26.09.2019 Donnerstag Hamburg
Anreise
Unsere erste gemeinsame Reise in 20 Jahren, die länger sein wird als nur 14 Tage. Meistens konnten wir aus beruflichen Gründen sogar nur 7 Tage auf ein Schiff. Aber diesmal wird das anders. Mit An-und Abreise werden wir 70 Tage unterwegs sein. 10 Wochen voller Abenteuer und spannender Erlebnisse. Wir freuen uns. Und zwar sehr.
Wir werden mit der AIDAvita von Hamburg bis Indonesien fahren. 66 Tage bzw. 65 Nächte auf dem Schiff.
Das bedeutet monatelange Vorbereitungen. Ausflüge und Visa wollen geplant, gebucht und beantragt werden. Aber schließlich ist Vorfreude die schönste Freude und so hat auch das sehr viel Spaß gemacht. Na ja, bis auf die Visa Beantragung vielleicht...
Endlich ist es soweit und es geht los.
Von Berlin aus dauert es nur 1,5 Stunden mit dem ICE nach Hamburg. Also fahren wir auch mit der Bahn. Viele Monate im Voraus habe ich sehr günstig den Supersparpreis erste Klasse gebucht und zwar die einzigen Sitze im gesamten Wagon, neben denen genug Platz für all unser Gepäck sein wird. In der ersten Klasse ist die Sitzplatzbuchung übrigens im Preis bereits enthalten. Für 10 Wochen muss man schon so einiges mitnehmen. Vor allem Drogerieartikel. Die werden zwar auf der Rückreise bereits verbraucht sein, aber das nützt uns jetzt erstmal wenig. Die Koffer sind schwer. Und zwar elendig schwer. Beim nächsten Mal schicken wir die großen Koffer voraus. Da gibt es ja diesen praktischen, über Aida buchbaren Service.
Der Zug ist pünktlich, es gibt auch tatsächlich alle Wagons und dann noch in der richtigen Reihenfolge. Also ein perfekter Start in die Reise. Bei der Abfahrt noch schnell die Funktion zum Einchecken in der Deutschen Bahn App auf dem Handy genutzt und unsere Tickets müssen dann auch nicht mehr vorgezeigt werden. Sehr praktisch. Wir lassen uns zwei kühle Hollunderlimonaden an den Platz bringen und genießen die kurze Fahrt.
Am Hamburger Hauptbahnhof gleich die erste nette Begegnung von vielen. Ein freundlicher Mitreisender kommt auf dem Bahnsteig hilfsbereit auf uns zu und erklärt uns den Weg zu den Taxen.
Unerwarteterweise ist ein Taxi schwer zu bekommen. Die Fahrer am Taxistand winken alle ab. Damit haben wir nun nicht gerechnet. Aber klar, unser Gepäck mit zwei großen Koffern und zwei Kabinentrolleys passt nicht in jeden Kofferraum. Irgendwann erbarmt sich dann doch ein Fahrer und bekommt unsere Sachen irgendwie in seinen Wagen.
Wir checken schnell in unserem Lieblingshotel
in Hamburg ein, dem Empire Riverside. Unser Corner Room auf der 18. Etage bietet eine fantastische Aussicht auf die Elbe, Hamburgs Attraktionen wie Elbphilharmonie, Michel, die tanzenden Türme von St. Pauli, natürlich den Hafen und last but not least die in der Werft bei Bloom und Voss liegende Europa 2.
Wir machen uns gleich wieder auf den Weg zu den unterhalb des Hotels liegenden Landungsbrücken. Von einem Barkassenkapitän haben wir mal vor Jahren verraten bekommen, wo es die besten Fischbrötchen gibt. Dort wollen wir hin und ergattern tatsächlich den letzten Tisch mit gutem Blick auf das Wasser und die vorbei ziehenden vielerlei Schiffe und Boote. In der „Fischbrötchenbude Landungsbrücke 10“ gibt es Matjes Brötchen, die schmecken als seien sie nicht von dieser Welt. Einfach nur perfekt. Genau davon gönnen wir uns jeder eines und dazu eine leckere Rhabarberschorle.
Danach genießen wir den Blick von unserem Hotelzimmer und ich fange schon mal an, zu schreiben.
Abends haben wir einen Tisch in Tim Mälzers Restaurant Bullerei reserviert. Da wollten wir schon immer mal hin und der Vorabend unserer langen Reise ist der perfekte Zeitpunkt dafür. Der Taxifahrer rät mir wegen meines Hustenreizes erstmal zu einem Whiskey und ist ansonsten auch so ein unterhaltsamer Mensch. Leider kennt er anscheinend das Ziel unserer Fahrt nicht ganz genau und lässt uns an einem riesigen Gewerbegelände aus dem Wagen. Also irren wir erstmal etwas herum und erhalten von dortigen Leuten wenigstens eine Anhaltspunkt, wo unser Restaurant sein könnte. Nun gut, dass wir zuerst durch den Hintereingang eines Biergeschäftes in einen weiteren Hinterhof gehen müssen, wäre uns jetzt nicht so eingefallen. Dann fängt es auch noch an zu regnen und wir gelangen nach weiteren interessanten Eindrücken von weiteren Hinterhöfen im Gewerbegebiet endlich an die Rückseite der Bullerei. Nur noch einmal ums Haus gelaufen und wir sind doch tatsächlich da. Dass sich direkt vor dem Haupteingang eine ganz normale Straße befindet, lassen wir jetzt mal als Nebensächlichkeit beiseite.
Etwas feucht vom Regen nehmen wir an unserem reservierten Tisch Platz und sind sofort begeistert. Tolles modernes aber gemütliches Ambiente, super nette Crew und fantastisches Essen. Den vom Taxifahrer empfohlenen Whiskey gibt es dann auch noch und zwar in Form eines Longdrinks. Wir verbringen zwei schöne Stunden mit dem Überraschungsmenü und einem sehr leckeren Wein und fahren dann sehr zufrieden zurück ins Hotel.
Dank Taxi App findet sich auch schnell ein Taxi und es geht zurück zum Empire Riverside. In unserem Hotel gibt es die beliebte Bar im 20. Stock des Hotels - Bar 20 up - auch an einem Donnerstag Abend um 22.00 Uhr so richtig gut besucht. Mit einiger Mühe finden wir noch einen schönen Tisch direkt am Fenster mit toller Aussicht auf das nächtliche Hamburg und den hell erleuchteten Hafen. Schon bald stellen sich zwei junge Männer dazu und boten uns aber an, gerne wieder weg zu gehen, sollte es uns stören, dass sie uns nun die Aussicht verstellen. Aber nein, gar kein Problem. Wir hatten den Ausblick ja nun schon eine Weile. Also alles gut. Daraus entwickelt sich ein tolles Gespräch über alle möglichen Themen. Zwei sehr interessante Menschen, die im ersten Semester Hazard Management an einer Hamburger Universität studieren. Um 00.30 Uhr müssen die beiden dann zur letzten Bahn nach Hause und wir gehen auch auf unser Zimmer.
So, noch schnell in der Marine Traffic App gecheckt, wo sich die Vita befindet. Mittlerweile hat sie es schon bis nördlich von Spiekeroog und Wangeooge geschafft. Morgen früh ist sie dann hier. Wir können es kaum erwarten.
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