Unser heutiger Hafen ist der von Le Havre. Leider gehört er nicht zu unseren Lieblingshäfen und ist sicherlich auch keine Selection Destination. Daher haben wir hier unseren einzigen AIDA Ausflug „Honfleur auf eigene Faust“ gebucht. Zu unserem Glück beginnt er erst um 11:00 Uhr, so dass wir ausschlafen, in Ruhe frühstücken und auch ein paar Fotos vom Balkon machen können.
Die Fahrt nach Honfleur dauert ungefähr eine halbe Stunde. Da unser Ziel auf der anderen Seite der Seine liegt, fahren wir über die „Pont de Normandie“. Die 1995 eingeweihte Schrägseilbrücke mit ihren 203 Meter hohen Pylonen besitzt mit 856 Metern die größte Spannweite Europas.
Gegen 12:00 Uhr setzt uns der Bus für einen dreistündigen Aufenthalt in Honfleur ab. Die Hafenstadt mit knapp 7.500 Einwohnern liegt an der Mündung der Seine in den Ärmelkanal. Sie war im Vergleich mit Harfleur (später Le Havre) auf dem anderen Ufer der Seinemündung jahrhundertelang ein unbedeutender Hafen. Aber mit der Zeit hat sich das Städtchen mit seinen pittoresken, schmalen und sechs Stockwerke hohen Häusern und dem Rest einer Befestigungsanlage „Lieutenance“ am alten Hafenbecken aus dem 17. Jh. „Vieux Bassin“ zu einem der reizvollsten Orte der Normandie entwickelt. Aber Honfleur war nicht nur touristisch attraktiv. Ab dem 19. Jh. kamen auch immer mehr Künstler des Impressionismus, wie Claude Monet, Pissarro, Renoir und Cézanne in den Ort und trafen sich in der „Ferme St-Siméon“, damals ein Bauernhof und heute ein stilvolles Hotel.
Nachdem wir den Hafen durchquert haben, gelangen wir an die Seine, wo wir einen schönen Blick auf die „Pont de Normandie“. In ziemlich genau einem Jahr werden wir mit der AIDAvita unter der Brücke hindurchfahren, ganz den Fluss rauf bis Rouen.
Wir folgen der Seine und nach einer halben Stunde haben wir ihre Mündung in den Ärmelkanal erreicht. Hier werden die Strände auch wieder breiter.
Auf dem Rückweg machen wir einen kleinen Schlenker durch den angrenzenden Park. Wenn nicht auf dieser Bank, dann sicher auf einer anderen, hat hier am Teich mit den Seerosen schon Claude Monet gesessen. Wir nehmen auch Platz und genießen die Ruhe.
Dann sind wir wieder zurück im Touristentrubel. Nachdem wir noch eine kleine Runde durch die Künstlergassen gelaufen sind, finden wir am alten Hafen sehr zügig einen freien Platz in einem kleinen Bistro mit vorzüglichem belgischem Bier. Auch hier können wir es gut aushalten.
Dann ist aber irgendwann unsere Zeit hier in Honfleur abgelaufen und wir müssen zurück zum Bus. Noch ein paar Fotos und dann heißt es für dieses Jahr Abschied nehmen, aber so häufig wie Le Havre auf den AIDA Fahrplänen steht, wird es nicht unser letztes Mal sein.
Der letzte Tag auf AIDAvita ist ein Seetag mit all der Entspannung, die so ein Tag bietet. Abends werden wir letztmalig im Selection Restaurant mit einem achtgängigen Farewell-Menü verwöhnt. Den letzten Abend lassen wir dann an der Ocean Bar ausklingen. Und morgen sind mit der Ankunft in Hamburg auch die vierzehn Tage Urlaub vorbei.
Fazit:
Nach 14 Reisen auf allen sieben „Melitta-Dampfern“ in den Jahren 2008 bis 2016 ist das unser erster längerer Urlaub auf einem kleinen Schiff gewesen. Wir lernten die AIDAvita zwar schon 2002 auf einer zweitägigen Schupperfahrt von Hamburg nach Hamburg kennen, haben diese Tour aber wegen einer totalen Überbuchung in ganz schlechter Erinnerung.
Jetzt im Mai 2017 war alles neu, für uns das Schiff und für AIDA das neue Selection Format. Wir haben die AIDAvita kennen- und liebengelernt, auch wenn unsere Besuche in der Ocean Bar aufgrund unserer etwas kälteempfindlichen Freunde aus Ostfriesland noch nicht jeden Abend, wie auf späteren Reisen, stattfanden.
Und nachdem wir in sechs Jahren sechsmal in den Fjorden Norwegens waren und auch dieses Jahr unsere siebte Tour in diese Region noch anstand, brauchten wir etwas Abwechselung, zumal wir Irland schon immer mal besuchen wollten. Das wir nun schon das dritte Mal in Dover und das vierte Mal in Le Havre sein sollten, nahmen wir als Kollateralschaden in Kauf. Auf ein zweites Mal in Weymouth und auch auf Greenock und Liverpool freuten wir uns. Fishgard haben wir aufgrund einer Umrouting nicht gesehen, dafür waren wir das erste Mal auf einer Kanalinsel.
Insgesamt waren wir mit der 14-tägigen Reise mit neun Häfen und vier Seetagen ganz zufrieden, wenn auch einige Häfen nicht selectiontauglich sind. Ebenso hat die Crew sich alle Mühe gegeben, die Selection Idee mit Leben zu füllen. Die Mannschaft des Selectionrestaurants hat sich mit themenbezogenen Menüs, wie z.B. einem Whiskymenü, gut in das Konzept eingebracht. Wir könnten uns also durchaus vorstellen, diese Reise mit einem verbesserten Routenverlauf noch einmal zu machen. Und wir haben natürlich super viel Glück mit dem Wetter gehabt.
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