Italien und
Mittelmeerinseln mit AIDAstella vom 30.09. bis 11.10.2018 sowie vom 25.08. bis 05.09.19
Jetzt fragt ihr euch sicher: Wieso denn das? Und das kam so:
Im letzten Jahr haben meine Freundin und ich diese Reise zusammen unternehmen wollen. Richtig, wollen! Gefahren bin ich letztendlich allein, weil meine Freundin kurzfristig aus beruflichen Gründen absagen musste. Ich stand also vor der Frage Storno oder Teilstorno. Ein Versicherungsfall lag nicht vor und ich war auch schon öfter allein unterwegs, also nur Teilstorno.
Während der Zeit tröstete sich meine Freundin mit der Aussicht auf eine schöne und spannende Vorpremiere auf der AIDAnova.
Ihr wisst, diese Fahrten fanden nicht statt.
Ich war enttäuscht, meine Freundin noch mehr. Also habe ich vorgeschlagen, die Reise einfach im nächsten Jahr nachzuholen. Sie konnte sich nicht entscheiden, jedenfalls nicht bis 30.11.18, denn das war der Stichtag um den Rabatt als Entschädigung zu erhalten. Zu dem Zeitpunkt war die Kabinenauswahl schon nicht mehr üppig. Und meine Freundin - sie hüllte sich in Schweigen. Sie konnte oder wollte sich nicht entscheiden. Und ich wollte den Rabatt nicht verfallen lassen. Also habe ich eine Kabine und den Rabatt für mich gesichert. Meine Freundin wollte lieber auf die 50 % verzichten statt möglicherweise wieder eine Reise stornieren zu müssen. Ich hätte sie jederzeit dazu buchen können - aber es kam nicht dazu. Nur dieses mal hat es mir nicht die Laune verdorben. Ganz im Gegenteil, ich freue mich auf die Reise, denn sie hatte mir im letzten Jahr sehr gut gefallen und ich hatte so vieles noch nicht gesehen.
30.09.2018 - Anreisetag und Palma de Mallorca
Nach einer Vorübernachtung im Ibis am Hauptbahnhof Berlin kam ich am späten Nachmittag an und habe mich gefragt ob ich wirklich auf Mallorca bin. Das Wetter ließ mich zweifeln. Es war genau so warm wie zu Hause.
Dabei hätte ich mich eigentlich fragen müssen, ob das Wetter in Deutschland normal war. Nein, war es nicht. Es war viel zu warm – aber schön. Und Mallorca konnte das nicht toppen.
Allein sind wir nicht im Hafen. Uns gegenüber liegt die Mein Schiff 5. Wo sie wohl hin fährt?
Bevor ich meinen Koffer auspacke nutze ich die Sonne aus und mache noch ein paar Fotos. Die Nacht kommt zu dieser Jahreszeit schon relativ früh.
Die Kathedrale ist wie so oft ein schönes Fotomotiv. Man sieht im Hintergrund, dass es schon ziemlich diesig ist.
Wie herrlich ist das hier. Die Baleareninsel kenne ich kaum. Der Nachteil des Wechselhafens. Ein Blick auf die Seegangskarte zeigt mir aber, dass die Freude nicht von langer Dauer sein wird. Für unseren Seeweg ist eine Wellenhöhe von über 4 Metern vorhergesagt. Aber erst Morgen, jetzt genieße ich den Sonnenuntergang.
So richtige Stimmung kommt bei mir trotz allem nicht auf. Diese Reise habe ich mir anders vorgestellt, nämlich in Begleitung meiner Freundin.
25.08.2019 - Anreise und Palma de Mallorca
Auch in diesem Jahr geht es nicht ohne Vorübernachtung. Und da erfolgt er schon, der Angriff dieser Airport-Flight-Viren, eine Spezies die ihren Lebensraum auf Flughäfen und in Flugzeugen hat, aber auch bereits in Flughafenhotels oder Verkehrsmitteln Richtung Flughafen auftritt. Deutliche Symptome für den Befall sind Appetitlosigkeit, Magendrücken sowie verstärkte Darmtätigkeit und erhöhte
Pulsfrequenz. Mit schlafwandlerischer Sicherheit stürzen sie sich auf jeden, der nicht gern in die Luft geht. Also auf mich! Mir bleibt noch eine Galgenfrist. Vor dem Flug kommt eine Nacht im Hotel. Gemeinsam mit den Viren. Es scheint, als ob sie sich mit jedem startenden Flugzeug vermehren.
