
Es ist Donnerstagmorgen und ein letztes Mal erwachen wir in unserer wirklich schönen Meerblickkabine. AIDAperla liegt bereits wieder fest vertäut im Hafen von Bridgetown, es gibt ein Wiedersehen mit der Marella Celebration und diesmal liegt die Braemer der Fred. Olsen Cruise Line mit uns im Hafen.
Beim Aufwachen wirkt die Kabine traurig leer, dafür, dass sie uns die letzten vierzehn Tage ein wirklich schönes zuhause war (Unsere Kabine habe ich an entsprechender Stelle bereits bewertet: Meerblickkabine 4269 ).
Wir machen uns fertig, ziehen noch ein letztes Mal unsere kurzen Klamotten an und drehen bei einem Käffchen eine letzte morgendliche Runde über das Deck, ein wenig Schwermut macht sich breit. Aber noch sind wir in der Karibik und ein paar Stunden werden wir die Sonne noch genießen können, auch wenn heute einige Pflichtveranstaltungen anstehen.
Ein letztes Mal genießen wir das tolle Frühstück auf der Außenterrasse des „Weite-Welt“-Restaurants, ehe wir auf die Kabine gehen, diese Räumen, Handgepäck und Rucksack schnappen und ein letztes Mal die Tür hinter uns in Schloss fallen lassen. Schön war es!
Wir nehmen das Angebot, unser Handgepäck in der Disco D6 unbewacht zwischenzulagern, gerne an, denn unser Transfer wird erst am späten Nachmittag gehen.
Kurz möchte ich für alle Interessierten eine kleine Zusammenfassung über den Ablauf der Abreise auf Barbados geben:
Unsere Koffer mussten wir bereits in der Nacht vor die Tür stellen, hierfür gab es eine farbliche Markierung, nach der wir diese später sortiert im Hafenterminal wiederfinden werden.
Darüber hinaus gibt es eine in den Abreiseinformationen mitgeteilte Zeit, in der man sich zum Face-Check der Zollbehörden auf Barbados einfinden muss, die dafür an Bord kommen. Wir mussten uns hierfür zu einer vorgeschriebenen Zeit unter Vorlage einer Zollerklärung (customs declaration, diese wurde zusammen mit den Abreiseinformationen und einer Ausfüllerklärung für des Englischen nicht mächtige Gäste auf die Kabine gelegt) und unseres Reisepasses im Brauhaus einfinden. Man reihte sich in die Schlange ein, legte seine Zollerklärung vor, der Reisepass wurde gemustert und im Anschluss mit einem Einreisestempel versehen. Denn anders als bei der Anreise, wo man sich quasi vom Verlassen des Flugzeuges über den Bustransfer bis zur Einschiffung auf AIDAperla in einem durchgängigen transitähnlichen Sonderstatus befunden hat, müssen wir heute formell nach Barbados einreisen.
Der Face Check verläuft zügig und ohne jegliche Probleme. Die Beamten konnte man am Morgen bereits schon beim Frühstück in den diversen Restaurants antreffen (Traurig… in Deutschland ist es uns Beamten schon untersagt, mit Hinblick auf die Korruptionsvermeidung, Verköstigung anzunehmen, die über einen Kaffee und ein paar Kekse hinausgeht ).
Im Anschluss nutzen wir die Zeit bis zu unserem nächsten Pflichttermin für einen kurzen Spaziergang nach Bridgetown. Wir verlassen AIDAperla, gehen durch das wirklich schöne Cruiseterminal und schlendern entlang des Princess Alice Highways und anschließend entlang der The Wharf Road bis zur Chamberlain Bridge, schauen uns kurz die St. Michael Anglican Cathedral an, stoppen noch kurz an der St. Marys Church und schlendern anschließend zurück. Für einen ausführlichen Eindruck von Bridgetown reicht dies leider nicht, aber zumindest haben wir uns noch ein wenig die Beine vertreten.
Zurück an Bord steht im Hafenterminal der nächste Pflichttermin an: Wir müssen für den Flug von Barbados nach München sowie von München nach Hamburg einchecken.
Zur für unsere Banderolenfarbe angegeben Zeit begeben wir uns also in das Hafenterminal, suchen unseren Koffer und gehen zum wirklich sehr provisorischen Check-In Schalter. Dort bekommt unser Koffer sein Label, durchgecheckt bis München, und wir unsere ausgedruckten Bordkarten in die Hand. Das war’s dann auch schon.
