11b Menorca - eine Insel zum Verlieben

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Kabinenkategorie
Meerblickkabine
Reisedatum von
27. Oktober 2019
Reisedatum bis
13. Oktober 2019

... Schade, wir mussten weiter. Zunächst wieder die Serpentinen hinab und dann durch die grüne Landschaft. Bis wir in eine Einfahrt bogen. Unser nächstes Ziel, die Farm Subaida, die bereits in der sechsten Generation von der Familie betrieben wird. Die Tiere – Holsteiner Friesen aus den Niederlanden = Kühe, Schweine, Schafen und Ziegen – werden so natürlich wie möglich gehalten. Ökologische Landwirtschaft eben. So auch von den Eigentümern herausgestellt. Die Kühe kommen so oft wie möglich auf die Weide; die Schweine dürfen sich frei in der Gegend, bevorzugt unter Eichen, bewegen. Glückliche Tiere. Bis es so weit ist …



Das Anwesen war gepflegt. Wir durften uns ein wenig umschauen und erspähten in der Ferne nochmals den Monte Toro.



Aus den Milchprodukten wurde Käse mit eigenem Markennamen produziert. Je nach Reifezeit verschiedene Sorten. Für die Wurstsorten Sobrasada und Carnixulla wurden die eigenen Schweine herangezogen. Sinn und Zweck des Besuchs war nicht in erster Linie der Verkauf der eigenen Produkte. Nein, vorgesehen war ein Snack mit Getränken. Angeboten wurden die selbst produzierten Käsesorten – jeweils kleine „Fitzel“, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig – und Scheiben der in diesem Handwerksbetrieb hergestellten Würste. Also keine Massenproduktion. Dazu gab es Landwein oder Wasser. Ergebnis: alles schmeckte! Dass einige der Mitreisenden Andenken mit nach Hause nahmen, versteht sich von selbst. Wir nicht … Wir stellten uns nicht an die Kasse sondern schauten uns lieber die Umgebung an.



Zum Abschluss des Ausflugs und auch der Kreuzfahrt stand nochmals Kultur auf dem Programm. Unser Fahrer steuerte die archäologische Ausgrabungsstätte Torralba d’en Salord an.


Ungefähr 1200 v. Chr. ließen sich an diesem Ort Ureinwohner Menorcas nieder und erbauten – mit Sicherheit mühselig – die in den damaligen Zeiten üblichen Bauten. Neben normalen Wohnbauten zwei Talaiots (Wach- und Wohntürme),



einen heiligen Bezirk mit einer Taula (die größte bisher auf der Insel gefundene) und einen Säulensaal. Diese Siedlung wurde bis ca. 200 n.Chr. genutzt. Das, was wir hier sahen, ist nur ein Teil dieses Steinzeitdorfes; weitere Gebäude sollen noch ausgegraben bzw. wieder zusammengesetzt werden. Übrigens ist die gesamte Insel voll von diesen Urzeithinterlassenschaften …


Wir schauten uns die Einzelteile der Stätte recht intensiv an, wobei unsere Reiseleiterin die einzelnen Bauten sehr treffend vorstellte. Nach der Umrundung des Talaiots standen wir vor und im hufeisenförmigen heiligen Bezirk.



Umgeben war er von Mauern mit eingelassenen Menhiren. Innerhalb der Mauer war eine Feuerstätte zu erkennen und ins Auge fiel die Taula.



Wie soll man diesen katalanischen Begriff übersetzen? Bleiben wir ganz einfach beim „Tisch“. Besser beim Riesentisch mit einem „Bein“. Dieses „Bein“ ist 4,30 m hoch, 2,44 m breit und durchschnittlich 48 cm dick. Die „Tischplatte“ ist gemittelt 3,76 m lang, durchschnittlich 1,17 m breit und 73 cm dick. Gigantisch! Mit welchen Hilfsmitteln hatte man sie damals aufgestellt? Und wozu diente sie? Knochenfunde von Schweinen, Rindern und Ziegen sowie von Bronzefiguren lassen vermuten, dass an dieser Stätte Kulthandlungen stattfanden. Überliefert wurde allerdings nichts; mit der Ankunft der Römer verschwanden die Ureinwohner und ließen lediglich steinerne Relikte an vielen Orten und ansonsten wenig zurück.



Was gab´s noch zu sehen? Begräbnishöhlen, Steinhäuser, in den Boden eingelassene Silos und Reste eines Hauses aus dem 17. Jahrhundert.



Mit Sicherheit wurde dieses Gebäude aus den uralten Steinen errichtet …

Mit dem Gefühl der Bewunderung für die damaligen Baumeister verließen wir Torralba d’en Salord. Was hätten die Ureinwohner mit den heutigen technischen Möglichkeiten erschaffen können …

Bevor wir mit dem Bus zurückfuhren, bewunderten wir die angrenzenden Gärten. Pflanzen, die in unserer Gegend nicht im Freien wachsen würden. Fremdartig schön.



