
AIDAperla hat an der Pier des Grenada Port Authority Cruise Ship Terminal festgemacht (wo man sie aktuell übrigens auch auf der Satellitenaufnahme von GoogleMaps sieht). Wieder einmal haben wir auf dieser Reise das Glück, der einzige Kreuzfahrer im Hafen zu sein.
Das Einlaufen haben wir bereits mit einem heißen Kaffee an Deck genossen, der Himmel ist noch leicht bewölkt. Als wir auf der Außenterrasse des „Weite Welt“-Restaurants Platz nehmen werden die Stühle gerade noch trocken gewischt… es hat wohl heute Nacht mal wieder geregnet, der Tag selber soll aber schön werden.
Wir wollen den letzten Tag unserer Traumreise mit einer Kombination aus Strand und einem kleinen Bummel durch St. George’s verbringen.
Bereits in Deutschland hatten wir uns für den alles andere als unbekannten Grand Anse Beach entschieden, einen Geheimtipp kann ich also auch hier nicht liefern.
Das Schöne an diesem Strand ist jedoch die Möglichkeit, mit einem Wassertaxi hinzukommen. Dieses fährt direkt neben der Pier für die Kreuzfahrtschiffe ab und kann absolut nicht verfehlt werden und bringt einen nach kurzer Fahrt an den Grand Anse Beach. Die Hin- und Rückfahrt kostet 10 USD.
Als wir am Wassertaxi ankommen ist das Boot schon gut gefüllt, dachten wir zumindest. Aber wir merkten schnell, dass das Boot erst voll ist, wenn der Schiffsführer dies sagt und nicht das Platzempfinden der Gäste… Jedes Wassertaxi muss sich am Steg hinten einreihen und kann erst Gäste aufnehmen, wenn das vorderste Boot weg ist. So ist natürlich jeder Gast bares Geld wert und so kommt es, dass wir zum Unmut der anderen Mitfahrer und auch ein wenig zu unserem Unmut noch gut 30 Minuten warten müssen, bis wir uns auf den Weg machen.
Die Fahrt vorbei an AIDAperla geht dann recht zügig, man bekommt ein wenig Gischt ab und kann sich Grenada ein kleines Stück von der Seeseite anschauen.
Der Steg, an dem die Wassertaxen am Strand halten, liegt ungefähr auf Höhe der Esther's Bar. Dort wird man direkt in Empfang genommen, es werden Liegen und Sonnenschirme mit „Free Wifi“ angeboten und der erste Eindruck ist sehr touristisch.
Wir lehnen dankend ab und gehen vom Steg aus rechts den Strand entlang, irgendwann wird es deutlich ruhiger und gelassener, der Strand ist schön breit und sauber, Palmen und einige Bäume spenden Schatten und das Wasser lädt wirklich zum Baden ein.
Wir machen es uns unter einer Palme gemütlich und genießen unseren letzten Strandtag. Bei dem Gedanken an den Winter in der Heimat schaudert es uns… Aber noch liegen wir zum Glück unter der karibischen Sonne.
Lange bleiben wir jedoch nicht alleine, mit der Zeit gesellt sich das ein oder andere weitere gelbe Handtuch zu uns und auch ein Katamaran mit AIDA-Ausflüglern macht mit seiner Leine an einer der Palmen fest.
In dem Strandabschnitt stehen eindeutige Hinweisschilder, die darauf hinweisen, dass in diesem Bereich Ausflugsboote anlanden und ggf. auch mit Tauen befestigt werden. Einige Mitreisende können anscheinend jedoch weder Kleiderordnungen noch Hinweisschilder zur Desinfektion von Händen lesen und fangen auch hier eine aus meiner Sicht wirklich unnötige Diskussion mit den Besitzern des Katamarans an, dass man doch „zuerst dagewesen sei“.
Wir lassen uns davon jedoch nicht stören (denn der Katamaran stört nun wirklich nicht) und genießen weiter unseren letzten Strandtag.
Gegen Mittag wollen wir zurück zu AIDAperla. Das bereitstehende Wassertaxi ist jedoch noch nicht einmal annähernd halb voll, da so früh nicht allzu viele Strandbesucher den Rückweg antreten, sodass wir nach kurzer Rücksprache mit dem Kapitän beschließen, uns ein Taxi zu nehmen und auf dem Landweg zurück nach St. George’s zu fahren.
Gesagt, getan. Und so sind wir in wenigen Minuten wieder zurück auf AIDAperla, lassen die Strandsachen in der Kabine, machen uns kurz frisch und gehen dann noch einmal von Bord.
Von der Pier geht es zunächst durch die zum Kreuzfahrtterminal gehörende Mall, hier gibt es allerlei an Souvenirs, Alkohol, Zigaretten und auch Muskatnüsse zu kaufen! Seid jedoch so klug und kauf diese nicht hier sondern weiter in der Stadt auf dem lokalen Markt, dort sind diese deutlich preiswerter und ich denke auch in besserer Qualität zu bekommen.
