- Offizieller Beitrag
AIDAluna 12.11. bis 27.11.2012 – Karibik
Prolog
Call me crazy. Nennt uns verrückt. Wie es alle tun. Schon wieder in die Karibik? Schon wieder auf die Inseln? Schon wieder Sonne, Sand und Salzwasser? Das ganze noch Mal, das ganze schon wieder? Yah mon, no problem mon, Karibik geht doch immer!
Anreise, 11. und 12.11.11
Zwei Dinge sind anders. Erstens gibt es keinen Flug mehr ab Düsseldorf, so dass wir nach Frankfurt ausweichen müssen. Wir fahren schon am Vortag los und übernachten in Frankfurt. Wir haben das NH Raunheim, Kelsterbacher Str. ausgewählt. Die Übernachtung mit Frühstück und Shuttletransfer zum und vom Flughafen kosten 98 Euro. Außerdem kann unser Auto auf dem Hotelparkplatz stehen bleiben. Wir reisen also entspannt Freitagnachmittag an, checken gegen 15 Uhr ein, und halten zunächst einen Mittagsschlaf.
Zweitens haben wir zu ersten Mal „Premium Economy“ gebucht. Kostet 300 Euro zusätzlich pro Person, aber wir finden, es lohnt sich. Wir können einen eigenen Check-In-Schalter nutzen, wir haben wirklich vernünftiges Essen, und wir haben 15 Zentimeter mehr Sitzabstand. Außerdem sind die Sitze anders, bequemer, und ich kann sogar etwas schlafen im Flieger. Dies gelingt mir selten, und allein dafür lohnt sich der Aufpreis.
Am Abend treffen wir unseren alten Freund, den Doktorfisch, und bei Pizza und Wein schwelgen wir in Weisst-Du-noch-Erinnerungen. Eine Pizzeria und ein Steakhaus sind vom Hotel aus gut zu erreichen, etwa 10 Minuten zu Fuß. Geht einfach vom Hotelparkplatz links die Straße hinunter. An dieser Stelle danke ich dem VGH Kassel für eine ruhige Nacht. Der erste Flieger war um viertel nach Fünf zu hören, und um halb sechs wollten wir sowieso aufstehen.
Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig gedeckt, aber wir essen so gut wie nichts. Zu früh am Tag, die Aufregung, wer weiß? Mit dem Hotelshuttle fahren wir zum Flughafen. Der Transfer dauert ca. 15 Minuten. Der Frankfurter Flughafen ist – im Vergleich zu den Kölner oder Düsseldorfer Airports – riesig, das sind wir nicht gewohnt. Landeier. Der Weg zum Check-In dauert gefühlt nochmals 15 Minuten, und ist weiter als der Weg am Vorabend zur Pizzeria.
Gibt’s etwas zum Flug zu sagen? Nicht wirklich. Trotz des bequemeren Sitzes bleiben 9 ¾ Stunden eben eine lange Zeit. Eine Zeit des hin und her rutschen, des sich drehen und wenden und doch nie die richtige Position finden. Und wenn Du endlich eingeschlafen bist, kommt eine Durchsage, dass die Schubsen jetzt Zigaretten verkaufen werden. Und Parfum, und Gummibärchen. Kaum wach, muss ich pinkeln. Das geht aber nicht, weil die Schubsenkarren der Karrenschubsen mit den Zigaretten den Gang versperren. Zu trinken gibt’s nichts, weil ja Zigaretten verkauft werden. Piseln geht nicht, schlafen aber auch nicht (mehr). Gibt’s was zum Flug zu sagen? Nicht mehr als das Übliche. Ach ja, das Essen war gut, Premium Eco eben.
Die Ankunft in La Romana verläuft wie gewohnt: Raus aus dem Flieger, rechts runter am Rollfeld entlang, durch den Zaun (inzwischen steht da eine Bretterbude mit einem Posten, der sich für genau nichts interessiert, und auf die im Flieger angekündigte Passkontrolle hat er schon gar keine Lust). Rein in den Bus und ab zum Hafen. Die Stoßdämpfer schlagen durch bis zur Dachreling - die neue Autobahn ist immer noch nicht fertig - trotzdem dauert der Transfer keine 15 Minuten.
Für uns Kröten gibt es einen eigenen Check-In, da aber nichts los ist, werden alle Paxe sehr zügig eingecheckt. Unsere Kabine ist bereit, wir machen uns kurz frisch, und wie immer führt uns der erste Weg an die Bar, genauer gesagt, an die Ocean Bar.
Wir pegeln uns so durch den restlichen Nachmittag, und zur Poolparty treffen wir uns – wie verabredet und üblich – mit anderen Forumsschreibern. Ich weiß gar nicht mehr, wer und wie viele eigentlich da waren, ich weiß nur noch, dass mal wieder wertvolle Menschen in unser Leben getreten sind. (Und wir in ihres, so hoffe ich.) Wir haben uns vorgenommen, dass es diesmal eine ruhige Reise werden wird. Das zumindest geht gründlich in die Hose. Schon am ersten Abend heißt es Welcome-Poolparty, Welcome-Anytime-Party und Welcome-DJ-Wodka.
1.Seetag, 13.11.11
Obwohl Seetag ausschlafen bedeutet, sind wir relativ früh auf, und deshalb auch relativ früh beim Frühstück. Zielstrebig steuern wir den Außenbereich des Weite-Wege-Restaurants an und schon sind wir mitten drin im Hauen und Stechen. Plätze gibt es kaum, und der Kampf um den gemeinen Aufschnitt und die gewöhnliche Eierspeise ist voll entbrannt. Narbige und kampferprobte Matronen verteidigen ihre hart erworbenen Brötchen mit dem Atombusen. Ganz Verwegene erbeuten Pancakes, besonders Mutige trauen sich zum Lachs. Wir drehen eine Runde, schauen uns kurz an und erinnern uns daran, dass wir ja Krötenstatus haben. Eiligst verlassen wir das Weite-Wege-Restaurant und ziehen uns kampflos ins Buffalo zurück. Vorsicht ist eben doch der bessere Teil der Tapferkeit.
Welch eine Ruhe. Frieden. Nachdem am Eingang unsere Pflegestufe gecheckt wurde, dürfen wir Platz nehmen. Hier wollen wir eigentlich gar nicht hin, lieber sitzen wir doch draußen zum Frühstück, in der Sonne. Sonne, während die zu Hause sich den Arsch abfrieren. So ist unser Credo. Aber nicht um jeden Preis, nicht auf die Gefahr hin, beim Brötchen holen verletzt zu werden. Außerdem schmeckt das Blechkannenheißgetränk beim Buffetfrühstück nicht, jedenfalls nicht nach Kaffee.
Anders im Buffalo, anders beim sogenannten Suiten-Breakfast, an dem die Grünen teilhaben dürfen. Cappuccino, Espresso, Café Latte, Milchkaffee, was auch immer, wird frisch gezapft serviert. Rühreier, Spiegeleier, Omelette, alles frisch und nach Wunsch zubereitet. Sekt und frisch gepresster Orangensaft sind selbstverständlich. Der Service ist freundlich, und geht nicht gibt’s nicht. Auf dem Tisch liegen dpa-News und an Landtagen auch die Hafeninfo bereit. Nach dieser ersten Erfahrung nutzen wir die Möglichkeit öfter, jedenfalls immer dann, wenn wir vor 10 Uhr aus der Koje kriechen können. Denn um zehn ist leider Schluss hier.
