Eines vorweg: Die Taufe AIDAstella war natürlich nicht zu vergleichen mit dem AIDAmar-Spektakel in Hamburg 2012, aber das war ja klar.
Doch das wunderschöne, romantische und gemütliche Ostseebad Warnemünde hatte das Privileg, AIDAs 10. Familienmitglied taufen zu dürfen. Einen schöneren Ort für die Taufe des jüngsten AIDA-Kussmundschiffes konnte es nicht geben.
Schon jetzt kann ich sagen, dass das Wochenende in Warnemünde traumhaft schön und unvergesslich war, dabei ging mein Bericht noch nicht einmal los. Ich konnte Vergleiche ziehen zur Taufe von AIDAmar, denn ich war in Hamburg 2012 hautnah dabei. Zwei Freundinnen, die sich mit mir auf den Weg an die rund 500 Kilometer von unserer Heimat entfernte Waterkant gemacht haben, erlebten mit dieser Taufe eine Premiere und waren letztlich genauso begeistert von AIDAstella wie ich.
Ein volles Wochenend-Programm hatten wir, so viel Schönes gibt es in und um Warnemünde zu entdecken, natürlich war die Taufe einer der Höhepunkte, und schließlich entschlossen wir uns auch noch kurzfristig, AIDAstella am 17. März beim Auslaufen von einem Begleitschiff aus zu verabschieden.
Überall an und auf dem Wasser war es an diesem Wochenende bitterkalt, doch was ein richtiger Fan ist ... So abwechslungsreich wie ein Urlaub auf AIDA ist, so vielfältig präsentierte sich das Wetter während unseres verlängerten Wochenendes: strahlender Sonnenschein und stahlblauer Himmel, stürmischer Wind und wogende Wellen und als Krönung Schneesturm inklusive Unwetterwarnung für ganz Mecklenburg-Vorpommern. Wobei ich natürlich sagen muss, ein echtes Nordlicht spricht wahrscheinlich da noch nicht von Sturm, sondern eher von einer „steifen Brise“, aber ich denke, es heißt schon etwas, wenn AIDAstella beim Auslaufen erst einmal von einem Schlepper gezogen werden und dann mit höherer Geschwindigkeit als sonst die beiden Molen passieren musste. Doch dazu später mehr.
Lange hat es gedauert. Viele Monate. Monate zwischen Hoffen und Bangen, ob es denn klappen würde mit einem traumhaften Taufwochenende in Warnemünde, dem Seebad mit zweifellos Deutschlands schönstem Kreuzfahrthafen. Gebucht hatten wir die Zimmer schon im Sommer 2012, sozusagen „ins Blaue hinein“, denn damals stand es noch keinesfalls hundertprozentig fest: Wird es nun der 16. März oder doch der 17. März? Egal, wir haben gebucht, und das zu einem Superpreis, der später so nicht mehr zu bekommen war.
Und dann endlich, endlich, endlich kam der 31. Januar 2013, als ich Dank des AIDA-Newsletters die so lange herbeigesehnte Information bekam: „Sternenzauber in Warnemünde“. AIDAstella wird am Samstag, 16. März 2013, getauft – mit gleich 10 Taufpatinnen für das 10. Kussmundschiff, „Taufkapitän“ Nico Berg und einem kunterbunten Rahmenprogramm am Pier 7 by Karls. Die Vorfreude wuchs ins Unermessliche!
Was war das für eine Woche – die Woche vor der Taufe ... Eine heftige Rückkehr des Winters, der das ganze Land mit großer Kälte, eisigem Wind und viel Schnee auch bis zum Beginn der Taufe, fest im Griff hatte. Mitte der Woche wurde „Argentinien Papst“ und dann eben auch noch die wahrscheinlich letzte Taufe eines AIDA-Schiffes in Deutschland – und wir dabei! Mehr ging ja eigentlich schon gar nicht mehr.
Freitag, 15. März 2013
Und so begann schließlich unser wunderschönes Warnemünder Winter-Wochenende. Wobei ich sagen muss, dass ich – schiffsverrückt wie ich nun mal bin – kurzfristig den Aufenthalt am Meer noch um einen Tag verlängert hatte. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, am 16. März morgens bereits von der Westmole aus AIDAstella bei ihrem Erstanlauf zu begrüßen. Und so fuhr ich bereits einen Tag früher als meine beiden Mädels nach Warnemünde.
Der InterConnex machte es möglich, dass ich ab Leipzig nicht mehr umsteigen brauchte. Die bequeme Direktverbindung brachte mich in rund viereinhalb Stunde von Mitteldeutschland an die Ostsee.
Die Strecke war mir nicht fremd, schon mehrfach bin ich in den vergangenen Jahren in mein geliebtes Ostseebad gefahren. So stieg meine Vorfreude von Minute zu Minute, während vor den Zugfenstern unter einer Märzensonne und einem strahlend blauen Himmel eine endlose, verschneite Winterlandschaft vorbeizog.