Wir biegen zunächst rechts ab und steigen vor dem Sendall Tunnel einige Stufen hinauf in Richtung des Fort George. Wir entscheiden uns jedoch dagegen, dieses kostenpflichtig zu besichtigen und genießen das Panorama auf AIDAperla. St. George’s und den St. George’s Inner Harbour.
Im Anschluss gehen wir in Richtung der Granby Street Ecke Halifax Street. Dort stehen feste Verschläge, in denen eine Art Wochenmarkt aufgebaut ist. Neben einigen Bars findet man insbesondere eine Menge exotischer Früchte und andere Waren. Für 2 USD kaufen bei einem Händler 15 Muskatnüsse für die Lieben daheim. Im Kreuzfahrterminal sollte man 2 USD für 2 Muskatnüsse bezahlen.
Durch die Halifax Street gehen wir weiter in Richtung der St. Johns Street. In dieser Straße muss man ein wenig aufpassen, man fühlt sich nicht unsicher, dafür gibt es auch keinen Grund, jedoch wurden wir mehrmals angesprochen, ob wir auf der Suche nach gewissen Substanzen sind…
Wir steigen die wirklich steile St. Johns Street hinauf, unser Ziel ist die über der Stadt liegende Cathedral of the Immaculate Conception. Diese ist geöffnet und kann kostenfrei betreten werden, es gibt auch recht saubere sanitäre Anlagen. Es handelt sich um eine schlichte aber eigentlich doch ganz schöne Kirche.
Im Anschluss folgen wir der Kirche bis zur Young Street, wo wir eine wirklich ungeahnte kleine Perle entdecken, das „House of Chocolate Grenada“. Wir gehen hinein und sind von dem vorherrschenden Duft total begeistert. Hier werden diverse Pralinen und andere Schokoladen in jeglicher Form selber hergestellt und auch verkauft, es gibt Pralinen mit Orangenfüllung, mit würziger Muskatnuss, mit karibischen Rum und vielem Mehr… Wir gönnen uns eine kleine Auswahl an Pralinen zum Probieren sowie einen Kaffee und einen Orangensaft. Die Pralinen sind super lecker, nicht wirklich teuer und wir sind wirklich froh, hier gelandet zu sein. Bei meiner Recherche zuhause ist mir das House of Chocolate nie begegnet. Klare Empfehlung unsererseits, und wenige Tage nach unserer Rückkehr haben wir dann gesehen dass das House of Chocolate durch Prinz Charles und Camilla mit royalem Besuch beehrt wurde.
Wir setzten unseren Spaziergang um den St. Georges Inner Harbour fort, umrunden diesen einmal und gehen anschließend zurück. Wir sehen einige wirklich hübsche Häuser, vieles sieht jedoch so aus, als wäre es irgendwann einmal durch einen Hurrikan zerstört und nicht wieder aufgebaut worden.
Zurück zum Kreuzfahrtterminal gehen wir durch den Sendall Tunnel, einem vor vielen Jahren unter dem Fort George von Sklaven in den Berg getriebenen Durchgang, in dem sich Autos und Fußgänger den schmalen Weg teilen.
Zurück an Bord müssen wir uns dann der unschönsten Sache am Ende eines Urlaubes widmen… dem Koffer packen! Aber das Packen am Ende einer Reise geht ja immer deutlich schneller als das Packen für eine Reise, von daher müssen wir uns damit nicht allzu lange aufhalten.
Auf Barbados müssen die Koffer bis Nachts vor die Tür gestellt werden, die eigene Mitnahme von Bord ist nicht möglich, sodass man sich gut überlegen muss, was man noch für das Handgepäck und den letzten Tag benötigt.
Und dann ist es auch schon soweit… nach einem schönen und kontrastreichen Tag aus Strand und Stadtbummel löst AIDAperla für uns auf dieser Reise ein letztes Mal die Leinen und die Auslaufmelodie ertönt. Das letzte Auslaufen, immer wieder traurig…
Wir sitzen an einem der großen Runden Tische im Außenbereich des „Weite Welt“-Restaurants. Den im Anreisepaket enthaltenen Sekt habe ich an der Lanaibar gegen eine gekühlte Flasche und vier Gläser getauscht und so stoßen wir mit unseren neuen Bekannten auf das Ende einer wirklich tollen Reise an. Von der Baraktion an der Lanaibar, die es wieder einmal zum Auslaufen gibt, holen wir uns noch ein karibisches „Red Stripe Beer“ aus Jamaika, wirklich lecker.
Wir genießen ein letztes Abendessen mit den Speisen aus der „Weiten Welt“, das Motto ist Farewell und neben dem obligatorischen Hummer und Kaviar gibt es eine Art Best-Of der vergangenen Tage. Viel zu schnell vergeht auch dieses letzte Abendessen in netter Gesellschaft.
Einen klassischen Farewell-Abend gibt es auf einer Reise mit zwei Wechselhäfen nicht, dennoch erfolgt die Verabschiedung sowohl in der Primetime als auch noch einmal am Abend im Beachclub, wo es dann auch den zum letzten Abend gehörenden Sekt gibt.
Unser letzter Abend für diese Reise endet wieder einmal an der Lanaibar, ehe es spät abends ein letztes Mal auf die Kabine geht und die Koffer vor die Tür gestellt werden.
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