Mitten in der Nacht saßen wir abfahrtbereit im Auto. Wir Eltern wussten unser Ziel ist die AIDAcara in Kiel. Die Kinder allerdings dachten es ist der Beginn einer Deutschlandrundreise mit Start in Kiel.
Und das kam so:
Ursprünglich wollten wir in den Pfingstferien für eine Woche in ein nettes Ferienhaus an die italienische Riviera. Es war alles so gut wie geplant. Die Pfingstferien standen praktisch vor der Tür, doch dann brach sich unsere Jüngste unglücklich das Bein. Der Urlaub wurde abgesagt, die Kinder waren traurig und ich leicht genervt.....
... bis ich dieses verlockende Vario-Angebot entdeckte: 1 Woche Nordeuropa mit der Cara gleich zu Beginn der Sommerferien in BaWü.
Nach kurzer Rücksprache mit meinem Mann war klar, wir buchen und wir versuchen die Kinder damit zu überraschen.
Und tatsächlich - obwohl irgendwann auf Grund meiner Vorfreude fast jeder eingeweiht war, von den Großeltern, bis hin zu unseren Geschwistern und vielen Freunden und Bekannten, hatten die Kinder bis zur Abfahrt keine Ahnung.
So schliefen die zwei Süßen nun seelig unaufgeregt auf der Rückbank hinter uns, während wir Eltern sehr aufgeregt im Wechsel über Deutschlands nächtliche Autobahnen fuhren. Wir kamen erstaunlich gut durch und so waren wir bereits vor 8.00 Uhr am Ziel. Spätestens jetzt merkten wir unsere Überraschung war nicht bis zum Ende durchdacht.....
Ein so früher Check-in war bei AIDa vermutlich nicht möglich, nahmen wir an.
Wir mussten jetzt schwer improvisieren. Erzählten den Kindern also irgendwas von Hotels, bei denen man zu so früher Stunde noch nicht anreisen könne und vom besonders tollen Kieler Frühstück mit anschließendem Bummel durch die Stadt.
Die jungen Damen waren weder begeistert noch überzeugt. Sie wollten ins Hotel!! Dem Kleinkindalter entwachsen wussten sie, dass man Mamas und Papas nicht alles glauben konnte....
Schließlich konnte ich sie nur mit dem Versprechen:" Wir frühstücken bei Starbucks" ( einem Laden, den die Kinder lieben, ich aber normalerweise verabscheue ) ruhig stellen. Aber jedes Frühstück, sogar bei Starbucks, geht einmal zu Ende und insbesondere dann sehr schnell, wenn man eigentlich ganz viel Zeit hat....
So saßen wir also nach einem kurzen Bummel durch die Stadt - sie wollen jetzt wirklich endlich ins Hotel! - wieder im Auto.
Der Vorschlag des Kindervaters man könne ja einen Abstecher zum Hafen machen, wurde nur unter Protest der Rückbank toleriert.
Der Protest wurde noch größer, als wir vorschlugen auf das Hafengelände zu fahren, um die, von den Kindern kurz zuvor gesichtete, AIDAcara von Nahem betrachten zu können. Zu peinlich, kein Bock, wenn man selbst nicht mitfahren kann, außerdem sowieso verboten und sie wollen jetzt endlich in das versprochene tolle Hotel...- so die Kinder.
Zum Glück bekamen die lieben Kleinen vor lauter Gemotze nicht mit, wie wir unseren Park&Cruise Berechtigungsschein am Hafeneingang vorzeigten und so kurze Zeit später mit Auto vorm Hafenterminal und der Cara standen.
Der Zeitpunkt um endlich die Bombe platzen zu lassen..... wir fahren mit!!!!!!!
Die Kinder waren sprachlos, glaubten uns kein Wort und weigerten sich doch tatsächlich auszusteigen ( eure Witze sind nicht lustig und echt peinlich!!!)
Erst als wir die AIDA Unterlagen aus dem Handschuhfach holten, die Kofferanhänger an die Koffer machten, das freundliche Personal diese entgegennahm und die Unterlagen sich somit nicht, wie von den Kindern wahrscheinlich kurz vermutet, als Fälschung herausstellten, waren sie gewillt das Auto zu verlassen.
So warteten wir anschließend mit den, noch immer leicht verstörten, aber überaus glücklichen Kindern im Terminal bis zum Beginn des Check-in und es endlich lautete:
"Herzlich willkommen zu Hause"
Nach dem obligatorischen Willkommensfoto erkundeten wir die kleine Cara und warteten auf die Freigabe unserer Kabinen. Diesmal eine Meerblick für uns Große und eine Innen für die lieben Kleinen.
Um 17.00 Uhr hieß es dann endlich Leinen los und ein weiteres AIDA-Abenteuer konnte beginnen.
Schon das erste Highlight der Reise, die Fahrt durch den NOK, war toll. Viele Schleusen, große Schiffe, nette kleine Häuser am Ufer, viele winkende Menschen. Ich war sehr begeistert, aber leider auch total müde. Die nächtliche Autofahrt war trotz häufiger Fahrerwechsel anstrengend gewesen und so verabschiedete ich mich trotz Welcome Poolparty relativ bald ins Bett.