...wenn man an einen Seetag Ende September im Mittelmeer denkt kann man verschiedenste Erwartungen und Vorstellungen haben. Die Idealvorstellung der allermeisten ist sicherlich der berühmte Ententeich, dazu sehr sonnige 26 Grad und am besten noch kein Wind!
Sicherlich ist die Wahrscheinlichkeit für gutes Wetter auch größer, dass das herbstliche Mittelmeer aber auch eine Wundertüte sein haben zuletzt die Gäste zwei Reisen vor uns erfahren, als AIDAstella auf Grund eines Unwetters Anfang September weder Valencia noch Cartagena anlaufen konnte. Und auch im vergangenen Jahr macht ein „Medicane“ vor den griechischen Inseln im September auf sich aufmerksam... und auch während ich diesen Reisebericht verfasse höre ich im Inselradio Mallorca, dass sich über den Balearen ein Medicane zusammenbraut.
Als früh morgens der Wecker klingelt und ich aufwache, die Nacht haben wir geschlafen wie ein Stein, gehe ich zunächst ans Fenster um zu schauen, ob wir überhaupt fahren. Aber ja, die Wasserfläche wenige Meter unterhalb unseres Fensters auf Deck 4 bewegt sich, dennoch liegt AIDAstella aktuell so ruhig in der See, dass außer der leichten Vibration der Maschinen fast keine Schiffsbewegung zu spüren ist...
Nach der morgendlichen Dusche schnappe ich mir zum überziehen noch einen Hoodie, sicher ist sicher, und wir erklimmen die acht Stockwerke bis hoch zur Anytime Bar, in der zwischen 06 und 08 Uhr der Frühaufsteher-Kaffee auf uns wartet.
Es ist noch dunkel, ein erster Lichtschimmer am Horizont kündigt im Osten die aufgehende Sonne an. Auf der Backbordseite hingegen sind noch immer die Lichter einer Küstenlinie sowie ein Leuchtturm zu erkennen. Ein kurzer Blick auf maps.me, deren Offline-Kartendienst mit der Ortung auch hervorragend auf See und in Flugzeugen funktioniert, verrät mir, dass wir über Nacht nicht allzu weit gekommen sind. Die Küstenlinie entpuppt sich als die mallorquinische Ostküste mit dem Leuchtturm Far de Capdepera.
Die morgendliche Ruhe auf den Außendecks ist einfach herrlich, für mich immer wieder einer der schönsten Momente einer Reise. Außer uns schlendern nur wenige Frühaufsteher mit uns über das Deck um das Lichtspiel der aufgehenden Sonne zu genießen. Darüber hinaus haben wir nicht nur eine sehr ruhige See, es ist auch für diese Uhrzeit schon unglaublich mild, am Himmel sind kaum Wolken zu erkennen und der Wetterbericht schient recht zu behalten, dass uns ein wirklich wunderbarer Seetag ins Haus steht!
Gegen halb acht treffen wir uns auf der Terrasse des East Restaurants auf Deck 11 mit den Eltern meiner Freundin und genießen unser erstes Frühstück mit Blick auf die Heckwelle von AIDAstella, der Urlaub hat endgültig begonnen!
Im Anschluss gehen wir auf die Kabine, schnappen uns unsere Strand-, oder wohl eher Pooltasche, und gehen hoch an Deck.
Auf dieser Reise gibt es keinen Pfand auf die Handtücher, für jeden Gast lag bereits bei der gestrigen Anreise eines der gelb-weißen Poolhandtücher auf der Kabine bereit. Tauschen oder weitere Handtücher besorgen kann man an einer Handtuchstation zwischen 16 und 18 Uhr auf Deck 12.
Eigentlich lege ich mich auf Grund der Ruhe gerne auf das FKK-Deck an Bord, da wir dieses Mal aber nicht alleine Reisen suchen wir uns gemeinsame Liegen, Backbord auf Deck 12 mit Blick auf die Pooldeck-Bühne. Dort wird später noch der „Poolgarten“, ein Verschnitt des Fernsehgartens, stattfinden, und unsere Erstfahrer möchten gerne von allem einen Eindruck bekommen...
Klar sind auch auf dieser Reise schon einige Liegen reserviert, wie sollte es auch anders sein, aber alles in allem stellt sich die Situation gegen kurz vor 09 noch vergleichsweise entspannt dar! Das es außerhalb der absoluten Luxusklasse ab 10/11 Uhr auf den meisten Kreuzfahrtschiffen auf den Sonnendecks eng werden kann sollte jedem klar sein, aber wir haben noch absolut kein Problem, zusammenliegende Liegen mit Sonnenlage zu bekommen...
