Der Morgen, der wieder einmal etwas später begann, begrüßte uns heute mal nicht wie gewohnt mit Sonne und blauem Himmel, sondern es war wolkig und es regnete.
Der für heute angedachte Strandtag schien somit ins Wasser zu fallen und wir schauten uns per Internet nach einem Alternativprogramm um.
Aber schon der Blick auf den Wetterbericht machte uns Hoffnung. Für den Bereich Maspalomas war Sonnenschein und Temperaturen um 23 Grad gemeldet. Wir verließen also unser schönes Schiff und steuerten den Busbahnhof an.
Dieser war vom Schiff kommend nach ein paar Minuten Fussweg auf der linken Seite zu erreichen. Ein Blick auf den Fahrplan verriet, dass der Bus heute ( Samstags ) alle 30 Minuten fahren sollte was er dann auch tat.
Für 13,80€ ging es für uns zwei dann mit der Linie 30 bis fast ganz in den Süden. Nach knapp 1,5 Stunden erreichten wir den Leuchtturm von Maspalomas und wir machten uns auf den Weg zum Strand.
T-Shirt aus und Sonne tanken war angesagt. Aber nur etwa für 10 Minuten.
Nicht, dass es zu kalt war oder regnete, sondern ein heftiger Wind schmiss uns den Sand förmlich entgegen. 10 Minuten Peeling reichten vollkommen aus und wir schlugen den Weg Richtung Stadt ein. Allerdings pfiff es auch hier dermaßen durch die Gassen, dass wir schon über einen Rückzug nachdachten. Da uns aber der kleine Hunger umtrieb, beschlossen wir den nächsten Bus zurück bis zur Cita zu nehmen. Auf Laufen hatten wir dann doch keine Lust.
Für knapp 3€ ging es dann etwa 6 Kilometer zurück zum berühmten Einkaufscenter.
Jetzt muss ich für den weiteren Ablauf jedoch erklären, dass uns am Strand schon etliche Männergruppen entgegenkamen und ich mich fragte, ob es vielleicht eine Gay-Treffen gegeben hätte, was sich im weiteren Verlauf als richtig erwies.
Nach unserer Runde durch die Cita und einem kleinen Snack fanden wir uns nämlich mitten in der "Gay Winter Pride Maspalomas" wieder, die schon seit Jahren zweimal im Jahr stattfindet. Eine riesige Schar mehr oder weniger bekleideter Männer feierten mit Gleichgesinnten eine tolle Party zu wummernder Musik.
Dazu war ein kompletter Straßenzug durch die Polizei abgesperrt worden.
Wir ließen uns die Parade natürlich nicht entgehen und feierten einfach im Pulk der Teilnehmer und Besucher mit und wurden offen empfangen und aufgenommen.
Immer wieder stellten sich Teilnehmer gerne für Fotos zur Verfügung und die Kamera stand nicht mehr still.
Ähnliches hatten wir auch schon mal auf einem CSD erlebt.
Für einen kleinen Überblick hänge ich mal ein oder zwei Bilder an, aus Jugendschutzgründen werde ich aber auf ganz freizügige verzichten.
Nach der Parade ging es dann per Bus Nr. 30 zurück zur Estacion Santa Catalina, die wir dann nach gut einer Stunde erreichten. Schnell auf die Kabine, umgezogen ( lange Hose ist Pflicht ) und ab ins Brauhaus, wo wir uns mit unseren Freunden zum Abendessen trafen.
Das Essen im Brauhaus war jetzt nicht überragend ( die Haxe war so lala.. ) aber auch wirklich nicht schlecht.
Schlecht wurde mir nur dabei, als die Kinder einer am Nebentisch sitzenden Familie den kompletten Besteckständer
zerlegten, das Werkzeug als Spielzeug auch auf dem Fußboden benutzten und Mama, Papa, Oma und Opa gemeinsam das Besteck wieder am Ständer sortierten.
Da konnte ich dann nicht umhin mal herüberzugehen um auf den an Bord grasierenden Virus ( den gab es jetzt ein paar Tage ) hinzuweisen. Allerdings fand ich das Verhalten auch ohne Virus echt einen Hammer.
Zum Virus sein kurz gesagt, dass wohl ein paar Gäste betroffen waren, man davon aber nur über eine Meldung im Kabinen TV, den Durchsagen des Kapitäns und der fleißigen Wischerei der Angestellten, etwas mitbekam. Auch standen an jedem Restaurant Mitarbeiter/innen mit Sprühflaschen um die Hände zu desinfizieren.
Nach unserem Essen sollte es dann planmäßig in die Rock Box gehen, was sich aber wegen der neu zugestiegenen Gäste und der damit zusammenhängenden Seenotrettungsübung als schwierig erwies. So ziemlich jeder Raum wurde zur Übung belegt, die Bars geschlossen und man irrte als Gast, der von der Übung nicht betroffen war, etwas planlos durch die Gegend.
Endlich in der Rock Box angekommen erfuhren wir dann, dass sich das Programm geändert hatte und nun ein Rock Karaoke stattfinden sollte.
Mal davon abgesehen, dass sich nur 3 Freiwillige gemeldet hatten, endete das in ein eher undeutliches Gegröhle und wir wechselten die Location Richtung Beach Club, wo wir den Abend ausklingen ließen.
Gruß Detlef