Zeit für einen Exkurs: Krötenstatus = Clubstatus Grün
Was haben wir davon, werden einige möglicherweise fragen. Nun, es gibt viele Nice-to-Haves, nichts Lebenswichtiges, aber wir freuen uns darüber. Vom eigenen Check-In schrieb ich schon, auch vom bevorzugten Koffertransfer. Den haben wir beim Einchecken nicht bemerkt, da ging alles schnell, aber beim Auschecken standen die Priority-Koffer gesondert, und nicht nach Decks sortiert. Das ließ uns die Koffer schneller finden.
Das Frühstück im Buffalo lernten wir schätzen. Außerdem erhielten wir eine Einladung in ein Restaurant unserer Wahl (hätten wir auch in einen Ausflug oder eine Wellnessanwendung umwandeln können). Die Einladung zum Vielfahrertreff kann man annehmen, muss man aber nicht. Wer auf kostenlosen Sekt aus ist, sollte hingehen. Die DVD „Unvergessliche Momente“ gibt es am Ende der Reise kostenlos. Am besten gefällt uns, dass es 50 Euro Bordguthaben gibt.
Nach dem Frühstück schlendern wir übers Schiff, hierhin und dahin, treffen alte Bekannte der Crew und neue Bekannte unter den Paxen. Außerdem erwerben wir die Aida-Segway-Lizenz. Wir hatten die Dinger schon ausprobiert, Frank-the-Tank hatte uns auf der letzten Fahrt dank guter Beziehungen zu einer kleinen Übungsstunde verholfen. Nun wollen wir den offiziellen Schein erwerben, damit wir auch mal eine Tour machen können. Segway ist eine der geilsten Fortbewegungsarten. Es ist völlig anders als alles, was ich bisher kenne. Und es macht einen Heidenspaß. Man fährt nicht, man schwebt. Du bremst mit dem Arsch, ohne das es am Arsch scheuert. Einfach, in dem Du ihn raushängen lässt. Wann darf man das sonst? Leider gab es auf dieser Route keine Tour im Angebot, aber jetzt, wo wir die Segway-Karte haben, werden wir die nächste Gelegenheit sicher nutzen.
Nach dem Segway-Lehrgang zieht es uns an die Ocean-Bar, auf ein Glas Champagner. Uns geht es gut, Segway hat Spaß gemacht, das Schiff tuckert mit 6 Knoten durch die Karibik, die Sonne scheint, da ist Champagner doch passend. Wir genießen gerade die blubbernde Brause und uns selbst, da taucht neben mir ein Wesen auf. Blond, knallroter Lippenstift, engste Jeans an Bord, bestimmt kam sie vom Kurs: Lippenlesen leicht gemacht. Schmuckbehängt und beringt wie ein Christbaum (Ja ist denn heut‘ schon Weihnachten?), und ehe wir uns versehen, sind wir in ein Gespräch verwickelt. Das ist grundsätzlich nicht schlimm, im Gegenteil, schließlich sind wir immer noch auf einem Clubschiff.
Die Dame ließ uns schon nach wenigen Sätzen wissen, dass man ja wohl nichts anderes als Champagner trinken könne. Alles andere sei unter ihrer Würde und fern jedes guten Geschmacks. Gestern Abend habe man drei Flaschen der edlen Brause geleert, da lasse sie sich nicht lumpen. Unsere Einwände, es müsse eben nicht immer Champagner sein, sondern man könne diesen auf besondere Gelegenheiten oder Launen beschränken, ließ sie nicht gelten.
Außerdem könne sie ja gar nicht anders trinken, denn sie sei dem guten Geschmack verpflichtet. Schließlich fahre sie sonst auf der MS Europa und halte dort Vorträge zum Thema „Wellness für Gourmets“. Inzwischen bedauern wir, dass wir uns auf dieses Gespräch eingelassen haben. Trotzdem versuchen wir es mit dem einen oder anderen Widerwort. Wes Geistes Kind die Dame aber wirklich ist, erfahren wir, als sie uns verkündet: „Ich kann gar nicht verstehen, warum Rentner, die ja Zeit haben, nicht alle diese Zeit auf Kreuzfahrten verbringen.“
„Vielleicht haben nicht alle Rentner Geld dafür“ wenden wir ein. „Aber klar haben die das Geld“, tut uns der grellrote Mund kund, „sie geben es halt für etwas anderes aus, sie könnten auch auf Kreuzfahrt gehen.“ Was willste da noch sagen? Kreuzfahrt mit achthundertfuffzich Euro im Monat geht bestenfalls auf der MS Hartz4. An der Stelle hätten wir sie darüber aufklären können, dass zu gutem Geschmack auch gehört, hin und wieder die Fuß- und Fingernägel nach zu lackieren, vor allem dann, wenn der Lack abplatzt. Na ja, jeder Jeck ist anders, wie man in Köln sagt, und so wünschen wir Frau Ursula B.-K. (Name dem Autor bekannt), von uns nur noch Schampus-Tussi genannt, weiterhin ein fröhliches Leben.
Die 70er Party am Abend ist die erste von vielen Mottopartys. Ist es spät geworden? Keine Ahnung, wir haben Spaß, das steht fest. Meine Notizen sagen über das Ende der Party nichts aus. Es ist geht wohl unbewusst bis „Schwei“.
Roadtown, Tortola, 14.11.11
Auf Tortola haben wir die Halt-Dich-fest-jetzt-kommt-ne-Kurve-Tour gebucht. Irgendwo im Wasserurlaub-Forum hat Schatzi Patouche Charters aufgetan, und dort habe ich zwei Plätze für uns schon von zu Hause aus gebucht. Kurz nach der Buchungsbestätigung stellen wir fest, dass es schon eine Gruppe von Paxen gibt, die dort ebenfalls gebucht haben. Und so treffen sich 14? 16? 18? – ich weiß es gar nicht mehr - Leute auf der Pier, denn wir sind verabredet mit Carlton, und der wird uns zu Patouche bringen. Nach leichten Startschwierigkeiten wegen zweier verspäteter Tussen Mitfahrerinnen geht es los. Die Stimmung ist gut, alle erwarten mit Spannung, was da wohl kommen wird.
Wo soll ich anfangen? Vorweg, es war ein schöner Tag. Skipper Joe und sein Bruder Chris haben den Katamaran jederzeit im Griff, verstehen was von der Seefahrt, und sie haben genügend Bier kaltgestellt. Wir machen einen Schnorchelstopp irgendwo vor Cooper Island, und der Stopp lohnt sich wirklich. Ein kleines Riff mit Korallen und bunten Fischen erwartet uns, und sogar einen Barrakuda bekommen wir zu Gesicht. Auch Arschbomben von Bord in die Karibik sind erlaubt.
Unser Mittagessen bekommen wir im Cooper Island Resort. Das Essen dort ist grundsätzlich gut, wenn man vom Draht in Thorstens Salat mal absieht. Hier gibt es das erste Carib der Reise, dem noch einige folgen sollten. Von Cooper Islands aus segeln wir nach Virgin Gorda, um dann in der Devil’s Bay vor Anker zu gehen. Zum ersten Mal kommen wir von der Seeseite. Joe kann nicht bis an den Strand heran, also schwimmen wir hinüber. Chris begleitet alle, die das erste Mal hier sind, auf den Devil’s Trail. Wir sparen uns den Trail, weil wir ihn schon kennen und dümpeln lieber faul im warmen Wasser. Wir vertreiben uns die Zeit damit, eine Gruppe amerikanischer Babywale zu beobachten. Irgendeine geheimnisvolle Kraft hat sie hier wohl angespült. Den Rückweg zum Boot legen wir ebenfalls schwimmend zurück, und jetzt endlich lässt sich Joe erweichen, seinen Rumpunsch auszuschenken.
