26.07.2019 Halifax Nova Scotia
Guten Morgen aus Kanada!
Vorhersage für heute:
Sonne und bis zu 27 Grad Celsius
Weitere Vorhersage für heute:
Die Queen Mary 2 und die Queen Elisabeth werden mit uns in Halifax liegen. Der Jackpot für einen Schiffsjunkie wie mich.
Ab 10.09 Uhr wird es eine Einlaufmoderation von Premiumlektor Boris Henn auf den Aussendecks geben. Also nach dem Frühstück raus und auf Deck 11. Die Idee hatten schon andere, alles proppenvoll. Nach ein paar Minuten gehen wir dann doch lieber auf unseren Balkon. Zwar ohne Kommentar aber dafür mit top Sicht auf die beiden Queens, die bereits nebeneinander am Pier längst zur Stadt liegen. Die kleinere Queen Elisabeth lag übrigens am üblichen Pier der Aida, dem Pier 21.
Aida liegt daher am Pier 31, von dort muss man einen Shuttlebus nehmen, der einen in 5 Minuten zur Waterfront bringt. Die nett anzusehenden Busse (rosa Londoner Doppeldeckerbusse) fahren alle paar Minuten. Also alles gut.
Wir hatten für heute eigentlich bereits von zuhause aus den AIDA Ausflug HFX11 „Die Höhepunkte von Halifax“ gebucht. Da dieser aber 6,5 Stunden dauern und erst um 12.09 Uhr starten sollte, kollidiert das mit unserer Einladung zur Sternstunde. Diese beginnt nämlich bereits um 16.45 Uhr und soll laut Berichten im Forum richtig schön sein. Also verzichten wir auf den Besuch der Gräber einiger Opfer des Titanic Unglücks auf dem Fairmont Friedhof und dem Besuch in einer Ahornsirupfertigungsstätte und tauschen unsere Tickets um gegen eine dreistündige Tour nach Peggy‘s Cove. Das funktioniert auch problemlos am Ausflugsschalter. Natürlich sollte man bei so etwas immer den Buchungsschluss im Auge behalten. Danach dürfte das dann nicht mehr so einfach möglich sein.
Wir gehen, wie inzwischen üblich, direkt zu den Bussen und fahren bald los in Richtung Peggy‘s Cove. Der Busfahrer ist auch unser Guide und erzählt wieder viel Wissenswertes über Gegend, Land und Leute. Diesmal ist es ein Österreicher, der vor bereits 25 Jahren nach Kanada kam. Besonders interessant ist die Geschichte, wie am Tag des Anschlages auf das World Trade Center in New York City aufgrund des damals sofort verhängten Flugverbotes über dem US amerikanischen Luftraum insgesamt 10.000 Flugpassagiere ungewollt in Halifax landeten. Die Hilfsbereitschaft der Bewohner der Gegend war wirklich bemerkenswert. Die 10.000 gestrandeten Passagiere kamen für eine Woche fast alle in Privathaushalten unter.
Durch schöne Landschaft geht die Fahrt nach Peggy‘s Cove. Hier ist alles viel felsiger als an den vorherigen Zielen unserer Reise. Große, durch die Eiszeit glattgeschliffene Felsen bestimmen die Landschaft. Wir kommen recht früh in Peggy‘s Cove an und müssen den schönen Ort noch nicht mit so vielen anderen Touristen teilen. Da haben wir Glück, ist dies doch der beliebteste Ausflugsort in der Gegend. Wir gehen erst über die Felsen zum Leuchtturm und machen fleißig die obligatorischen Fotos. Dann bummeln wir durch den Ort, gehen runter in den Hafen und landen schließlich an einem Imbisswagen, der damit wirbt, dass man sein Lobster Sandwich dort aus einem frisch gegarten ganzen Hummer selbst zubereiten kann. Das klingt zeitaufwendig und daher entscheiden wir uns für ein normales Lobster Sandwich. Das ist innerhalb von drei Minuten fertig. Eine gute Entscheidung, wie wir sehen werden. Denn an unseren Tisch setzen sich zwei nette Kanadierinnen aus Halifax, die einen ganzen Hummer bestellt haben. Sie wissen, was sie zu tun haben, aber es hat trotzdem etwas unappetitliches an sich, wie das Tier da so zerlegt wird. Und mehr ist an dem Tier auch nicht dran als in unserem Sandwich drin. Wir unterhalten uns eine Weile darüber, wie es so ist, in Halifax zu leben und dann ist es auch schon wieder Zeit zum Aufbruch.
Die Fahrt geht vorbei an dem Swiss Airline Memorial, das an einen Passagierflugzeugabsturz in der Bucht von Halifax erinnert und auch vorbei am Haus eines Künstlers, der sein Haus mit Motiven von Peggy‘s Cove bemalt hat.
An Bord wird heute einiges von lokalen Künstlern geboten. Ab 16.00 Uhr zeigt und verkauft eine Künstlerin ihre Bilder in der Aida Bar. Und das günstiger als im Souvenirshop in Peggy‘s Cove, wo ich ihre Bilder auch bereits gesehen hatte. Und abends im Theater wird es Musik und Tanz von einer örtlichen Jugendgruppe geben.
Wir begeben uns jetzt aber zum Marktrestaurant, wo der erste Teil der Sternstunde stattfinden wird. Nach einer netten Begrüßung durch den GM Morten Junior gibt es ein vielfältiges leckeres Buffet u.a. mit Hummer und Wein, soviel man möchte. Essen top, Getränke top, Offizierin am Tisch top, Mitreisende am Tisch auch top. Auf einigen Sternstunden wäre es das dann schon gewesen und wir hätten uns auch darüber gefreut, weil gelungen. Aber hier ist es erst der Auftakt. Alle treffen sich unten an den Shuttlebussen und es geht raus aus dem Hafen zur Waterfront, wo nach einigen hundert Metern ein großes Segelschiff auf uns wartet.
Genau jetzt laufen die Queen Mary 2 und die Queen Elisabeth gemeinsam aus und machen noch eine Runde durch den Hafen. Spektakulär! Was haben wir heute nur für Glück. Als alle an Bord unseres Segelschiffes sind, geht es los Richtung Hafenausfahrt und die großen Segel werden gehisst. Wer will, darf dabei mithelfen. Und die zwei Queens fahren hinter uns her. Einfach sensationell. Ich wollte diese beiden Schiffe immer schon mal sehen, aber zusammen und dann noch direkt hinter uns auslaufend... Das habe ich mir nicht mal vorstellen können. Gänsehaut pur.
Wir drehen ab und lassen die beiden Oceanliner an uns vorbei ziehen. Übermorgen in St. John‘s auf Neufundland werden wir die Queen Elisabeth wieder treffen.
An Bord unseres Segelschiffes hat mittlerweile jeder drei Getränkegutscheine bekommen und es ist auch nochmal ein Imbiss aufgebaut. Es gibt Muscheln und kleine Mürbeteigtörtchen. Da wir aber bereits im Markt Restaurant so gut bewirtet wurden, werden weder die Getränkegutscheine noch das Essen auf dieser Fahrt alle werden.
Zurück am Schiff sind die Teilnehmer der Sternstunde die letzten, die heute zurück an Bord kommen. Direkt hinter uns wird schon die Gangway abgebaut.
Wir lassen Abendprogramm Abendprogramm sein und genießen das Auslaufen auf unserem Balkon. Dieser Bericht will ja auch noch geschrieben werden. Also bleiben wir auch der Kabine.
Morgen geht es etwas ruhiger zu. Da ist Seetag. Aber erstmal gute Nacht aus Kanada.
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