7. Dezember 2021, Madeira – 19 Grad, leicht bewölkt
Nach so viel Natur und neuen Eindrücken von Madeira lassen wir den Ausflug in der Stadt ausklingen, denn es gibt etwas, das man unbedingt gesehen haben muss: Weihnachtsbeleuchtung, wohin das Auge schaut.
Wir stehen vor der Markthalle und wollen schauen, wie es dort drinnen aussieht. Das Innere haben wir ja vor Jahren entdeckt, mit all den tollen Marktständen, bestückt mit Obst und Gemüse. Blumen in leuchten Farben werden angeboten, sowie Gewürze und natürlich auch Fleisch und Fisch. Duftende Gebäckstücke warten auf Abnehmer – ein wahres Schlemmerparadies. Und heute Abend, es ist nicht so viel los dort drinnen.
Die Menschen tragen alle Masken, wie es gerade vorgeschrieben ist. Ich glaube, jetzt kaufen nicht so viele ein, sitzen zu Hause oder sind auf dem Weg in eine Bar oder Restaurant zum Abendessen unter freiem Himmel.
„Durst hätte ich auch“, sagt Michael und mein lieber Mann nickt zustimmend. Im Obergeschoss der Markthalle finden wir eine Terrasse, auf der hübsche kleine Tische und gemütliche Korbstühle stehen und hinter der Theke eine freundliche Frau die uns zunickt. Die Getränke sind bestellt, 2 kleine Cerveja (wir sind ja in Portugal und da sagt man nicht Cerveza wie in Spanien) für die Damen und zweimal großes BOCK für die Herren. Katrin hat AIDA auf den Tisch gezaubert und wir sagen einfach „Prost auf uns!“.
Kurz überlegen wir, erst mal in Richtung Kathedrale zu laufen. Unterwegs fällt mein Blick auf leere Gassen und die Lichter spiegeln sich auf dem Pflaster wieder.
Zu der Weihnachtsbeleuchtung möchte ich noch was sagen: Sie wird traditionell am 1. Dezember jeden Jahres „angezündet“. Nicht nur in Funchal, sondern auch in anderen Städten der Insel. Auf der Insel Porto Santo erstrahlen ebenso die Straßen und Plätze. Punkt 18 Uhr wird der Hebel umgelegt, Lichter an bis um 2 Uhr in der Nacht. Ausnahmen gibt es auch und zwar am 21. und 22.12. bis 3 Uhr. 25. und 30.12. bis 4 Uhr. 23., 24. und 30.12. bis 6 Uhr. Endgültig Schluss mit der Beleuchtung ist am 9. Januar.
Also so was habe ich selbst noch nicht erlebt oder gesehen und so bin ich total geblendet, wohin ich schaue.
Die Brücken, Bäume, entlang von Mauern, quer über die Straßen hängen Girlanden mit bunten Minilichtern und riesige Sterne. Engelsfiguren erleuchten den Platz vor der Kathedrale.
Eine Weihnachtskrippe fehlt
ebenso wenig wie der Weihnachtsmarkt. Er darf nur mit Impfnachweis
besucht werden.
Unweit der Kathedrale steht die Statue von Joao
Goncalves Zarco, dem Entdecker Madeiras und erster Gouverneur der
Insel. Viele Dachfirste sind ebenfalls mit Lichterketten geschmückt.
Keine 100 Meter von der Bank entfernt, bewundere ich die Fassade des Hotels Ritz mit den Fliesen an der Wand, auf den denen die Geschichte Madeiras aufgemalt wurde. Wir legen einen Schritt zu, denn wir wollen noch ein Stück an der Uferpromenade entlanglaufen und danach geht es zurück aufs Schiff. Alle paar Meter bleiben wir stehen, weil es so viel zu gehen gibt.
„Halt, ich hätte gerne noch schnell ein Foto“, ruft Katrin und stellt sich neben die sportliche portugiesische Berühmtheit Ronaldo. Wir Frauen kichern, als wir sehen, welche Körperteile oft angefasst wurden, denn dort glänzt das Metall besonders.
Die Jacken und Rucksäcke verstauen wir auf der Kabine und haben noch eine Stunde Zeit für das Abendessen, bevor es aufs Pooldeck geht zu Inacio mit seinem frisch angerührten Poncha, der sehr süffig ist.
Uns zieht es wieder zur Poolbar, wo die Crew mit neuen kleinen Zauberkünsten uns zum lachen bringt. Auf dem Pooldeck ist es ruhig, na, nicht ganz ruhig. Menschen tanzen mit Masken auf und bunten Kopfhörern zu Schlagern der 80er und 90er Jahre. Einige singen lauthals mit, mal schön und auch mal total schräg. Silent-Party nennt sich diese Veranstaltung. Ich mag sie, denn es ist lustig anzusehen, nach welcher Musik die Leute tanzen.
Kurz nach 23 Uhr drehen wir noch eine Runde, sehen die Stadt mit den vielen Lichtern bis hinauf auf die Berghänge, gigantisch schön. Morgen früh fährt die MAR ab, in Richtung Lanzarote, die bekannte Vulkaninsel in 565 km Entfernung.
Ich studiere noch das Programm des morgigen Tages: interessantes Angebot – mal sehen was wir machen werden. Auf jeden Fall wird der Wecker gestellt, ja, auch am Seetag, schließlich möchte ich nicht als Bummelant beim Frühstück eintrudeln. Als mein Mann mich fragt, worüber ich gerade nachdenke, und ich sage „Frühstück“. Bricht er in Gelächter aus, „du und dein Frühstück. Sei ehrlich, du freust dich auf den Kaffee, denn essen tust du ja morgens wenig, nicht so viel wie ich!“. Da hat er nun auch recht, aber auf das morgige Frühstück freue ich mich sehr: Es gibt Tatar, frisch zubereitet, von Hand geschnitten und das kann ich sogar auf nüchternen Magen essen. Schließlich bin ich ein Nordlicht und da gab es morgens manchmal Mettbrötchen!!!
Ja, und was es sonst noch gab am nächsten Tag, erzähle ich in einem weiteren Teil des Reiseberichts. Bis dann … AIDAsehen.
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