27. Mai 2010 – Kiel
Es war stockdunkel als der Wecker klingelte. Noch im Halbschlaf war mir nicht klar, dass ich mich in einer Innenkabine befand. Schnell ins Bad und Anziehen. Meine Freundin zu wecken hielt ich für eine gute Idee. Sie jedoch nicht: „Geh du allein, ich schlafe lieber noch etwas und gucke mir im Zug die Bilder an“. Unrecht hatte sie nicht, es war erst kurz nach 6 Uhr. So ging ich allein aufs Pooldeck und war enttäuscht. Da war kein Buffet, auch nichts Anderes. Nirgends wuselte die Crew herum. Ein ganz gewöhnlicher Morgen. Nach Überraschung sah das nicht aus. Dafür war die Anfahrt auf Kiel sehr schön. An der Backbordseite kam das Marine-Ehrenmal von Laboe in Sicht.
Die Durchsage des Kapitäns brachte Licht ins Dunkel. Diesmal war die Premiere auf Seiten des Schiffes. Die 14jährige AIDAcara kam das erste mal nach Kiel. Das Schiff selbst war schon einmal dort, 1996 zur Jungfernfahrt noch unter dem Namen Aida ohne den Zusatz Cara.
Auf Höhe des Leuchtturms Friedrichort bekamen wir plötzlich Geleit.
Ein Feuerlöschboot gesellte sich zu uns und zeigte, was es so drauf hat. Das Wasser schoss eindrucksvoll aus allen Rohren.
Die Sonne malte noch einen Regenbogen dazu. Das war schon ein beeindruckendes Schauspiel. Ein Empfang, den alle Kreuzfahrtschiffe erleben dürfen, wenn sie das erste mal in Kiel anlegen. Kurz danach übernahm die Cara das Wecken meiner Freundin, als sie laut und vibrierend am Ostseekai anlegte.
Wir gingen zum letzten Frühstück und verließen das Schiff. Der Transfer war wieder gut organisiert und die Bahn fuhr pünktlich ab.
Natürlich hatten wir auf der Fahrt nur ein Thema. Hier ist das Fazit unserer Kreuzfahrtpremiere:
Was wurde aus unseren anfänglichen Bedenken?
Traum oder Alptraum, kein Land in Sicht, Seekrankheit, Enge, kein Tageslicht, Lautstärke der Schiffsmotoren usw.
Die Antworten lauteten: Es war ein Traum, Essen, Unterhaltung, Organisation, eben einfach alles. Das man kein Land mehr sieht hat uns nicht gestört. Im Gegenteil. Seekrank sind wir nicht geworden, sondern waren hochseetauglich. Zu eng war die Innenkabine nicht. Auch nicht zu dunkel. Wir waren nur zum Schlafen da. Die Schiffsmotoren waren nicht zu laut, nur beim An- und Ablegen. Das permanente Geräusch in der Kabine kam von der Klimaanlage.
Wie gefiel uns die Cara?
Sie bekommt 90 von 100 Punkten
Punktabzug gab es wegen
- der Vibrationen und der Lautstärke beim An- und Ablegen,
- den überfüllten Restaurants zum Frühstück an Hafentagen
- und der fehlenden Toiletten im Restaurantbereich und auf dem Pooldeck.
Ist irgendetwas außerplanmäßiges passiert?
Ja, ich habe mich irgendwann infiziert, vermutlich auf „unserem“ kleinen Sonnendeck. Fast aktuell möchte man meinen, denn der Virus begann mit dem ersten Buchstaben im griechischen Alphabet und hieß Aida. Auch ein wirksames Medikament dagegen ist noch nicht gefunden. Nur ein relativ teures und zeitaufwändiges namens „Kreuzfahrt“. Das hilft vorübergehend gegen die Symptome. Dumm gelaufen. Meine Freundin hatte da mehr Glück oder das bessere Immunsystem.
Würden wir wieder eine Kreuzfahrt buchen?
Selbstverständlich! Ich lieber gestern als heute, natürlich aus medizinischen Gründen – grins. Meine Freundin brauchte diese Medizin nicht, war aber bereit, einmal im Jahr für eine Kurzreise diese Pille zu schlucken.
Außerdem war da noch die Sache mit dem Sektbuffet zu erforschen. Ihr erinnert euch, es war plötzlich unauffindbar.
Zu Hause angekommen, hatte ich viel Stoff zum Nachdenken, viele Fotos zum Betrachten und viele Kataloge/Websites zum Planen.
Endete die Planung im Reisebüro? Nein, tat sie nicht. Ich war mit der Beratung nicht wirklich zufrieden. Und es war mir auch zu umständlich. Hingehen zum „Beratungsgespräch“, Hingehen zum Buchen, Hingehen zum Unterschreiben (Technik funktionierte beim ersten mal nicht), Hingehen um noch Bahntickets zu buchen, Hingehen um Reiseunterlagen abholen.
Ich sage euch, wo der Plan hinführte: Mit dem Finger auf einen Button, auf dem BUCHEN stand.
Fortsetzung folgt……..
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