Rostock, was habt ihr mir nur angetan? Ich muss mir im Urlaub den Wecker stellen. Und warum, weil ihr in Rostock bereits vor Wochen meinen Ausflug vom Nachmittag auf den Vormittag umgebucht habt. Treffen um 08.15 Uhr am Bus.
Das der Porti di Roma e del Lazio nicht gerade eine Augenweide ist war mir bekannt. Ausschlafen wäre angesagt gewesen. Dann hätte ich aber diesen Sonnenaufgang verpasst.
Wir sind nicht das erste Schiff im Hafen. Die MSC Seaview und NCL Epic haben bereits vor uns festgemacht.
Ich bin pünktlich zu meinem Ausflug CIV 11 - LA DOLCE VITA: TUSCANIA, LAND UND WEIN am Bus.
Richtig, ich fahre nicht nach Rom. Für die einen ist es das Highlight der Reise. Ich möchte mir für diese Stadt gern mehr Zeit nehmen - irgendwann mal. So ist dieser Ausflug für mich eine gute Alternative.
Wir verlassen das Hafengelände und können einen Blick auf das Forte Michelangelo werfen.
Offensichtlich besteht Civitavecchia doch nicht nur aus Industrie.
Mit uns an Bord eine Reiseleiterin mit sehr viel italienischem Temperament. Gut so! Das hält wach.
Die Fahrt nach Tuscania dauert ca. eine Stunde. Hier machen wir einen Spaziergang. Wie im Mittelalter betreten wir die Altstadt durch eines der Stadttore.
Der Ortskern innerhalb der gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer ist typisch italienisch und touristisch noch nicht überlaufen.
Ein kleines Stück weiter, und schon wieder führt uns der Weg durch ein Tor.
Man kommt in eine Art Parkanlage. Ruhig und gepflegt. Da Tuscania auf einem Plateau erbaut wurde, hat man von dort einen einmaligen Panoramablick auf die Umgebung und San Pietro.
Wir bekommen ausreichend Zeit für viele Fotos, einen Bummel oder einen Cappuccino zum kleinen Preis. Der Ort mit weniger als 10.000 Einwohnern hinterlässt einen positiven Eindruck. Mittelalterlicher Charme gepaart mit italienischer Gemütlichkeit, wie sie in Rom wahrscheinlich nicht zu finden ist.
Die Fahrt nach San Pietro ist nur kurz. Die Kirche liegt ebenfalls auf einem Hügel. Bereits der Vorplatz ist überraschend.
Das Innere ist schlicht, mystisch, sehenswert und anders als man erwartet.
Der letzte Programmpunkt bei diesem Ausflug ist die Verkostung lokaler Spezialitäten.
Apropos Verkostung: Die Kastanienmarmelade von Korsika habe ich mit ins Büro genommen und mit den Kollegen heute probiert. Irgendwie geruchlos, die Konsistenz eher cremig statt marmeladig und der Geschmack nicht intensiv, aber süss und erinnert etwas an eine Nusscreme. Bei der Beurteilung waren wir uns einig.
Nach einer guten halben Stunde Fahrt erreichten wir das abgelegene Landgut Poggio Nebbia in der Nähe von Tarquinia. Unser Bus muss die letzten 400 m auf einer Art Versorgungsweg rückwärts zurück legen.
Die Verkostung ähnelt schon einer kleinen Mahlzeit. Zu dem dort am Morgen frisch gebackenen Brot gibt es: Olivenöl, Gemüsepasten (Avocado, Brokkoli und Spargel), eine Leberpastete, Honig, Maulbeer- und Aprikosenmarmelade sowie 4 Rot- und einen Weißwein. Auch hier haben wir reichlich Freizeit. Auf den kleinen Laden hat uns Niemand aufmerksam gemacht. Den haben wir ganz allein entdeckt. Und so gehen die meisten von uns mit leeren Händen hinein und kommen mit einer Tüte wieder hinaus. Auch ich kann es nicht lassen. In meine Tüte kommt ein Glas Aprikosenmarmelade und ein Glas Pilzcreme.
Poggio Nebbia wird in Italien als Agriturismo bezeichnet. Wir würden wahrscheinlich "Urlaub auf dem Bauernhof" dazu sagen. Ein kleiner Pool, interessante Pflanzen und ein paar Tiere gehören mit zum Gut, das ich bei einem kleinen Bummel erforsche.
Danach geht es nur noch eine kurze Fahrt zum Schiff.
Fazit: Ein schöner Ausflug abseits von Menschenmassen mit viel italienischem Flair und Gemütlichkeit. Und danke an Rostock, mittlerweile war es sehr heiß und drückend, dass hätte nachmittags keinen Spaß mehr gemacht.
Fortsetzung folgt......
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