
... Lichterglanz soll uns nun auch erwarten, beim abschließenden Ausflug
„Abendliche Panoramafahrt entlang der Highlights von Dubai“ (DXBC23)
Die gepackten Koffer direkt im Terminal einchecken können die ja immer noch dann erst, wenn wir heute Abend wiederkommen. Es gibt da ja viele Optionen. Im Moment scheint sich hier vor dem Emirates-Schalter jedenfalls erstmal eine Schlange zu bilden.
Über die erleuchteten Straßen, an vielen mir mittlerweile schon fast bekannten Gebäuden und Orten vorbei, gefühlt dabei auch zum X-sten Mal an den konzentriert beieinander stehenden Autohäusern für Luxuskarossen, erreichen wir den Burj Khalifa. Jedenfalls ragt über den Gebäuden schon mal die Spitze heraus.
Zuvor aber geraten wir erstmal in den Wochenendverkehr und im Bus kommt es zu einem ersten Panikanfall. Habe jetzt nicht alles mitbekommen, aber zwei Damen sorgen sich wohl um ihren Schlaf als der Reiseleiter meint, dass der Ausflug auch eine halbe Stunde länger dauern könnte, da die Wasserspiele am Burj eben nur jede halbe Stunde gestartet werden und wir durch die längere Anfahrt die anvisierte Zeit um 20:00 Uhr nicht schaffen werden. Offenbar haben die dann tatsächlich gefragt, ob das mit den Wasserspielen denn unbedingt sein muss, schließlich habe man ja einen Frühflug. Jedenfalls höre ich den Reiseleiter entgegnen: „Das ist aber sehr schön dort. Das sollten Sie gesehen haben.“
Genau!!!
Und vor allem deshalb sind wir jetzt hier! Unfassbar dieser Egoismus. Dann kann man eben nicht einen solchen Ausflug buchen, wenn man keine Zeit hat. Dann muss man es halt individuell machen und hier nicht versuchen, sich über die Köpfe der anderen hinwegzusetzen.
Natürlich werden wir jetzt die Wasserspiele anschauen! Dennoch, ein wenig Unruhe bleibt für den Rest des Ausflugs und er wird dann auch irgendwo gekürzt werden, denn tatsächlich wird er trotz der Verzögerung durch den Stau dann doch wie geplant enden.
Der Reiseleiter kennt sich aus, führt uns durch irgendeinen Hotelhinterhof, dessen Wasserspiele aber noch nicht die "Fountaine" sind,
an gut besuchter Außengastronomie vorbei und dann steht er in seiner ganzen Größe vor uns, dieser Burj, den wir von diesem Platz aus jetzt erstmals in einem Stück sehen. Das große Wasserbecken, welches wir heute Vormittag schon 500 m unter uns gesehen haben, liegt zwischen uns, dem Turm und den natürlich auch nicht so kleinen Nebengebäuden, welche diese künstliche gekachelte Wasserfläche, genannt „Burj Lake“, einrahmen.
Und von weitem sehen wir nun gerade noch die letzten Fontänen der 20:00 Uhr Show verschwinden.
Das hat den Vorteil, dass jetzt einige Plätze frei werden. Wenn wir hier so stehen und ich mich umschaue, dann wundere ich mich selbst, warum die sich seitlich so tummeln und wir hier so exklusiv, direkt in der Mitte am Wasser stehen. Ja, der kennt sich wirklich aus.
Jetzt heißt es warten. Aber gibt ja so viel drum herum zu schauen. Vor uns baut sich der 800 Meter Turm auf, welcher sich ständig in einem anderen Lichterkleid zeigt. Eigentlich sind dabei alle Farben vertreten und dabei immer wieder auch der Name der Baufirma EMAAR, mal quer, mal längs und nicht nur auf dem Turm.
Der „Burj Lake“ wird von kleinen Bötchen, diesen „Abras“ bevölkert, besetzt mit Leuten, denen die Nähe vom Beckenrand aus wohl nicht reicht. Also das wäre jetzt nichts für den Teddy, von allen rundherum so begafft zu werden. Das reicht mir schon immer, wenn die mich so im Rucksack anstarren.
Und der Ty ergänzt verständnisvoll grinsend: „Und Du stehst ja eher ungern im Mittelpunkt… Stimmts?“
Schon nach kurzer Zeit des Staunens sehen auch unsere Leute ein: Man kann und muss vor allem nicht alle Muster und Farbschattierungen fotografieren, sondern sollte lieber diese Lichtershow genießen und in ihrer Gesamtheit im Kopf abspeichern. Das ist wahrscheinlich sogar nachhaltiger.
