من يعيش يرى الكثير. أولئك الذين يسافرون يرون المزيد. „Wer lebt, sieht viel. Wer reist, sieht mehr.“ (Arabisches Sprichwort)
Freitag, 3. Februar 2012: Die Reise kann beginnen
So, da waren wir also angekommen in der Mega-City am Persischen Golf. Ich weiß nicht, wie es anderen Passagieren ging, doch meine Müdigkeit war wie weggeblasen. Wieder laufen wir gefühlte fünf Kilometer, dieses Mal durch den Dubai International Airport – einem der größten Flughäfen der Welt, dessen Interieur sogar von einer Palmenallee gekrönt wird.
Zu dieser frühen Morgenstunde ist es noch ziemlich ruhig. Doch dieser Eindruck wurde an der Passkontrolle leider zunichte gemacht. Lange Schlangen wartender Passagiere hatten sich hier bereits gebildet. Doch es nützt nichts, wir wollen einreisen, und das geht nun mal nur mit einem blauen Stempel und einem Aufenthaltsvisum für 30 Tage im Pass.
Doch die Vorfreude auf sieben wundervolle im Orient und an Bord von AIDAblu lassen meine Wartezeit von rund einer Stunde relativ schnell vergehen. Die Zeiger der überdimensionalen, glänzenden Uhren an den Wänden des sauberen Flughafens rücken beharrlich immer weiter, während sich die „Schlangen-Mitglieder“ ebenfalls langsam aber sicher in Richtung Passkontrolle bewegen. Klar, dass es sich bei den hier überall angebrachten Uhren um Exemplare der Marke „Rolex“ handelt, wir sind schließlich in einem reichen Land. So bekommen wir um 6 Uhr auch noch das Morgengebet mit, werden mit einem bunten Werbefilm über einen Besuch des Ressorts „Palm Atlantis“ und der „Lost Chambers“ berieselt. Und der Anblick der in die traditionelle weiße Dishdasha gekleideten Passkontrolleure sagt mir: Ja, ich bin wirklich angekommen im Märchenland aus „1000 und einer Nacht“. Im „Übermorgenland“, das vor gerade einmal rund 50 Jahren noch ein unbedeutender Fleck auf der Landkarte war.
Die Passkontrolle selbst (an meinem Schalter sitzt eine Frau, nicht unbedingt Usus in Arabien) verläuft schließlich problemlos und die obligatorische Frage, in welchem Hotel ich wohne, beantworte ich mit „AIDA“. Warum wohl schleicht sich da so ein zufriedenes Lächeln in mein Gesicht?! Und schon habe ich den Stempel und darf mich nun für einen Monat in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhalten.
Schnell zum Gepäckband, wo ich dann doch kurzzeitig etwas nervös werde, als mein Koffer so gar nicht kommt. Aber freundliche AIDA-Mitarbeiter haben einen Teil der Koffer auf der anderen Seite schon vom Gepäckband geholt, und hier ist mein Koffer glücklicherweise dabei. So, jetzt kann der Urlaub wirklich beginnen. Ein kurzer Anruf zu Hause im fernen und eiskalten Deutschland, wo ich meine Lieben durch die Zeitverschiebung von drei Stunden aus dem Schlaf klingele (aber da müssen sie durch), und schon geht’s in Richtung der AIDA-Shuttlebusse. Verlaufen unmöglich, denn tatsächlich steht alle paar Meter jemand mit einem AIDAblu-Schild.
Raus aus dem Flughafen – gerade wird es langsam hell – und zum ersten Mal merke ich: Ja, Winter kann auch angenehm mild sein. Koffer abgegeben und rein in den Bus. Auf geht’s mit Fahrer Imram in Richtung Port Rashid – und ich fühle mich wie in einem Märchen. Irgendwie ist das alles so unreal. Vor wenigen Stunden noch in der Eiseskälte meiner Heimat rolle ich nunmehr an einem angenehm milden Wintermorgen durch die Randgebiete einer der spektakulärsten Städte der Welt. Wahnsinn! Ich bin tatsächlich da!
Der Morgen graut immer mehr, es geht inzwischen auf 06:30 Uhr. Und was sehe ich zuerst?! Palmen! Herrlich! Langsam taucht die noch etwas schwache Skyline von Dubai auf, doch ein Gebäude ist unverkennbar: die spitze „Nadel“ von Dubais Mega-Turm Burj Khalifa! Endlich sehe ich ihn richtig und kann mich gleichzeitig noch gut an die große Eröffnungsparty Anfang Januar 2010 erinnern, die ich damals mit Spannung und großem Interesse am Bildschirm verfolgte. Ich klebte regelrecht am Bildschirm und konnte diese imposante Größe des höchsten Gebäudes der Welt nur schwer fassen. Und nun?! Gut zwei Jahre später?! Bin ich ihm ganz nahe und werde in wenigen Stunden dieses Gebäude auch noch wirklich betreten! Was für ein unglaublicher Traum, aus dem ich niemals wieder aufwachen möchte!