Unter vollen Segeln preschen wir zurück über eine See, die wie Quecksilber glänzend vor uns liegt. Viel zu schnell sind wir zurück in der Marina. Trotzdem ist die Stimmung noch besser als auf dem Hinweg. Woran das wohl liegt? Carlton biegt auf den Hof ein, und zu unserer Überraschung hat er ein Schulbus-Schild im Fenster, und wir lernen, dass Carlton sowohl Taxi- als auch Schulbusfahrer ist. Carlton lernt von uns dafür das schöne Lied: „Halt Dich fest, da kommt ne Kurve, halt Dich fest, ne Kurve kommt.“
Wie alles Schöne geht auch diese Tour viel zu schnell zu Ende. Wir haben viel erlebt, und hatten viel Spaß an den Backen. Dies liegt nicht zuletzt an den netten Menschen, die auf der Tour dabei waren. Mit Euch machen wir’s wieder. Was hat der Spaß denn gekostet, werdet ihr fragen. Nun, hier die Antwort: Segeln mit Patouche 110 USD, Lunch im Cooper Islands Beach Club 10 bis 20 USD, Bier im Club 3 USD, Transfer Hafen-Marina-Hafen 12 USD (demnächst 14 USD), insgesamt also etwa 135 bis 150 US-Dollar pro Person. Damit ist Joe unserer Meinung nach etwa 30 bis 40 Dollar zu teuer. Da wir aber viel Vergnügen an der Tour haben, fällt das nicht wirklich ins Gewicht.
Bei unserer Rückkehr aufs Schiff überrascht uns Görkchen mit einem Carib. Nein, leider nicht von der Poolbar, es gab auf der ganzen Reise kein einheimisches Bier. Sondern von ihm selber importiertes und an Bord gebrachtes Carib. Neidvolle Blicke waren uns sicher. Barmanager David teilte auf Nachfrage mit, dass man kein Carib mehr einkaufe, weil der Einkaufspreis zu hoch geworden sei. Mir fehlt da ein wenig der Glaube.
Heute wird im Theatrium das erste Mal die lunaeigene Show Somnambul gezeigt. Für uns ein langweiliges Stück, und daher bleiben wir in der Beach Bar, draußen. Damit Gretchen und Görkchen qualmen können. Es ist allerdings Kinoabend, und deshalb bringt mir unsere gepflegte Unterhaltung einen Anranzer von einem „Kinobesucher“ ein. Ich bin mir da noch unsicher, was ich davon zu halten habe. Wenn er ungestört schauen will, soll er sich doch weit hinaus aufs Pooldeck setzten statt gleich neben die Beach Bar. Oder muss die Beach Bar zwei Stunden lang schweigen? Ich weiß es noch nicht, ich habe mich noch nicht entschieden.
Zu späterer Stunden sehen wir uns dann noch Elke an, Elke Winter, Gastkünstlerin an Bord und wie unser Kaychen aus dem Stall des Tivoli Hamburg. Muss man gesehen haben, finden wir, aber nur, wenn man Männer in Frauenkleidern und derbe Sprüche mag. Dann ist man bei Elke genau richtig. Ach ja, singen kann sie auch, und gar nicht mal schlecht. Nach Elke steht die Beachparty in der Anytime auf dem Programm. Ich weiß es nicht mehr genau, aber heute wird es wohl schwei Uhr, oder auch schwanzisch nach Schwei, das ist nicht mehr zu ermitteln.
St. John’s, Antigua, 15.11.2011
Heute wollen wir endlich zum Jolly Beach. Nachdem wir uns im März noch vom Taxifahrer haben bequatschen lassen, an den Valley Church Beach zu gehen, lassen wir uns heute nicht vom Pfad der Tugend abbringen. Damit das Taxi voll wird, zerren wir noch sechs weitere Paxe mit uns, und schon kann‘s losgehen. Sechs Dollar hin und zurück, da kann man nicht meckern. Mit am Start sind Görkchen, Jacques, Mama Denke und ihr Gatte.
Ich sitze vorne, mein Lieblingsplatz im karibischen Taxi. Man kann die Kurven kommen sehen, und die Schlaglöcher. Ich versuche mich anzuschnallen. „You don’t need da belt. You save. You in Antigua, you save“, erhalte ich Bescheid von George, dem Fahrer. Also gut. Me save. Das Gurtschloss funktioniert ohnehin nicht. Auf der Sitzbank zwischen mir und George liegen einige Stücke Zuckerrohr. Mir ist sehr wohl bewusst, was das ist, aber um ins Gespräch zu kommen, frage ich nach.
„Oh, that‘s sugarcane, see, you eat it like this“, bekomme ich Auskunft. Dabei zerkaut er das Stück Zuckerrohr genüsslich um dann den zerkauten Strunk laut schmatzend auszusaugen.
„You must have good teeth to chew cane“, belehrte er mich weiter. Nach meiner Erfahrung auf St. Vincent habe ich die Befürchtung, er wird mir gleich etwas von seiner Zwischenmahlzeit anbieten, und so erkläre ich ihm, ich hätte einen schlechten Zahn unten links. „Can’t chew cane.“ Ich bleibe vom Zuckerrohr verschont. Bald darauf wirft George das zerkaute und ausgelutschte Stück aus dem Fenster. Auf meinen fragenden Blick hin erklärt er mir, dies sei „no littering“, denn die Ziegen fräßen ja schließlich die Reste auf. Umweltschutz auf antiguanisch.
Es entspannt sich aber nun eine Konversation zwischen uns, in deren Verlauf George von mir wissen will, wie es denn um die deutsche Wirtschaft bestellt sei, ob Griechenland uns in den Abgrund ziehen wird, und vor allem lerne ich, dass „Mrs. Mörkel a very tough lady“ sei. Ich versichere ihm, dass der Euro sicher ist, im Gegenzug dazu erklärt er mir, warum Barack Obama als Präsident wieder gewählt wird. Wir lachen gemeinsam über Cain, Gingrich und vor allem über Michele Bachmann. Außerdem erfahre ich, dass die Chinesen auf Antigua investiert haben. In Brücken, Straßen, Beleuchtung und sonstige Infrastrukturprojekte. Dies erfahren wir auf mancher Insel. Der „China-Man“ steht derzeit hoch im Kurs in der Karibik.
Am Strand angekommen entlässt George uns in die Obhut von Charlie genannt Andy – oder ist es umgekehrt? Der Strand ist ein wahrer Karibiktraum. Gelb-weiß-gestreifte sind vorhanden, aber in der Unterzahl. Liege und Sonnenschirm kosten die üblichen 20 Dollar, nur Schirm kostet 10$, je Liege also 5$. Warum Sonnenschirme höher im Kurs stehen als Liegen werdet ihr wissen, sobald ihr mal an einem karibischen Strand liegt. Das Bier ist heute Wadadli, und mit sieben Stück in einem Eimer für 15 grüne Scheine recht preiswert. Die Jungs fahren Jetski für 40$ die halbe Stunde, kann man auch nichts sagen. Basti-Fantasti geht heute das erste Mal naschen. Gunja. „Tssssss …ahhhhhhh“ oder so ähnlich. Jedenfalls ist die Tüte ziemlich nass gelutscht – bevor Basti dran nuckelt. Ich hoffe er ist geimpft.
