Man mag es sich kaum vorstellen, aber als erstes am Morgen trifft einen die Erkenntnis, dass dies der bereits der letzte Seetag und der vorletzte „richtige“ Urlaubstag unserer tollen Reise ist…
Wir schieben die Gedanken schnell beiseite und begeben uns für einen Kaffee an Deck.
In aller Ruhe genießen wir die erste noch herrschende Dunkelheit und anschließen die langsam aufgehende Sonne über dem karibischen Meer.
Zum Frühstück suchen wir uns mal wieder einen schönen Platz auf der Außenterrasse des „Weite Welt“-Restaurants, gehen die Sache ganz entspannt an und genießen das herrliche Ambiente.
Im Anschluss machen wir uns auf den Weg zum Pooldeck, suchen uns zwei Liegen von denen wir meinen, dass diese im Sonnenverlauf des Tages am meisten Sonne abbekommen werden und genießen einfach unser Seetagsleben.
Wir sind recht früh an Deck, gegen 08:30, auf den Liegen links neben uns liegt ein Ehepaar und rechts von uns hatten es sich vor unserer Ankunft schon zwei Bücher mitsamt Trinkflasche auf den bereitliegenden Handtüchern gemütlich gemacht.
Wir verbringen die Zeit mal wieder mit Lesen, Dösen, kurzen Runden über das Deck und einem Kaffee von der AIDAbar aus dem Beachclub. Nachbarn zu unserer rechten haben wir auch um 11:30 noch nicht…
Irgendwann kommen unsere Bekannten an Deck auf der Suche nach einer Liege in der Sonne. Ich frage unsere Nachbarn zu unserer linken, auch diese haben die Besitzer der Bücher rechts neben uns den Tag über noch nicht gesehen und lagen noch vor uns an Deck. Dennoch ist es unseren Bekannten ein wenig zu heikel, die liegen einfach frei zu räumen und wir einigen uns darauf, dass wir den anderen Gästen noch 30 Minuten Zeit geben.
Danach aber räumen wir die liegen frei, legen die Handtücher samt persönlicher Gegenstände hinter die Liege und unsere Bekannten machen es sich gemütlich.
Grundsätzlich möchte ich mich im Urlaub nicht über andere Gäste aufregen, dafür ist mir meine Zeit eigentlich zu schade und jeder Gast soll mit sich selber ausmachen, wie und in welcher Weise er sich blamiert. Auf Grund immer lascher eingehaltener Kleiderordnungen in den Buffetrestaurants am Abend und allgemein dem zum Teil grassierenden Egoismus sowie der Ignoranz einiger nunmehr auch auf AIDA anzutreffenden Urlaubern bleibt dies aber leider nicht aus…
Denn gegen 12:30 Uhr, nunmehr vier Stunden nachdem wir an Deck gekommen sind, spaziert ein junges Paar mehrmals mit bedröppelten Gesichtern an uns vorbei, ehe ich mich zu einem freundlichen „Falls dies Ihre Sachen sind, wir haben die hier aufbewahrt, Sie können die gerne wieder haben“ hinreißen lasse …die beiden schnappen sich Ihre Habseligkeiten und ziehen mit einem „Sowas muss doch nicht sein“ von dannen.
Wie macht man das bitte sehr? Steht einer früh auf, reserviert zwei Liegen und dann schläft man weiter? Oder steht man auf, reserviert sich zwei Liegen, geht drei Stunden zum Frühstück, eine Stunde auf die Kabine und dann nach einem kleinen Snack im Fuego erst auf das Sonnendeck? Es ist mir ein unerklärliches Rätsel…
Wir zumindest genießen weiterhin die wunderbare Sonne, kaum eine Wolke zeigt sich am Himmel und es ist einfach nur schön.
Irgendwann verabschiede mich für eine Runde Volleyball auf dem Sportaußendeck.
Gegen Nachmittag holen wir uns noch einen Kaffee an der Lanaibar und gehen anschließend in den Fitnessbereich von AIDAperla. Die Natur fasziniert mich immer wieder, wir sind mitten auf See, auch die Seekarte lässt in der Nähe kein Land erahnen, und trotzdem ziehen vor den Fenstern Seevögel Ihre Runden und begleiten uns.
Für den Abend haben wir bereits über MyAIDA einen Tisch im CasaNova (Speisen inkludiert, Getränke gegen Zuzahlung) reserviert.
Zunächst genießen wir jedoch ein weiteres Mal die über dem karibischen Meer untergehende Sonne.
Das Essen im CasaNova schmeckt ausgezeichnet, die Karte ist angenehm überschaubar, lässt jedoch keine Wünsche offen. Als einzigen Fauxpas bei einem guten Italiener könnte man unsere Getränkeauswahl bezeichnen, meine Freundin bestellt sich eine Flasche Wasser und einen Rosato Mio, und da auch ich kein bekennender Rotwein-Fan bin genieße ich mein Essen mal wieder mit einem Weizen… so hat halt jeder seine Eigenarten
Im Anschluss daran machen wir uns auf den Weg in das Theatrium, denn heute Abend warte der dritte (!!) Auftritt eines Gastkünstlers auf unserer Reise auf uns. Nach StandUp-Comedy und einem Zauberer warten heute Abend die Sängerin TerriB mit Ihrem Saxophonisten Toddi Reed als „The Terri Green Project“ auf uns. Bereits im Vorwege der Reise hatte ich gesehen, dass die beiden an Bord sein werden und mir bei Spotify schon einiges von denen angehört. TerriB sang schon mit Udo Lindenberg, Avicii und hat Songs beispielsweise für Sarah Connor geschrieben. Soulmusik ist vielleicht nicht jedermanns Sache, daher ist der Name mit Sicherheit den wenigsten geläufig, unbekannte Amateure sind die beiden aber mit Sicherheit nicht!
Auf der Suche nach einem netten Platz müssen wir aber zuvor noch die letzten Minuten von Nadjas Primetime „ertragen“, doch auch hier sind die Geschmäcker einfach wirklich verschieden. So wenig wie auf dieser Reise war ich/waren wir noch nie zur Primetime im Theatrium. Insbesondere Thilo auf unsere vorherigen Norwegenreise mit AIDAluna oder auch Domenik auf AIDAblu haben uns da schon deutlich öfter in die Primetime gelockt… Immerhin Ihre beiden Gäste, die AIDA-Gourmetpaten Franz Schned und Gunnar Tietz, die im Laufe der Reise einige Kochkurse angeboten haben, machen Spaß.
Das im Anschluss gebotene ist dann jedoch wirklich großes Kino!
Normalerweise bin ich wirklich schwer mit einem „sowas habe ich noch nie gesehen“ zu beeindrucken, an Bord und auch in TV- und anderweitigen Entertainment-Shows wiederholt sich doch vieles irgendwann, aber einen solch stimmgewaltigen Auftritt einer Soul-Sängerin habe ich insbesondere an Bord noch nicht gesehen, und auch die gerade zum Ende hin immer länger werden Soli von Toddi Reed am Saxophon sind gigantisch!
Auch hier ist es sicherlich Geschmackssache, ob man solcher Musik etwas abgewinnen kann, uns und an diesem Abend auch dem Theatrium gefällt es sehr!
Den Abend lassen wir wieder einmal mit einem Whisky-Sour in guter Gesellschaft an der Lanaibar ausklingen.
Morgen wartet unser letzter Hafen auf uns, St. George's auf Grenada.
Und nach den wirklich tollen ABC-Inseln freue ich mich jedoch noch einmal auf eine grüne und etwas ursprünglichere Karibikinsel!
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