Tag 5 – 28.06.2018: Reykjavik
Heute startete unsere Erkundung von Island. Nach dem Frühstück im Weite Welt verließen wir direkt um 10 Uhr, nachdem die Luna in Reykjavik angelegt hatte, das Schiff. Draußen erwartete uns sehr viel Wind, dazu regnete es bei 10°C. Für diese Uhrzeit hatten wir im Voraus einen Mietwagen direkt am Anleger bei Europcar reserviert. Da aber fast alle Passagiere um die gleiche Zeit von Bord sind und auch einige beim gleichen Anbieter gebucht hatten, war die Schlange vor dem Europcar-Häuschen lang und es dauerte letztendlich bis 10.30 Uhr, bis wir im Mietwagen saßen und die Fahrt beginnen konnte. Das Auto, ein Hyundai i30, war gerade mal 1.100 km gefahren, trotzdem klemmten die Türgriffe.
Wir hatten uns dafür entschieden, den sogenannten „Golden Circle“ abzufahren, an dem viele Sehenswürdigkeiten liegen. Unser erstes Ziel war der Pingvellir Nationalpark, den wir um 11.25 Uhr erreichten. Zuvor waren wir ca. 10 Minuten am Parkplatz des Pingvallavatn-Sees ausgestiegen (kurz vor dem Nationalpark). Der Eintritt in den Nationalpark ist kostenlos, für das Parken zahlten wir 4 €. In Pingvellir verläuft die Grenze zwischen der eurasischen und amerikanischen Kontinentalplatte, die jedes Jahr ca. 2 cm auseinandertriftet. Teilweise im Regen, teils trocken spazierten wir durch die „Allmännerschlucht“, hatten einen Blick auf die Kirche Pingvallakirkja, und kamen über den Lögberg, den Gesetzesberg, auf dem zwischen 930 und 1798 Gesetze beschlossen und Gesetzesstreitigkeiten geschlichtet wurden, zum Wasserfall Nedrifoss. Im Nationalpark hielten wir uns relativ lang auf und fuhren erst um 12.50 Uhr weiter. Auf direktem Weg kamen wir um 13.45 Uhr am Geysir Strokkur an, der etwa alle 5 bis 10 Minuten ausbricht und dabei unterschiedliche Höhen bis 35 Meter erreicht. Auch hier hielten wir uns länger als durchschnittlich auf, da wir den Ausbruch mehrfach bewunderten und auch im angrenzenden Snack-Restaurant eine Kleinigkeit aßen. Bei mittlerweile 15°C war der Himmel teils bedeckt, teils sonnig, und die Regenwolken hatten sich verzogen. Wir standen sowohl direkt am Geysir Strokkur, während er ausbrach (allerdings in sicherer Entfernung, um nicht nass zu werden), liefen aber auch ein Stück den Berg hoch, um ihn aus einiger Entfernung zu bewundern. Beides lohnt sich.
Geysir Strokkur
Um 15.20 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg und waren bereits 10 Minuten später um 15.30 Uhr am Gullfoss-Wasserfall, dem „goldenen Wasserfall“. Es war bedeckt, regnete aber nicht. Hier wurde weder Eintritt noch eine Parkgebühr erhoben, sehr erfreulich. Wir spazierten entlang des Besucherweges und waren richtig beeindruckt. Der Gullfoss fällt 32 Meter in 2 Stufen in einen Canyon, ein tosendes Schauspiel.
Vom Wasserfall aus ging es um 16.20 Uhr weiter. Um 17.10 Uhr waren wir am Krater Kerid, einem ovalen Vulkankrater von 270 Metern Länge und 170 Metern Breite, den wir komplett umrundeten und schließlich um 17.30 Uhr Richtung Reykjavik Innenstadt aufbrachen.
Dort kamen wir um 18.30 Uhr an, fuhren an der Hallgrimskirka vorbei und hielten uns kurz in der Altstadt und dem Hard Rock Café auf. Den Rückweg traten wir um 19 Uhr vorbei am Konzerthaus Harpa und dem Walfischskelett an und waren um 19.10 Uhr an der Tankstelle im Hafen (2 Minuten vom Schiff entfernt). Die Tankstelle ist ohne Personal und in Selbstbedienung mit Kreditkarte zu bezahlen. Wir mussten leicht nervös mehrere Versuche starten, bis wir schließlich den Tank gefüllt hatten, da um 19.30 Uhr „Alle Mann an Bord“ war. Um 19.17 Uhr waren wir am Schiff, hier konnten wir den Schlüssel einfach in den Briefkasten der Autovermietung werfen. Puh, geschafft….
Insgesamt sind wir 248 km gefahren, die reine Fahrtzeit betrug 4 Stunden und 5 Minuten.