Willkommen in Dubai - Ankunft im Port Rashid
Rund 20 Minuten später ist es endlich soweit: Da liegt sie, die erleuchtete AIDAblu! Gewusel zum Check-In, geht aber alles ganz schnell. Und durch die großen Scheiben hinter den 14 Schaltern leuchtet schon der große rote Kussmund! Unseren Pass müssen wir alle abgeben, bekommen dafür aber eine Kopie, die wir bei jedem Ausflug mit uns führen sollen. Schnell noch die Kreditkarte einlesen lassen und die Bordkarte in Empfang nehmen und dann raus aus dem Terminal – Jetzt liegt sie direkt vor mir, die schöne AIDAblu.
AIDAblu mit ihrer MSC-Nachbarin
Auf dem Begrüßungsfoto wirke ich aufgrund der vorherrschenden milden Temperaturen und meiner noch relativ winterlichen Kleidung etwas verschwitzt, aber egal.
Endlich wieder zu Hause ...
Hände desinfiziert, Bordkarte eingelesen – Herzlich willkommen zu Hause. Von der ersten Minute an habe ich tatsächlich wieder dieses unbeschreiblich schöne Gefühl des Nachhausekommens. Die Zeit bis zur Kabinenfreigabe verging wie im Fluge. Trotzdem ist es ganz gut, wenn man ein paar dünnere Sachen und auch einen Bikini und Sonnencreme schon mal für alle Fälle im Rucksack hat, denn es dauert eine Weile, bis die Koffer kommen. Die fleißigen Frauen und Männer des Housekeepings schafften es dann tatsächlich, alle Kabinen bis 10 Uhr fertig zu haben. Ein großes Lob noch mal an dieser Stelle.
Es ist immer wieder eine Überraschung, seine Kabinentür, die sich dieses Mal auf einem frühlingsfrisch grünen Flur befand, zu öffnen und einen ersten Blick auf das Zuhause der kommenden Tage zu werfen. Und was soll ich sagen?! Ein absoluter Vario-Glücksgriff: Die Kabine 5250 in lila-orange und ein wunderbar großer Balkon, von dem aus ich gleich einen Super-Ausblick auf die Skyline von Dubai habe. Ein Gruß meiner Kabinen-Stewardess Maridel liegt auch bereit.
Und auch die Flasche AIDA-Sekt, die ich von zu Hause aus bestellt hatte, stand bereit. Klar, dass ich mich erstmal mit einem Glas AIDA Prestige Cuvee in die Sonne setze, die warme Sonne, die ich in den letzten Tagen und Wochen in Deutschland so vermisst hatte. Die spektakuläre Kulisse Dubais grüßt herüber.
Start der siebentägigen Schlemmerei auf AIDAblu mit einem Mittagessen im fast leeren East-Restaurant und schon stand der Erkundung von Dubai nichts mehr im Wege. Dirham kann man übrigens problemlos im Zelt am Schiff tauschen. Macht sich besser, auch wenn natürlich Euro- oder Dollarnoten akzeptiert werden. Mit dem Taxi geht´s die zeitweise acht(!)-spurige Sheikh Zayed Road entlang, deren Seiten imposante Wolkenkratzer aus Glas und Stahl säumen.
„Dubai Mall“ heißt das Fahrtziel. Von hier trennt mich nur noch ein kurzer Weg vom Burj Khalifa. Ich kann es noch gar nicht glauben: Um 14 Uhr beginnt mein einminütiger „Flug“ mit dem Lift in über 420 Meter Höhe. 124 Etagen zwischen Himmel und Erde. Doch noch ist die Zeit nicht ran. Also zunächst mal die Aquarien mit ihren unzähligen exotischen Fischen bestaunt und dann raus auf die Waterfront Promenade mit herrlichem Blick auf das höchste Gebäude der Welt und das Gelände der Dubai Fountains, jener Springbrunnen, die täglich nach Sonnenuntergang zum Leben erwachen.
