4. September 2021 - Hamburg
Für Kreuzfahrtfans waren die vergangenen 1 ½ Jahre nicht gerade leicht. Auch für uns nicht. Im März 2020 wurde unsere Winterreise mit der AIDAcara kurz vor Alta abgebrochen - quasi in Sichtweite der Nordlichter. Immerhin hatten wir das Glück, die letzte Kreuzfahrt der AIDAcara zu genießen und diese Orkanfahrt wird unvergesslich bleiben! Im September vorigen Jahres sollte unsere Grönland-Tour starten – war nix … Auch die auf der AIDAcara gebuchte Winterfahrt März 2021 fand nicht statt; dann fiel die auf August 2021 verschobene Grönland-Tour aus. Und dann … buchten wir eine Norwegenkreuzfahrt. Schiff: AIDAdiva; Zeitraum: 4. bis 11. September 2021. Und dann … wurde auch diese Fahrt am 22. Juli gekänzelt … Der Frust war groß … Und dann … bot zwei Tage später AIDA eine Norwegen-Kreuzfahrt mit Alternativroute an. Anderes Schiff, nämlich die AIDAmar, anderer Preis - dieses Mal ganz hervorragend – eine Preisänderung zu unseren Gunsten. Und dann … buchten wir ganz schnell. Balkonkabine vario und wir hatten das Glück, bei der Kabinenverteilungslotterie eine ruhige Kabine auf Deck 7 zu ergattern. Und dann …
… dann kam der 4. September. Nach einem teilweise Horrortrip auf der A7 parkten wir unseren Wagen unmittelbar neben der AIDAmar. Kurz vor Beginn des von uns gebuchten Zeitfensters (13.10 Uhr). Das Timing stimmte. Kreuzfahrergerd und -gerda (zwei von der Achterbande – erinnert Ihr Euch?) empfingen uns am Rande der Eincheckschlange.
Na ja, wer spät kam, stand ganz hinten. Nämlich wir … Die Corona-Vorgaben wurden übrigens weitestgehend eingehalten. In der Warteschlange stand niemand ohne Maske. Nur die Abstände … Nun gut – bei 1 ½ m Abstand hätten wir uns irgendwo in der Nähe der Köhlbrandbrücke wiedergefunden … Vor dem Betreten des Terminals (ca. 13.30 Uhr) musste die erste Hürde bewältigt werden: Scan des QR-Codes vollständige Impfung. Im Eingangsbereich wurde die Temperatur gemessen – zweite Hürde geschafft. Bei der dritten Station wurden uns die PCR-Testutensilien in die Hände gedrückt. Schnell ging´s bis zur vierten Station, in der der Test durchgeführt wurde (Rachen, beide Nasenlöcher). Mich traf es im Gegensatz zu meiner besseren Hälfte nicht gerade gut – ich hatte das Gefühl, dass das Ende des Wattestäbchens Freundschaft mit meinen Haarwurzeln schließen sollte. Mann, tat das weh … aber weiter … Fünfte Station: Check-in, den wir schnell bewältigten. Dank der Überholspur. Kurz darauf die letzte, nein, die vorletzte Hürde: Gepäckkontrolle und nach dem obligatorischen Begrüßungsfoto eilten wir zu unserer frisch aufbereiteten Kabine, die für eine knappe Stunde indirekt unsere fünfte Hürde darstellte. Warum Hürde? Ganz einfach: Wir mussten bis 15.10 Uhr (Zeit wurde beim Check-in genannt bzw. auf der Rückseite der Bordkarte vermerkt.) zittern bzw. warten, ob wir einen Anruf bekamen. Kein Anruf bedeutete negativer PCR-Test. Die Zeit verging schnell, denn wir versagten uns das Zittern, weil wir sicher waren, dass wir coronafrei das Schiff betreten hatten, und wir packten unsere Koffer aus.