Wir waren dann noch so früh am Schiff (19.25 Uhr), dass wir von der Crew vor dem Einsteigen eine Heiße Schokolade angeboten bekamen (die wir natürlich auch dankend annahmen). Das Auslaufen um 20 Uhr verspätete sich allerdings um 40 Minuten, da noch Gäste gefehlt haben….gut, dass wir rechtzeitig wieder am Schiff waren…
Nach einem schönen Abendessen im Marktrestaurant besuchten wir noch das Schlager-Event, das aufgrund des Wetters vom Pooldeck in die Anytime Bar verlegt wurde, bevor wir schließlich müde ins Bett fielen.
Tag 6 – 29.06.2018: Isafjördur
Vor dem Anlegen in Isafjördur um 10 Uhr hatten wir noch genügend Zeit für ein gemütliches Frühstück. Für den heutigen Tag hatten wir vorab bei Wildwestfjords die Tour „Dynjandi Wasserfall & die Westfjords Shore Excursion“ gebucht. Die Tour startete um 10.30 Uhr. Direkt im Hafen wartete bereits der Kleinbus mit dem Deutschen Reiseleiter. Lustig war, dass wir den gleichen Nachnamen führen. Er hat uns gleich darauf angesprochen, allerdings konnten wir keinerlei Verwandtschaftsverhältnisse erkennen. Da alle 16 Teilnehmer der Tour pünktlich kamen, konnte unsere Tour sogar ein paar Minuten früher in aller Ruhe starten. Der Himmel war bei 12°C bedeckt. Über teilweise enge Schotterpisten und Haarnadelkurven ging es über Berge vorbei an schönen Fjorden zu unserem Ziel, dem Dynjandi-Wasserfall, den wir nach ca. 1 ½ Stunden erreichten. Unser Guide Rico hat uns dabei kurzweilig viel Interessantes über die Einwohner, das Leben und die Natur in den Westfjorden berichtet. Der Wasserfall ist mit 100 Metern Höhe und 60 Metern Breite beeindruckend. Vom Parkplatz gingen wir einen Fußweg hinauf zum Hochplateau des Wasserfalls. Dabei kamen wir an mehreren kleinen Wasserfällen vorbei, die alle mit Namen gekennzeichnet sind.
Wir haben das Hochplateau erklommen und hatten zwischendurch immer wieder einen anderen Blickwinkel zum Wasserfall.
Nach einer Stunde Aufenthalt ging’s weiter nach Hrafnseyri. In diesem Hof wurde Safn Jon Sigourdsson geboren, der als Gründer der Nation gilt. Der Hof besteht aus Grassodenhäusern und einem kleinen Kirchlein. Grassodenhäuser sind in den Boden gegrabene Häuser, deren Wände und Dächer aus Grassoden – übersetzt etwa ein Rasenziegel oder ein Stück Grasnarbe – errichtet sind:
In den 3 miteinander verbundenen Häusern in Hrafnseyri kann man in einigen Räumen die ursprüngliche Möblierung und eine Ausstellung über Jon Sigourdsson besichtigen, außerdem ist hier auch ein Café untergebracht, wo wir uns mit Kaffee und Kuchen stärkten. Aber die Räumlichkeiten sind klein.
Um 14 Uhr war es schließlich Zeit für die Rückfahrt. Unterwegs haben wir aus dem Bus heraus an vielen Stellen riesige Felder mit Alaska-Lupinen entdeckt, richtig schön.
Eine gute Stunde später wurden alle, die es wünschten, in der Ortsmitte von Isafjördur herausgelassen. Ein schöner Ausflug war zu Ende. Es folgte ein kurzer Spaziergang – natürlich mit einem Shoppingstopp für Souvenirs - durch den Ort zurück zum Schiff. Ein beschaulicher Ort, der aber nicht so viel bietet – gerade richtig für unseren Spaziergang.
Rechtzeitig vor „Alle Mann an Bord“ um 16.30 Uhr haben wir wieder auf der Luna eingecheckt. Nachdem wir das Auslaufen vom Deck aus verfolgt und dem Vortrag des Lektors über Island gelauscht haben, machten wir uns für das Abendessen im Weite Welt fertig – wir hatten nach dem Tag in Isafjördur aber auch richtig Hunger.
Am Abend besuchten wir im Theatrium die Vorstellung „Lass uns Freunde bleiben“ des Gastkünstlers Jens Heinrich Claassen – ein Highlight mit sehr vielen Momenten zum Lachen. Angeheizt durch die unterhaltende Vorstellung gingen wir in die AIDAbar, dort war Band Bingo mit der Band Sopranos – auch gut gemacht. Da hat dann tatsächlich jeder von uns noch ein Glas Sekt gewonnen. Es war ein erlebnisreicher und schöner Tag, den wir nun aber ausklingen ließen, da für den kommenden Tag ein seeehrrr früher Ausflug geplant war.
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