Zu erwähnen ist noch, das Schampus-Tussi auch da ist. Bestimmt hat sie dem Wanna-Fresh-Coconut-Rasta was über Gourmets und Wellness erzählt. Wer weiß, vielleicht hat sie auch ganz andere Dienstleitungen in Anspruch genommen. One love, all one big-a family. Aber ich will ja nichts in die Welt setzen.
Auf dem Rückweg macht mich unser Fahrer darauf aufmerksam, dass ich direkt am Jolly Beach ein Häuschen kaufen könne, für „twohundredthousand bucks only“. Als ich ihm erkläre, dass ich gerne kaufen würde, aber im Augenblick genau diese 200.000 short sei, quittiert er das mit einem breiten Grinsen und einem „me tellin‘ you“, also etwa mit „na frag mich mal“. Falls ich nicht selber hier wohnen könne, würde man das Haus vermieten und die Miete „comes directly from Antigua to your account in Germany“. Taxifahrer und Off-Shore-Investmentbanker in einem. Yah mon.
Zurück in St. John’s kaufen wir zunächst wichtige Dinge für Daheimgebliebene: Zwei Stangen Marlboro für je 20 USD, billiger wird es nicht werden auf der Tour. Danach müssen wir noch zur Eisbude, das beste Eis der Karibik erzählt man uns. Ich weiß gar nicht mehr, ist es nun Austrian Icecream, oder Australian Icecream? Hat wer ein Foto gemacht und kann mal bitte nachsehen? Danke.
Die Schlagerparty geht am Abend bereits um 1 Uhr auf dem Pooldeck zu Ende, eine Fortsetzung in der Anytime gibt es nicht. Dies ist den vielen Landtagen geschuldet. Alle wollen relativ früh ins Bett, weil es am nächsten Morgen auf Ausflug geht. Einer der wenigen Punkte, die uns an dieser Reise nicht gefallen, die wenigen Seetage. Aber dagegen kann man ja etwas tun.
Pointe-à-Pitre, Guadeloupe, 16.11.2011
Wir haben heute einen Seetag extra. Gegen halb zehn gehen wir von Bord und schlendern nur durch die Stände gleich auf der Pier. Ich kaufe eine Flasche Rhum artisanal, also aus Zuckerrohrsaft hergestellter Rum. Ich nutze mein bestes Französisch, deshalb kann die Verkäuferin auch Englisch. Und so verstehen wir uns. Merci, voilá, au revoir. Den Rhum gibt es nur auf den französischen Inseln, denn alle anderen stellen ihren Rum aus Melasse her.
Im winzigen Hafenterminal machen wir eine Entdeckung. Hier gibt es einen Laden mit Schnaps und Parfümerieartikeln, wie es so viele gibt in der Karibik. Dieser hier führt allerdings St. Barth Produkte. Ich kaufe eine Flasche Aloe Vera Gel, für 19 Euro (ja Euro, schließlich sind wir in Frankreich). An Bord kostet die gleiche Flasche 27 Euro. Also, Kreuzfahrer, kommst Du nach Pointe-à-Pitre…!
Nach dem kurzen Rundgang – inzwischen ist es nach zehn – setzen wir uns auf den Balkon der Pier 3 Bar und versuchen mal, wie ein Aperol Sprizz um diese Zeit schmeckt. Erfrischend. Dabei beobachten wir unsere Mit-Paxe, wie sie auf Landgang gehen. Unterhaltsam. Später liegen wir am Pool, plantschen im Pool, sitzen an der Pool Bar und trinken Swimming Pool. Kurzweilig.
Das Partymotto heute ist Black&White, und weil dies so gar nicht unsere Musik ist, treiben wir uns zunächst an der Luna Bar herum. Bereits am zweiten Tag habe ich eine besondere Entdeckung gemacht. Auf der Bühne des Theatriums sitzt einer mit der Gitarre und der kann richtig gut spielen. Das ist ja bei den Aida-Gastkünstlern nicht immer der Fall. Gell, Raffa!? Jedenfalls spielt der Gitarrero normalerweise in der Luna Bar, hin und wieder auch in der Beach Bar. Und so verbringen wir jede Gelegenheit die sich bietet, um Latin Emotions zuzuhören. Als ich meine Begeisterung für das Gitarrenspiel äußere, bekomme ich von mancher Seite Kritik. Wie ich das denn gut finden kann? Ja, jeder Jeck ist anders. Später dürfen wir Valdeci und Wolfgang kennen lernen. Die machen nicht nur gute Musik, sondern sind auch wirklich nette Menschen. Danke nochmals für viele heitere Momente.
Jacques bekommt heute seinen Namen, nachdem Görkchen erklärt, warum. Völlig nachvollziehbar. Jacques Gelee. Der Mann mit den gutsitzenden Haaren. Neun Beaufort auf dem Achterdeck, die Frisur hält. 35000 Watt aus den Boxen bei der Poolparty, die Frisur hält. Schnorcheln in Turtle Bay, die Frisur hält. Warum die Blasemuddi heute den Namen Blasemuddi bekam, beantworte ich nur auf Anfrage.
Eine Frage zum Schluss des Extra-Seetags auf Guadeloupe: War ich eigentlich noch auf der Black & White Party und wenn ja? Wann bin ich heim?
Castries, St. Lucia, 17.11.2011
Für heute steht Marigot Bay auf unserem Programm. Man kann auch Gunja Bay sagen, das trifft es eher. Aber der Reihe nach. Zunächst warten wir darauf, das Basti von seinem Helirundherum-Flug zurück kommt. Er ist etwas durchgedreht, aber dafür auch völlig begeistert. Kaum ist er da geht’s auch schon los.
Das Taxi nach Marigot Bay kostet 40 USD hin und zurück für alle. Einen Tick zu teuer, aber dafür können wir zu Dritt im PKW fahren, und müssen nicht warten, bis ein Großraumer voll ist. (Na sagen wir mal, fast, auf der Rückfahrt hatten wir „may I introduce, my wife“ mit dabei. Da wurde es hinten etwas eng. Wo ich saß könnt ihr Euch denken, daher war ich nur indirekt betroffen.) Die Taxler hier sind sehr aufdringlich, so hartnäckige Knaben haben wir bisher noch nicht erlebt.
In Marigot Bay angekommen zahlen wir die Hälfte des Fahrpreises, auch ungewöhnlich, aber vielleicht hat der Fahrer auch schlechte Erfahrungen gemacht. Wir verabreden uns mit ihm für in vier Stunden, was ein Fehler ist. Aber das merken wir erst später. Denn von hier aus kann man auch per Wassertaxi, sprich per wenig Vertrauen erweckendem Boot zurück fahren. Dieses Abenteuer hätten wir gerne gehabt, aber zu spät, wir haben uns mit dem Taxler verabredet. Und das halten wir auch ein. Wir wissen daher nicht, was die Überfahrt mit dem Boot gekostet hätte. Vielleicht kann mir jemand, der’s gemacht hat, eine Nachricht zukommen lassen. Dann weiß ich es für das nächste Mal.
Vom Taxi aus müssen wir noch für 2 Dollar (hin und zurück) über eine schmale Bucht übersetzen. Einen richtigen Strand gibt es nicht, dafür reichen die bewaldeten Hänge ringsherum fast bis ans Wasser und wir haben einen herrlichen Ausblick auf die Bucht. Rechts ein Hotel, das schon bessere Tage hatte, links Häuser deren Eigentümern es immer noch gut geht. Den Booten nach zu urteilen, welche straff vertäut am eigenen Anleger vor sich hin dümpeln.
