Ein neuer Morgen.
Während die Cara nach 128 sm die zweit kleinste Kanareninsel erreicht hat bin ich endlich auch im Urlaub angekommen, körperlich und mental. Normalerweise ist morgens mein erster Gang auf den Balkon. Mist, ich habe gar keinen Balkon. Da hat Aida mich wohl schon „versaut“. Aber ich habe nur ca. 10 Meter Weg bis zum Umlauf auf Deck 6. Also ziehe ich eine leichte Jacke über, nehme meinen Fotoapparat und mache einen ersten Morgenspaziergang. Das sieht doch schon gut aus.
Es ist ca. 8.30 Uhr und ich sehe Hunderte von Caragästen Richtung Hafenausgang streben. Das wäre jetzt nichts für mich. Urlaub ist auch Ausschlafen und gemütlich frühstücken. Und genau das tue ich jetzt. Anschließend mache ich noch einen kleinen Verdauungsspaziergang, diesmal auf Deck 11. Und auch von dort schieße ich noch schnell ein paar Fotos.
Das Wetter ist perfekt. Ich gehe von der „aktiven“ zur „passiven“ Erholung über. Da die meisten Gäste fluchtartig das Schiff verlassen haben findet sich schnell ein sonniges und windgeschütztes Plätzchen. Es ist nichts los auf der Cara. Eine gute Gelegenheit, mich in der nächsten Stunde meinem Thriller zu widmen. So lässt es sich aushalten.
Mittlerweile ist es nach 11 Uhr. Meine Inselrundfahrt beginnt erst um 14 Uhr. Ich denke, dass man noch gut durch den Ort bummeln könnte. Gedacht, getan.
Es ist mein dritter Besuch in San Sebastian. Und wieder gelingt es mir nicht, die Iglesia de La Asunción zu fotografieren, ohne dass mir Jemand vor die Linse läuft. Da müsst ihr euch den unteren Teil jetzt denken.
Auf dem Rückweg kaufe ich noch ein paar Ansichtskarten. Diese Spezies, nämlich Karten schreibende Menschen gibt es tatsächlich noch. Ich gehöre dieser seltenen Gattung an.
Die Zeit vergeht wie im Flug. Es ist bereits Mittag, aber es ist nicht der Hunger, der mich zurück treibt, sondern ein Blick auf die Uhr.
Ich gehe zurück zum Schiff und steuere direkt das Calypso an. Schnell ein paar Nudeln essen und noch kurz am Softeisautomaten vorbei gehen. Vorbei gehen? Nicht ganz, ich bleibe kurz stehen und teste den Automaten natürlich auch.
Ich gehe zurück in die Kabine. Was ist das? Sie hat sich plötzlich in eine Innenkabine verwandelt. Ich erinnere mich, dass ich das Rollo heute morgen nicht ganz hoch schnappen lassen habe. Ich brauchte noch Licht in der Kabine und wollte vermeiden, dass man hinein sehen kann. Meinem Zimmermädel (wie heißt die weibliche Form von Cabin Stewart?) ist da wohl ein kleines Malheur passiert. Ist aber egal, ich starte jetzt zur Inselrundfahrt und bei meiner Rückkehr ist es fast dunkel. Seit der „Zwangsverdunkelung“ weiß ich den Einfall von Tageslicht und etwas Aussicht noch mehr zu schätzen.
Auf der Pier stehen bereits 3 Busse bereit. Zwei davon machen die kleine Inselrundfahrt, der dritte hat ein anderes Ziel. Ich kann gleich in den ersten Bus einsteigen. Wir fahren bereits vor 14 Uhr ab. Zunächst halten wir an einem fantastischen Aussichtspunkt für ganz viele Fotos.
Wir fahren weiter zum Besucherzentrum am Nationalpark Garajonay. Dort hatten wir Freizeit. An der Blütenpracht im botanischen Garten konnte ich mich nicht satt sehen.
Und schon geht es weiter zum Kratersee La Laguna Grande. Fast direkt neben dem Besucherzentrum ist ein kleiner Steinkreis, ein nächtlicher Treffpunkt für die Inselhexen. Am Tage werden eher der Spielplatz und die Grillmöglichkeiten genutzt.
Der letzte planmäßiger Fotostopp ist bei den Felsen des Roque de Agando.
Pläne sind dazu da, dass man sie ändert. Mein Plan war um 18 Uhr Shufflebord zu spielen. Es wäre das erste mal gewesen. Wäre! Mit meinem erstes mal muss ich auf eine andere Reise warten. Der Ausflug hat ein paar Minütchen länger gedauert und eh man dann so auf dem Schiff ist und die Sachen in die Kabine gebracht hat – oder kurz: ich kam zu spät.
Das hat mir aber wiederum die Möglichkeit gegeben, ganz gemütlich Essen zu gehen. Mein Lieblingsrestaurant auf der Cara ist das Calypso. Dort hieß das Thema Ranchero. Kaum am Tisch erkundigten sich nacheinander gleich 3 Kellner nach meinem Getränkewunsch. In der Folge behielten sie auch den Pegelstand meines Glases im Auge und waren darauf bedacht, dass es nicht austrocknet. Zu mir gesellte sich ein nettes Pärchen. So fiel das Abendessen etwas reichlicher aus. Ein Vibrieren war das Zeichen zum Aufbruch. Das Auslaufen von La Gomera ist zwar unspektakulär, aber die Musik muss ich einfach an der Reeling genießen.
Und dann wurde es Zeit, dass die Stimme aus dem Lautsprecher bzw. Fernseher ein Gesicht bekommt. Die Kapitäns- und Offiziersvorstellung stand auf dem Programm.
Mir hat sein Auftritt gefallen. Er hat sachlich informiert ohne zu versuchen, die Arbeit des Entertainmentmanagers gleich mit zu übernehmen. Auch wenn es viele hier anders sehen, mir ist es sympathisch, wenn ein Kapitän hauptsächlich nautische Aufgaben wahrnimmt an statt die Gäste zu unterhalten. Da schließe ich das Erzählen von Sagen oder detaillierte Auskünfte über die Historie der jeweiligen Destination über die Bordlautsprecher mit ein.
Der Abend ist noch nicht vorbei. Es folgen die Aida Stars mit ihren Darbietungen. Ich liebe diese Veranstaltung, weil es mittlerweile das einzige Showprogramm ist, das sich nicht ständig und auf allen Schiffen wiederholt.
Und bevor es ins Bett geht drehe ich wieder meine Runden auf Deck 6.
Urlaub auf dem Meer……..
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