Fortsetzung Lanzarote und das Reiseende
Jetzt haben wir genug von dieser erstarrten Landschaft gesehen und fahren zu einer Stelle, wo deutlich mehr Bewegung ist. Damit meine ich nicht die Dromedarstation,
welche man abseits der Straße, aus dem Bus heraus, in einiger Entfernung erkennen kann. Da ist im Moment eh keine Bewegung drin. Die liegen aufgereiht wie an einer Perlenschnur auf dem Boden rum und erholen sich vermutlich von der Touristenlast, die sie immer wieder durch die Landschaft schleppen müssen.
Mit der Bewegung ist die Küste gemeint. „Los Hervideros“ nennt sich diese Stelle, wo die Wellen wild gegen die Lavafelsen schlagen.
In den letzten 200 Jahren, nachdem die Lava ins Meer geflossen ist, hat das Wasser hier Felsen und Höhlen geformt.
„Strudel“ oder „Gewühl“ bedeutet der Name und ein Blick aufs Wasserspiel lässt Fragen zur Namensgebung verstummen.
Vor der Kulisse der Feuerberge schlagen die Wellen unkontrolliert und wild einige Meter hoch. Wir bleiben alle in sicherer Entfernung und bleiben weiterhin trocken, als wir zum Abschluss zu einem Weinlokal bei La Geria fahren.
Ganz nett dekoriert diese „Bodega Antonio Suarez“.
Toilette, kleines Probierglas Wein, - aber falsche Wahl – denn „der weiße ist der saure“…, und für die Trägerin und die Teddymädchen ein Klimbim-Shop. Wenn es schon keine Motivweihnachtskugeln gibt, dann wenigstens 2 Schlüsselanhänger um Zuhause das Kartenband, den Lanyard, zu verzieren. Natürlich mit dem Teufel der Feuerberge.
Der Weinanbau sieht etwas anders aus, als bei uns daheim. Hier kriechen die Reben eher am warmen Boden rum, jede durch kleine Steinwälle eingegrenzt. Ist dem aufmerksamen Teddy zuvor auch schon bei anderen Feldern und Pflanzen hier auf den Kanaren aufgefallen. Es hat nicht nur mit dem Schutz vor Wind, sondern vor allem mit dem Wasser zu tun. In den Löchern fängt sich das wenige Wasser und Lavagranulat speichert selbst das Kondenswasser vom Morgentau. Und hier braucht man wirklich jeden Tropfen. Das Prinzip kennt man ja auch von den Topfpflanzen zuhause.
Im Moment aber wäre mir, diesmal ganz eigennützig, Trockenheit erstmal lieber. Am Nachmittag würden wir schon gerne noch ein wenig die Aussicht genießen, während unsere Leute ihre ganzen Klamotten wieder einpacken. Wovon sich die meisten natürlich wie immer als überflüssig erwiesen haben und unbenutzt, nach Zwischenlagerung im Kleiderschrank, dann wieder dahin wandern, wo sie vor einer Woche rausgekommen sind, -in den Koffer. Wir Teddymädchen wissen seit zig Urlauben, das eine Kluft für den gesamten Urlaub völlig ausreichend ist. Wann werden die das endlich lernen? Alles unnütze Schlepperei! Aber solange die nicht meinen, ausgerechnet die beiden Teddys beim Gepäck einzusparen…
Und das Kofferpacken läutet nun auch das Ende dieser ungewöhnlichen Reise ein, die wir erst jetzt, als sie schon fast zu Ende ist, als tatsächlich wahrgeworden realisieren können. Sie war in vielen Belangen anders...
Damit meine ich nicht nur, dass wir 2 außergewöhnliche Typen kennenlernen durften, oder eher kennenlernen mussten.
Da ist allen voran natürlich der unvorstellbare Selbstdarsteller, der die Reise im Ergebnis auf 5 Tage reduziert hat. Wobei man aber besser sagen sollte, „der es dennoch geschafft hat, seinen Aufenthalt auf unfassbare 5 Tage auszudehnen. Bis dann Puerto del Rosario für ihn zum (individuellen) „Ausstiegshafen“ erklärt wurde und er sich am Flughafen von Fuerteventura wiedergefunden hat…. Aber ansonsten waren alle sehr folgsam und kooperativ hier.
Und auch der ungewöhnliche Typ auf La Palma, genannt Reiseleiter. Denn während alle, und wirklich alle hier, nicht nur engagiert wirkten, sondern es augenscheinlich auch sind, war er der einzige… Aber auch der bekommt jetzt noch eine Chance sich zu engagieren. Vermutlich bei der Jobsuche…
Dabei fällt mir ohnehin noch was zum Thema "Ausflüge" ein. Im Vergleich zum März, hatte noch die alte Buchungsliste der ausgefallenen Tour, sind die im Vergleich nun sogar zumeist etwas billiger. Erstaunlich bei den ganzen Auflagen…
Hinter dem momentanen Bedienkonzept stecken eine ganze Menge Logistik und auch Investitionen dahinter. Allein nahezu jeden mit so einem Bestellungssender (weiß nicht wie die Dinger heißen) auszustatten… Im Ergebnis geht dann jedenfalls alles ruckzuck und mit vergleichsweise wenig Fehlern. Wie es allerdings bei 4000 Passagieren aussehen würde...?