Begrüßt werden wir von Hermann, einem quirligen schwarzen Jungen, der sich als Ansprechpartner für alle Bedürfnisse vorstellt: Liege, Sonnenschirm, Coke, Bier, Gunja. Natürlich auch Gunja. Wir haben längst gerochen, dass es wieder etwas zu naschen geben wird für Görkchen. Wir leihen zum üblichen Preis von 20 US Schirm und Liege und genießen bei kaltem Piton (4 Stück für 10$ im Eimer mit Eis) den Ausblick auf die Bucht.
Bald schon leistet uns ein Korbflechter Gesellschaft, wie ihr sie alle kennt. Die Rastas flechten Obstschalen oder Hüte aus Palmenblättern. Üblicherweise soll das Körbchen 10 Dollar kosten. Wenn Du aber nett plauderst, und dabei hilfst, Körbchen an andere, des Englischen nicht mächtigen Paxe zu verkaufen, dann sinkt der Preis. Am Ende bekommen wir zwei für 10$, kein schlechter Kurs. Außerdem verdient der Kollege noch Geld an Görkchens Naschsucht. Tsss …. Ahhhhh …. Tsssss ….. ahhhh … you took two now give me two. Läbbe kann so einfach sein.
Spaß macht mir vor allem das Gespräch mit den Jungs. Man kann so viel lernen, yah mon, wenn man nur will. Über die Politik auf den Inseln, das Leben dort und seine Hindernisse, aber auch etwas über Gunja. Yah mon, wanna smoke? Musik is the food of life. Life can be that easy. „Illegal, yessss, everytink is illegal on St. Lucia.“ Tssss …. ahhhhhh.
Am Abend gehen wir auf Einladung der Firma Aida-Cruises ins Rossini. Vorgegeben sind maximale Ausgaben von 70 Euro pro Person. Damit lässt sich schon was machen. Wir genießen das 6-Gang-Menü, dazu weißen Rioja, wie immer im Rossini. Und wie immer in Gedenken an RAEH und das denkwürdige Käptnsdinner anno 2005. Essen hervorragend, Wein lecker, Service erstklassig, Nachbarschaft heruntergekommen.
Denn wer sitzt da? Rote Lippen, rote Hose, roter Wein? Genau. Schampus-Tussi. Sie erklärt ihrem Gatten lang und breit, was ihm schmeckt und was nicht und macht überkandidelt den Service verrückt. Eins merkt man schnell: Wirklich Ahnung von Essen und Trinken hat sie nicht. Bestellt wird was teuer ist. Ach, und äh … Service … nicht vergessen, dem Koch auszurichten, das U. B.-K. hier ist, die normalerweise auf der MS Europa fährt und „Wellness für Gourmets“ macht. „Jetzt eine Gräte“, denken wir. Werden grellrote Lippen eigentlich Violett, wenn sie blau anlaufen?
Am Abend feiern wir Farewell-Poolparty. Was uns kaum interessiert, denn diesmal sind wir die Durchfahrer. Schade, dass Kristin, der Hase, Nico, Steffi, Heli, Thorsten, Tine&Paul, Carina und der Rest absteigen. Wir hätten noch viel Spaß haben können. Wir greifen nicht so richtig an, denn morgen steht Barbados auf dem Plan, und Barbados soll schließlich ein Highlight der Reise werden.
Bridgetown, Barbados, 18.11.2011
Auf diesen Tag haben wir uns lange gefreut. Heute werden wir wieder mit Gina und ihren Jungs in See stechen. Von daheim aus haben wir bereits gebucht. Ebenso Chris & Stefan, und auch Görkchen ist so schlau. Gretchen und Jacques wollen Last-Minute auch noch mit, haben aber was bei AC gebucht. AC haben sie storniert, nun gilt es, bei Gina noch zwei Plätze aufzutreiben. Calabaza-Sailingcruises startet nämlich nur mit 12 Leuten maximal. Und so muss erst die Erlaubnis der restlichen fünf Mitpassagiere eingeholt werden, ob den 14 Paxe auch OK sind.
Die beiden Paare aus USA und Brasilien hatten nichts dagegen, zwei Personen mehr mitzunehmen, und so sticht unsere internationale Truppe (USA, BRA, BRD und DDR) pünktlich in See. USA und BRA starten mit Kaffee, der Rest mit Bier und Rumpunsch. Gina hat nicht die Sorge, wir könnten in die Schnorchelbrille spucken, schließlich ist genügend Waschwasser vorhanden. Mit Andrew und Chad, die wir schon aus Oktober 2010 kennen, und Gina am Steuer, geht es los.
Wir richten uns ein, und schon sind wir aus dem Hafen heraus und auf dem Weg nach Turtle Bay. Ich habe jedem eine eigene Schildkröte versprochen, und bin nun gespannt, ob Chad mein Versprechen halten wird. Denn Chad wird mit stinkigen Fischresten zuerst ins Wasser steigen, um die Schildkröten anzulocken. Und wie erwartet kommen sie, die Turtles, in allen Größen. Kleine niedliche Jungschildkröten oder metergroße alte Kröteriche. Sie sind neben über unter uns und um uns herum, einfach überall. Wahnsinn. Du kannst sie berühren. Nur nicht den Finger ausstrecken, der könnte einer Sardine doch zu sehr ähneln. Aber ansonsten sind die Tiere sehr friedlich. Sie bleiben auch, als ich die ersten Arschbomben in die Karibik setze. Sie haben gelernt, dass ihnen von diesen Menschen keine Gefahr droht.
Wir lichten den Anker und setzten Segel Richtung eines Riffs, dessen Namen ich vergessen habe. Den Weg dorthin nutzen wir, um weiteren Rumpunsch oder Bier, aber auch um einige Snacks zu uns zu nehmen. Chad ist auch am Riff als erster im Wasser, und mit einigen Crackerkrümeln lockt er buntes Fischzeug an. Weil aber Schnorcheln mit Fischen nur halb so lustig ist wie Schnorcheln mit Schildkröten, sind wir bald wieder an Bord.
Schnorcheln macht durstig, und so brauchen wir dringend neues Bier und frischen Rumpunsch. Wir starten dann den Arschbombenwettbewerb: Bei wem spritzt es am meisten. Sieg. Dann starten der Brasilianer und ich den Bei-wem-spritzt-es-am-wenigsten-Wettbewerb. Ich gewinne. Den „Schönster-Überschlag-Contest“ kann allerdings Görgi klar für sich entscheiden, auch wenn sich Mr. USA einige Mühe gibt. Ich verliere, denn ich kann das gar nicht.
Zwischendurch gibt es Lunch an Bord. Es gibt Huhn, Fisch, Lasagne, Coleslaw, Reis und Bohnen, Süßkartoffeln, Knoblauchbrot, Salat, dazu Soßen: Scharfe, sehr scharfe und richtig scharfe. Und natürlich gibt’s auch ein Dessert. Dazu selbstverständlich weitere Biere oder Rumpunsch, ganz nach Geschmack. Zwischendurch soll es auch mal Wasser oder Coke gegeben haben, munkelt man. Allerdings ist die Cola wohl mit Rum verdünnt.