Während wir später mit dem Bus direkt zum Flughafen gebracht werden und dort nicht erneut einchecken müssen wird unser Koffer in einen LKW verladen und später direkt zum Flugzeug gebracht. Für uns Reisende ist dies natürlich äußerst komfortabel, jedoch möchte man uns damit weniger einen gefallen tuen als vielmehr eigene Sicherheitsinteressen vertreten. So oder so, mir ist es gleich, denn wir sind unseren Koffer los und so chaotisch es manchmal wirken mag… in Deutschland werden wir beide Koffer wiedersehen
Nun haben wir aber wirklich Freizeit bis zum Transfer. Was im ersten Moment ganz cool klingt stellt sich dann aber irgendwie doch als recht zähe Angelegenheit heraus, wenn man eigentlich nur darauf wartet, dass man nach Hause muss.
Wir treffen uns mit unseren Bekannten an der Lanaibar und leeren noch einmal bis auf wenige Cent unsere Genießerkarte, wir sind für 2 Personen mit 2 x 200 Euro gut ausgekommen, haben aber auch die ein oder andere Baraktion noch über das Bordguthaben gezahlt. Mittlerweile kann man ja auch diese über die Genießerkarte laufen lassen.
Für 15 Uhr haben wir uns für 7,50 Euro einen „Duschpass“ für das OrganicSpa gebucht. Was man auf der Sphinxklasse noch kostenfrei in der Sauna machen konnte, eine letzte erfrischende Dusche nach einem langen Abreisetag ohne Kabine, ist auf AIDAperla so nicht mal eben möglich. Den Duschpass für 7,50 Euro finden wir aber fair…!
Vorher gehen wir mit unseren bekannten jedoch noch einmal in Richtung des Cruiseterminals. Bei unserem Spaziergang haben wir dort nämlich eine ganz nette Bar mit Sonnenplätzen entdeckt, und so genießen wir mit unseren letzten bereits in Deutschland getauschten USD noch ein Abschluss-Rumpunsch und ein paar kühle Bierchen, bevor wir um 15 Uhr unser Zeitfenster im Organic Spa wahrnehmen.
Weder 2017 noch auf dieser Reise haben wir hier einen Tag verbracht, ich nehme mir aber fest vor, dies bei unserem nächsten Aufenthalt auf der Hyperion-Klasse zu tun, denn uns gefällt der Bereich wirklich gut. Nach einem kurzen Rundgang nutzen wir die Zeit dann aber wirklich für eine Dusche und einen Wechsel in lange und wintertaugliche Kleidung, bevor wir uns gegen 16 Uhr für ein letzten Snack im Fuego niederlassen… die Rückreise wird lang und die Eurowingsverpflegung bekanntermaßen spärlich
Hier würde ich AIDA empfehlen an An- und Abreisetagen am Nachmittag mehr Restaurants geöffnet zu haben: Wir haben eine der spätesten Transferzeiten, sind dementsprechend auch mit die letzten Gäste, die heute Abreisen, es sind jedoch aber auch schon die ersten neuen Gäste da. Und während wir uns für die Abreise stärken lassen wollen die Neuankömmlinge, auf die wir in dem Moment alle so neidisch sind, nach der Anreise natürlich das vorhandene Loch im Bauch stopfen… und so geht es im Fuego wirklich laut, wuselig und alles andere als schön zu, sodass man mehr von einer letzten und für die Anreisenden ersten Nahrungsaufnahme als einem richtigen Essen sprechen kann. Schade, hinterlässt dies doch weder einen schönen letzten als einen guten ersten Eindruck.
Ein weiteres zu dieser Zeit geöffnetes Lokal könnte hier Abhilfe schaffen.
Und dann ist er da, dieser Moment, der vor vierzehn Tage an gleicher Stelle unglaublich weit entfernt schien und mit jedem tollen Tag der Reise näher kam….
Ein letztes Mal erfasst das Lesegerät, dass wir AIDAperla verlassen, unsere Bordkarte verliert Ihre Gültigkeit und ohne dass wir es so wirklich realisieren sitzen wir im Bus zum Flughafen.
Als wir nach rund 45 Minuten dort ankommen ist es bereits dunkel.
Wir passieren die Sicherheitskontrolle, die sich nicht wirklich sicher anfühlt, und stehen dann in der völlig überfüllten Abflughalle. Sowohl die Braemer als auch die Marella Celebration haben heute ebenfalls Wechseltag, und das merkt man dem kleinen Flughafen an, es ist wuselig, laut und warm.
Dennoch gibt es genug sanitäre Anlagen, Cafés mit Backwaren, eine Art Kiosk und auch eine warme Mahlzeit wäre zu bekommen. So wie ein kühles Bierchen für uns und unsere Bekannten.
