
Früh morgens hat der Kapitän AIDAperla als Erste am Cruiseterminal der Oranjestad Marina festgemacht. Während wir unsere angestammten Plätze auf der Außenterrasse des „Weite Welt“-Restaurants eingenommen haben schauen wir zu, wie die Norwegian Gem einige Zeit später hinter uns einparkt. Später am Tag wird auch noch die Veendam der Holland America Line folgen.
Aruba gehört zu den bekannten ABC-Inseln, die Insel hinterlässt in ihrer Trockenheit einen ganz anderen Eindruck als die teils mit Regenwald bewachsenen grünen Inseln der ersten Woche. Aruba gehört politisch zu den Niederlanden, anders aber als beispielsweise auf Guadeloupe kann man seinen europäischen Handytarif hier nicht wie in der Heimat nutzen.
Wir haben uns dazu entschieden, am Vormittag an den Strand zu fahren. Die Auswahl war nicht einfach, Aruba soll viele tolle Strände haben. Im Endeffekt ist die Wahl dann jedoch auf den von Oranjestad nicht weit entfernten Eagle Beach gefallen, der teilweise als schönster Strand der Welt bezeichnet wird.
Früh verlassen wir AIDAperla und begeben uns zum Taxistand. Dieser ist nicht zu verfehlen, da hier eine große Tafel mit Festpreisen zu den beliebtesten Zielen auf der Insel steht. Das Taxi zum Eagle-Beach soll uns 15 USD je Tour kosten.
Erstaunlicherweise kann unser Taxifahrer Deutsch sprechen, da er vor vielen Jahren aus den Niederlanden ausgewandert ist und noch regelmäßig in Deutschland ist. Die Fahrt dauert nicht lange, man merkt aber sofort, dass Aruba einen deutlich westlicheren und moderneren Eindruck hinterlässt als alle bisherigen Inseln. Am Strand gibt es auf Höhe einer Strandbar eine Art Taxisammelplatz, an dem wir später auch ein Taxi für die Rückfahrt finden sollen.
Der Eagle-Beach ist ein sehr breiter Strand aus feinem Sand, der links und rechts von einer Menge Hotelanlagen eingerahmt ist. Viele Palmen sucht man hier vergebens, Schatten bieten einzig und alleine die berühmten und markanten Divi-Divi-Bäume… auch nicht schlecht!
Selbstverständlich hätte man hier auch Liegen sowie Sonnenschirme mieten können, wir machen es uns jedoch abseits gemütlich und genießen die Sonne und das blaue Meer. Leider ist es heute relativ windig, sodass eine Menge Sand fliegt.
Unsere Bekannten finden wir natürlich auch und sind uns einig, dass wir die Auszeichnung als „bester Strand der Welt“ absolut nicht nachvollziehen können. Die Hotels sehen zwar alle wirklich schick aus, es gibt Strandbars und sanitäre Anlagen, der Sand ist fein und der Strand sauber, aber es ist sehr touristisch, je später es wird relativ voll und durch die hinter dem Strand verlaufende Straße hört man eine Menge Autos. Vielleicht ist man durch die Vortage auch einfach nur verwöhnt?
Mit der Zeit finden sich viele der Gelb-weißen Handtücher am Strand wieder (was ja nicht schlimm ist, wir gehören ja auch dazu!), aber es bestärkt uns in unserem Fazit… wer einfach nur eine kurze Fahrtzeit für einen netten Strand mit ein paar Bars und Restaurants und schönem Wasser für ein paar Stunden am Strand sucht ist mit dem Eagle Beach sicherlich nicht gänzlich falsch beraten, sollten wir das Glück haben und noch einmal nach Aruba kommen (die Planungen laufen…) würden wir uns für einen anderen Strand entscheiden.
Wir verabschieden uns von unseren Bekannten und Fahren gegen Mittag mit dem Taxi zurück zu AIDAperla, und hier zeigt sich eine interessante Rechnung der Taxifahrer: Zu zweit hätten wir für das Taxi (Fahrer plus vier Gäste) 15 Euro gezahlt, wir finden uns jedoch mit einem anderen Pärchen zusammen und anstatt den Festpreis durch vier zu teilen werden auf einmal 9 USD je Paar fällig. Nicht weiter tragisch, die Taxipreise sind noch immer sehr erschwinglich im Vergleich zu Deutschland und gespart hat jeder von uns ja trotzdem, ein wenig willkürlich erscheint es dann aber doch.
Nach einem kühlen alkoholfreien Weizen und einer erfrischenden Dusche machen wir uns zu Fuß auf Oranjestad zu erkunden, was durch den zentralen Liegeplatz von AIDAperla wirklich wunderbar geht.
