haben, hatte sich gezeigt, dass man sie auch 2 Wegbiegungen weiter, trotz dichten Bewuchses, nicht nur orten, sondern auch noch verstehen konnte. Und dafür braucht die kein Mikro. Andererseits ist es kein Wunder, dass wir, außer einem wohl schwerhörigen Gecko, kein sonstiges Getier gesehen haben...
Und Glück haben wir nicht nur mit dem Guide, sondern auch –und das sage ich mal an dieser Stelle- mit dem bisherigen Wetter. Noch nicht ein einziger Tropenschauer hat uns bisher erwischt.
Die auf dieser Fahrt zugelassene maximale Regenmenge ist offenbar schon verbraucht, –alles beim zweiten Seetag… Also, wenn ich mich darauf verlassen kann, dann lässt das auch für den weiteren, jetzt noch 17-tägigen großen Rest der Tour hoffen.
An verschiedenen, teils bizarren Küstenlinien vorbei,
geht
es zum ersten Schnorchelstopp, -direkt bei einer kleinen Insel.
Über der
Wasserlinie ein wahres Kleinod, wo auf dem Inselchen nur noch der barfüßige Schiffbrüchige
mit der zerrissenen Buxe und der Flaschenpost fehlt, ist unten ein zerstörtes
Korallenriff zu sehen. Wie ein Scherbenhaufen bedeckt das Abgestorbene den
Boden.
El Nino, der Tsunami 2004 und vor allem aber das zu warme Meer sollen
hier mitgewirkt haben, bzw. bei Letzterem noch wirken. Aus den bekannten
betriebstechnischen Gründen, bleibt dem Teddy dieser Anblick erspart. Fische
sind trotzdem noch da, aber es fehlt eben der Rahmen.
Dafür ist etwas anderes da, etwas Seltsames. Erst glauben unsere Leute wohl, dass es Einbildung ist, als sie beim Schnorcheln immer wieder kleine Stiche spüren. Zu sehen ist im Wasser jedenfalls nichts. Wieder an Bord, stellt sich heraus, dass offenbar mehrere Leute an diesen vermeintlichen Halluzinationen leiden. Sind aber wohl doch keine Hallus, sondern, laut Farida, irgendwelche kleinste Viecher oder irgendwelcher Plankton, der diese Stiche verursacht. Also genau weiß der Teddy das jetzt auch nicht, man liest ja auch nichts darüber, jedenfalls geht das Jucken und leichte Brennen, was jetzt auftritt, nach dem Abduschen mit Süßwasser mehr oder weniger schnell weg.
Jetzt aber die Leihflossen und Brille bei Seite gelegt, –es gibt Barbecue. Und, wie ich als Abstinenzler ja nur sehe, höre, aber nicht beurteilen kann, hat man wohl schon schlechter gegessen...
Noch während die Letzten am Buffet anstehen, geht die Fahrt weiter.
Kurs Curieuse, und das Ziel
ist schon in Sicht. Die Insel ist ein einziges Naturschutzgebiet und heute
nicht mehr bewohnt.
Nur zwischenzeitlich hatte man hier, bis 1965, Lepra-Kranke
untergebracht. Die prominentesten Bewohner heute sind die teils uralten Riesenschildkröten. Manche sind sogar schon versteinert...
Aber auch sonst dürften die meisten der hier lebenden die Lepra-Periode schon erlebt und überlebt haben, - damals, das Kommen und Gehen…
Gehen, das können hier auch die Schildkröten und zwar
theoretisch über die ganze Insel. Dieses „freilebend“
muss man aber durchaus relativieren. Es ist jetzt nicht so, dass man über die
Insel läuft und überall, oder zumindest hier und da, Schildkröten unter den
Büschen hocken. Eher halten sie sich da auf, wo sie mutmaßlich etwas zwischen
die Kieferschalen bekommen. Direkt beim Betreten der Insel werden wir von einer
ganzen Schar begrüßt.