Ja, solche abgelenkten euphorischen Leute locken aber, selbst in diesem Land mit einer außergewöhnlich niedrigen Kriminalitätsrate, auch andere sehr „gelenke“ Leute an. Ein junger Mann, getarnt wie ein Tourist, bittet um ein Foto mit seinem Handy und postiert sich am Geländer. Und man ist ja schließlich gefällig… Komisch ist es schon, dass es ihm auf Nachfrage dabei egal ist, ob er nun mit oder ohne Turm auf dem Foto ist. Und komisch auch, dass jetzt plötzlich ein Kumpel hinter dem gefälligen Fotografen steht. Warum macht eigentlich nicht der das Foto…? Der Träger hat aber auch nach seiner Gefälligkeit noch Geld und Handy. Beides steckt wohlweislich auch danach weiter tief in den vorderen Hosentaschen verborgen. Und außerdem wird sich ja wohl keiner wagen, unter den Augen der Teddys…
Ein Stück weiter ändern die „Touristen“ jetzt die Taktik. Es wird umarmt...
Da kann ich mich jetzt aber nicht drum kümmern, die Show beginnt. Zu bei jeder Show geänderter Musik, begleitet von einem Farben- und Lichterspiel, mit Effekten von Nebelmaschinen unterstützt, beginnt auf einer Breite von 275 m „Fountain“.
Müßig zu erwähnen, dass ich hier und jetzt, vor der natürlich größten Wasserfontäne der Welt stehe. Kein Wunder, wenn hier 100000 Liter Wasser bis zu 150m in die Höhe geschossen werden… 100000 Liter in etwa 5 Minuten, denn dann ist das stimmungsvolle Spektakel vorbei. Tief beeindruckt verlassen wir das Gelände von diesem (nachgebauten) Souk Al Bahar. Die nächste Show wird wieder ein wenig anders sein, passend zur jeweiligen Musik. Wir aber haben keine Zeit… An den Restaurants, der Außengastronomie und den die Riesen-Wasserpfeifen genießenden Leuten vorbei, stehen wir wieder vor dem Bus. Also ich fand das dort jetzt insgesamt gar nicht so voll und es war auch keine Drängelei wie man durch Vorberichte vermuten konnte. Ob es jetzt daran lag, dass der Reiseleiter sich auskennt. Ich denke schon…
Das war nun aber wirklich schon mal top. Es ist nur natürlich, dass man einen solchen Superlativ kaum toppen werden kann.
Natürlich vor allem nicht mit dem beleuchteten Za`abeel-Palast vom Scheich. Wie schon heute Morgen ist er wieder streng bewacht und der Träger hätte in der Kürze der Zeit ohnehin schon mindestens joggen müssen, um überhaupt bis zur magischen Linie zu gelangen. Egal, ein Erinnerungsfoto reicht auch von weiterer Position.
Nächster Stopp ist wieder ein uns schon bekanntes Gebäude. Da waren wir gestern sogar ganz oben und auf dem Skywalk. Der Rahmen von Dubai „The Frame“, gestern noch in Gold, erstrahlt nun im Lichterglanz.
Auch der wechselt wohl im Verlauf der Dunkelheit mehrmals seine Farbe, aber das bekommen wir nicht mehr mit. Es bleibt auch nur ein kurzer seitlicher Blick. Zwei Damen wollen ja ins Bett und daher wirkt die Sache jetzt etwas gehetzt. Wahrscheinlich wären wir sonst bis zu den beleuchteten Wasserfontänen an der Front gegangen.
Der Reiseleiter ist wohl noch immer etwas verwundert und möglicherweise auch (berechtigterweise!) angefressen darüber, -aber professionell genug, es sich nicht anmerken zu lassen. Schon bei den Wasserspielen hatte er uns wohl die Begeisterung und Dankbarkeit für den tollen Platz angesehen und gefragt, ob wir denn auch keine Zeit hätten. Von uns jedenfalls hat er den ihm gebührenden Zuspruch bekommen.
Auch jetzt noch, beim Schreiben dieser Zeilen, kann der Teddy nur den Kopf darüber schütteln, den Mann und letztlich die anderen Ausflugsgäste so unter Druck zu setzen. Es geht doch hier nicht darum, einen Flieger zu verpassen, sondern nur um eine halbe Stunde Schlaf, nach 21 Tagen eindrucksvoller toller Kreuzfahrt.
Der letzte Halt ist nun das beleuchtete Hotel Burj al Arab im Blau/Violett-Ton. Gleiche Perspektive wie schon heute Morgen, aber nun halt mit Beleuchtung.
