
06. Oktober 2018
Nach
dem kleinen Abstecher nach Malta bin ich zurück
in
Sizilien. Diesmal
in
Palermo.
Der feuerspeiende Berg befindet sich auf der anderen Inselseite.
Die
Ankunft in Palermo ist unspektakulär. Die Stadt wirkt wenig
einladend, hässliche Hochhäuser und viel Verfall.
Goethe kam einst auch auf dem Seeweg nach Palermo. Er hatte schönere Worte bei seiner Ankunft mit Blick auf den Monte Pellegrino gefunden: „Harmonie von Himmel, Meer und Erde“.
Der Himmel ist bedeckt aber die Sonne hat noch nicht aufgegeben. Gut so, denn heute ist die Stunde der Sterne. Für uns scheinen die Sterne um die Mittagszeit. Um sie überhaupt zu sehen verlassen wir Palermo. Laut Reiseleiterin unterscheidet sich die Sternstunde von dem offiziellen über Aida buchbaren Ausflug nur in der Anzahl der Kostproben.
PLM 13 - PALERMO & SIZILIANISCHER WEIN
Bis zum Weingut fahren wir so etwa eine Stunde. Eine schöne Fahrt zum Teil an der Küste entlang und zum Teil durch das Hinterland.
Je länger wir unterwegs sind um so einsamer wird die Gegend und um so mehr kommt die Sonne heraus.
Im
Weingut angekommen bekommen wir eine Führung, anschließend geht es
zu einer Art Buffet mit Käse, Oliven, Pizza. So versorgt mit Essen
und sehr großen Weingläsern gehen wir auf eine Terrasse.
Inzwischen haben wir Sommer, es gibt Plätze sowohl im Schatten als
auch in der Sonne. Der erste Wein ist lecker, der zweite auch.
Insgesamt soll es 5 Kostproben (da Sternstunde) geben, bei dem zu
buchenden Ausflug werden wohl nur 3 Weinsorten angeboten. Nach der
zweiten Probe habe ich aber die Veranstaltung verlassen. Nein, das
liegt nicht am Ausflug, sondern am Benehmen der Gäste. Einige
können im wahrsten Sinne des Wortes den Hals nicht voll kriegen. Einfach nur peinlich. Nur gut, dass der Hausherr kein Deutsch versteht. Denn geizig ist er gewiss nicht, nur weil er die Gläser nicht randvoll befüllt. Und sich nach einem zweiten Glas drängeln während andere noch auf dem "Trockenen" sitzen ist auch nicht die feine Art. Vielleicht hätte man auf den Ausflugstickets unter Bemerkungen schreiben sollen, um welche Menge es sich bei einer Probe handelt.
Ich nutze die Gelegenheit für einen ausgiebigen Spaziergang,
allein in der Natur, beinahe abseits der Zivilisation. Das Weingut
liegt einsam mitten im Hinterland.
Ich fühle mich trotz Weinverzicht wohl.
Den
Abschluss des Ausflugs bildet eine kleine Stadtrundfahrt durch
Palermo. Ich sage es mal so, ein Stopp mit kleinem
Stadtspaziergang z.B. am Teatro Massimo wäre sinnvoller gewesen. Dafür haben wir interessante Einblicke in die sizilianische Lebensart bekommen.
Ich habe einen entspannten angenehmen Nachmittag verbracht und bin auch zufrieden auf das Schiff zurück gekehrt. Wenn ich aber hätte für diesen Ausflug 54,99 € bezahlen müssen – dann wäre das wohl nicht der Fall. Ach ja, der Generalmanager war dabei. Es war eine Sternstunde, bei der die Sterne nicht so hell funkelten.
01. September 2019
Eigentlich steht meine Ausflugsplanung bereits seit dem 6. Oktober 2018 fest. Nach Cefalù soll es gehen. Es ist genau der Ausflug, den ich im letzten Jahr zugunsten der Sternstunde storniert habe. Ist doch klar, dass ich in diesem Jahr die Gelegenheit wahrnehme.
Cefalù ist eine Kleinstadt, die ca. 70 km von Palermo entfernt ist. Die Gemeinde mit knapp 15.000 Einwohnern vereint auf wenig Raum beinahe alles, was man sich als Tourist wünscht: Geschichte, Strand, Cafés, kleine Geschäfte und schöne Aussichten.
Wir legen erst um 10 Uhr an. Dadurch brauche ich morgens nicht in Hektik verfallen. Das Wetter ist wie im letzten Jahr, die Wolken wissen nicht, ob sie sich erleichtern sollen.
Schon an der Gangway sehe ich, dass für meinen Ausflug nur ein Bus bereit steht:
PLM 04 - CEFALÙ DIE PERLE AM MEER.
Damit habe ich mal wieder mal den Ladenhüter gebucht. Der Bus ist nur halb voll. Schon kurz nach der Abfahrt erweist sich dies als Glücksfall. Bei dem einen tropft es aus der Klimaanlage, der Nächste bekommt ständig die Lehne des Vordersitzes (auf dem aber keiner sitzt) gegen die Knie, bei Einigen lässt sich das Gebläse nicht regulieren usw. Es dauert eine Weile bis wir uns umsortiert haben und jeder einen gemütlichen Platz ohne Überraschungen gefunden hat.
Während der Fahrt durch Palermo sehe ich beinahe mehr als im Jahr zuvor. Zum Beispiel diesen Markt mit dem hübschen Tor.
Nach einer Stunde sehen die Gäste auf der linken Seite bereits Cefalù. Ein "Ah" und "Oh" geht durch den Bus. Ich muss für diesen Anblick auf die Rückfahrt warten. Wenige Minuten später erreichen wir das Ziel. Wir parken am Ortseingang. Dieser Leuchtturm hilft nicht nur den Seeleuten bei der Navigation, sondern auch uns später beim Rückweg.
Um in den Ort zu gelangen müssen wir ein kleines Stück entlang der Straße gehen. Wir werden bereits von einigen Italienern und ihren "Personentransportern" erwartet. Wer möchte, kann den interessanten Transfer für 2,50 Euro in Anspruch nehmen. Unsere Reiseleiterin erklärt den jungen Männern genau, wo sie die Gäste abzusetzen haben. Es klappt problemlos. Sicherlich eine nicht anstrengende aber spannende Fortbewegung.
Wir anderen werden dafür Zeuge einer kräftezehrenden Beschäftigung.
Die Zeit reicht leider nicht aus um es der Vorturnerin gleich zu tun. So haben wir die Bewohner auf der anderen Straßenseite um ein spannendes Mittagsprogramm gebracht. Dort sind Wohnhäuser, im Erdgeschoss Geschäfte, Bars oder auch einfach nichts.
Der Weg in die Stadt ist gut begehbar. Es dauert nicht lange und man ist mittendrin in den schmalen Gassen, die für motorisierte Zweiräder noch immer breit genug sind.
Von der Kathedrale und der Verkostung erzähle in dann im nächsten Teil.
Kommentare 2