Wir schlendern durch die Einkaufsstraße Caya G.F. Betico Croes mit Ihrer berühmten Straßenbahn, schauen uns das Anne-Frank-Denkmal sowie die frei lebenden großen Leguane im Wilhelmina Park an, trinken einen Kaffee in der daneben liegenden Strandbar „The West Deck“ und schlendern zurück zum Hafen. Im Vorwege hatte ich gelesen, dass Aruba eine Art „Mallorca“ oder „Ibiza“ für die Amerikaner sein soll, und diesen Eindruck kann ich bestätigen… Es gibt ein großes Hotel mit Casino, das „Renaissance Aruba“ mit einer zugehörigen Mall, und überall in der Stadt findet man auch von uns bekanntes… Tommy Hilfiger, Boss, ein Hardrock Café McDonalds, DunkinDonut, Starbucks, ein großes Kino und so weiter und so fort. Vielfach weht die niederländische Fahne, was vor den angepflanzten Palmen einfach sehr fehl am Platz ausschaut, und insgesamt wirkt Oranjestad größtenteils sehr ordentlich und gepflegt. Halt ganz anders als die bisherigen Inseln…
Alles ist wirklich sehr schön gebaut und bepflanzt und verbreitet eine tolle Urlaubsstimmung, wir stellen aber fest, dass uns die bisherigen Inseln mit Ihrer einfacheren und ursprünglicheren Art doch ein wenig besser gefallen haben. Ein Vorteil gibt es dann aber doch, das Wlan des Starbucks ist stark genug für einen Facetime-Anruf in die Heimat… schön, unter einer Palme zu sitzen während in der Heimat im Hintergrund der Kamin zu sehen ist!
Wir genießen noch ein wenig das Flair und einfach das Gefühl, auf Aruba zu sein… fühlt sich einfach so verdammt gut und weit weg von allem an!
Entlang des Hafens gehen wir zurück zu AIDAperla, schauen noch einmal kurz durch die Krimskrams-Läden im Cruiseterminal und gehen zurück an Bord.
Es geht dann für eine kurze Runde Sport noch einmal in den Fitnessbereich, ehe wir uns für das Auslaufen und Abendessen fertig machen.
Wir holen uns an der Lanaibar einen kühlen Drink und schauen der Norwegian Gem zu, die sich in der langsam untergehenden Sonne an uns vorbeischiebt. Sie kam später und ging früher…die Liegezeiten bei AIDAcruises sind nicht immer die schlechtesten!
Das Auslaufen mit der langsam untergehenden Sonne verbreitet heute eine wirklich tolle Stimmung und wir können einen letzten Blick auf das schöne Oranjestad werfen, können den Flugzeugen im Anflug auf den Queen Beatrix International Airport zuschauen und lauschen der Auslaufmusik.
Ein wenig später suchen wir uns einen Tisch auf der Terrasse des „Weite-Welt“-Restaurants, das Motto heute ist passenderweise holländisch.
Immer wieder stehe ich auf um vom Heck aus Foto des Sonnenunterganges zu machen, wie jeden Abend… und wie jeden Abend stehe ich neben einem älteren Herren, mit Ihm und seiner Frau saßen wir während des Frühstücks schon einige Male zufällig beisammen, der wie wir fast jeden Abend die Außenterrasse genießt und auch immer dieselben Sonnenuntergangsbilder macht… wir sind uns einig, dass ein Sonnenuntergang niemals seinen Reiz verliert. Er erzählt, dass er seit Jahren auf Mallorca lebt und ein Haus in Strandnähe hat, und trotzdem noch immer versucht, jeden Abend zum Sonnenuntergang am Strand zu sein und ein Bild zu machen. Oftmals sagt man ja, dass auch das Besondere wenn man auswandert irgendwann Alltag wird, und ich bin wirklich begeistert, dass es offensichtlich auch noch Leute gibt, die Ihr Glück trotzdem jeden Tag aus neue zu schätzen wissen.
Um 20:15 findet im Theatrium die Show „Wer wird Millionär“ statt… anders als Anfang 2018 auch AIDAblu nehme ich diesmal aber nicht daran teil, da wir ganz in Ruhe Essen, uns unterhalten und die karibische Wärme genießen, sodass wir den Beginn leider verpassen… halb so wild. Lange bleiben wir nicht, die ersten zwei Kandidaten kommen jeweils nicht weit und auch heute Abend zeigt sich, dass wir mit unserer Entertainment-Managerin Nadja und Ihrer Art einfach nicht warm werden, was sicherlich zur Hälfte an Ihrer Art und zur anderen Hälfte an unserer Wahrnehmung liegt.
Wir gehen lieber hoch in den Beachclub zur Schlagersause und finden uns anschließend zum Tagesausklang mit unseren Bekannten aus Frankfurt an der Lanaibar wieder. So langsam kennen auch die Kellner dort unsere Vorlieben…
Insgesamt war auch heute ein schöner Tag auf Aruba, auch wenn die Insel wie bereits gesagt ganz anders daherkommt als die bisherigen Inseln. Aruba hat uns auch sehr gut gefallen, wir sind dann aber doch eher Fans der karibischen Inseln, die vom Charakter und Charme noch ein wenig „einfacher“ und nicht in jedes Detail auf westliche Touristen ausgerichtet sind.
Wir bleiben auf den Niederländischen Antillen und freuen uns auf den morgigen Tag auf Bonaire, eine Insel, die trotz Ihrer Nähe zu Aruba wieder einen gänzlich anderen Eindruck machen soll und auch wird.
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