
7. März 2020 – Hamburg
Noch genau zwei Wochen bis Frühjahrsbeginn, Was sollte man in diesen beiden Wochen Besseres erleben als einen richtigen Winter? Einen Winter wie früher, den es in den Monaten um den Jahreswechsel 2019/2020 in meiner Heimat Rheinland nicht gab?! Also auf nach Hamburg-Altona. Zum Kreuzfahrtterminal. Bei unserer Ankunft um die Mittagszeit gab es allerdings keinen Winter. Dafür Sonne, blauer Himmel, vereinzelte Wolken und eine frische Brise. Kein Schnee. Alles über der am Kai vertäuten AIDAcara (nicht der Schnee!), die das Ziel zahlreicher Winterfahrer war, die sich in einer langen, vor dem Terminal beginnenden Schlange tummelten. Wen erblickten wir in den Menschenmassen? Floppys – weit vor uns. JürgenAs, ein gutes Stück hinter uns. Nach wem hielten wir Ausschau? Nach Kreuzfahrergerd und Kreuzfahrergerda, die sich vor uns allen in den Bauch der AIDAcara geschummelt hatten. Kein Problem – Hauptsache, dass alle zur Achterbande gehörenden Passagiere den Weg auf und in die AIDAcara gefunden hatten.
Unsere Koffer standen bereits vor unserer Kabine. Nicht lange – die Inhalte landeten schnell in den Schränken und Schubladen. Ein kleines schnelles Mittagessen und wir verließen mit Floppys das Schiff. Monika K. wartete auf uns. Sie wollte mit und schnacken, Kaffee trinken und die besten Wünsche für unsere bevorstehende Kreuzfahrt los werden. Alles geschah. Nochmals, liebe Monika K.: vielen lieben Dank für die Kaffeerunde! Und wieder zurück auf die AIDAcara. Die Pflichtveranstaltung „Seenotrettungsübung“ wartete. Sie wurde schnell absolviert. Unsere Sektion C war als erste komplett. Kurz vor allen anderen. Zurück in die Kabine, die Rettungswesten verstaut und wir stürmten mit den Fotoapparaten nach oben. Zunächst zur Stärkung. Auf dem Pooldeck wurden wir mit Matjes-, Bismarckhering- und Lachsersatzbrötchen konfrontiert. Konnten wir ablehnen? Nein …
Dann der Rundumblick auf Teile des Hamburger Hafens.
18 Uhr. Typhongetöse. Auslaufmelodien. Langsam entfernte sich die AIDAcara vom Kai. Wir winkten der in Steinwerder noch liedenden AIDAmar zu,
die sich einige Minuten nach uns „auf den Weg machte“. Bzw. uns verfolgte.
Hamburger Attraktionen wie der Michel und die Elbphilharmonie
blieben hinter uns zurück und wurden immer kleiner.
Vorbei an den Containerkränen.
Bis nicht mehr viel zu sehen waren. Die einsetzende Dämmerung hatten ihren Anteil. Es wurde nicht nur dunkel, auch sehr frisch, so dass wir uns in die Innereien der AIDAcara verzogen. Und uns auf das Abendessen vorbereiteten. Die komplette Achterbande traf sich im Marktrestaurant am großen Achterbandentisch (!). Unsere bevorzugte Essensheimat in den nächsten 14 Tagen. Zumindest meinten wir das damals …
Erinnerungen wurden ausgetauscht. Zwischenzeitlich gemachte Erfahrungen von Reisen in nicht vollständiger Achterbanden-Besetzung behandelt. War das schön … Und bei leckeren Speisen wurde die bei unserer ersten gemeinsamen 2014er Kreuzfahrt entstandene Freundschaft gefestigt. So intensiv, dass wir den Sektempfang verpassten. Sehr großen Durst hatten die anderen Passagiere nicht – es war noch Sekt für uns übrig. Zu viel für alle … Die Begrüßung und auch die Willkommensshow bekamen wir nur am Rande mit. Platz im Theater hätten wir sowieso nicht mehr gefunden. So verzogen wir uns in die Lambada-Bar, in der wir unsere Unterhaltung fortsetzten. Was genossen wir dabei? Floppymann und ich den unvermeidlichen Mai Tai – ein idealer Betthupferl …
Gab es in den aktuellen Corona-Zeiten Änderungen im Ablauf? Ja, zusätzliche „Pflichtveranstaltungen“, denn vor den Restaurants achtete das Personal peinlich genau darauf, dass jeder Passagier die eigenen Hände desinfizierte. Im Gegensatz zu den Vorreisen gab es so gut wie kein Gemotze von Mitreisenden, die damit nicht einverstanden waren. Außerdem wurde das Besteck und Servietten nicht auf den Tischen in Ständern bereit gestellt; sie mussten an den Buffettheken den Besteckkästen entnommen werden.