Unser Fahrer fuhr nicht sofort zum Schiff zurück. Nur uns (!?) zeigte er, wie gut sich die AIDAcara vor der Altstadt machte.



Ein richtiger Fotostopp war allerdings nicht möglich und schon standen wir vor und einige Minuten später in der AIDAcara.

Zu diesem Ausflug: Die Teilziele Monte Toro und Torralba d’en Salord kamen bei uns – und ich meine – auch bei den Mitausflüglern gut an. Den Besuch der Farm Subaida hätte man sich schenken können. Auch wenn die Umgebung wunderbar sowie die Qualität sowie der Geschmack des angebotenen Käses/der Wurst ausgezeichnet waren, hatten wir zumindest teilweise den Eindruck, an einer – allerdings nicht aufdringlichen - Verkaufsveranstaltung teilzunehmen. Das musste nicht sein – es gab bestimmt attraktivere Ziele! Unsere Reiseleiterin, eine gebürtige Deutsche, war ein Glücksfall. Rhetorisch einwandfrei, ausgezeichnete Fachkenntnisse – sie war insofern eine Ausnahme, dass sie uns nicht „tot quasselte“.

So, zurück auf dem Schiff bereiteten wir uns nicht nur auf die Heimfahrt sondern auch auf die Veranstaltungen des letzten Abends auf der AIDAcara vor. Also: Koffer packen, frisch machen, angemessene Kleidung an die Körper und auf ins Restaurant. Die Angebote des Abschiedsessens waren von Qualität, Auswahl und Geschmack einwandfrei. Die Ostschnitzereien überraschten –viel mehr als bei den letzten Kreuzfahrten! Kompliment!



Dass die tatsächlich noch nicht angeschnittene Abschlusstorte fotografiert werden musste, verstand sich von selbst.



Es wurde Zeit, dass wir uns um das letzte Auslaufen dieser Kreuzfahrt kümmerten. Also auf nach oben. Heckwärts sah es nicht gerade einladend aus …



Egal – wir mussten in die andere Richtung. Und los gings. Pünktlich um 19.30 Uhr. Die Ausfahrt aus diesem Naturhafen war genauso schön wie die Einfahrt. Es war nur wesentlich dunkler … Das schmälerte aber nicht das sail-away-Erlebnis.



Nur wenige Zuschauer standen am Ufer und winkten uns zu. Hatten sie Besseres zu tun? Egal, wie genossen den letzten Abend. Und irgendwann ging es weiter. Jede Menge Sektgläser wurden gefüllt. Sie wurden Mittelpunkt eines übergroßen Interesses. Und schnell waren sie weg …

Und Kapitän Hanjo Müller war da. Er verabschiedete sich und uns mit launigen Bemerkungen. Anschließend gaben uns Entertainment Manager und Hotel Direktor ihren Segen. Na ja, ebenso fade und nicht mitreißend wie bei unserer England-/Irlandfahrt 2 ½ Monate zuvor. Die Zeiten des Superduos Annette Beinlich und Christopher B. Leikauf scheinen leider vorbei zu sein …

Prima und anders als bisher war der Auftritt der Crewabordnung. Sie zogen langsam über beide Sonnendecks auf Deck 11 zur Außenbühne, jeweils geführt von einem AIDA-Fahnenträger. Allen war der lauteste Beifall an diesem Abend sicher.



Klasse wie immer der Auftritt der AIDA-Stars. Ihre Show „Viva La Vida“ kam bei den Zuschauern sehr gut an.

Auf einmal wurden wir auf merkwürdige Beleuchtungsumrisse vor der inzwischen erreichten mallorquinischen Küste aufmerksam.



Schnell kam die Erleuchtung: Sie gehörten zur Star Clipper, die vor uns den Hafen von Mahón verlassen hatte. Lange beobachteten wir sie wie auch das Treiben auf dem Pooldeck



bis wir unsere Kajüte aufsuchten. Irgendwann an dem späten Abend …


27. Oktober 2019 – Palma de Mallorca, Heimflug

Wir spürten nicht das Anlegen im letzten Hafen. Dank der uns nach unserer „Mahnung“ zugewiesenen Alternativkabine. Gut – so konnte ich entspannt meine letzte Kaffeerunde auf den oberen Decks vornehmen. Was gab´s zu sehen? Einen wunderschönen Sonnenaufgang mit der AIDAstella im Vordergrund.



Die Kathedrale La Seu, die noch nicht von der Sonne erreicht wurde. Die Sonnenspiegelung in den Scheiben der Anytime Bar.



Das menschenleere Pooldeck, das bereits auf den Ansturm der neuen Gäste vorbereitet worden war.

