(...Ob nun individuell gebucht, in kleiner Gruppe oder mit Aida-Busladung, alles vermischt sich. Hier in Petra ist man nicht allein –zumindest nicht auf der Hauptroute. Es gibt auch steile Wege oberhalb, gespickt mit zahlreichen Treppenstufen. „Schrein“, „Kloster“, „Opferplatz“ etc.. Das alles bleibt einem als Kurzzeitbesucher aber hier notgedrungen verborgen. Hier kann man, so oder so für diesen Tag angereist, nicht mehr erleben, bzw. muss man sich entscheiden. Alles geht wohl nicht.
Etwas mehr erlebt der Teddy aber schon noch –und sogar viel mehr.)
Weltnaturerbe "Petra" (2. Teil)
Am Schatzhaus vorbei, kommt dann, weiter bergab, erst das wirkliche
Innere von Petra. Eigentlich fängt es hier erst richtig an. Klimbimstände,
Toiletten, fliegende Händler säumen den, bzw. stehen im Weg.
Die enge
Felsspalte, die bisher den Weg hierhin bildete, endet hier und es beginnt die „Fassadenstraße“ Überall sind sie jetzt
in den Stein getrieben, die Hohlräume,
fast immer mit
unterschiedlichsten, teils feinsten Fassaden. Ich sehe davon wenigstens die „Königsgräber“.
Hier ist auch das „Theatrium“,
wo einst tausende Menschen Platz fanden.
Heute findet hier wohl nichts mehr
statt, da brauchen wir nicht warten. Wir können weiter. Und wir müssen auch
weiter. 1 ½ Stunden Freizeit gibt der Guide als Parole aus und prognostiziert
für den selbständigen Rückweg etwa 1 Stunde. Treffen ist am Bus. Klingt easy.
Noch ein wenig umgeschaut
und dann geht es los.
Schon
schnell bewahrheitet sich ein einfaches physikalisches Gesetz. Wo es runter
gegangen ist, muss es zurück auch wieder hoch gehen… Das erschwert die Sache.
Nicht für den Teddy im Rucksack, aber offenbar für den Träger. Besonders steil
ist es zwar nicht, aber auf die Dauer zieht es sich doch, -so von Biegung zu
Biegung des sich durch die Felsspalte schlängelnden Weges. Man sieht alles
wieder, was man vorher schon gesehen und/oder besichtigt hat, aber man kann
sich nicht mehr erinnern wann es war.
Also, wann kommt jetzt das Ende?!
Und dann ist
es da, das Ende des Weges durch diese Spalte zwischen Felsen die bisher den Weg
säumten, sich rechts und links senkrecht davon erheben und mal mehr oder weniger
den Blick auf den Himmel freigeben. Damit ist aber natürlich immer noch nicht
der Ausgang erreicht.
Hat man beim Hinweg noch, durch das gespannte Schauen auf erste kleine Steinarbeiten, die zwar nur das Vorspiel, aber dennoch sehr interessant waren, gar nicht so registriert. Der Träger muss nun noch mal zum Klo und dann ab zum Bus –auch wieder bergauf... Teddy ist sich ganz sicher, das klappt nie mit der pünktlichen Abfahrt. Ich werde wohl einer der ersten sein, die hier ankommen. Tatsächlich aber bin ich einer der letzten und wenig später ist schon Abfahrt. Wie haben die anderen das gemacht? Eselskarren schießen mir jedenfalls als einzige Erklärung in den Kopf. Alternativ gibt es wohl auch diese Golfwagen. Aber da habe ich wirklich nur 1 oder 2 in Aktion gesehen. So oder so, kein bekanntes Gesicht jedenfalls habe ich uns überholen sehen. Und aus dem Rucksack heraus schaut der Teddy ja eigentlich immer nach hinten. Also müsste man doch meinen…
Es muss die
Zeit der Teddyfotos am Theatrium gewesen sein, die die anderen zu einem
Vorsprung genutzt haben.
Und natürlich auch die zwei zwar nur kurzen, aber für mich völlig überflüssigen kurzen Pausen, als man den Teddy freundlicherweise mit Blick zur Felswand abgestellt hat und er nichts mehr sehen konnte.
Ähnlich wie die Wüste, ist auch Petra nur mäßig für Flip-Flops und ähnliches geeignet. Trotzdem natürlich immer mal wieder zu sehen. Ist ja schon mit festem Schuhwerk offenbar anstrengend genug, –wenn man einen gewissen Zeitdruck hat. Naturgemäß fiel das eigenständige Laufen des Teddys in der Hauptsache eigentlich wegen der gänzlich fehlenden Schuhe aus. Reicht ja, wenn der Träger welche hat…
Wenn man übrigens nicht gerade im Rucksack steckt, was wohl bei den wenigsten der Fall sein wird, ist auch eine Jacke oder Ähnliches durchaus hilfreich –insbesondere, wenn mal nicht die Sonne scheint. Auch wenn die 30 bis 40.000 Nabatäer die hier einst gelebt haben wohl früher Sandalenträger waren, das Klima ist hier mit dem vom Hafen nicht zu vergleichen. Petra liegt in den Bergen.