Unser Flug soll kurz nach 20 Uhr gehen, mit jeder nach Deutschland und Großbritannien startenden Maschine lehrt sich die Halle spürbar, nur auf unsere Anzeige tut sich lange Zeit nichts. Die ersten Gäste werden so langsam unruhig, ich mache mir jedoch keinen Stress… im schlimmsten Fall bleibe ich halt eine Nacht länger in der Karibik
Schlussendlich wird dann doch ein Gate angezeigt, wir steigen in einen Bus ein und dieser bringt uns über das Vorfeld zu unserem A330-200 der Eurowings.
Auch auf dem Flughafen ticken die karibischen Uhren ein wenig anders. Während wir bereits sitzen und uns häuslich einrichten ertönt die Durchsage, dass wir uns noch nicht anschnallen dürfen, da die Maschine nun erst betankt wird. Wir sitzen bereits eine lange Zeit in der Maschine, als die Türen endlich geschlossen werden und der Kapitän sich bei uns meldet.
Er entschuldigt sich für die entstandene Verspätung und bittet um Verzeihung, seitens des Flugzeuges wäre man schon vor einer Stunde zum Start bereit gewesen, jedoch habe der Airport es nicht geschafft, einen Tankwagen bereit zu stellen, da der Flughafen mit dem Ansturm an diesem Tag, Zitat, „gelinde gesagt völlig überfordert“ ist. Diesen Eindruck hatten wir bereits auch, es hat im Endeffekt sicherlich alles funktioniert, aber für eine derartige Anzahl an Großraum-Passagierjets mit den dazugehörigen Passagieren ist der kleine Flughafen von Bridgetown nun wirklich nicht ausgelegt
Aber alles halb so wild, wir haben in München fast vier Stunden Umsteigezeit und ich freue mich, dass diese etwas geringer wird.
Wir heben ab, das Essen wird serviert und was soll ich sagen, dank der Schlaftablette meines Vertrauens werde ich erst am nächsten Morgen von der Sonne geweckt, rund 50 Minuten vor der Landung in München. Was möchte man mehr? Viele andere Passagiere hatten jedoch eine eher weniger erholsame Nacht und ich erfahre, dass der Flug vergleichsweise unruhig gewesen sein soll…
In München parkt unsere Maschine auf dem Vorfeld. Als wir über die Freitreppe das Flugzeug verlassen weht uns kühle frische Winterluft entgegen, begrüßt werden wir von herrlichem Sonnenschein. Die Ankunft wird uns immerhin leicht gemacht.
Die Zeit bis zum Weiterflug nach Hamburg verbringen wir mit einem Weißwurst-Menü zum Mittagessen, ein paar Minuten Schlaf und dem Beobachten des regen Treibens am MUC.
Unser Flug in die Heimat geht dann pünktlich, nach kurzer Flugzeit landen wir am Flughafen Hamburg – Helmut Schmidt und bekommen für Hamburger Verhältnisse wirklich zügig unsere Koffer an den Gepäckbändern.
Und das war es. Viel zu schnell ist man nach zwei supertollen Urlaubswochen wieder in der Heimat, im schönen Norddeutschland.
Es war eine unglaubliche tolle Reise, und ich hoffe mein Bericht hilft dem anderen an der einen oder anderen Stelle vielleicht weiter oder hat einfach nur zur Unterhaltung beigetragen! J
Ich werde noch ein kleines Fazit ziehen, so als Abschluss, und wer mag kann dieses ja ebenfalls gerne noch lesen:
An- und Abreise:
Hin- und Rückflug erfolgte jeweils mit Eurowings, die Flugzeuge waren sauber und in gutem Zustand.
Das Entertainment auf den Langstreckenflügen war kostenfrei, wer keine eigenen Kopfhörer hatte konnte welche erwerben. Es gab jeweils eine warme Mahlzeit samt Soft- oder Heißgetränk sowie ein kleines belegtes Sandwich, zwischendurch gab es immer kostenfrei Wasser und andere Getränke gegen Aufpreis. Decken und Kissen lagen auf unserem Sitz.
Tipp: Wer zu zweit reist sollte bei einer 2-4-2 Bestuhlung unbedingt die 2er-Sitze am Fenster reservieren.
Das Essen war kein Highlight, es hat aber für den Moment satt gemacht und tat gut, die Auswahl der Filme für zwei Flüge auch völlig ausreichend.
Die Organisation des Shuttles, der Koffertransport seitens AIDA und die Einschiffung verliefen ohne Probleme.
