01. Oktober 2018 - einmal um Sardinien
Schön, wenn eine Reise mit einem Seetag beginnt und endet. Zumindest beim Beginn der Reise habe ich Glück.
Ich bin zur richtigen Zeit am richtigen Ort, aber leider ohne Fotoapparat. Ansonsten hätte ich euch das Bild einer imposanten Wasserhose posten können, die wie aus dem Nichts plötzlich neben dem Schiff auftaucht. Genau so schnell verschwindet sie auch, keine Chance auf ein Foto.
Die Reise fängt ja „gut“ an. Die Wasserhose ist nur der Auftakt zu einer ganzen Serie von Naturkatastrophen im Mittelmeerraum, die leider auch ihre Opfer gefordert hat.
Wir fahren zu dieser Zeit schon einen großen Umweg. Anstatt Ajaccio von Mallorca aus direkt anzusteuern machten wir einen Bogen und fahren an der Ostküste Sardiniens entlang. Ob wir auf der ursprünglich geplanten Route auch so einen schönen Sonnenuntergang gesehen hätten?
Mein Schiff 5 will genau wie wir von Mallorca nach Ajaccio, genau wie wir suchen sie Landschutz, anders wie wir wählen sie die Westküste Sardiniens. Wir werden morgen früh sehen, ob sie gut im Hafen ankommen.
26. August 2019 – auf direktem Weg von Palma nach Ajaccio
Wir dümpeln langsam über den Ententeich und die Wellen plätschern sanft gegen die Bordwand. Der Tag beginnt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang.
Besser kann ein Tag auf See nicht beginnen. Ich nutze den Seetag und gebe einige Informationen, die für manchen Wasserurlauber so immens wichtig sind, dass sie seitenweise diverse Themen des Forums füllen.
- Im Eimerchen im Bad ist immer eine Mülltüte eingehängt.
- So wie eine Wasserflasche geöffnet ist, wird sie durch eine neue ersetzt.
- Der Kapitän ist Pedro Ziegler, der Entertainmentmanager Tobias Klaus und der Hotelmanager Tobias Labitzke.
- Die Bettenbreite habe ich vergessen zu messen.
- Die Poolhandtücher liegen in der Kabine bereit – ohne Pfand.
- Der Hoteldirektor war die ganze Zeit bei der Sternstunde anwesend.
- Es gibt Coca-Cola.
Habe ich noch etwas vergessen? Wahrscheinlich, aber der Blog fängt ja auch erst an, trage ich dann einfach nach.
Auf dem Schiff – genau wie an Land – gibt es eine Abteilung, in der Informationen (der sogenannte Decksfunk) gebündelt auflaufen. Es sind also keine offiziellen Infos, kommen der Wahrheit aber häufig sehr nah. In dieser Abteilung habe ich einen Termin. Dort erfahre ich dann mehr oder weniger ohne mein zu tun, dass kurzfristig darüber nachgedacht wurde, die Stella komplett zu desinfizieren. Und warum hat man es dann nicht getan? Ganz einfach, weil auf Mallorca Hochsaison ist und es keinerlei Möglichkeit gibt, die ankommenden Gäste „aufzubewahren“ und die abreisenden auf Ausflüge zu schicken. Wenn es auf der Stella nicht geht, funktioniert es bei der Nova erst recht nicht. Nun wartet man angespannt, ob es auch bei den neuen Gästen zu Erkrankungen kommt. Mir geht es jedenfalls gut und ich hoffe, dass es so bleibt. Die Tatsache, dass es in besagter Abteilung keine Terminabsagen gibt lässt hoffen. Die Stimmung an Bord ist jedenfalls sehr gut. Das Pooldeck ist gerammelt voll, kein Wunder bei dem Bilderbuchwetter. Auf dem Weg in die Kabine gehe ich noch bei der Bücherei vorbei - oh, alles leer! Gehört wohl auch zu den Maßnahmen. Kein Problem, ich habe mein Kindl dabei.
Durch meine Termine habe ich den Vortrag der Lektorin Dorine Ali-Khan verpasst. Dann eben beim nächsten mal. Man kann nicht alles haben.
