Aber mal ehrlich: Sich 2 Stunden anzustellen, nur, um einmal am AIDA-Glücksrad drehen zu dürfen?! Nee, das mussten wir uns bei dieser Kälte wirklich nicht antun. Überhaupt hatte man den Eindruck, dass die meisten AIDA-Mitarbeiter anscheinend auch so dachten.
Irgendwie hatte man sie so gut wie gar nicht zu Gesicht bekommen. Scheinbar war man der Meinung, AIDAstella würde auch so genug Eigenwerbung betreiben. Ein AIDA-Stand mit verschiedenen Fan-Artikeln, der uns schon von Weitem auffiel und uns magisch anzog, entpuppte sich dann gegen 18 Uhr bereits als völlig verwaist ... Schade.
Okay, also AIDAstella gucken vom Bug bis zum Heck. Ach, ist das immer deprimierend, wenn man sich mit den Fingern in den Zaun „krallt“, die Sehnsucht einen am liebsten dazu animieren würde, ihn zu „überwinden“, um dem Schiff seiner Träume „barrierefrei“ nahe sein zu können, und man weiß, dass man in diesem Moment doch nicht dazu gehört. Es tut so unglaublich weh, wenn man nur Zaungast sein darf. Das AIDA-Fieber lässt einen ganz schön leiden.
Aber bald, ganz bald ... Ja, dann heißt es endlich auch für mich wieder „Willkommen zu Hause“. Dann, wenn ich in Hamburg an Bord von AIDAstella gehen werde. Und dennoch wäre ich an diesem Abend liebend gern meinem Schiff noch nähergekommen. Meine beiden Freundinnen trösteten mich: „Hey, Du hast sie doch bald wieder.“ Okay, sie haben ja recht. Aber so einen Schiffsrundgang hätte ich schon liebend gern gewonnen.
Alles strömt zum "Pier 7"
Nicht mehr lange, dann erstrahlt ein neuer Stern an Warnemündes Himmel ...
Wo der Spot den Rumpf anstrahlt, zerschellt nachher die Champagnerflasche
Schön ist sie, AIDAstella, wie sie so an der Pier lag und im Licht des schwindenden Tages immer mehr im Glanz ihrer Lichter erstrahlte. Die Spots wurden schon mal getestet, damit der Platz neben dem Anfangs-„A“ auf der Backbordseite beim Zerschellen der Flasche auch ja ins richtige Licht getaucht ist. Wie war das?! „Die 5 Liter-Flasche feinsten Champagners wurde in den letzten Tagen in der Kapitänskabine zwischengelagert. Mal sehen, ob sie noch ganz voll ist ...“ So die Worte des Moderators, die garantiert nicht die seemännische Wirklichkeit widerspiegelten und die ich in diesem Moment auch ziemlich daneben fand.
Immer mehr Fans fanden sich ein. Laut „Ostsee-Zeitung“ sollen es letztlich wohl so rund 15.000 gewesen sein.
Ist ihr Lächeln nicht zauberhaft?!
Noch rund anderthalb Stunden bis zur Taufe ...
Diese Stimmung hat irgendwas von Weihnachten, oder?!
AIDAstella erstrahlt immer mehr in ihrem Glanz
Der Tag wich nach und nach der eiskalten Nacht – der Taufnacht von AIDAstella. Gegen 19:30 Uhr hatte das Warten von uns frierenden Fans endlich ein Ende. Über die Großbildleinwände wurde die Taufzeremonie live aus dem Theatrium übertragen, wo über drei Decks die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von AIDA Cruises Platz genommen hatten. Es folgten Erläuterungen zum Taufakt. Die zehn Taufpatinnen lösen den Mechanismus zum Zerschlagen der Flasche wohl mit Armbändern aus, die sich automatisch aktivieren – in dem Moment, in dem sie ihre Hände auf eine Säule auf der Bühne des Theatriums legen würden.
Die eiskalte Taufnacht von AIDAstella ist angebrochen.
Bald wird die Champagnerflasche zerschellen
Kapitän Nico Berg und AIDA-Präsident Michael Ungerer betraten die Bühne. Nach und nach traten die zehn Taufpatinnen nach jeweils einer kurzen Vorstellung ins Rampenlicht, jede in einem andersfarbigen langen tollen Kleid und zum Teil sichtlich nervös, was nur verständlich war. Wer hat schon die Möglichkeit, einmal in seinem Leben ein Schiff taufen zu dürfen?! Ein wunderschöner Anblick, der einem in unserer Nähe stehenden Zuschauer einen ganz bestimmten begeisterten Wunsch entlockte: „Schatz, wir fahren nur mit der Stella!“ Wie das in diesem Moment der „Schatz“ fand, haben wir leider nicht ganz mitbekommen ...