Unzählige Graureiher bevölkern immer wieder die weiten Auen in der noch winterlichen Landschaft.
Aus dem Schnee in die Vorfrühlingssonne hieß es bei der Ankunft am Nachmittag des 15. März: Kaiserwetter im schönen Ostseebad! Ein stahlblauer Himmel spannte sich über den Alten Strom, auf dem sogar die eine oder andere kleine Eisscholle schwamm, „besetzt“ von unzähligen Möwen. Ja, das Schreien der Möwen – für mich ist es gleichbedeutend mit endlich wieder angekommen zu sein an der See. Die kalte, klare Luft duftete nach Salzwasser, Räucherfisch und der Weite des Horizonts. Viele Menschen waren an diesem Freitag hier unterwegs. In Warnemünde scheint immer Saison zu sein. Auf der Brücke über den Alten Strom wurde man gleich stimmungsvoll von einem Akkordeon-Spieler begrüßt: „Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise ...“ Na, wenn das nicht passend zu diesem Wochenende ist ...
Begrüßung in Warnemünde bei Kaiserwetter
Über Warnemünde lacht die Sonne
Tolle Spiegelungen im Alten Strom
Schnell im Hotel eingecheckt und dann auch gleich – endlich, endlich – in Richtung Wasser! Am Alten Strom kann man so herrlich bummeln. Immer weiter führt der Weg am Wasser entlang, vorbei an vielen Booten, bis diese zurückbleiben und das grün-weiße Seezeichen der Westmole in Sicht kommt, flankiert von einem Wall aus großen Wellenbrechern.
Zu jeder Jahreszeit hat die Atmosphäre am Alten Strom ihren ganz eigenen Reiz. Und auch neugierige Zaungäste trifft man hier überall.
… und durstig sind sie anscheinend auch – die Zaungäste:
DAS Ereignis dieses Wochenendes wirft seine Schatten voraus:
Inzwischen habe ich die Westmole erreicht – meinen Lieblingsort in Warnemünde. Keine Welle brach sich an diesem Tag mit ablandigem Wind, es gab höchstens mal ein „Well-chen“. Der Strand wirkte ein bisschen wie an der Nordseeküste bei Ebbe, denn die Ostsee war einige Meter zurückgewichen. Überall waren kleine Sandbänke zu sehen, auf ihnen viele schreiende Möwen. Toll!
Was mich zum Beispiel aber ganz besonders fasziniert hat, waren die auf der sonnenabgewandten Seite der Mole noch vereisten Steine. Herrliche Eisgebilde gab es hier zu bewundern. Fotomotive in Hülle und Fülle. Ein Traum für jeden Fotografen. Von der Westmole konnte man bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel das blaue und eiskalte Meer genießen. Noch nie war ich in dieser Jahreszeit an der Ostsee, doch ich kann sagen: Es lohnt sich auf jeden Fall.
Diese Jahreszeit hat ihren ganz eigenen Reiz.
Gefrierende Gischt, Sonnenschein und schmelzendes Eis formen fantastische Gebilde
Und da waren sie natürlich wieder: „meine“ großen Pötte – die Fähren von Finnlines und Scandlines, die Frachtschiffe. Toll! „Frau“ kann davon einfach nicht genug bekommen. Ein kleiner Knirps zupfte seiner Mama an der Jacke, zeigte mit seinem Händchen hinüber zur „Kronprins Frederick“ und fragte ganz aufgeregt: „Ist das die AIDA?“ - „Nein, mein Schatz, die kommt morgen!“ Vorfreude auf DAS Ereignis dieses Wochenendes bei Jung und Alt ...
Zunächst wirkte es, als würde die "Finntide" ans Molenfeuer stoßen ...
Nach dem Schiffe gucken ging´s am Strand entlang. Wie gesagt, die Ostsee plätscherte nahezu unhörbar vor sich hin, dafür schrien die Möwen umso mehr. Das eine oder andere Steinchen wanderte als Strandgut in eine kleine Tüte, genauso ein paar Muscheln – Erinnerungen für Zuhause.
Ein „Sonnenstern“ für AIDAstella
Vorbei am Teepott, der Restaurants und Souvenirgeschäfte beherbergt, und am Alten Leuchtturm, der jedoch erst im April seine Aussichtsplattform wieder öffnet, bummelte ich am Alten Strom zurück. Ein Restaurant unweit des Teepotts hatte auf das schöne, wenn auch kalte Wetter reagiert und schon mal die Liegestühle rausgestellt, mit dicken weißen Fellen zum Schutz vor dem Wind, was von den Gästen gern angenommen wurde. Sah wirklich toll aus und für eine kurze Zeit stellte sich mal wieder ein leichtes Vorfrühlings-Gefühl ein.
Fortsetzung folgt …
Kommentare 10