16. November, Barcelona – bewölkt 18 Grad
Weiter führt uns der Weg zum „Palau de la Musica Catalanes“ - sollte man gesehen haben. Allein schon die Außenansicht ist berauschend in der Vielfalt der Verzierungen. Die feinen bunten Mosaike, die filigranen Figuren, die Säulen .. und wir dürfen uns im Eingangsbereich umschauen... ich lasse einfach die Fotos sprechen.
Während ein Teil unserer kleinen Gruppe sich um Carlos versammelt hat, streune ich wieder mal ein wenig herum.
Auch ein interessantes Bauwerk mit den wunderschönen Bildern auf der Front. Auf dem Schild über der Tür steht, es ist die Innung der Segelmacher – also ein Zunftgebäude. Die Verzierungen an der Front sind nicht aufgemalt, sondern der Putz wurde abgekratzt und darunter war dann eine weitere farbige Schicht aufgebracht, die dann zu diesem Effekt einer vermeintlichen Malerei führt.
Wer mag bei diesem Anblick gerne an zu Hause denken? Hier hängen die Pomeranzen an den Bäumen und zuhause pustet der Wind das Herbstlaub durch die Straßen. Ebenfalls auf dem Platz vor dem Palast der Musik ist dieses Kunstwerk zu finden - der Kopf eines jungen Mädchen.
Oh, die Gruppe ist schon losgegangen, nun aber zack, zack und nicht wieder trödeln! Würde ich dem Straßengewirr irgendwo untergehen, hätte vor allen Dingen mein lieber Mann wieder Stress deshalb. Na, das möchte ich doch vermeiden ... Die Stadt ist unglaublich, wirklich an jeder Straßenecke könnte man stehen bleiben und schauen. Ein paar Stunden hier unterwegs zu sein, sind wirklich zu wenig. Aber es reicht zum Geschmack machen, auf ein nächstes Mal.
Wir haben ja noch einiges vor uns. Zwischen den Häusern sind schon die Türme der Kathedrale zu sehen, unser nächstes Ziel.
Hier war ich 2008 auch gewesen und kann mich gut erinnern. Sie ist der Heiligen Eulalia gewidmet und zieht Massen von Touristen an. Hier ein Blick ins Innere der gotischen Kathedrale. Man muss schon Zeit mitbringen, wenn man alles anschauen möchte. Es gibt 29 kleine Seitenkapellen!
Einen Moment verweilen wir schweigend auf der Bank und genießen die ruhige Atmosphäre, bevor es wieder hinaus geht.
Im Carrer del Bisbe, dem gotischen Viertel gibt es neben der Kathedrale viele schöne Winkel.
Juhuuuu, den Briefkasten habe ich 2008 auch gesehen. Hatte aber keine Ahnung, warum dort Schwalben und eine Schildkröte zu sehen sind.
Carlos ist stehen geblieben und zeigt auf ihn. Die Tauben symbolisieren, dass gute Nachrichten schnell ins Haus kommen sollen und schlechte Nachrichten mögen so langsam sein, wie eine Schildkröte. Na, das nenne ich doch eine gute Erklärung.
Die Brücke zwischen den Häusern erinnert uns sofort an Venedig. Sie stammt aus dem Jahr 1928. So konnte man ohne Gefahr von einem Gebäude zum anderen kommen. Ich muss dauernd stehen bleiben - dieses Viertel ist eine Schatztruhe ... überall was Sehenswertes! Aber ich habe nicht überall Zeit, zu schauen, was es ist oder Carlos zu fragen.
Ach schau mal, das ist das Schild SALIDA. - also der Ausgang. Den abgebildeten Reiter mit Pferd habe ich natürlich nicht gesehen.
Durch das Gassengewirr des Viertels kommen wir nach rund 15 Minuten am Placa San Jaume an. Hier befindet sich das Rathaus der Stadt und genau gegenüber der Sitz der katalanischen Regierung.
Nicht entfernt an der Placa Garriga i Bachs kann ich noch schnell einen Blick auf dieses Denkmal werfen. Dafür umrunde ich die Absperrung wegen der Bauarbeiten und habe freien Blick drauf. Es zeigt die 5 Märtyrer, die nach einem versuchten Aufstand gegen französische Truppen, während der Besetzung der Stadt, im Jahr 1808 hingerichtet wurden.
Kurzer Halt vor der Kirche Santa Maria del Pi. Wir gehen nicht rein, aber reinschauen ist möglich. Entstanden ist ein eigenartiges Foto. Schemenhaft sind die bunten Fenster der Basilika zu erkennen und in der Scheibe spiegelt sich das Gebäuden gegenüber der Kirche wieder.
Wir streben der bekannten Fußgängerzone, der Rambla entgegen, dort ist die große Markthalle, der „Mercat de la Boqueria“.
Als ich das erste Mal hier war, bin ich echt schwach geworden und hatte viel eingekauft. Menno, was für ein Foodtempel. Unter der lichtdurchfluteten Konstruktion aus Glas und Stahl brechen die Verkaufstische fast zusammen, so groß ist das Angebot. Aber … man kommt nicht unbedingt zum einkaufen hierher. Es werden Tapas gegessen, Wein getrunken, geredet und gelacht.
Aber Vorsicht ist geboten, hat man sich einmal aus den Augen verloren und keine Telefonnummer des anderen, könnte ein Wiederfinden schwierig werden. Mein Mann und ich stehen vor dem Eingang und unterhalten uns. Carlos sagt, wir gehen jetzt Salami probieren und was trinken und eh wir uns versehen, sind er und unsere Mitläufer im Gewimmel verschwunden. Oh Schreck lass nach, die finden wir nicht wieder. Laufen kreuz und quer, umrunden das Rondell mit den Fischen. Letzter Ausweg, wir rufen Carlos an – zum Glück haben wir kurz vorher gefragt, ob er eine Visitenkarte für uns hat, falls wir mal wieder nach Barcelona kommen und einen Guide brauchen. Mein lieber Mann ruft ihn an, wir warten draußen an den kleinen Gemüseständen und dann taucht er auf. Wir sind sehr erleichtert, Schwein gehabt – nur die Salami, die ist uns durch die Lappen gegangen.
Über den weiteren Verlauf unseres Spaziergangs berichte ich im nächsten und letzten Teil der Reise.