Es ist schon herrlich warm, als Tagesspitze sind 25 Grad gemeldet, und besser kann das Wetter nicht sein...
Wir verbringen die Zeit im Pool, mit Lesen, kurzen Spaziergängen über das Sonnendeck, dösen und genießen einfach das Gefühl, nichts tun zu müssen. Ohne Social-Media-Flatrate ist man auch herrlich unerreichbar...;-)
Der Poolgarten der Gastgeber entpuppt sich, wie erwartet, als eine Art „Dauerwerbesendung“, der Fotograf stellt sich vor, die Spamanagerin schaut vorbei und verteilt St. Barth-Produktproben und die Ausflugsguides erklären das Standup-Paddling, störend ist die Veranstaltung jedoch nicht, und wir haben uns ja bewusst für die Plätze entschieden. Auf Deck 14 oder im Heckbereich bekommt man vom Pooldeck dann nichts mehr mit.
Mittags gibt es eine Bar-Aktion, sehr leckere Mango-Bowle mit oder ohne Alkohol, die man mittlerweile auch mit der Genießerkarte zahlen kann, eine schöne Änderung!
Gegen halb zwei räumen wir unsere Plätze, der Hunger treibt uns für einen kleinen Salat in das East-Restaurant.
Die Eltern meiner Freundin gehen danach auf die Kabine, Sie wollen dem Sportbereich auf Deck 11 einen Besuch abstatten... Mir hat die Klimaanlage auf dem Hinflug wohl eine kleine Erkältung untergeschoben, und um der Entstehung eines ausgewachsenen Männerschnupfens (damit ist nicht zu spaßen ) vorzubeugen suchen meiner Freundin und ich uns erneut zwei Sonnenliegen, diesmal auf Deck 12 in der Nähe der Poolbar.
Wir genießen die Sonne, trinken einen Cappucino an der Poolbar und auch ein kühles Anti-Erkältungs-Bierchen muss sein
Später verlassen wir das Sonnendeck, machen uns für das Abendessen fertig und treffen uns wieder zu viert auf der Terrasse des Bella Donna Restaurant, das Thema dieses Abends ist Friaul, eine Region im Nordosten Iatliens.
Wir essen in Ruhe zu Abend und begeben uns dann um kurz vor 20 Uhr in Richtung Theatrium, um uns zumindest einmal in der Primetime wiederzufinden und unseren Kapitän Pedro Ziegler kennenzulernen. Gute Plätze bekommen wir so kurzfristig natürlich nicht mehr, aber ein ruhiges Abendessen war uns wichtiger. Unser Kapitän stellt sich als sehr sympathischer Biker mit einem trockenen Humor heraus, der sich auf seinen Urlaub freut, denn in Barcelona wird er AIDAstella verlassen und von Jens Janautschek abgelöst.
Im Anschluss an die Primetime, viele Gäste bleiben natürlich sitzen, bekommen wir ein wenig bessere Plätze, bestellen bei einem vorbeikommenden Kellner Getränke und schauen uns die Show „AIDA STARS“ an, in der sich die Sänger, Tänzen und Artisten der Reise in kurzen Videos vorstellen, jeweils einzeln und am Ende gemeinsam auftreten. Wir haben insgesamt 4 Sänger, zwei Männer und zwei Frauen, drei Tanzpaare und drei Artisten auf dieser Reise, und einen der Sänger kennen wir bereits von unserer Kanarentour auf AIDAblu.
Wie immer finde ich, dass man den Sängern an Bord oftmals Ihre Musical-Ausbildung anmerkt und nicht unbedingt jedes zu singende Genre immer allen Sängern liegt, allerdings bin ich auch kein versierter Musikkritiker... Insgesamt singen alle Sänger gut, und der philippinische Sänger der AIDAstars legt eine operettenhafte Einlage mit einer Stimmgewalt hin, die man so nicht erwartet hätte, klasse!
Den Abend lassen wir dann in der Anytime Bar bei der Copacabana Beach Party mit DJ Erik ausklingen, die sich mit der Zeit wirklich gut füllt. Wer mag kann sich bei der Happy Hour einen Daiquiri holen.
Als wir uns zum Abschluss des Abends noch einmal an die Ocean Bar setzen ist es zwar immer noch sehr mild, aber ein wenig zugig geworden. Zum Glück stehen die ganze Reise über an der Ocean Bar und bei allen Poolpartys Wolldecken bereit.
Als wir uns in Richtung Kabine aufmachen ist bereits die beleuchtete sardische Westküste zu erkennen und auch die Straße von Bonifacio, die Meerenge zwischen Korsika und Sardinien, ist nicht mehr weit weg...
Morgen wartet mit Olbia der erste Landgang der Reise auf uns, wir haben uns für eine Fahrradtour entschieden
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