1. April 2018 – Alta, Seetag 4 und Ostern
Endlich Ostern – Sonntag – Ausschlafen! Oder nicht! Jawohl – ich stromerte bereits um 5.32 Uhr auf den oberen Decks herum, um den Sonnenaufgang mitzuerleben! Glaubt Ihr´s? April – April … Nun mal ganz ehrlich – auch ältere Mitmenschen benötigen Schlaf und dazu gehöre ich! Es war schließlich ca. 8.30 Uhr, als ich ganz oben die erste frische Luft genießen durfte. Warm war´s – 6,9° plus! Und wieder ein Kaiserwetter!
Ich war nicht alleine – aber es gab keinen Massenauflauf auf dem schnee- und eisbedeckten Rundweg. Eine herrliche Ruhe! So ruhig, weil auch der einzige bereit gestellte Stuhl unbesetzt war.
Ich dachte überhaupt nicht an Ostern; wurde allerdings an dieses Fest erinnert, nachdem ein Osterhase durch das Treppenhaus gehoppelt (oder mit einem funktionierenden Fahrtstuhl gefahren) und auf die Reling geklettert war.
Mensch! Nein, Hase! Das war gefährlich! Nur nicht runterfallen! Frau oder Herr Hase hielt die Balance und schaffte es, wieder in die nicht so gefährlichen Bereiche zu hoppeln. Ich auch – zum Frühstück, das die Fünf Freunde gemeinsam zu sich nahmen. Aber erst nach intensiver Bewunderung des Schiffs-Osterschmucks.
So gestärkt waren wir natürlich rechtzeitig zum Ablegen um 10 Uhr an der frischen Luft. Es muss sich wohl herumgesprochen haben, dass ein ganz besonderes Schauspiel auf uns wartete – es bildete sich eine Menschenmauer an der Reling von Deck 11. Kein Wunder, denn es begann ein überwältigendes Schauspiel! Auf dem Meer lag eine dünne Eisschicht; ab und zu gab es dickere, mit Schnee bedeckte Eisflächen: Der Fluss Alta entließ kleinere Eisplatten. Wir passierten sie.
Was war an Land bzw. auf den Inseln los? Im Prinzip nichts – es herrschte immer noch tiefer Winterschlaf. Es dürfte nicht mehr lange dauern bis die Bewohner der Hütten in ihre Ferienbehausungen zurückkehren.
Und was gab es außer Wasser und Inseln im Überfluss? Schnee … Auf dem Schiff hielt es uns nicht an einer Stelle. Auf beiden Seiten gab es immer wieder Schönes zu sehen – wir gingen hin und her, um nichts zu verpassen. Bewegung hielt auch warm; dass sie auch Hunger erzeugte, muss nicht erwähnt werden … Aber die Essenszeit war noch fern … Wir wollten uns zunächst mit dem stärken, was unseren Augen geboten wurden.
Viele Mitreisende lösten sich von der obersten Reling und besetzten freie Liegen auf dem Pooldeck. Endlich – die Liegenbesetzer waren wieder aktiv! Sie, die die Liegen nach Reservierung allein gelassen hatten, beobachteten, wie uns Eisplatten von Alta weiterhin begleiteten.
Wir wandten und wieder der unbeschreiblich schönen Landschaft zu.
Vor dieser Kulisse ließen sich die Fünf Freunde gerne fotografieren. Viele Passagiere verschwanden in diversen Bars – sie wurden vom Oster-Familienfest angelockt. Wir nicht – statt Schlangestehen machten wir lieber Augentraining. Bei dieser gewaltigen Umgebung sollten wir freiwillig irgendwelche Spielchen machen? Nee …
Während Marco erkundete, ob sich der Pooleintopf „Weiße Bohnensuppe“ lohnte, sahen wir auf der Insel Stjernøya etwas Ungewöhnliches: Industriegebäude, die sich farblich vom Schnee abhoben. Sibelco Nordic AS unterhielt auf dieser Insel eine Mine, in der das Mineral Neuphelin gewonnen wurde. Schnell weg …
Marco berichtete, dass die Bohnensuppe nicht nur gut aussah sondern auch so roch – ein Grund, uns eine Vorspeise an der frischen Luft zu gönnen. Es lohnte sich und anschließend widmeten wir uns erneut der faszinierenden Umgebung.
Die Fünf Freunde konnten sich nicht von der herrlichen Umgebung losreißen, auch wenn ab und zu mit der Heimat korrespondiert werden musste. Dabei bekamen wir mit, dass wir sich die AIDAcara allmählich dem freien Nordmeer näherte.
Der erste Abschnitt dieser traumhaften Fahrt ging so zu Ende
und wir machten uns Gedanken über das Folgeprogramm. Marco und ich hatten nach der Bohnensuppe noch keine Hungergefühle; bei den Freunden meldeten sie sich aber. So zeigten wir uns solidarisch – geschlossen stürmten wir das Calypso = Folgeprogramm eines Seetages. Was erwartete uns im Calypso? Neben Hinweisen auf das Osterfest genügend Auswahl, dass alle nicht nur satt wurden. Es schmeckte wieder.
GG = ganz gesättigt setzten wir uns in die Sonne. Wunderschön, sich trotz der nordischen Temperatur von der Sonne wärmen zu lassen und dabei das uns immer wieder begeisternde Rundherum zu beobachten. Ab und zu gab es Bewegung auf dem Wasser – Fischerboote fuhren ihre Fanggründe an.
Nachdem die AIDAcara die Richtung geändert hatte, kam frischer Wind auf. Auf einmal gab es für die restlichen Sonnenanbeter genügend freie Stühle … Wir machten dick eingemummelt unsere üblichen Runden auf Deck 11. Es war saukalt. Aber das, was wir sahen, entschädigte uns für das Durchhalten.
Eine weitere Kursänderung bewirkte Windstille. Zumindest auf dem Außendeck des Calypso. Und schon wieder wurden wir dort zu Tischebesetzern. Kaffee und Kuchen mundeten an der frischen Luft. Links und rechts zogen schneebedeckte Inseln an uns vorbei. Ab und zu besiedelt.
Aber mehr Ein- als Zweisamkeit. Nur nicht auf dem Pooldeck. Dort fühlte man sich wohl.
Ein weißer Klotz tauchte auf. Bewundert von vielen AIDA-Mitreisenden.
Und schon wieder entfernten wir uns von den Inseln und steuerten zunächst das offene Nordmeer an.
Wir hielten uns so lange auf Deck auf, wie es eben verträglich war.
Schließlich wurde es auch uns zu kalt und Zeit, nach den vielen Stunden an der frischen Luft die wärmeren Bereiche des Schiffes aufzusuchen. Die Zeit bis zum Ostersonntagsdinner verbrachten wir ganz in Ruhe. Vor dem Restaurant wurden wir von einem eingefrorenen Osterhasen empfangen. Natürlich von einer Eisskulptur.
Nach dem Essen sicherten wir uns Plätze im Theater – Annette bot zunächst wieder ihren Boulevard. Als Überraschung wurde uns eine Ostern-Lasershow geboten – nicht schlecht …
Der Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Jens Heinrich Claassen. Ein wenig schlanker als bei der vorherigen Kreuzfahrt – aber er zeigte sich in Hochform. Lachsalven waren ihm vergönnt.
Sofort nach Auftrittsende gingen wir in die Falle – die Nordlichterjagden forderten ihren Tribut …
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