Ob man in diesem Naturschutzgebiet nun unbedingt gleich etwas von den Bäumen und Sträuchern reißen muss, um sie vor dem Hungertod zu retten, erscheint aber mehr als fraglich…
Den Hungertod werden offenbar auch die „Nicht-Aida-Gäste“ kaum erleiden. Eine nicht unwesentliche Anzahl von Personen anderer Ausflüge sitzen unter einem überdachten Freisitz und es wird Barbecue zubereitet. Unsere Truppe kommt ja schon gesättigt von Bord, hat daher Zeit gewonnen, und so erklärt uns Farida die Aufzucht- und Krankenstation der Schildkröten.
Und natürlich geht der Teddy auch zu den ganz kleinen Schildkröten. Und er wundert sich und ist fast ein wenig neidisch, was aus so einem Zwerg für ein Koloss werden kann. Ob er sich damit trösten und Hoffnung schöpfen kann, dass die Schildkröten hunderte von Jahre dafür brauchen und der Teddy doch noch so jung ist…? Nun, falls die Zeit also diesbezüglich doch noch für den Teddy sprechen sollte…., -meine Jeanshose ist ja noch umgeschlagen, da hätte ich schon noch Reserven… Und was mir noch Mut macht: Teddys Leute glauben wohl auch noch an Wachstum, sonst hätten die die Buxe ja auch gleich passend kaufen können...
Auf der Insel gibt es zumindest einen öffentlichen Weg, der
die Insel durchquert. Dafür bleibt unserer Truppe aber keine Zeit. Wir fahren
nun zur anderen Seite, mit dem Boot, zu einem kleinen und feinen Strand. Das
Boot ankert etwas vor dem Strand
und wer möchte, der kann rüber schwimmen. Klar
möchte ich, aber ich kann doch nicht. Der Strand wird aber auch dem nicht wasserfesten
Teddy nicht vorenthalten und so wird er mit dem Schlauchboot trockenen Fußes
(trockener Pfote) rübergebracht. Und außerdem kann man auf diese sichere und
ohnehin bequemere Art auch noch ein Handtuch und Sonstiges für die nächste immerhin knappe Stunde mitnehmen.
Die weiß/gelben Flaggen sind gehisst, bzw. abgelegt und der
tolle Strand ganz allein in Aida-Hand. Ich finde es klasse hier. Zwar keine
Granitfelsen, aber ein toller Naturstrand. So natürlich, dass um das
ausgebreitete Handtuch herum rege Bautätigkeit herrscht.
Krabben sind hier die Baumeister und scheinen sich an unserer Anwesenheit nicht wesentlich zu stören. So einsam ist der Strand wohl dann doch nicht, als das die noch nie einen Teddy oder auch Menschen zu Gesicht bekommen haben. Weiterhin schleppen sie emsig Sand aus den gebuddelten Erdlöchern. Wir müssen unbedingt hier weg sein, bevor die uns unterhöhlt haben!
Wenn sie es denn vorgehabt haben, sie schaffen es nicht, die Krabben-Baumeister. Wieder viel zu früh werden wir aus dem Paradies vertrieben. Das Boot lichtet die Anker und hier bleiben wäre gerade heute schlecht, denn schon heute Abend legt auch das große Schiff, die „AIDA BLU“ ab und nach 3 Tagen verlassen wir die Seychellen. Teddy ist ja nicht so der melancholische Typ, aber ich glaube, dass ich spätestens heute Abend Pippi in den Augen habe…
Doch großer Trost, auch wenn ich es kaum glauben kann, aber wir sind immer noch unterhalb vom Äquator und erst ein Drittel der Reise ist rum. Und was hat der Teddy dabei schon alles gesehen und erlebt. Aber was soll da noch mehr kommen…?
1. Seetag zum Oman
Heute erreichen wir den Äquator.
An Deck findet die „Äquatortaufe“ statt, -natürlich wieder ohne die Teddys. Das komische Zeug was die dabei essen und trinken müssen soll aber auch gar nicht mal so lecker sein.
(ausnahmsweise stelle ich hier also mal ein Foto vom "Essen" ein...)
Und dann wird man auch noch mit „Taufwasser“ bespritzt, mittels einer Klobürste. Wo stammt die her? -Unsere ist jedenfalls noch da… Aber was machen die nicht alles für so ne Urkunde. Und damit kommen die nun stolz in die Kabine gestiefelt , -der „Dieselhai“ und die „Meerjungfrau“.