Uns wurde erzählt, dass ein Großteil des Restaurantpersonals das Bedienkonzept sogar besser findet, da sie sich nun nicht mehr nur als Tellerabräumer, sondern als richtige Kellner fühlen.
Und nicht nur durch die teils mit kleinen Details aufgewertete Anrichtung, sondern vor allem auch durch den Geschmack der Speisen, wurde hier einiges des fehlenden Buffets kompensiert. Ansonsten eher keine Freunde von solcherart „Tellerphotos“, war es diesmal schon ein festes Ritual, den Teddys mit solchen Nachtischfotos das Maul wässrig zu machen.
In den Thekenbereichen der Buffetrestaurant übrigens, ist statt Frischwaren jetzt alles mit Lebensmitteldeko befüllt. Musste in der großen Zahl wohl auch erstmal neu angeschafft werden.
Das Schiff selbst, mit dem wir wegen der Größe eigentlich nie fahren wollten, hat uns mehr als positiv überrascht.
Es ist im Ergebnis eigentlich wie mit einem Wechsel zu einem jüngeren Auto. Man ziert sich, hängt an Vertrautem, aber es ist dann doch jedes Mal ein (technischer) Quantensprung… Hier ist es eben vor allem die Ausstattung. Aber auch hier die Frage: Wie sieht es mit 4000 Gästen aus…?
So aber sicher nicht:
Insgesamt ist eine Kreuzfahrt in Corona-Zeiten und mit den ganzen Änderungen natürlich schon anders, aber nach erstaunlich kurzer Zeit einfach nur noch eine andere Normalität. Wenn man sich innerlich damit arrangiert, ist manches sogar fast irgendwie besser. Hätte ich vor ein paar Wochen auch nicht gedacht. Aber dennoch kann vieles auch wieder gerne wie früher sein. Klingt jetzt vielleicht in der Gesamtheit nicht ganz plausibel und uneinig, -ist es aber gedanklich auch immer noch.
An diesem Vortag der Abreise spricht es sich rum. Es ist soweit. Das RKI hat neu bewertet und daraufhin hat das Auswärtige Amt nun auch die Kanaren zum Risikogebiet erklärt. Gilt aber erst ab Sonntag. Und wir fliegen ja schon am morgigen Samstag zurück.
Schön war und ist es hier. Aber manchmal ist es auch schön, zum richtigen Zeitpunkt abzureisen.
Warum dann dennoch offenbar mehr als die Hälfte der Rückreisenden digital oder im Flieger diese Zettel „Einreiseanmeldung“, also im Ergebnis „Rückkehr aus einem Risikogebiet“ ausfüllen, bzw. sich im Internet dazu anmelden und sich damit quasi zur Quarantäne angemeldet haben, bleibt nicht nur mir ein Rätsel… Kann allerdings auch an der unbedarften Stewardess mit ihrer fordernden Aussage „Sie müssen das ausfüllen!“ gelegen haben…
Die Kanaren also ab Sonntag Risikogebiet! Und nicht nur deshalb wird uns nochmal klar vor die jetzt wieder feuchten Augen geführt, welches Glück wir hatten. Und wir sind dankbar, dieses Zeitfenster erwischt zu haben und trotz 3 ausgefallenen Reisen, am Ende doch noch zu einer Kreuzfahrt 2020 gekommen zu sein. Und ein Blick auf den jetzt grinsenden Teddy Kaufhof verrät, -der denkt genauso.
Und auch wenn wir beim Abflug nochmal die wahrscheinlich ebenso ungeduldig auf einen Neustart wartenden Aida-Schiffe überfliegen...
Wohl beide nehmen wir uns vor, jetzt geduldig abzuwarten. Zu warten, was aus unserer schon vor Corona gebuchten
"Tansmauritius-Tour im November 2021" wird...
Denn wie schon zu Beginn meines Berichtes gesagt: „Alles war mittlerweile eigentlich schon so selbstverständlich…“
-- ENDE --
Zum Abschluss möchte ich (der Ty) mich an dieser Stelle gesammelt für die vielen Herzchen und die lieben Kommentare bedanken!
Und auch der Teddy Kaufhof lässt schön grüßen. (Auch wenn er wohl ein bisschen neidisch ist, -weil diesmal ich den Bericht schreiben durfte)
Bis dann mal.
Wann das ist, weiß nur Herr Covid...
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