Alles in allem war das gesamte Procedere sehr gut organisiert. Wir hatten den Eindruck, dass sich Besatzung und Passagiere noch an sämtliche Vorgaben hielten. Ein guter Start der Kreuzfahrt, bei der wir nach dem Verlassen unserer Kabine Kaffee und Kuchen in der Mar Bar testeten. Inzwischen war bekannt geworden, dass die Kaffeezeit in alter Form nicht mehr vorgesehen war. Beides wurde in einigen im Inneren liegenden Bars gereicht. Der Kaffee musste bezahlt werden; Kuchen war im Reisepreis inbegriffen. Es gab drei verschiedene Kuchen (keine Torten) zur Auswahl: Streuselkuchen, Rumkugel und ein (!) Cookie. Also sehr übersichtlich; der von uns gewählte Streuselkuchen war zu trocken und absolut nicht frisch; der Kaffee auch nicht der Hit. An den Folgetagen änderte sich die Qualität der Kuchen; mit ihr waren wir zufrieden, aber nicht mit der Auswahl. Ein weiteres Problem kam dazu: Zu den Kaffee-/Kuchen-Stoßzeiten waren an den Seetagen die Bars sehr gut frequentiert und man konnte von Glück reden, wenn man einen freien Platz ergattern konnte.
Es wurde Zeit, einen Rundgang auf den oberen Decks zu machen. Sie waren übersichtlich leer; einige wenige Stühle besetzt.
Nun gut, viele waren noch in „Quarantäne“ bzw. mit dem Auspacken beschäftigt. Wir zum Glück nicht mehr; wir genossen den Sonnenschein und grüßten den Michel und die Elbphilharmonie.
Inzwischen hatte es sich bei den Ausflugsschiffskapitänen herumgeschwiegen, dass Hamburg wieder Ziel von Kreuzfahrtschiffen war. So war es kein Wunder, dass verschiedene Bötchen
an unserem Schiff vorbeifuhren und die Ausflügler uns zuwinkten. Ob sie gerne mit uns getauscht hätten? Wir nicht … wir blieben auf der AIDAmar und genossen das, was uns lange aufgrund der blöden Pandemie versagt blieb: auf dem Schiff flanieren, in der Sonne sitzen, den Ausflüglern auf den Bötchen zuwinken und die Ohschän Bar aufsuchen. Wer saß dort? Kreuzfahrergerd und Kreuzfahrergerda und mit ihnen am Tisch Cindy und Bodo, die wir vor Jahren in der guten, alten AIDA Weblounge kennengelernt hatten und die nun erstmals uns von Gesicht zu Gesicht gegenüber saßen. Logisch, dass wir uns sehr herzlich begrüßten und beschnupperten. Und dabei merkten: Die Chemie stimmte! Ein weiterer guter Start …
Da wir das Ablegen und die anschließende Elbefahrt miterleben wollten, suchten wir das Best Burger @ Sea auf und gönnten uns die inzwischen wieder notwendigen Kalorien. Die uns servierten Burger waren in Ordnung – wir hatten schon schlechtere, aber auch bessere gegessen.
Anschließend ging es – wie üblich bewaffnet mit der Kamera – nach oben. Kurz nach 18 Uhr löste sich unser Schiff vom Kai und unsere Ahoi-Kreuzfahrt begann.
Die oberen Decks waren sehr gut gefüllt – für viele war es seit langer Zeit das erste Auslaufen. Nur wenige standen mit Schnutenpullis im Gesicht an der Reling, auch wenn aufgrund des Ereignisses der vorgegebene Abstand nicht immer eingehalten wurde. Na ja, immerhin waren alle im Freien …
Auch wenn der Sonnenuntergang noch etwas mehr als eine Stunde auf sich warten ließ – die Sonne leuchtete das Hafengelände und das riesige Containerschiff regelrecht aus.
Wir passierten die in Altona vertäute HANSEATIC spirit
und den Elbstrand bei Othmarschen,
von dem aus uns viele Sonnenanbeter zuwinkten. Auch für sie hat endlich das Warten auf aus- und einlaufende Kreuzfahrtschiffe ein Ende! Blankenese gab´s noch immer – dieser Hamburger Vorort mit Villen in erster Wohnlage zeigte sich in seiner ganzen Pracht.