Der Ty und der Teddy spielen das jetzt mal nach, als Lightversion, ohne dieses ekelige Zeug und vor allem ohne Klobürste. Mit „T“ also muss der Taufname beginnen. Dann wollen wir beide „Tigerhai“ heißen. Das klingt wenigstens schön gefährlich. Und vor allem gibt es den, anders als „Dieselhai“ und so, wirklich. Aber beide „Tigerhai“, das geht nicht. Also Nr. 1 und 2. Aber wer ist jetzt die Nr. 1? Zur Schlichtung taufen die uns jetzt einfach „Ty der Tintenfisch“ und „Teddy der Tümmler“. Ist ja auch ganz schön. Noch schöner aber ist es, dass die sogar Urkunden für uns haben. Endlich wird hier auch mal an die Teddys gedacht…
Aber etwas macht mich jetzt nachdenklich…Da müssen wir doch beim Hinflug im Flieger was verschlafen haben. Im Gepäckfach war jedenfalls keine Taufe…
2. Seetag zum Oman
Wir erreichen nun ein Gebiet, dass unsere Reise abenteuerlich werden lässt. Das Gebiet der gefürchteten Somalia-Piraten. Zwar versucht uns der Kapitän bei seiner Info-Durchsage zu beruhigen und gibt kund, dass ein Kreuzfahrtschiff eher weniger das Ziel dieser wilden Gesellen ist, gibt aber dennoch Verhaltenstipps. Ruhe sollen wir bewahren und uns für den Fall der Fälle auf dem Gang auf den Boden setzen.
Dennoch rüstet man hier auf. Wachposten werden aufgestellt,
die man nicht ansprechen und so von der Arbeit abhalten soll. Auf Deck 5 z. B.
ist an jeder Seite ein Bereich für diese abgesperrt. Und noch etwas entdeckt
man. An mehreren Stellen sind hier jetzt Wasserkanonen zur Abwehr installiert.
Okay, offensichtlich wird es ernst. Ab jetzt heißt es wachsam sein.
Zur Entlastung des Wachpersonals bieten die unerschrockenen
Teddys ihre Unterstützung an. Spontan melden sie sich zum Freiwilligendienst,
ernennen sich zu Hilfssheriffs und beschließen fortan, mit einem Säbel
bewaffnet und einem Stirnband als Piraten getarnt, auf dem Balkon Wache zu
schieben.
Noch hält der Ty das wohl alles für ein Spiel. Derart bespaßt, grinst er jedenfalls permanent und macht einen auf unerschrocken…Oder aber drückt er damit absichtlich seine Furchtlosigkeit aus, -setzt also offenbar auf die Vertreibungstaktik…?
3. Seetag zum Oman
Der Teddy stellt fest, dass nicht nur die Piraten außerhalb, sondern schon an Bord nicht alle Leute hier so freundlich und gutgelaunt sind wie der Ty und er. Das beginnt oft schon bei den Kabinennachbarn. Bin ich denn eigentlich so hässlich, das man sich abwendet, sobald man auf dem Balkon entdeckt wird? Und auch wenn man sich auf dem Gang trifft, -der Gruß geht ins Leere. Man kann also auch die Luft grüßen, das Ergebnis ist dasselbe. Nun, dann eben nicht. Der Grund wird sich uns wohl nie erschließen und irgendwann stellt man seine Bemühungen ein.
Die Teddys sind jedenfalls freundlich und zumindest der dauergrinsende Ty dies auch sehr offensichtlich. Und wir sind diszipliniert und bauartbedingt von Natur aus auch leise. Wo also liegt das Problem, höfliches und respektvolles Verhalten an den Tag zu legen?
Im nächsten Teil erreicht der Teddy einen ganz anderen Kulturkreis, den Oman. Dort ist er auf privater Tour und erlebt, dass Kleider hier manchmal Türen öffnen und warum er auf "Tropfen der Götter" verzichtet kann. Und warum Strafe nicht immer auf dem Fuße folgt...
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