Das Wetter:
Super, das Wetter Anfang Februar war wirklich klasse und ich denke überdurchschnittlich gut. Der Kapitän sprach von einem auch für die Jahreszeit untypischen Ententeich auf dem karibischen Meer, zum Teil war die Fahrt wirklich nicht spürbar, und nach den Regenschauern auf St. Vincent und Dominica haben wir den Regen auf der Isla Saona noch einmal vorbeiziehen sehen, sind aber ansonsten regenfrei geblieben und hatten regelmäßig Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad.
Die Route:
Wirklich schön und kontrastreich. Auf der einen Seite grüne und vergleichsweise ursprüngliche Insel wie St. Vincent und Dominica, Fernwehziele wie Antigua, aber auch das karibische Europa auf Guadeloupe oder die trockenen ABC-Inseln. Jede Insel hatte wirklich Ihren ganz eigenen Charme und Eindruck, Highlights waren für uns insbesondere Antigua, Bonaire und die Isla Saona (Dominikanische Republik). Wir hatten im Vorwege sowohl die Touren Karibische Inseln, Karibik und Mexiko sowie die Touren mit Südamerika im Auge, Ziel war auf jeden Fall ein Teil Karibik und gutes Wetter, haben uns aber letztendlich wegen AIDAperla und der kleinen Inseln für diese Route entschieden und es nicht bereut.
AIDAcruises:
AIDA wie man es kennt und liebt. Oder hasst… ich habe manchmal das Gefühl es gibt nur diese beiden Seiten Spaß beiseite.
Wir wussten was uns erwartet und wir haben genau das Bekommen: AIDA.
Buffetrestaurants mit auf unserer Reise durchgängig guten Essen, für Buffetstandard in Hotels sogar sehr gutem Essen, das aber natürlich mit der Qualität in Bedienrestaurants nicht mithalten kann. Dafür gab es die tollen Restaurants mit inkludierten Speisen und kostenpflichtigen Getränken, aus unserer Sicht eine Bereicherung. Es gab die Primetime, die AIDAstars, Gastgeber, bekannte Motto-Partys und viele Baraktionen, auch 2 für 1.
Bei uns kam das AIDA-Feeling ohne Probleme auf.
Grund zur kleinen Kritik gibt es immer Mal, beispielsweise der Ausflug auf St. Lucia oder das Fuego am Abreisetag, aber alles in allem hat die Reise den zu erwartenden guten AIDA-Standard und das bekannte Konzept eingehalten und es war wirklich gut an Bord.
AIDAperla:
Im Vorwege und noch immer liest man unglaublich viele „Horrorgeschichten“ über AIDAperla in der Karibik. Wir haben uns dennoch bewusst für AIDAperla und die Route entschieden, zum einen eben wegen der Route und auch wegen dem insbesondere kulinarisch größeren Angebot an Bord bei einer 14-Tage-Reise.
Zu leugnen, dass AIDAperla anders als die Sphinxklasse ist, wäre glatt gelogen, aber es ist auch nicht alles schlechter. Natürlich fehlt die Anytime-Bar und ist auch nicht zu ersetzen. Auch ein größeres offenes Pooldeck wäre schön!
Dennoch habe wir auch auf AIDAperla immer einen Platz an der Sonne gefunden, der Liegenkampf viel nicht größer oder kleiner aus als auf AIDAstella bei 25 Grad im Orient, der Beachclub war auf unserer Reise weder außergewöhnlich warm noch roch es unangenehm nach Chlor und auch überfüllt war das Schiff nicht. Die Lanaibar, der schönere FKK-Bereich und die kulinarische Vielfalt haben auf AIDAperla definitiv Ihren Reiz.
Wenn man keine komplette voreingestellte Abneigung gegen die größeren Schiffe hat rate ich jedem, es einmal auszuprobieren und sich selber ein Bild zu machen. Wir hatten einen wirklich wunderschönen Urlaub mit einer tollen Route und einem schönen Schiff!
Und auch wenn ich mich auf die kommende Reise mit AIDAstella unglaublich freue, da auch ich großer Fan der Sphinx-Klasse bin, weiß ich, dass wir sicherlich auch das ein oder andere von AIDAperla fehlen wird
Es war der mit Abstand schönste Urlaub meines noch jungen Lebens, unsere Erwartungen wurden definitiv erfüllt und wir hatten eine tolle Zeit! Ich hoffe der Reisebericht hat Euch gefallen.
Und da das AIDA-Konzept für uns noch immer passt, wir uns wohl fühlen uns wissen, was wir erwarten können, heißt es zumindest in unserem Fall, dass es ein Wiedersehen an Bord geben wird! J
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