Der Hunger meldete sich. Also erst einmal runter in unsere Kabine. Die untergehende Sonne warf ihre Strahlen in unsere Kabine. Also raus auf den Balkon und Blick nach vorne:
Das war doch ´was … aber dann schnell zum Essen. Wir wählten das Bella Donna Restaurant und fanden ohne Probleme freie Plätze. Von der Auswahl der Speisen waren wir an diesem Abend leicht enttäuscht. Das passte genau zu unseren letzten AIDA-Kreuzfahrten, denn vom Welcome Diner waren wir meistens nicht angetan. Aber dazu bereits an dieser Stelle: An den Folgeabenden waren wir vom Buffetessen positiv überrascht! Noch einige Worte zum Hygienekonzept: In den öffentlichen Innenbereichen hatten wir sehr selten Mitreisende ohne Masken gesehen. Auch in den Restaurants wurde beim Essenholen die Maskenpflicht weitestgehend eingehalten. Ich hatte den Eindruck, dass beim Weg zum Buffet ohne Maske in den allermeisten Fällen kein böser Wille vorlag – im „Eifer des Gefechts“ wurde einfach das Aufsetzen der Maske vergessen, aber schnell korrigiert. Auch ich hatte mich dabei nicht nur einmal erwischt … Schön wäre es gewesen, wenn sich alle Mitreisenden am Buffet-Rundgang in die vorgegebene Richtung gehalten hätten.
Etwas fehlte an diesem Abend. Die Pflicht musste erfüllt werden … Auf der Höhe von Brunsbüttelkoog fanden wir uns mit Kreuzfahrergerd und Kreuzfahrergerda in der Ohschän Bar ein. Mein Standardgetränk
gluckste mir zu: Endlich zu Hause!!!
5. September 2021 – Seetag 1
Ach, war das schön … ich wachte bei sanftem Geschaukel auf. Die Sonne blinzelte durch die Vorhanglücken und rief mir zu: Raus aus den Federn! Und ich gehorchte. Denn schon wieder rief die Pflicht! Der Frühe-Vogel-Kaffee musste getestet werden! Er wurde im Best Burger @ Sea ausgereicht und ich schlich mit meinem noch gefüllten Kaffeepott an die frische Luft. Der Kontrollrundgang begann. In der Ohschän Bar gab es Platz satt.
Kein Mensch trieb sich dort rum – kein Wunder bei dieser Uhrzeit … Ganz in Ruhe genoss ich meinen heißen und starken Kaffee (Test bestanden!) bei einem meiner Lieblingsausblicke.
Irgendwann – und zwar sehr schnell – war der Kaffeepott leer. Zurück mit ihm dorthin, wo ich ihn erhalten hatte. Und weiter mit dem Kontrollrundgang. Oben war nichts los. Und – oh Wunder – es gab (noch) keine Liegenreservierer … Auch im Außenbereich von Deck 5 stellte ich noch keinen Volksauflauf fest.
Das änderte sich auf der Sonnenseite, als wir nach dem Frühstück im Buffalo zwei freie Plätze suchten und letztendlich auch fanden. Schön war es in der Sonne. Und ein bisschen windig. Machte nix – Hauptsache wir bekamen die von uns gesuchte Ruhe!
Auch der Bereich rund um das Pooldeck wurde von Sonnenanbetern aufgesucht.
Merkwürdig – es gab freie Liegen … Kein Wunder, denn ich "schoss" dieses Foto kurz vor dem Öffnen der Restaurants zur mittäglichen Nahrungsaufnahme. Später machten wir dabei mit. Und zwar im Markt Restaurant, in dem wir recht schnell freie Plätze fanden und uns mit dem nötigen Kaloriennachschub versorgten. Es schmeckte. Zu gut. Und zu viel. Anders als vorgesehen … Egal, leckeres Essen in Kombination mit der Seeluft machte müde, so dass ein kurzes Nickerchen an der frischen Luft angesagt war. Leider zogen Wolken auf.
Aber kein Problem, denn in Decken gehüllt konnten wir es weiter gut im Freien aushalten.
Zur Kaffeezeit trafen wir uns mit unseren Freunden in der Ohschän Bar. Auf Kuchen verzichteten wir ganz bewusst, denn am Abend war ein Stelldichein mit dem Büffel vorgesehen. Halt, nicht so schnell … das dauerte noch ein wenig und die Zeit bis zum nächsten Futtern genossen wir auch auf unserem Balkon. Schööööööööön, diese Ruhe, nur unterbrochen vom leichten Plätschern der Wellen. Urlaub pur …
Dann war es so weit. Wir fanden uns zu sechst vor dem Buffalo ein und wurden schnell an den für uns vorgesehenen Tisch geleitet. Service, Getränke und vor allen Dingen die Speisen waren ausgezeichnet! Das war mein Hauptgericht:
Wagyu Outside Skirt Steak … sehr zu empfehlen!
Die Zeit verging beim Schlemmen und der lockeren Unterhaltung viel zu schnell. Und wo waren wir auf einmal? Wo wohl? In der Ohschän Bar?
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