Wir hätten heute gerne einen Strandausflug gemacht. Aber leider haben wir nicht vorab von zu Hause gebucht und nun sind wir auf dem Schiff zu spät. Keine Strandausflüge mehr verfügbar. Vielen Dank auch an die Bubble!
So buchen wir den Ausflug "Inselrundfahrt per Bus und Boot" STM 32. Für uns eine gute Alternative. Klingt interessant und ist für uns drei erschwinglich.
Auch hier wieder Treffen auf der Pier am Nachmittag.
Wie schon gestern, Aufstellen in Zweierreihen. Alles natürlich erst nachdem wir die doppelte Kontrolle durchlaufen haben.
Und täglich grüßt das Murmeltier....... ( oder so ähnlich)
Wir haben das Glück und sitzen im Bus, nicht nur mit Lektorin Dorine Ali Khan, sondern auch mit deutscher Reiseleitung, Dominique, die uns während der Fahrt viel über die Insel berichtet.
Die Insel ist in zwei Teile aufgeteilt, im Süden ein autonomer Landesteil der Niederlande mit der Hauptstadt Philipsburg und im Norden das französische Überseegebiet mit der Hauptstadt Marigot, das zur EU gehört.
Über die Teilung der Insel gibt es verschiedene Geschichten. So ist die von Dominique auch etwas anders, als die, die wir vor ein paar Tagen bei der "Hafen Lounge" von Dorine Ali Khan gehört haben. Eines haben beide aber auf jeden Fall gemeinsam, die Niederländer haben in den Geschichten mit ihrem kleineren Teil immer das Nachsehen.
Unser erstes Ziel ist Marigot, wie gesagt, im französischen Teil der Insel und in der EU. So haben wir doch auch tatsächlich plötzlich europäisches Netz in unseren Mobiltelefonen. Darüber sind auch zwei ältere Damen in unserem Bus überaus begeistert. Sie sind sogar so aufgeregt, dass ihr lautes Gemurmel jegliche Erklärung unserer netten Reiseleitung übertönt. Die wiederum ist davon gar nicht begeistert, verständlicherweise, sondern eher erschüttert und bittet die zwei älteren Damen höflich um Ruhe. Die Zwei sind jedoch so vertieft in ihr Gespräch und ihre mobilen Endgeräte, dass sie die Welt um sich herum gar nicht mehr wahrnehmen. Also weder die Eindrücke vor den Busfenstern, wie zum Beispiel die vielen Leguane, die in Bäumen und Büschen sitzen, noch die mahnenden Worte der Reiseleitung. Sie verstummen erst nach mehrmaliger Aufforderung und dem dezenten Hinweis anderer Teilnehmer.
Mir wäre das ja total peinlich, aber die zwei Damen........
können die ganze Aufregung gar nicht verstehen. Respekt! Da kann ich echt noch was lernen!
In Marigot angekommen, halten wir am Marktplatz und ..... es ist fast unglaublich, wir dürfen uns für eine Stunde frei bewegen.
Natürlich nutzt eine der zwei Damen, kaum dem Bus entstiegen, auch sofort ihre Chance. Nein, nicht etwa um über den Markt zu laufen und unsere unverhoffte karibische Freiheit zu genießen, sondern um endlich mit der Heimat zu telefonieren. Ach, ich freue mich für sie! So ein Spaziergang durch Marigot oder zumindest über den Marktplatz wird vermutlich auch überbewertet.
Meine Freude möchte ich gerne mit Mann und Kind teilen, die knapp hinter mir den Bus verlassen haben. Aber meine Rede darüber geht ins Leere, stehen doch auch sie, dicht beieinander, etwas versteckt am Rand und sprechen in das Handtelefon meines geliebten Gatten. Echt jetzt?!
Dann ziehe ich eben alleine los und kaufe mir aus Trotz endlich mein Strandkleid, dass ich nicht brauche!!
Soweit kommt es jedoch nicht. Meine Lieben holen mich doch schon nach kurzer Zeit "mit herzlichen Grüßen von Opa und Oma" ein. Im Gegensatz zu meiner Lieblingsdame haben sie ihr Telefonat schnell erledigt. Diese telefoniert nämlich immer noch, als wir eine Stunde, ein Magnet und zwei Muschelarmbänder später zum Bus zurückkehren. Sie zieht es echt durch!
Von Marigot geht es weiter zur Simpson Bay Lagoon, durch die die Ländergrenze unsichtbar verläuft. Vom Bus geht es nun aufs Boot mit Reggaemusik und - wie sollte es anders sein - Rumpunsch.
In der Lagune gibt es noch einige Schiffswracks übrig geblieben von Irma. Den Besitzern fehlte für die Bergung bisher wohl einfach das Geld. So dümpeln sie hier und heute noch vor sich hin. Die Bootsfahrt ist nichts Besonderes, aber entspannend. Wir sind total im Urlaubsmodus.
Auf der Rückfahrt zum Schiff halten wir nochmals an einem Aussichtspunkt, dessen Namen ich natürlich wieder vergessen habe. Vermutlich hinterlässt der Rumpunsch eben doch seine Spuren.
Zurück vom Abendessen im Markt mit anschließendem obligatorischen Kaltgetränk an der Oceanbar, erinnert uns, die an die Kabinentür geklemmte AIDAheute für morgen an unsere Abreise am Samstag.
Hauptsächlicher Bestandteil: Alle Infos zu ihrer Abreise.
Daran will ich noch gar nicht denken!
Lieber genieße ich stattdessen umgeben von Mann und Kind den Balkon inklusive Meeresrauschen bei Strickjackentemperatur und freue mich auf morgen.
Noch ein letzter Ausflug mit unserer Fernwehexpertin.