Nach dem Lunch haben wir noch ausgiebig Gelegenheit, im warmen Karibikwasser zu schwimmen oder weitere Arschbomben ins türkisfarbene Nass zu donnern. Chad und Andrew versorgen uns mit karibischen Rhythmen, auch Bob Marley fehlt nicht. Das viele Bier führt dazu, dass wir die Karibik noch wärmer machen. Anlocken können wir damit aber nichts. Dann ist es Zeit, den Anker zu lichten, und den Rückweg anzutreten. Wir setzen Segel und preschen über das Wasser. Manche sonnen sich vorne im Netz, Mittschiffs wird getanzt, und Senor Brasil ist voll wie eine polnische Kirche. Seine Dame schaut etwas sparsam, wahrscheinlich denkt sie schon darüber nach, wie sie den Alten wohl ins Hotel bekommt ohne dass er Schaden nimmt. He has a helluv a day, yah mon.
Wir passieren die AIDAluna und winken mit unseren gelb-weiß-gestreiften. (Noch während ich an diesem Text schreibe, sehe ich ein AC-Promo-Video, und wer ist drauf? Ganz recht, wir. Gedreht vom Schiff aus als wir vorbeisegeln. Aida macht Reklame für Schnorcheln mit Schildkröten und hat Calabaza rein geschnitten. [Calabaza bei Aida] Witzig.) Viel zu schnell sind wir zurück im Yachthafen. Die Zeit reicht noch für ein zwei Fotos, mit alle Mann, und dann müssen wir Calabaza leider schon wieder verlassen. Unser Transfer wartet. Ein wirklich grandioser Tag auf dem Wasser ist zu Ende.
Wenn ihr nach Barbados kommt, dann bucht Euch Euren wundervollen Tag mit Gina und den Jungs. Transfer vom und zum Hafen, Snacks, Lunch, open Bar (und ich meine open Bar!!), Schnorchelstopp und perfekte Betreuung kosten 110 US-Dollar. Falls Ihr bucht, sagt einen schönen Gruß von Morris (http://www.calabazasailingcruises.com).
Da heute Wechseltag ist, legt die Luna erst um 20 Uhr ab. Das gibt uns Gelegenheit, am Hafen noch ein paar Carib zu uns zu nehmen. Es können auch ein paar mehr gewesen sein, so genau lässt sich das nicht mehr sagen. Erst als die mitgeführten Dollars aufgebraucht sind, geht’s zurück an Bord.
Am Abend gibt es zur Begrüßung der neuen Gäste eine Baila-Welcome-Poolparty. Irgendwie schafft es DJ Olly, in die Latin-Dance-Party hinein unseren Musikwunsch zu erfüllen: Die Flippers und ihre rote Sonne von Barbados. Ein Traum, die Flippers mit 35000 Watt. Danke Olly. Es wird eine lange Nacht, die bis mindesten schwanschisch nach Schwei dauerte, oder noch darüber hinaus. Wer kann das sagen?
Scarborough, Tobago, 19.11.2011
Über den Seetagemangel habe ich schon geschrieben. Wir beschließen also, dass wir heute freiwillig IPM haben, und so gehen wir nur kurz von Bord. Was wir im Städtchen sehen, reicht uns völlig. Diese Insel brauchen wir eher nicht. Auch wenn die Toten Hosen hier ein Feriendomizil haben. Jeder Jeck ist eben anders, und Düsseldorfer ja sowieso. Irgendwie scheint man auf Touristen noch nicht eingerichtet zu sein. Mancher nennt das karibischen Charme. Nun ja … Allerdings gibt es hier die größten BHs zu kaufen, die ich je gesehen habe. Die waren riesig. Die dazugehörigen [zum Ankreuzen, je nach Geschmack: Brüste – Titten – Hupen – Möpse – Dinger – Busen] mag ich mir gar nicht vorstellen. Oder es waren Doppelträger für XXL-Wassermelonen, um die unversehrt vom Feld nach Haus zu tragen. Kann auch sein. Wer will das schon genau wissen?
In meinem Notizbuch steht, heute habe es geregnet. Weiß ich nimmer so genau. Wir haben den Tag verpegelt und verschlafen. Am Abend sehen wir uns die Beatles Show an. Auch beim dritten Mal gefällt sie mir nicht. Der gesangliche Vortrag ist ja meist ganz ordentlich, wer aber die Kindergartenchoreographie dazu erfunden möchte ich gerne wissen. Die passt meistens überhaupt nicht zu den Songs. Ein blödes schwachsinniges Gehampel, das mit den Texten oder dem Sinn nichts zu tun hat. Außerdem ist das Ensemble neu und muss sich erst, na sagen wir, finden. Das in Barbados abgestiegene Ensemble war um Längen besser.
Heute wird auch der Kapitän vorgestellt, Hanjo Müller. Wer kennt ihn nicht, diesen unterhaltsamen, eloquenten und charmanten Entertainer. Ich muss aber zugebe, gegenüber März hat er sich verbessert. Seine Durchsagen sind zwar noch immer langatmig und uninteressant, aber die Pausen in seinen Sätzen sind deutlich kürzer geworden und passen auch besser in den Satzbau. Man kann ihm jetzt besser zuhören, schläft aber immer noch genau so schnell dabei ein wie früher. Am besten gefällt uns die Geschichte von seinem Freund, dem Baum. Der Baum lebt vor Aruba. Er gedeiht prächtig. Bestimmt, weil Hanjo immer mit ihm redet.
Nach der Beatles-Show lassen wir mit Latin Emotions und Bombay Sapphire den Abend an der Luna Bar ausklingen.
St. George’s, Grenada, 20.11.2011
Heute ist Partytag. Aber das wissen wir am Morgen noch nicht. Ich gehe zunächst alleine zum Frühstück, weil Schatzi am Morbus Gin-Tonic leidet. Dieser wird auf Aida öfter beobachte und wurde auch schon ausreichend beschrieben. Er ist nahe verwandt mit dem Mai-Tai-Syndrom und wird ähnlich behandelt wie der Rum-Kopf.
Zusammen mit Görkchen und Gretchen wollen wir heute zum A-Beach. Den kenne ich schon seit 2008, als wir mit den Bikern da waren. Bildschöner Strand, dazu Bar, Bier und Burger, karibisches Meer, sogar mit Brandung. Auf diesem Fleckchen Erde hätte ich gerne eine Datsche, aber ehrlich. Als wir am A-Beach ankommen, ist DJ Olly nebst Familie schon da. Er hat etwas vorbereitet. Und so kommt es, das wenig später mindestens wenn nicht noch mehr beats per minute über den Strand fegen. So kommt es, dass Paxe und Crew zu „Welcome to St. Tropez“ auf dem Strand am A-Beach tanzen.
Selbst der später einsetzende Regen kann uns nicht abhalten. Dancing in the rain ist bei 30° Außen- und 29° Wassertemperatur ja auch no problem, yah mon. Gegen zwei ist der Rumpunsch alle, man weicht auf Tequila-gemixtes aus, oder trinkt den Rum schlicht auf Eis. Bier in Flaschen ist schon lange aus, und auch der Dosenvorrat an Carib geht bedrohlich zur Neige. Welch ein Fest, welch ein denkwürdiger Tag am A-Beach. (Ich lasse die Details aus, die gehen nur den was an, der dabei war. Warst Du nicht am A-Beach, dann warst Du nicht am A-Beach!)