Planmäßiger Abflug ist bereits 4.40 Uhr. Alles klappt reibungslos. Auch in diesem Jahr gibt es keinen Temperaturunterschied. Es ist Hochsommer, sowohl in Sachsen-Anhalt als auch auf Mallorca. Das sind dann auch schon alle Gemeinsamkeiten. Diesmal haben wir den Liegeplatz der Mein Schiff 5 vom letzten Jahr. Der Check-In dauert nur wenige Minuten. So schnell war ich noch nie auf dem Schiff - nicht einmal mit Überholspur. Der Plan: Ausgiebig frühstücken und vor allem Kaffee trinken. Und was sehe ich? Oder besser, was sehe ich nicht? Tischdecken, Besteckständer..... Das fängt ja "gut" an. In diesem Moment habe ich meinen Vorbewohnern von ganzem Herzen (nicht ganz uneigennützig) gewünscht, dass sie bei bester Gesundheit die Heimreise antreten konnten. Meinen ursprünglichen Plan habe ich sofort aufgegeben. Wenn man beobachtet, dass sofort, wenn ein Gast das Restaurant verlassen hat der Tisch und die Stühle desinfiziert werden, wie mag die Situation bei den Sonnenliegen sein? Ich will es nicht herausfinden. Der Gedanke an die öffentlichen Toiletten, die man zu dieser Zeit zwangsläufig nutzen muss ist unangenehm genug. Da bleibt mir nur eins: Das Shuttle buchen und in Palma bummeln gehen.
Der Spaziergang fällt mir schwer. Zum einen bin ich völlig übermüdet und zum anderen ist meine Tasche nicht gerade leicht. Ich wollte nicht alles unbeaufsichtigt bei der Gepäckaufbewahrung stehen lassen. Immerhin finden sich genügend gemütliche Plätze zum Ausruhen.
In der Zwischenzeit - es ist ca. 11 Uhr - bekomme ich eine SMS von Aida. Meine Kabine steht bereit. Bevor ich wieder zum Schiff fahre muss ich mir noch die Kathedrale ansehen. Immer wieder beeindruckend. Mit etwas Geduld klappt es sogar mit einem Foto ohne andere Personen.
Ich freue mich schon auf das Auslaufen, wo La Seu hell angestrahlt wird. Bis dahin dauert es noch ca. 10 Stunden.
Mein Koffer ist bereits in der Kabine. Der kann warten. Die Kabinenpost ist jetzt interessanter. Im Warenkorb befindliche Ausflüge wurden gebucht. Woher soll ich jetzt wissen, was ich vor Wochen mal in den Warenkorb gelegt und nicht gebucht habe, weil ich mich nicht endgültig entschieden hatte. Bei Costa gab es vor der Reise eine Mail mit einer Übersicht. Auch auf einigen Aida-Schiffen soll es so etwas bereits geben. Warum nicht auf der Stella bzw. auf allen Schiffen? Für eine noch nicht bezahlte Verkostung kam per TV die Info, wann und wo ich diese buchen kann. Hier wurde das Produkt nicht einfach eingebucht.
Den Nachmittag verbringe ich zum großen Teil auf dem Balkon. Die musikalische Unterhaltung kommt von der NCL Pearl. Sie liegt etwas abseits im Hafen und hat die Beschallung der Bucht übernommen.
Abends gehe ich ins Brauhaus. Reiner Selbstschutz. Unter den gegebenen Umständen lasse ich mich lieber bedienen. Außerdem ist so ein Probierbrett nicht zu verachten. Pünktlich zum Sonnenuntergang bin ich wieder zurück. Nicht ganz so schön wie im letzten Jahr, aber ein guter Anfang. Die Reise beginnt ja erst.
Dann ist auch schon Zeit für die SNRÜ. Ich empfinde sie diesmal als Personenhopping für Viren. Da wird den ganzen Tag überall desinfiziert um dann bei der Übung zwangsweise so dicht gedrängt Haut an Haut zu stehen, dass die "Tierchen" nicht einmal springen müssen, um gemütlich von Mensch zu Mensch zu spazieren. Jedenfalls empfinde ich das so, denn ich verfüge über keinerlei medizinische Kenntnisse.
Zurück in der Kabine schnell noch einmal ins Internet. Die Seegangskarte zeigt einen Ententeich. Dann das Auslaufen. Die Musik ist nicht zu hören. Ein Motor übertönt jedes Geräusch. Erst der Fernsehkanal 6 in beinahe voller Lautstärke sorgt für Abhilfe. Und wo ist die Kathedrale? Nicht zu sehen! Das gibt es doch nicht! Ich kann mich erinnern, dass La Seu in der Dunkelheit nicht zu übersehen ist. Heute ist sie unsichtbar.
Auf Poolparty und Freisekt verzichte ich. Ich bin einfach zu müde. Und nach vielen Menschen ist mir auch nicht.
So geht der erste Tag zu Ende, ohne dass ich irgendwie in echte Urlaubsstimmung gekommen bin.
Fortsetzung folgt.........
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