1.August 2019 – Seetag 2
Ausgeschlafen! Ja, acht Stunden Matratzenhorchdienst reichten und so stand ich bereits um 7.30 Uhr mit dem – ja, was wohl … - endgültigen Wachmacher an der Reling des Decks 10. 18°, Sonne, ein wenig Wind. Lands´ End, die Südwestspitze Englands, war noch zu sehen und in der Ferne die Scilly Inseln.
Einige Minuten Ruhe im Schaukelstuhl vor der Hemingway Lounge, die vom Frühstück im Calypso abgelöst wurde. Nach einer intensiven Stärkung zeigten wir uns auf dem Pooldeck der Sonne, allerdings ein wenig eingemummelt.
Das Sonnenbaden wurde kurz unterbrochen vom Irish Brunch. Ganz einfach: Irish Stew und Cheddar. Beides schmeckte … Später gab es zum einen einen kleinen Nachschlag im Calypso und zum anderen ein Erlebnis der besonderen Art. Da an „unserem“ Tisch einige Plätze frei waren, fragte ein Mädchen sehr höflich, ob sie sich mit ihrer Familie zu uns setzen könnte. Unsere Antwort lautete selbstverständlich „Ja!“. Die restliche Familie kam und setzte sich. Ohne Gruß. Ein Erlebnis, das während unserer Kreuzfahrten immer wieder vorkam. Selbstverständlichkeiten unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens fallen mehr und mehr unter den Tisch – schade! Diese Begebenheit wiederholte sich öfters bei Begegnungen in den Gängen oder beim Betreten der Fahrstühle. Oftmals war der Tunnelblick angesagt … Leute, man bricht sich keinen Zacken aus der Krone, wenn man (auch) beim Vorbeigehen „Guten Tag“ oder Adäquates sagt …
Die irische Küste war seit längerer Zeit in Sicht. Irgendwie mystisch.
So, genug davon. Nach der Kaffeepause signierten Kapitän und Offiziere die Logbücher. Auch mein privates Reisetagebuch.
Nach dieser anstrengenden Tätigkeit (mal wieder Schlange stehen …) widmeten wir uns erneut der Sonne
bis das Markt Restaurant rief: „Asien“! Das Restaurant war kurz nach 18 Uhr sehr voll. Aber wir fanden zu dritt freie Plätze. Asien schmeckte – es war einer der Buffethöhepunkte. Ente in Sake, Sushi, hervorragend gewürzte Gemüsebeilagen, Wok, … „Australien“ im Calypso musste nicht dran glauben …
Nach dieser anstrengenden Sättigungstätigkeit zogen wir in dickeren Klamotten nach oben. Es wurde frischer und frischer, auch wenn die Sonne ihr Bestes gab.
Wir fuhren parallel zur im Dunst gelegenen irischen Ostküste. Auf dem Pooldeck fand die Einlauf-Poolparty „Dublin Ahoi“ statt
mit Freibier und -sekt vom Hoteldirektor Thomas Knoch.
Der Anlass zu den Freigetränken: Am kommenden Tag verabschiedete sich Thomas Knoch in einen längeren Vaterschaftsurlaub. Möge er mit seiner kommenden (ober bereits geborenen?) Prinzessin viel Freude haben und sie mit ihm. Falls er mal zu Hause sein sollte …
Es wurde allmählich dunkel; die Sonne richtig schön rot.
Unser Schiff dümpelte vor sich hin.
Und dann kam Bewegung: Das Lotsenboot näherte sich
und Kapitän Laudan ließ die AIDAaura von der Leine.
Sie schob sich weiter in die Dublin Bay und dann in den River Leffey. Vorbei an erleuchteten Werftanlagen und Industrieobjekten.
Wir hatten in der Vergangenheit schönere Hafeneinfahrten in der Dunkelheit erlebt. Aber diese illuminierte Industriewelt hatte auch einen gewissen Reiz.
Kurz vor 23 Uhr legte die AIDAaura in Dublin an. Sehr nahe zur Innenstadt, näher ging es nicht. Direkt vor einer Brücke, die die Weiterfahrt versperrte. Also optimal …
Zu einem Pub-Besuch konnten wir uns nicht aufraffen. Dazu war es uns zu spät. Aber nicht zu spät für die Koje …
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