Zum Abendessen gehen wir auch heute in Weite-Wege-Restaurant. Uns fällt auf, dass es auch gegen 19 Uhr noch viele freie Tische gibt, und das nicht der übliche Kampf zu führen ist, wenn man mehr als zwei Plätze draußen braucht. Trotzdem entdecken wir auch das Marktrestaurant für uns. Das Angebot dort ist oft um Längen besser, als die Speisen im Weite-Welt-Restaurant. Erstaunlich, auch nach vielen Tagen an Bord kann man noch Neues für sich entdecken.
Die Party geht dann weiter im Theatrium, mit der Abba-Show. Gute Show, schwaches Ensemble. Danach zur 80er Party, die dauerte so lange es eben dauerte, ich glaube, ich habe mit Olly gemeinsam das Licht aus gemacht.
El Guamache, Isla Margerita, 21.11.2011
Was tun auf Isla M.? Ganz einfach. Erst mal ausschlafen. Runter vom Schiff, und an den Strand direkt nebenan. Zwei Liegen und ein Sonnenschirm sind schon für 12 Dollar zu haben. Günstig. Polar und Solera kosten 3 Dollar, normal. Das Wasser ist hier sehr flach, schwimmen kann man nicht wirklich. Vielleicht könnte man Flächköpper machen!? Besser nicht, ich habe ohnehin Kopp. Zum Erfrischen reicht es aber allemal. Wir plaudern mit unseren freundlichen Kellnern vom Buffalo-Frühstück, spielen im Wasser Ball mit der asiatischen Crew, und genießen einfach faul den Tag.
Am Abend sitzen wir, den Latin Emotions lauschend, in der Luna-Bar. Dort treffen wir Harry. Heute zugestiegen, wird er als Gastkünstler in den nächsten Tagen das Publikum verzaubern. Wir kennen Harry schon von einer vorherigen Reise, und so kommen wir gleich ins Plaudern. Am Ende des Abends steht die Verabredung, dass Harry im März 2012 auf unserer Bühne (http://www.sensenhammer.de) auftritt. Schöne Sache, wenn das klappt. [Nachtrag, kurz bevor der Reisebericht fertig wird: Der Termin mit Harry ist gemacht, 02. und 03. März 2012. Ich sehe Euch dort!]
Den späten Abend und einen guten Teil der Nacht verbringen wir beim Alpenglühen. Nachdem das übliche Zenzi mit’m Trecker Zeug vorbei ist, wird es nämlich eine richtig geile karibische Party. Wer wollte konnte ohne Ende Nageln, die Tanzfläche war voll, es war heiß und das Bier kalt, Olly haute ein Brett nach dem anderen raus und die Barcrew zauberte Drinks. Wieder mal standen die Zeiger der Uhr auf schwanzschisch nach schwei. Bestes Clubschiff-Feeling.
Kralendijk, Bonaire, 22.11.2012
Für Bonaire haben wir keinen Plan. Null. Nix. Nunca. Nulli nulli. Der Rest der Gang ist auf Ausflug, Schnorcheln, Blubbern, Jetskien. Wir entscheiden spontan. Irgendwo gibt es eine Gelegenheit, nach Klein-Bonaire überzusetzen. Na klar, da vorne, bei der Bar direkt auf einer Mole, da geht ein Boot ab. Gefunden, und da ist auch schon ein Boot. Ticket? Ach so Tickets braucht man, und die gab‘s an der Bude, gleich wenn man vom Schiff kommt. Gut zu wissen, aber zu spät. Blöd jetzt. 10 Dollar in Cash tun’s aber auch, und schon fegen wir mit Käpt’n Rolex Goldkettchen hinüber nach Klein-Bonaire.
Klein-Bonaire, nun ja. Wunderbar klares warmes Wasser, schöner Strand und sonst nichts. Da ist der Hund begraben. Kein Schatten, keine Bar, kein gar nichts. Hätten wir nicht Gretchen dort getroffen, wäre es ganz schön langweilig geworden. Und hätten wir nicht Elke Winter dort kennen gelernt, wäre es noch viel langweiliger geworden. So aber hatten wir einen entspannten Strandtag, waren allerdings völlig unterpegelt und unterhopft. Denn es gab ja nichts. Das nächste Mal machen wir einen Stadtbummel, und dann setzten wir uns in die Bar.
Käpt’n Rolex ist pünktlich. Er knallt über das Wasser, das sein Goldkettchen nur so im Wind flattert. Er will jemanden beindrucken meint ihr? Ach was? Doch nicht etwa die vier leicht bekleideten Mädels im Bug? Doch? Könnte sein, dass Ihr recht habt. Tja, wer lang hat lässt eben lang hängen.
Wir lassen uns nach der Rückkehr vom Strand noch von Kralendijk zum Bummeln einladen. Das Städtchen ist wirklich sehr schön, und zum Shoppen oder noch besser zum Verweilen an einem der Plätze bestens geeignet.
Am Abend begeistert uns Harry mit seiner ersten Show. Ines, die Harry noch nicht kennt, schafft es bis auf die Bühne. Das muss man gesehen haben. Nehmen Sie den Zettel aus der Box. Gehen Sie zum Mikrophon. Lesen Sie vor, was hinten drauf steht. Und Ines? Liest sie vom Zettel? Neiiiiiin. Sie liest vor, was auf dem Mikro steht. Ne-e jetzte sachste? Glaubste nicht? Stimmt aber, ich hab‘s auf Film.
Die anschließende Rocknacht findet bei mir mehr Anklang als bei den meisten anderen, und so wird es heute nicht ganz so spät. Es wird maximal Schwei, und der Pegel stimmt auch endlich wieder.
Willemstad, Curacao, 23.11.2011
Curacao empfängt uns mit Dauerregen. Mit einem Regen so dicht, dass man kaum hindurchsehen kann. Dazu Wind, der den Regen waagerecht kommen lässt, fast parallel zum Boden. Ausflüge werden abgesagt, sogar die Bike-Tour fällt aus. Wer trotzdem draußen war berichtet später von überschwemmten Straßen, von Pfützen groß wie kleine Seen. Wer zurück kommt ist nass bis auf die Knochen. Die Rückkehrer sehen aus wie die sprichwörtlichen begossenen Pudel.
Wir machten das Beste draus, und warteten bei leichtem Pegeln in der Beach Bar darauf, dass der Regen aufhört. Harry verzauberte nebenbei ein paar Paxe, und so wird es Nachmittag. Dann endlich zeigte sich die Sonne, und sofort gehen wir los Richtung Willemstad. Da sich, gerade als wir ankommen, die Königin-Emma Brücke öffnet, nehmen wir die Fähre hinüber in die Stadt. Wir bummeln durch die Stadt, trinken ein Bier, essen ein paar Pommes und suchen einen Gürtel.
Harry meint, er habe zugenommen und müsse einen neuen Gürtel erwerben. So kommt es, dass wir nahezu jedes Geschäft der Altstadt von Willemstad zu sehen bekommen. Irgendwie hat der Herr Mentalist eine Störung, eine mentale Malfunktion, oder so, denn er hätte doch sehen müssen, in welchem Laden man den passenden Gürtel führt. Gegen Geschäftsschluss wird der Meister endlich fündig, und unter dem donnernden Applaus des geneigten und inzwischen schon wieder völlig unterpegelten Publikums erwirbt er einen Gürtel.