Kapitän Nico Berg war in diesem Moment sicherlich mindestens genauso aufgeregt wie die zehn Taufpatinnen in ihren schicken Kleidern. Präsident Michael Ungerer schaute meistens ziemlich ernst, was bei einem wunderschönen Anlass wie einer Schiffstaufe nicht ganz nachvollziehbar war. Das AIDA-Lächeln kam bei ihm zumindest während der Übertragung nicht so ganz herüber. Schade eigentlich. Aber vielleicht war es auch die Anspannung, ob auch hoffentlich alles klappt.
Zehn Taufpatinnen, Kapitän Nico Berg und AIDA-Präsident Michael Ungerer auf der Bühne des Theatriums
Schade, dass wir in der Kälte stehenden Fans nicht mehr erfahren haben, was die angekündigte „La Ola“-Welle letztlich eigentlich bewirkte, die nach dem Taufakt auch noch durchs Theatrium gehen würde.
Es folgte eine Aufführung des AIDAstella Show Ensembles, und dann kam der große Augenblick. Die zehn Taufpatinnen fanden sich an der Säule ein, der Taufspruch wurde aufgesagt, sie legten ihre Hände auf die Säule.
Die Taufpatinnen betätigen den Mechanismus, der die Champagnerflasche am Bug von AIDAstella in Tausende Kristalle zerschellen lassen wird
Und während wir noch ganz gebannt auf die Leinwand starrten, zerschellte in dieser Sekunde neben uns am Bug auch schon die Champagnerflasche, gefolgt von einer Feuerwerksfontäne.
Der große Moment: AIDAstella ist getauft und darf endlich offiziell ihren Sternen-Namen tragen
Ein rund 10minütiges Feuerwerk ließ daraufhin AIDAstella in der Eis-Nacht von Warnemünde noch mehr in ihrem Glanz erstrahlen. Leider wurde das Feuerwerk an zwei verschiedenen Standorten gestartet, so dass man je nach Standort unter Umständen leider nur eines genießen konnte. Fontänen aus Tausenden Sternen stiegen in den schwarzen Himmel. AIDAstella war getauft. Und somit erstrahlte ein Stern mehr am Nachthimmel des romantischen Ostseebades Warnemünde.
Sternenzauber über Warnemünde für AIDAstella
Allzeit gute Fahrt, Du wunderschönes Schiff, und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel! Mögen die Sterne Dir immer den richtigen Weg weisen!
Für mich war es die 2. AIDA-Schiffstaufe, und ein bisschen traurig bin ich schon, wenn ich daran denke, dass die nächsten beiden Kussmundschönheiten ohne ihre vielen Fans sicherlich im fernen Japan getauft werden. Doch sicherlich hoffe nicht nur ich auf ein riesiges Begrüßungsspektakel am 16. Juni 2015, wenn das 11. AIDA-Schiff nach der wahrscheinlich längsten Jungfernfahrt aller Zeiten im Hafen von Hamburg einlaufen wird. Ich glaube, ich brauche nicht zu erwähnen, dass ich diesen Termin schon heute ganz dick im Kalender markiert habe ...
Gegen 20 Uhr war zumindest für uns AIDA-Fans schon alles vorbei, während die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von AIDA Cruises auf „ihrem“ Schiff sicherlich noch bis in den frühen Morgen feierten. Uns wurde es dann doch ziemlich kalt. Die eisigen Temperaturen krochen durch die dicken Stiefel, durch Anorak und Mütze.
Im Stop and Go bewegte sich die Menge in Richtung des Tunnels. Wer schon einmal in Warnemünde war, weiß, wie eng es dort zugehen kann. Hier wäre es gut gewesen, AIDA hätte vielleicht ein bisschen geordnet. Einige, die noch schneller als andere ins Warme wollten, schoben dann von hinten, und wir waren froh, dass wir uns nicht in der Nähe der Kaikante befanden. Ich glaube, ich hätte sonst schon ein paar Bedenken gehabt. Und wenn man dann noch „Gegenverkehr“ hat, dann wird’s erst richtig „gemütlich“. Eine Art „Einbahnstraßenregelung“ wie zum Beispiel zur Hanse Sail wäre vielleicht besser gewesen. Schließlich waren wir durch den Tunnel durch und wärmten uns bei heißem Sanddornsaft und leckerem Essen in „Herberts Stromdampferlounge“ wieder auf.
Ein langer und erlebnisreicher Tag lag hinter uns. Doch das Wochenende in Warnemünde war noch nicht vorbei. Es war erst „Halbzeit“. Schließlich wollten wir das Schiffchen am Sonntagabend auch noch verabschieden.
Doch für heute hieß es „Gute Nacht, Warnemünde“, während der neu aufgegangene Stern der Kussmundfamilie sicherlich noch lange keine Ruhe fand …
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