Gab es wegen Corona Beeinträchtigungen bei der Stimmung? Wir konnten sie zumindest zu Beginn der Kreuzfahrt nicht feststellen – es herrschte die gewohnte lockere Atmosphäre. Bei der Achterbande und auch den Mitreisenden.
8. März 2020 – Seetag 1
Es war eine ruhige Nacht. Na ja, fast ruhig. Die Wetterbedingungen ließen ein gewisses Schiffschaukeln nicht vermeiden. Die Ruhe vor dem Sturm??? Uns störte es nicht. Wir schliefen tief und fest und wachten zum Glück rechtzeitig auf, um den lieb gewonnenen early-bird-Kaffee in der Pool-Bar noch so gerade zu ergattern.
Was gab es rund um unser Schiff? Gekrönte Wellen. Schaumkronen. Bis zu 3 ½ m hoch. Also weiter ein leichtes Schaukeln. 8° Luft, 8° Wasser. Wir blieben an der Luft. Um uns herum das für diese Meeresumgebung und Jahreszeit typische Wetter. Alles grau. Später kam Nieselregen dazu. Es störte uns während des Frühstücks nicht. Hhm, lecker … Endlich wieder das ausgezeichnete Vollkornbrot, knuspriger Bacon, Spiegeleier, Frikadellen, Räucherlachs, … Gemeinsam mit Floppys. Später stießen Kreuzfahrergerds dazu. Ein langes Frühstück, dem ein kurzer Spaziergang auf der von Wind und Nieselregen geschützten Seite auf Deck 6 folgte.
Wir besuchten das Wasserurlaub-/Facebook-Treffen mit Begrüßung durch Hoteldirektor Thomas Knoch und Entertainment Manager Loooord Patrick sowie – logisch – Sekt. Anschießend zog es uns auf Deck 11. Der Nieselregen hatte sich verzogen und so drehten wir als Vorbereitung auf das Mittagessen einige Runden an der frischen Nordseeluft. Zwischendurch lernten wir Cherrywoman (Huhu!), Nutzerin bei Wasserurlaub, kennen, mit der wir uns einige Minuten austauschten.
Mittags trafen wir uns am Achterbandentisch. Komplett. Was erfolgte außer der unvermeidlichen Nahrungszufuhr? Wieder Klönen ohne Ende. Der Ausgleich kam kurz darauf. In Ruhe (echt!). Inhalieren von frischer Nordseeluft. Bis zur Kaffee- und Kuchenpause. Auch diese wurde mit Erfolg bewältigt. Frische Luft musste anschließend her. So blieb uns nichts anderes übrig, als weitere Runden auf Deck 11 zu drehen. Noch war es nicht gesperrt … Da inzwischen kleine blaue Flecken am Himmel erschienen, wagten sich mehr und mehr Mitpassagiere aus den Innereien auf die Freidecks.
Machte die Nordseeluft süchtig? Irgendwann mussten wir die Frischluftzufuhr abbrechen, denn das AIDA-Clubtreffen rief. Wir trafen uns im Theater. Eine recht übersichtliche Gruppe. Was wurde geboten? Begrüßung durch Kapitän Hanjo Müller, HD und EM. Sekt. Vorstellung von 14 Offizieren, 9 weiblich, 5 männlich. Lag diese Geschlechteraufteilung am heutigen Internationalen Frauentag? Wohl nicht … Drei AIDA-Stars - Sänger/-in, Jongleur – traten auf. Tolle Darbietungen. Loooord Patrick begeisterte uns wie vor fünf Monaten mit „What a wonderful world“. Sein Vorteil – er hatte die zu Satchmos Welterfolg passende Stimme und auch die eigene Klavierbegleitung war spitze!
Die Zeit bis zum Abendessen „Italien“ verbrachten wir mit Gammeln. Wir hatten Urlaub … Das Essen nahmen wir acht im Marktrestaurant ein. Der Küchenchef hatte gezaubert – alles, was wir wählten, war sehr gut gelungen. Wie auch die Stimmung in unserer Runde. Wir nutzten die Zeit bis zum Schließen des Restaurants voll aus mit Erinnerungen an die Vergangenheit, gegenseitiges auf den Arm nehmen und Ausblicken Richtung Zukunft. Den Abend beschlossen wir wieder in der Lambada-Bar – ein Stammplatz kristallisierte sich heraus …
Und was war mit Corona? Im Norden nichts Neues!
Kommentare 17