Freitag, 07.01.2022
Ich kann es kaum glauben, wir sitzen im Zug Richtung Düsseldorf um von hier morgen nach La Romana zu fliegen.
Ich muss verrückt geworden sein!!
Das meint auch mein Magen, denn der rumort schon seit Tagen und gibt mir damit dieses mulmige Gefühl, was nichts mehr bedeuten kann als, bleib lieber zu Hause in diesen verrückten Zeiten!!
Wir haben schließlich immer noch Corona, die gefühlt 500ste Welle mit Zahlen bei denen wir uns im Februar vor 2 Jahren in Erdhügel eingebuddelt hätten. Und nun sitzt ausgerechnet so jemand wie ich im Zug, der bei unserer letzten Fahrt im September 2019 von Warnemünde nach New York am liebsten von Bord gesprungen wäre vor lauter Panik, als dieser blöde Magen-Darm-Virus praktisch das halbe Schiff dahinraffte.
Gut, ich bin zwar damals davon gekommen, denn außer, der in meinem damaligen Reisebericht beschriebenen Psychose fehlte mir nichts, aber man soll ja sein Glück nicht unnötig herausfordern.
Und trotzdem bin ich nun auf dem Weg.
Denn ich habe mich mal wieder von den übrigen Familienmitgliedern überstimmen lassen und versprochen habe ich es auch.
Ja, unsere "große Kleine" konnte endlich ihren Traum verwirklichen und fährt als "Fernwehexpertin" seit Oktober auf der Diva.
Und natürlich habe ich mich bereits im Sommer, als ihr Aufstieg klar war, hinreißen lassen eben dieses Besuchsversprechen abzugeben.
Dummerweise habe ich es nicht nur versprochen, sondern auch gleich gebucht zu einem damaligen Preis, für den wir heute die Reise zweimal machen könnten. Aber das ist ein anderes Thema.
Mittlerweile liegt der Bodensee schon weit hinter uns, wir sind kurz vor Köln und ich beginne mich langsam zu entspannen.
Eventuell liegt das aber auch an den pflanzlichen Beruhigungsmitteln, die mir Kind 2 heute Morgen lächelnd neben meine Kaffeetasse gelegt hat.
Beim Schnelltest am Düsseldorfer Flughafen steigt mein Puls nochmals etwas an, insbesondere wegen des hier herrschenden Chaos - gab es da nicht etwas mit 1,5 Metern Mindestabstand ? -, beruhigt sich dann aber wieder als unser negatives Ergebnis vorliegt.
Das Abendessen im Maritim Hotel kann ich sogar genießen und beginne mich zu freuen. Ja, tatsächlich!
Samstag, 08.01.2022
Ich bin überrascht, habe ich doch relativ gut geschlafen. Ein Hoch auf die pflanzlichen Wunderdinger!
Meine Laune ist sogar richtig gut, als wir uns auf den kurzen Fußweg vom Hotel zum Terminal C machen.
Unser Flug mit Tuifly Belgium soll um 9.00 Uhr starten und so finden wir uns vorschriftsmäßig gegen 6.00 Uhr vor den Check-in Schaltern ein. Und hier ist es schon richtig voll. Ich bin überrascht, wie viele Leute trotz "dieser Zeiten" so eine lange Reise antreten und irgendwie macht mir das Mut. Ich bin eben einfach ein Herdentier!
Während wir allerdings in der langen Schlange stehen, schnappe ich irgendwas auf von "Absage der Luna-Reise". Na super.
Da ist es wieder dieses mulmige Gefühl, da hilft auch die ganze Herde nichts mehr.
Zum Glück hat unsere "kleine Große" noch viele von diesen Wunderdingern und da ich ja, wie bereits erwähnt, in dieser Hinsicht ein Psycho bin, hilft mir allein schon der Gedanke an die Einnahme.
So sitze ich schon wieder etwas beruhigter in diesem unglaublich engen Flugzeugsitz, in dem man sich kaum bewegen kann. Die Wahl der Fluggesellschaft sollte AIDA wirklich mal überdenken!