Das sind nun also die letzten Fotos und der Reiseleiter kündigt an, dass wir wie geplant um 22:30 Uhr am Terminal sein werden.
Insgeheim setzen die Teddys jetzt ihre ganze Hoffnung auf die Ampel vor der Hafeneinfahrt, also darauf, dass die Straßenbahn für lange Rotphasen sorgt. Aber leider…
Also geht es jetzt für uns auf die Kabine und für unsere Leute dann wieder runter zum Terminal. Es muss ja immer noch eingecheckt werden. Reste in den Koffer und dann wohl Anstellen.
Lang sind sie nicht mehr die Schlangen, aber die Leute sind genervt. Es ist wie an der Supermarktkasse. Natürlich erwischt man immer diejenige… Aber Moment, ganz links scheint es irgendwie schneller zu gehen. Oder meint man das nur? Zum Glück gehen die dann schon nach kurzer Zeit das Risiko ein, gehen All in, reihen sich aus und wagen den Spurwechsel. Und tatsächlich… Glück gehabt. Erklärung: Diese Schlange ganz links wird irgendwie von 2 Mitarbeitern abgefertigt. Und als die nun schon wieder oben auf dem Balkon sitzen… stehen ihre Vorderleute von der rechten Schlange möglicherweise...
Die Teddys schauen sich an und haben nun wohl beide den gleichen „hässlichen“ Gedanken:
Hoffentlich mussten die beiden gehetzten Damen von vorhin jetzt auch noch einchecken und haben die rechte Schlange genommen…!
Statt jetzt mit salbungsvollen Worten irgendwelchen Herz-Schmerz von der Abreise zu erzählen, will ich die Zeit lieber mal nutzen, das zu sagen was es von diesen tollen 21-Tagen sonst noch zu sagen gibt, -ein offenes Wort also:
Ja, es waren wirklich 21 tolle Tage die uns diese „Ersatzreise“ hier geboten hat. Wie schon im Vorfeld waren es viele gute, eindrucksvolle und manchmal überraschende Momente und ein wettertechnisch „holpriger“ Start.
Und wenn ein hier Unbeteiligter, in solcher Weise bekanntermaßen aber omnipräsenter „Negativist“, diese Tour im Forum Wasserurlaub noch im Vorfeld mit „besch… Route“ bezeichnet hat, so fanden wohl nicht nur wir dies im Ergebnis eigentlich gar nicht so…
Vom zeitweise rauhen Mittelmeer durch den Suezkanal in den warmen Orient hat uns die Bella bei ihrem Restart gebracht.
Beschauliche, erholsame und niemals langweilige Seetage mit einem grandiosen Abschluss in beeindruckenden Orten der Superlative. Hier in den Vereinigten Emiraten, in welchen einzig das Parlament mit vergleichsweise Minimalismus ein wenig überrascht. Es hat nämlich nur 40 Abgeordnete, also nur etwas mehr Leute als in den Ausflugsbussen waren.
Es ist der Gang der Dinge, dass man zwischen den ganzen Superlativen schon sehr viel Vorstellungsvermögen braucht, hier noch eine orientalische Märchenwelt aus 1001 Nacht zu sehen, geschweige denn zu finden. Der Zauber ist verflogen und abgelöst. Nur an einigen wenigen Stellen wird versucht, die Ursprünglichkeit noch mit i. d. R. Nachbauten künstlich am Leben zu erhalten, bzw. zu zeigen.
Tatsächlich aber befindet man sich wohl längst vollkommen in der Moderne und ansonsten beeinflussen natürlich auch die Einflüsse der 85 bis 90 % Migranten/Fremdarbeiter die Kultur.
Auffallend schmackhaftes Essen, vor allem im Marktrestaurant, bleibt in Erinnerung. Und ja, es ist wohl tatsächlich so, dass es –wie der Küchenchef unseren Essern dort mal gesagt hat- aktuell schwierig ist, qualifiziertes Personal zu finden. Einige haben in der Lockdown-Zeit mit ihrer Qualifikation andere Jobs gefunden, haben sich teils auch umorientiert. Aber das haben meine Leute im Ergebnis nicht bemerkt. Es war wie gesagt, im Gegenteil auffallend gut.
Machte das Schiff sonst einen sehr guten Eindruck, mit z. B. teils auch erneuerten Sitzbezügen und Auslegeware, hatte man es aber leider versäumt, zum Start wenigstens mal die Balkonscheiben zu reinigen. Von Beginn an mussten die Teddys durch Milchglas schauen. Erst einen Tag vor der Abreise wurden die dann für die nachfolgenden Gäste gereinigt. Das ist dann schon ein Unterschied, wenn man den Durchblick hat.
