Frühstück im „East“ und Anlegen in Åndalsnes. Das Zentrum für Alpinismus mit der Kletterwand gibt es seit zwei Jahren. Und auch Petrus hat ein Einsehen und das Wetter klart langsam auf.
Spaziergang am Fjord und in den Ort. Unerwarteter Erwerb einer Softshell-Jacke von Skandinavien Explorer für mich. Meine Frau konnte sich mal wieder nicht entscheiden. Sie kriegt ihre Jacke dann nächstes Jahr.
Wir sind um 12:30 Uhr zurück an Bord und finden einen sonnigen Platz im Außenbereich des „East“.
Um 13:30 Uhr verlassen wir Andalsnes, um nach zweistündiger Fjordfahrt in Molde anzulegen.
Meine Frau hat diese Zeit für eine Siesta und für etwas Wellness genutzt und ich habe Reisetagebuch auf dem Balkon geschrieben. Gleich, wenn sie von ihrer Massage zurück ist, wollen wir für einen kurzen Stadtbummel von Bord. Wir kennen das hier und so viel gibt die Rosenstadt Molde auch nicht her. Erst links herum, dann rechts herum und schon sind wir mit Molde durch.
Zurückgekommen an Bord, haben wir noch Zeit für ein schnelles Bier, quasi unser Aperitif für unser musikalisches Menu im „Rossini“. Nach dem Gruß aus der Küche gibt es 7 Gänge, musikalisch begleitet von einem Pianisten und drei Sangeskünstlern. Das Repertoire ist in Ordnung, so dass die Musik nicht störend wirkt.
Um 22:00 Uhr ziehen wir unsere Jacken an. Wir drehen eine Runde außenbords ums Schiff und möchten noch das eine oder andere Bier in der „Ocean Bar“ zu uns nehmen. Von Weitem schallt uns schon laute Musik entgegen. Es ist Wunschkonzertabend in der Anytime Bar und ich frage mich: warum müssen sich ausgerechnet die Leute, die einen „anderen“ Geschmack haben als wir, etwas wünschen? Also drehen wir bei, um unser Bier in der „Pool Bar“ zu trinken. Da ist außer uns nur noch der Barkeeper. So wird es heute ein kurzer Abend. Um 23:00 Uhr liegen wir im Bett.
Das Anlegemanöver um 7:30 Uhr in Trondheim reißt mich unsanft aus meinen Träumen. Nach unserem gewohnten Frühstück im „East“ gibt es eine Überraschung: ein Stück von Lenas Geburtstagskuchen. Noch einmal vielen Dank.
Um 10:00 Uhr machen wir uns auf zum Landgang. Vorbei am Nidaros Dom geht’s über die Brücke auf die andere Flussseite. Zu Füßen des Doms sind diverse Bühnen und anderes Equipment aufgebaut worden. Alles ist eingezäunt und blickdicht abgeschottet. Ein großes Rockfestival wirft seine Schatten voraus. Außerdem lassen unzählige mobile Toiletten auf den zu erwarteten Bierkonsum schließen.
Wir wandern den Fluss entlang weiter bis zu den alten Holzhäusern mit einigen Cafés. In einem finden wir auch einen Platz und nachdem ich das System der beiden Mädels hinterm Tresen verstanden habe, die eine kassiert und die andere bereitet die heißen Getränke zu, stehe ich dann auch in der richtigen Schlange. Der Café au lait und die heiße Schokolade schmecken beide sehr gut.
Frisch gestärkt geht es über die alte Zugbrücke an den bunten Holzspeichern vorbei Richtung Fußgängerzone. Meine Frau hatte vor Jahren in Trondheim Schuhe gekauft und so müssen wir in jeden Ecco-Laden. Leider wird sie nicht fündig. Um nicht ganz mit leeren Händen aufs Schiff zurückzukehren, kaufen wir wenigstens einen Kühlschrankmagneten.
Nach einem kleinen Einlaufbier, einem Cheeseburger mit doppeltem Käse und ohne Brot, den wir uns teilen, und einem weiteren kleinen Bier geht’s auf die Kabine. Angesagt sind Siesta und Reisetagebuchschreiben auf den Balkon.
Leider habe ich auf dem Balkon die Ansage des Kapitäns nur bruchstückhaft mitbekommen und nur etwas von einem Kalibrieren des Kompasses und der dazu notwendigen 360 Grad Drehung gehört.
Um 17:00 Uhr heißt es „Leinen los“ und wir legen ab. Nach kurzer Fahrt verlangsamt der Kapitän die Geschwindigkeit des Schiffes, um dann mit seiner Pirouette zu beginnen. Dieses Manöver ist einmal jährlich zum Kalibrieren des Kompasses vorgeschrieben. Was wohl diejenigen, die uns von Land beobachten, gedacht haben mögen. Nach einer knappen Stunde ist die Aktion beendet und das Schiff nimmt Fahrt auf.
Für uns wird es Zeit, ins „East“ zu gehen. Das Abendessen gestaltet sich als sehr unterhaltsam und bis kurz vor neun verquatschen wir uns am Tisch. Dann aber ab auf die Kabine und Jacken holen. Schließlich wartet das Bier in der „Ocean Bar“ auf uns. Es ist angenehm leise, da in der „Anytime Bar“ noch nichts los ist. So genießen wir den Blick aufs Meer und die Wolken mit der untergehenden Sonne. Selbst eine Unterhaltung ist noch stressfrei möglich.
Das soll sich leider ändern. Zunehmend wird der Lärm, und anders kann man die schlechte und laute Musik nicht nennen, immer ohrenbetäubender, so dass wir noch vor 23:00 Uhr resigniert aufgeben und ein letztes Bier in der „Pool Bar“ trinken. Was ist bloß aus unserer so innig geliebten „Ocean Bar“ geworden? So liegen wir kurz vor Mitternacht im Bett. Auch nicht schlecht.
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