1. Februar 2019, Bangkok – warm, mit Klimaanlage gut auszuhalten
Wir haben den Sommerpalast mit der wunderschönen Parkanlage hinter uns gelassen und unsere Reiseleiterin erklärt uns, wo wir als nächstes hinfahren. Sie spricht englisch und so ist es kein großes Problem mal nachzufragen. Es geht nach Baan Hollanda. Man glaubt es kaum, aber im Jahr 1634 wurde hier ein niederländisches Dorf errichtet.
Unterwegs tauchen rechts und links der Straße immer wieder große goldverzierte Tore auf, die zu irgendwelchen Tempelanlagen gehören. „Hier ist aber wirklich kein Quadratmeter, der nicht irgendwie wichtig ist. Prunkvoll einfach!“, flüstert mein Mann mir zu. Ja, das stimmt wohl und ich nicke ihm zu. Riesige Mangobäume stehen am Straßenrand und in Vorgärten entdecke ich Bananenstauden. Das Gelb der blühenden Büsche verbreitet eine Leichtigkeit. Ach, und Häuser auf Stelzen gibt es hier auch zu sehen.
Da ist
das Schild mit dem Pfeil Baan Hollanda und wir biegen ab in eine
schmale Straße mit Schlaglöchern. Hinter ein paar Büschen sehen
wir jede Menge alte Holzboote liegen. „Die gehören zu der Werft
hier“ hören wir. Solche Boote haben wir auch schon in Bangkok bei
der Klongtour gesehen und mit einem etwas größeren haben wir mal
eine Dinnercruise gemacht.
Das
Gebäude, in dem sich ein Informationszentrum befindet, ist vor
einigen Jahren restauriert worden und somit kann auch dieses Stück
der Geschichte wieder aufleben. Der über 400 Jahre alte
niederländische Handelsposten in Ayutthaya blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Baan Hollanda, einst ein winziger
Handelsposten für die Niederländische Ostindien-Kompanie, wuchs und
entwickelte sich im 17. Jahrhundert so gut, dass er zu einer
dauerhaften Niederlassung für den Handel mit Thailand wurde.
Die
Räume des Zentrums sind voller Informationen und Anschauungsmaterial
über die Geschichte. Heute finden hier Tagungen von niederländischen
und thailändischen Organisationen statt. Die Pflege der Beziehung
zwischen den beiden Ländern ist enorm. Sogar die frühere Königin
der Niederlande, Beatrix, war mal hier.
Bei Ausgrabungen hat man noch Überreste eines weiteren Gebäudes gefunden und die Fundstücke sind ebenfalls zu sehen.
Ab hier hätten wir mit dem Boot weiterfahren können, aber wir sind für den heutigen Tag mit dem Auto besser bedient – wir haben ja noch viel vor.
Das war ein interessanter Stop auf dem Weg zu den alten Tempeln. Tempel Nr. 1 ist „Wat Yai Chai Mongkohn“. Er befindet sich im Südosten, außerhalb der alten Stadtmauer von Ayuttaha. Ich habe gedacht, hier gäbe es nur einen Tempel. Nein, das ganze Gelände ist voll damit.
Wir steigen die steile Treppe hoch bis zum Rundgang auf dem großen
Chedi. Uff, das war schon eine Hausnummer. Von oben wieder eine
schöne Sicht und auch beim runter steigen sind wir schön am
schnaufen. Überall wo man hinschaut, sitzende oder stehende
Buddha-Figuren, manche mit gelben Tüchern umwickelt.
In einem kleinen Tempel gibt es noch gut erhaltene Wandmalereien zu sehen.
Alle paar Meter bleiben wir stehen ... es gibt so viel zu schauen.
Ich schreibe mir nichts mehr auf, bin schon ganz durcheinander von den vielen Namen. Das letzte Foto vor dem Mittagessen ist dieser Altarraum mit den bunten Figuren, ich bin beeindruckt. Drüben die vielen alten Ruinen und hier der krasse Gegensatz.
„Du, das war jetzt aber wirklich interessant hier oder?“, frage ich meinen Mann. Er grinst und meint, „und, wir sind noch nicht fertig. Mal sehen, ob wir nochmal steigen müssen.“