Unsere Leute hätten sich manchmal auch gewünscht, dass die Musikauswahl etwas mehr auf das tatsächlich vorhandene Publikum eingegangen wäre. Denn die Teddys und der Hasi Weltenbummler (von der „Fernwehexpertin“) waren die mit Abstand jüngsten Passagiere. Ansonsten war das Durchschnittsalter der Passagiere wohl vergleichsweise relativ hoch. Sicher muss da eine gesunde Mischung hergestellt und alle Interesssen und Bedürfnisse befriedigt werden, aber es war schon auffallend, wenn z. B. in der Anytimebar gerade die ersten 3 Paare auf die Tanzfläche gehen und der DJ dann begeistert verkündet, sich nun mit tanzbarer Musik darauf einzustellen, dann aber stattdessen RAP o.ä. spielt. Und schon war die Tanzfläche wieder leer… Und der DJ spielt trotzdem weiter unbeirrt seinen Stiefel runter. Auch dem EM kann es doch nicht entgangen sein, wann bei Poolpartys der Laden voll war: Bei Rock und Diskofox! Nur knapp die Hälfte an Zuspruch war hingegen bei Veranstaltungen wie „Moove and Groove“ u. ä.. Ein Blick in die Runde hätte genügt. Man hätte dies gesehen...
Als Beispiel für die Unterhaltung sei ein „Comedian“ Niko F. aus Österreich genannt, bei dem es schon mal 10 Minuten dauern konnte bis zum ersten Lacher. Und wer mit dem alten Heinz Erhardt - Witz -von dem Kreissaal, der eigentlich gar nicht rund ist- eröffnet, muss bei dem Durchnittsalter des Publikums damit rechnen, dass dieser Spruch schon mehr als bekannt ist.
Das Goldfrühstück, von diesen Gästen waren 200, also etwa 1/5 der Gesamtbelegung an Bord, fand in der Almhütte statt. Dort waren unsere Leute nur am ersten Tag. Es herrschte eher Festzeltatmosphäre und selbst im Marktrestaurant war der Geräuschpegel niedriger und vor allem aber auch die Auswahl wesentlich größer. Der Orangensaft hatte auch dort sogar Fruchtstücke. Mit Ausnahme der Kaffeespezialitäten und dem Sekt, den die eh nicht trinken, gab es in der Almhütte im Ergebnis nichts, was es nicht auch (mit sogar mehr Auswahl) im Markt gab. Eher also umgekehrt. Und dafür stehen die gerne mal auf und brauchen keine Bedienung. So jedenfalls macht das „Goldfrühstück“ für die wohl keinen wirklichen Sinn mehr. Wenn man da an früher denkt, -da war nicht nur mehr Lametta… Nun ist es ja kein Zwang und man ist ja frei in der Entscheidung, aber eigentlich schade bei 21 Tagen. Da muss man sicher auch die weitere Entwicklung abwarten. Platzmäßig ging es bei der Transtour wohl nicht anders.
6 Ausflüge an den letzten beiden Zielen, aber von vornherein war es klar, dass wir damit dennoch nur einen kurzen Überblick über diese Superlative gewinnen können. Aber durch Teddys Planung und Auswahl ist dieser Überblick doch einigermaßen und vor allem auch eindrucksvoll gelungen. Zur Detailarbeit müssen wir halt nochmal hier vorbeischauen. Aber zu lange dürfen wir nicht warten, sonst erkennen wir nichts mehr wieder…
Gebucht an Bord, findet die nächste Reise dennoch nun erst wieder im Mai statt. Und da wird es wohl ein wenig kälter als hier im Orient sein. Für Island muss sich der fröstelnde Eisbär noch mal Online bei „Emil Schwenk“ nach einer Winterkollektion umschauen… Und vielleicht haben die dort ja im Frühjahr Winterschlussverkauf. Dann können sich die anderen beiden auch was bestellen…
Es hat übrigens was, wenn man ein letztes Mal die Kabinentür schließt und weiß, dass man genau diese im Mai wieder auf der Bella aufschließen wird. Mal sehen ob dann mein Kaugummi noch unter dem Tisch klebt…
Bis dahin grüßen Scheicha Teddy bin Kaufhof
und der Rest der Combo.
Und natürlich möchte ich mich aber auch noch bedanken für die lieben Kommentare und die vielen Herzchen. Werde gleich mal nachzählen, ob es hoffentlich mehr sind als mein Kumpel Teddy bin Ty bei seinem letzten Bericht von Schweden bekommen hat...
-- E N D E --
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