Aquarium in der Dubai Mall
Und hier gibt es ein Phänomen, das man immer und immer wieder beobachten kann: Menschen legen sich auf den Boden oder verrenken sich in den unmöglichsten Positionen. Und das nur, um den besten Blick auf den 828 Meter hohen in der Sonne glänzenden Turm zu bekommen. Es ist schwer, ihn aus dieser Entfernung überhaupt einigermaßen in seiner ganzen Pracht aufs Foto zu bannen, und auch mir will es nicht ganz gelingen. Vielleicht hätte ich mich auch einfach mal zwischen Tausenden Touristen aus aller Herren Länder auf den Boden legen sollen?!
Wolkenkratzer an der Sheikh Zayed Road:
Nach einem ausgiebigen Genuss des Burj Khalifa „von unten“ gibt’s dann noch ein leckeres Mango-Eis – zu Füßen dieses architektonischen Wunders.
Und dann ist es soweit: Es geht „At the Top“. Nach einer Sicherheitskontrolle und über ein Laufband, zu dessen Seiten sich Fotos vom Bau dieses kühnen Bauwerkes befinden, steht man auch schon vor dem wahrscheinlich schnellsten Fahrstuhl der Welt.
Und ich kann euch sagen: Der Lift braucht tatsächlich nur 60 Sekunden für 124 Etagen. Erst bewegt sich die Anzeige – begleitet von ungläubigen Blicken aller Fahrgäste – noch relativ langsam, was sich aber nach wenigen Sekunden zu einer atemberaubenden Geschwindigkeit steigert, untermalt von einer futuristischen Lichtshow mit Musik. Außer einem Knacken in den Ohren merkt man kein bisschen, dass man in die Höhe katapultiert wird: „From the earth to the sky“ - nur fliegen ist schöner ... Allein die Fahrt in über 420 Meter Höhe ist ein Erlebnis für sich. 60 Sekunden zwischen Himmel und Erde.
Dann der große Augenblick: Und jeder, der sich dieses Erlebnis in Dubai schon einmal gegönnt hat, weiß, was in dem Moment in einem vor sich geht: Die Türen gleiten geräuschlos auf, man wird begrüßt von gleißendem Licht, das durch die bis zum Boden reichenden Fenster fällt. Und hinter diesen Fenstern eröffnet sich dem Besucher die atemberaubendste Aussicht, die man wahrscheinlich zurzeit auf dieser Welt überhaupt haben kann: Klein wie Spielzeug liegen einem die Wolkenkratzer Dubais zu Füßen. Es ist ein unbeschreiblicher Augenblick, den man am liebsten für immer festhalten möchte!
Klein wie Spielzeug: die Dubai Fountains und das Hotel „The Address“
Doch was ist das?! Es hat doch nicht etwa mitten in der Wüste geschneit?! Das, was die Umgebung der Stadt so hell überdeckt, ist Wüstensand vom Sandsturm des vergangenen Tages. Das erklärt auch den milchigen Sonnenaufgang an diesem Morgen über Dubai. Die Sicht ist aber heute schon wieder total super und vor lauter Begeisterung vergesse ich sogar meine Höhenangst.
Wie ein "Miniatur-Wunderland" liegt einem Dubai zu Füßen
Grandios, wie sich der Schatten des Burj Khalifa tief unter mir auf dem Boden abzeichnet. Und ganz winzig klein ist auch die AIDAblu von hier oben aus zu erkennen. Lediglich in Richtung Burj Al Arab und Jumeirah Beach ist der Blick nicht so besonders, was auch am Sonnenstand liegt.
Blick zur Sheikh Zayed Road
Die Aussichtsplattform bietet auch die Möglichkeit, ganz ohne Verglasung vor der Nase in die Tiefe zu schauen. Warmer Wind umweht einen in luftiger Höhe, während sich in schwindelerregender Tiefe eine unglaubliche Stadt erhebt – auf Sand gebaut, aus der Wüste geboren …
Ganz klein am Horizont: der Port Rashid und AIDAblu
Links am Horizont ist ein Teil von "The World" zu sehen
Am liebsten möchte ich gar nicht wieder von hier oben weg. Doch es nützt nichts. Auch andere Gäste brennen darauf, diesen Ausblick genießen zu können. Also rein in den Lift. In atemberaubender Geschwindigkeit rast uns die Erde wieder entgegen. Zurück an der Waterfront Promenade tut ein starker Kaffee nach einer schlaflosen Nacht im Flugzeug so richtig gut, während Menschen verschiedenster Nationen einem das Gefühl geben, sich mitten in einem Ameisenhaufen zu befinden.
Fortsetzung folgt …
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