Nach so viel Faulenzerei habe ich doch beschlossen am Clubtreffen teilzunehmen. Eigentlich wollte ich es nicht, irgendwie erfährt man dort nichts Neues mehr. Stattdessen nutzt Aida gern die Gelegenheit für Eigenwerbung. Neues erfahre ich auch diesmal nicht. Es ist trotzdem kein Fehler hinzugehen. Wir treffen uns in der Aida Bar. Es gibt den üblichen Sekt zur Begrüßung, die Fotos werden erst während der Veranstaltung gemacht. Dafür bekommt jeder aus Pappe einen Kussmund. Nette Idee, kannte ich bisher nicht. Und wer möchte jetzt ein Bild von dem Accessoire sehen? Ihr habt leider Pech, ich habe den „Kuss am Stiel“ in der Kabine vergessen. Bei der Flüssignahrung bleibt es nicht beim Sekt. Auf den „Zacken“ stehen verschiedene Cocktails bereit. Man kann sich bedienen. Für Nachschub wird stets gesorgt. Nur die üblichen Häppchen muss man einem vorbei eilenden Kellner entlocken. Wir werden außerdem mit einem Auftritt des Gastkünstlers unserer Reise und auch der Band unterhalten.
Wer mich kennt weiß auch, dass ich gern mal kritische Anmerkungen mache. Ich lese hier im Forum immer wieder, dass sich über mangelnde Wertschätzung beklagt wird. Das muss aber auch anders herum gehen. Kann man nicht wenigstens während „Das Eich“ sein Liedchen trällert die Gespräche einstellen oder zumindest etwas leiser reden? Natürlich ist so ein Auftritt Geschmackssache, aber es sind nur wenige Minuten. Soviel Respekt kann man doch von uns erwarten! Meine Meinung.
Dann ist mir noch etwas passiert, was mir noch nie passiert ist. Mit weiblicher Kombinationsgabe wurde ich enttarnt. Schade, dass wir uns nach der Sternstunde nicht mehr begegnet sind. Seit Freitag Mittag bin ich nun auch wieder zu Hause. Mein Koffer kommt am Montag, so habe ich Zeit, schon mal mit dem Bericht zu beginnen. Ganz liebe Grüße!
Nach dem diesmal wirklich schönen Clubtreffen beginnen gerade im Theatrium die Aida-Stars sich vorzustellen. Was für eine bunte Mischung. Die Sänger und Sängerinnen kommen aus Portugal, Deutschland, den Philippinen und Ungarn. Und richtig gut singen konnten sie alle. Unter anderem dabei Josefine Nickel, laut Einspieler eine Taufpatin der Stella. Es wird sehr ruhig im Theatrium. Mit einem Titel aus Elisabeth zieht sie alle in ihren Bann.
Besonders freue ich mich über den Vertreter der Philippinen – Eladio Pamaran. Ein mir bekannter Name. In diese Stimme habe ich mich auf einer meiner ersten Kreuzfahrten verliebt. Er spielte einen Baum in der Taufshow Avalon der Bella. Zu der Zeit stellten die Sänger noch ein eigenes Programm von ca. einer halben Stunde zusammen. Ich weiß nicht mehr, wie diese „Künstlershows“ hießen, aber Eladio Pamaran hatte mich überzeugt. Er tut es auch heute wieder, und nicht nur mich. Plötzlich ist es im Theatrium richtig voll. Jeder der ins Markt will oder von dort kommt bleibt stehen und hört zu. Bei mir kommt Vorfreude auf die Shows auf.
Im Anschluss die Prime Time. Das ist nicht so meine Veranstaltung, aber weil der Kapitän kommt bleibe ich. Mit Herrn Ziegler bin ich noch nie gefahren. Das „Interview“ ist dann sehr interessant und kurzweilig. Auf mich wirkt es aber einstudiert. Im Laufe des Gesprächs klärt sich auch die Sache mit der fehlenden Beleuchtung der Kathedrale. Im Sommer finden auf dem Platz davor häufig Openair Filmvorführungen statt. Während der Zeit wird die Beleuchtung abgeschaltet.
Ich schalte später auch die Beleuchtung ab und freue mich auf Ajaccio und einem Ausflug in die Berge.
Fortsetzung folgt....... (dann auch wieder mit mehr Bildern)
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