Schön war es, ganz in Ruhe und ohne Zeitdruck die aufgehende Sonne und die Ruhe an Deck zu genießen. Unser Flugzeug startete erst um 18.15 Uhr – eine entspannte Zeit an Bord wartete auf uns. Zunächst das Frühstück. Danach das Sonnenbad ganz oben. Zwischendurch immer wieder die „Fotopirsch“. Die Star Clipper lag uns gegenüber. Nicht nur Fähren und Kreuzfahrtschiffe sorgten für Bewegung auf dem Wasser – auch die Wassersportler wollten diesen vielversprechenden Tag nutzen.

Selbstverständlich gab es für uns ein Abschiedsessen im Calypso. Nicht, dass wir uns falsch verstehen: nicht nur für uns, auch für alle anderen Mitpassagiere. Auf den Shuttlebus Wartende und für die Neuankömmlinge.

Das letzte Foto wurde geschossen,



die Kamera verstaut und vor der Fahrt zum Flughafen noch einmal Sonne getankt. Beim Auschecken verabschiedeten wir uns mit einer Zahl: „132“. Und wir wurden mit den Worten „Wir freuen uns auf Euch“ von Bord gelassen. Am Flughafen gab es erfreulicherweise keine Schlangen vor dem Check in – Schalter. Wir waren schnell durch. Nur die Sicherheitskontrolle interessierte sich ein wenig mehr für mich. Warum, weiß ich noch immer nicht. Aber ich kam durch … Unser Flugzeug startete relativ pünktlich und nach etwas mehr als zwei Stunden landeten wir auf unserem Heimatflughafen. Das war´s dann mit dieser Kreuzfahrt. Aber kein Problem … die nächste stand schon an …

Wie üblich schließe ich die Berichtsfolge mit einer Bewertung der Kreuzfahrt:

-      Die kleinen Schiffe muss man mögen oder auch nicht, speziell die AIDAcara. Wir mögen sie. Die Übersichtlichkeit, die Gemütlichkeit, der eher familiäre Umgang mit den Mitreisenden. Es gab weniger Liegenreservierer als auf manchen vorhergehenden Reisen, aber bei nicht wenigen Passagieren ein neues Hobby: „Zweitstühle“ im Außenbereich, z.B. auf Deck 6, wurden liebend gerne für die Füße herangezogen. Ob mit Schuhen oder auch ohne. Dass musste nicht sein!

-      Über unser Lärmproblem aufgrund der Kabinenlage (Deck 4 nahe am Heck) habe ich berichtet; es wurde – allerdings verspätet – zu unserer Zufriedenheit gelöst.

-      Die Crew zeigte einen außerordentlichen Einsatz, war immer hilfsbereit und freundlich. Im Gegensatz zur Vortour (AIDAaura) wurden z.B. Tische sehr schnell abgeräumt.

-      Speisen waren auch aufgrund der Selection-Vorgaben (Themenabende in den Buffetrestaurants) abwechslungsreich und geschmackvoll.

-      Die Pooldeckbrunches an den Seetagen waren einsame Klasse.

-      Und zu guter Letzt: Die Route und damit die angelaufenen Häfen hatten uns sehr gefallen und sind uneingeschränkt zu empfehlen. Wir können uns vorstellen, eine ähnliche oder auch gleiche Route nochmals zu buchen.


Ich hoffe, dass Euch meine Berichtsfolge gefallen hat und danke für Euer Durchhalten.


Achim

Kommentare 9

  • Vielen Dank für den Abschlußbericht und die schönen Fotos, war wie immer eine Freude ihn/sie zu lesen! LG Gaby

  • Ich habe mit viel Lesespaß "durchgehalten".

    Schöne Tour, aber viele, viele Steine.

    Unsere nächste Reise ist unsere erste Tour mit der Cara, so ganz ohne Ocean Bar.

    • Du wirst es überleben … es gibt Alternativen … Ganz oben lässt es sich auch gut trinken ...

  • Lieber Achim,


    deine Berichte zu lesen, das bedeutet keinesfalls "Durchhalten", sondern viel eher "Vorfreude" - immer wieder aufs Neue auf das kommende Kapitel.


    Danke dir für die viele Arbeit, die tollen Fotos und die wertvollen Tipps.


    Auf ein Neues - in der Kälte! :)


    Liebe Grüße, Meerelfe

    • Aber bitte - ich hab´s gerne für Euch alle zusammengefasst. Und das Schöne ist, dass wir in einer Woche "unsere" cara wiedersehen werden. Hoffentlich ist sie gut genug eingepackt, dass sie nicht friert!

      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

      Achim

  • tolle Abend- und Nachtstimmung, genial!

    • So muss es bei einer Fjordausfahrt sein!

  • Durchhalten? Nee, nee, schade dass es vorbei ist - das trifft es besser.

    Danke dass du uns auf die Reise mitgenommen hast.

    • Aber bitte ... und demnächst wird es kalt ...