Toll war es gewesen und sehr eindrucksvoll, was die hier vor so vielen Jahren in die Steine gekloppt haben.
Der Bus
fährt nun zum Mittagessen und die Befürchtung, dass es hierzu etwa wieder in
den küchentechnisch nachhaltig beeindruckenden Gift-Shop von heute Morgen geht,
bewahrheitet sich natürlich nicht. Der erste Eindruck ist hier ein ganz
anderer. Also kann bedenkenlos gegessen werden. Und dies auch wirklich gut, –meinen unsere Sponsoren. Zwar hätten wir unterdessen gerne unsere Kenntnisse über die arabische Kultur z.B. qualmend weiter vertieft, aber wir bleiben im Bus –auch vertieft, aber Mittagsschlaf...
Am Abend dann: "Leinen los!" Und wieder ruft der Muezzin. Ob das doch mit dem Teddy zusammenhängt…? Wohl eher nicht, denn heute ist Samstag -und da ruft er öfter. Wir wissen also nicht, was dieser freundliche Muezzin da gerade ruft, aber wir jedenfalls nehmen es trotzdem mal als Verabschiedung zum nächsten Seetag.
Und danach geht es durch den Suez-Kanal. Noch freut sich der Teddy. Aber bekanntlich ist ja fast jede Sache nicht nur schön, sondern hat jede Medaille auch 2 Seiten. Es findet sich fast ausnahmslos auch ein Haken dabei. Und wenn der Teddy so darüber nachdenkt, findet er den auch, -den Haken an der Sache…
Teddy fühlt sich, die Weltkarte gedanklich vor Augen, bei dieser Engstelle zum Mittelmeer wie bei der Vertreibung aus dem Paradies. Wie aus einem schützenden Sack, dem Indischer Ozean, wird er bald unaufhaltsam durch die Öffnung getrieben, die ihn in die alte Welt entlässt.
Jetzt naht der Alltag. Für ihn bedeutet dies das Regal und warten…Man kann es so halbwegs philosophisch ausdrücken, oder ganz einfach sagen: Teddy fühlt sich jetzt irgendwie schei…..
Seetag auf dem Weg zum Suezkanal
Als ich am Morgen aufwache, umkurven wir gerade die
Arabische Halbinsel. Überall auf dem Meer sehe ich hier -zumeist auch alte-
Ölplattformen.
Die See ist bewegt und es wird zunehmend kühler. Wegen dem
letzteren Umstand gerät der Ty nun wohl in Panik. Das bequeme Abnehmprinzip
„Schneemann“, Abnehmen nur durch Hitze, wird er nicht mehr weiter verfolgen
können und ein merklicher wirklicher Erfolg hat sich bisher noch nicht
eingestellt. Das Shirt flattert zwar am Körper, aber das war einfach immer
schon zu groß. Der Wellnesstrip droht zum Fiasko zu werden. Da bedarf es
Unterstützung durch Sport. Hastig greift er sich das Kursprogramm. Schon vor
ein paar Tagen hatte er sich heimlich ins Theatrium geschlichen und dem Vortrag
„Auf dem Weg zur Traumfigur“
gelauscht. Jetzt nähert er sich immer mehr dem zu Hause und die Zeit wird
knapp. Teddy sieht die Sache da wesentlich entspannter, sitzt feixend daneben
und blättert in den neuesten Wellness-Tipps und so.
Tja Ty, das wäre dein Preis gewesen….
Noch lache ich und mache Scherze, auf Kosten vom Ty... Nichtsahnend, dass sich das Blatt bald wenden wird und ich mich mit meiner großen vorlauten Klappe bald um Kopf und Kragen (letzteres sogar wörtlich) rede...
Der Träger kommt aus dem Bad und auch er stellt fest, dass der Urlaub nun wohl bald zu Ende geht. Mit fortschreitendem Alter kann man das wohl an der Anzahl der verbliebenen Tabletten erkennen…. Eigentlich praktisch, -da braucht man gar keinen Kalender mehr. -War früher mal anders…
Im nächsten Teil verlassen wir nach dem Paradies im Indischen Ozean nun auch den zweiten besuchten Kulturkreis, den arabischen und fahren durch den Suezkanal. Und ich entdecke, sehe und lerne allerlei interessante Details, die auch vor der Bibel nicht halt machen. Und dann werden wir praktisch hineingespült, in unser Europa...
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