Zum Glück habe ich mein elektronisches Lesegerät wieder reichlich bestückt, denn während des knapp 10 stündigen Fluges gibt es kein deutsches Bordprogramm, also nicht mal mit deutschen Untertiteln.
So bleibt mir nur ein gutes deutsches Buch.
Aber ich lese ja gerne!
Bekanntlich geht glücklicherweise auch der unbequemste Flug irgendwann zu Ende und so kommt es, dass wir schließlich endlich in La Romana landen.
Ich weiß nicht, was ich mir vorgestellt habe, aber sicher nicht so einen kleinen Flughafen. Irgendwie klingt La Romana größer.
Tatsächlich steigen wir aber über eine Treppe aus dem Flieger, laufen ein paar Meter und sind schon an den Transferbussen zum Schiff.
Kein Rollband mit Koffern, an dem wir eigentlich unsere AIDA Anhänger an die Koffer hängen wollten. Ich habe zum ersten Mal die Reiseunterlagen selbst ausgedruckt und da normales Druckerpapier ja nun Mal nicht besonders reißfest ist, dachten wir, wir sind schlau und befestigen die Anhänger erst am Zielort an den Koffern.
Tja, das ist jetzt irgendwie blöd gelaufen und mir steht der Schweiß nicht nur wegen dieser unglaublichen Hitze auf der Stirn. So frage ich lieber mal eine dieser netten Damen, die uns den Weg zu den Bussen weisen und wenn ich das richtig verstanden habe, kommen die Koffer direkt aus dem Flieger zum Schiff. Ich hoffe, sie hat Recht.
Und dann sehen wir sie auch schon nach kurzer Busfahrt. Die Diva.
AIDA ich bin wieder da!
Wer hätte das gedacht? Ich zumindest nicht.
Und trotzdem freue ich mich nun so richtig. Auf unseren ersten richtigen Urlaub nach mehr als zwei Jahren, auf das Schiff, auf die Karibik, die wir bisher nicht kennen und natürlich auf das KIND!
Und wegen diesem lassen wir uns beim Aussteigen und beim Anstellen an den Check-in Schaltern ganz viel Zeit. Heute keine Überholspur. Wir haben es versprochen, als eine der Letzten am Schalter zu sein, damit sich unsere "Große", eigentlich Fernwehexpertin, die heute beim Check-in hilft, viel Zeit für uns nehmen kann.
Und so warten wir brav und gerne. Auch weil diese Zeiten, wie ja nun schon oft erwähnt, speziell sind und die Crew daher nach den neuesten Vorschriften seitens AIDA im Moment weder privat in den Gästebereich, noch privat das Schiff verlassen darf. Für unser Familienwiedersehen nicht wirklich toll, insbesondere für die kleine Schwester, die auf wilde Partys mit der Crew und ihrer großen Schwester gehofft hatte, aber für die Mitarbeiter erst recht nervig.
Als wir uns endlich wiedersehen, dürfen wir uns zwar nicht umarmen, ach ja Corona, aber meine mütterlichen Gefühle gehen dennoch etwas mit mir durch.
3 Monate können auch ganz schön lang sein!!
Beim Betreten der Diva bin auch ich endgültig im Urlaubsmodus angekommen. Mich schockt nicht mal mehr der auf der Kabine bereitliegende verpflichtende Schnelltest.
Natürlich haben wir ihn gemacht, auch wenn ich zugeben muss, dass ich kurz zögerte, mir erneut in der Nase zu bohren, denn wirklich kontrollieren tut das niemand.
Aber das positive Gefühl weiterhin negativ zu sein und mit Blick auf La Romana an der Oceanbar das erste Kaltgetränk der Reise zu genießen, ist einfach unbeschreiblich!
Beim leckeren Abendessen im Buffalo, in das wir sogar in Begleitung unserer Fernwehexpertin dürfen - ja, Ausnahmen bestätigen die Regel- merke ich, dass der Tag schon ganz schön lang ist. So gehe ich sogar während des Welcome Sektes, der auf Grund des einsetzenden Regens im Theatrium stattfindet, ins Bett.
Aber ich habe ja auch noch 14 erholsame Tage. Hoffentlich!
Kommentare 3