Da wir erst um 22 Uhr ablegen, haben wir nun noch alle Zeit der Welt. Und so sitzen wir noch lange am Hafen und genießen den Ausblick und die Abendstimmung auf der Insel. Den Heimweg unterbrechen wir später noch für ein oder zwei Getränke, irgendwo im Rif Fort. Bei Livemusik – es spielte eine Latin-Jazzband mit einem Trompeter, der hatte einen unheimlichen Groove, ich war ganz hin und weg - und einigen Bieren verzaubert Harry nun endgültig Görkchen, und als wir dann zurück zum Schiff müssen, haben wir einen der besten Tage der Reise erlebt und bedauern, das wir nicht noch auf Curacao bleiben dürfen.
Der Höhepunkt des heutigen Abends ist Crew meets Band auf dem Pooldeck. Und während manchmal die Band kaum laut genug spielen kann, um den Gesang zu übertönen, werden wir heute positiv überrascht. Vor allem aus den Reihen der philippinischen Crew kommen einmal mehr tolle Sängerinnen und Sänger, die das Pooldeck toben lassen, die sich vor „Zugabe Zugabe“ Rufen kaum retten können. Die anschließende Poolparty dauert bis in den frühen Morgen. Karibische Nächte sind doch was Tolles, oder?
Oranjestad, Aruba, 24.11.2011
Heute soll es endlich wieder Strand sein. Für die Hard Rocker gehört natürlich noch ein Besuch im HC dazu, aber nur zum Shoppen. Und siehe da, es gibt einen HC-Shop (ohne Cafe) gleich hier an der Hauptstraße. Das spart uns einen Umweg. Unter der Führung von Harry machen wir uns daher schon bald auf Richtung Strand. Allerdings nicht zum Eagle-Beach, zu dem es alle zieht, sondern wir gehen zum Jacques-Beach, worüber sich besonders Jacques freut. Hat er doch hier seinen eigenen Strand.
Meine anfängliche Skepsis verfliegt sofort, als ich den Jacques-Beach-Club sehe: Weiche Liegen (OK 18 USD aber egal), eine einladende Bar, ein erfrischender Pool, eine Bar im Pool und ein Grill. Das ganze natürlich direkt am Strand. Eintritt ist frei, und die Preise sind insgesamt relativ verträglich (Bier 4$, Burger 9$), und freies Wi-Fi gibt es auch. Der würdige Abschluss unserer Reise. Einer der schönsten Plätze der Karibik. Überhaupt ist Oranjestad mit ihrem Zuckerbäckerstil eine unserer Lieblingsstädte auf dieser Tour. Wir liegen die meiste Zeit faul im warmen Wasser, zischen ein paar Biere, und essen Hamburger als Frühstück (hat nicht ganz geklappt heute mit Frühstück an Bord).
Am Abend sehen wir nochmals Elke, sie gibt eine rührende Abschiedsvorstellung. Die Hot Night in der Anytime ist nur noch halb so hot wie seinerzeit Studio 54, aber das ist ja nun auch schon ein alter Hut. Wie lange die Party heute geht, habe ich vergessen aufzuschreiben. Auch heute habe ich wieder versucht, DJ Olly zu einem Wodka zu überreden, aber der Bursche trinkt ja nix. Nichts zu machen, mehr als ein Bier je Nacht ist bei ihm einfach nicht drin.
Olly
Überhaupt, DJ Olly. Wer ihn kennt weiß: Wir haben den besten DJ, den man haben kann. Obwohl es jeden Tag eine Insel gibt, und man eigentlich früh zu Bett geht, um für den Landgang ausgeruht zu sein (also jedenfalls die meisten denken so), haben wir rauschende Feste gefeiert. Die Musik passt immer zum Motto, und wenn es heißt Disco, dann bekommt jeder was er braucht. Es passt immer. Mein Schlafdefizit wächst von Nacht zu Nacht, und selbst Schatzi bleibt in der zweiten Woche immer öfter bis Schwei. Und das will was heißen. Vielen Dank, lieber Herr von See, für die grandiosen Partys während der Reise, deren Motto auch hätte sein können: All you can Olly!
2.Seetag, 25.11.2011
Wir schaffen es gerade so zum Spätaufsteherfrühstück. Den Tag verbummeln wir an den Bars, vor allem an der Beach Bar, weil es wieder regnet. Am Nachmittag wird gepackt, wir verpassen die nautische Stunde und zum gemeinsamen Abendessen gibt es Kummer-Hummer. Danach gibt Harry seine zweite Show, und zum Farewell-Sekt versammeln wir uns auf dem Pooldeck. Die Farewell Poolparty geht für uns bis kurz vor Schwei, da wir zu den Umzweiuhrkofferrausstellern gehören. Damit ist der letzte Tag vorbei, und wir sind schon fast auf dem Heimweg.
Soap
Falls ich noch Lust dazu habe, wird hier eine Cruise-Soap entstehen. Der Titel steht schon fest: Jacques, Lilú und die Liebe – karibische Sehnsucht. (Im Augenblick fehlt mir dazu allerdings die Muße. Außerdem habe ich so etwas noch nie geschrieben, mal sehen, was wird. Möglicherweise brauche ich auch bloß etwas Motivationswasser.)
Abreise, 26.11.2011
Wir haben uns die Wellnessoase gebucht, und dort lagern wir auch uns und unser Handgepäck. Außer uns sind noch zwei Paxe da, es ist ruhig wie immer. Wir gehen kurz runter zum Hafen, unsere Koffer einchecken. Danach verdösen wir die Zeit bis zum Transfer in der Oase, nur unterbrochen durch ein kleines Mittagessen. Wir sind pünktlich beim Transfer, und am Gate nehmen wir noch das ein oder andere Présidente. Beim Boarden spielen sich die üblichen Dramen ab, seit das Handgepäck gewogen wird. Geldscheine wechseln begleitet von Flüchen den Besitzer, aber alle kommen mit.
Der Flug verläuft ohne Höhepunkte, aber als Tiefpunkt stellen wir die schlechte Laune der Flugbegleiter fest. Entweder hat der Käpt’n die falsche Schubse gevögelte, oder es war PMS-Zeit. So lange Gesichter und solche Unfreundlichkeit haben wir schon lange nicht mehr erlebt. In Frankfurt suchen wir uns den Hotelshuttle, den wir nach einem langen Latsch und einigen Fragen auch finden. Dann noch die Koffer ins Auto und über die sonntäglich leere Autobahn ab nach Hause.
Epilog
Jetzt hätte ich fast die Ente vergessen. Basti-Fantasti-Görki hatte doch immer eine kleine gelbe niedlich Quitscheente bei. Könnte auch die Ente von Dr. Klöbner gewesen sein. Jedenfalls war die immer mit. Die durfte alles. Mit Schildkröten schwimmen, in Dekolletés abtauchen, im Rumpunsch plantschen oder einfach nur auf meinem Kopp sitzen. Warum? Ganz einfach, wegen des Fotowettbewerbs. Wer das schönste Entenbild heimbringt, kann was gewinnen. Ein Reisebüro. Wer will das schon werdet ihr fragen. Ich nicht. Aber vielleicht stellt Görgi es bei Ebay rein, dann könnt ihr ja drum steigern.
Ganz am Ende sind noch ein paar persönliche Worte notwendig. Trotz allen Spaßes und trotz all der durchzechten und durchtanzten Nächte, ist es doch auch eine Reise mit sehr persönlichen Begegnungen. Begegnungen mit Fremden, die zu Freunden werden, Reisen nicht nur übers Wasser, sondern ins Persönliche, ins Innere. Mit Einblicken und zum Glück auch Ausblicken auf ein Wiedersehen. Eine Reise mit Momenten, die diese Reise zu etwas Besonderem machen. Ich sage danke dafür an alle, es war zauberhaft.