Über uns: seit wir vor gut 5 Jahren schon mal in Colon/Panama waren, wollten wir unbedingt mal eine Fahrt durch den Kanal machen.
Für meinen Mann (46) und mich (41) war es die 4. Kreuzfahrt mit NCL, die 14. insgesamt.
Bisherige Routen waren Mittelmeer, Kanaren, Bahamas und Karibik.
Vorprogramm: wir sind 2 Tage vorher nach LA angereist, um die 9 Stunden Zeitverschiebung besser verkraften zu können.
Gewohnt haben wir im Crowne Plaza San Pedro. Für die 2 Tage haben wir ein Auto gemietet und uns die Küstenstädte südlich von LA angesehen.
Einschiffung: wir sind ca. 12 Uhr mit dem Hotel-Shuttle zum Hafen gefahren und fanden eine vollkommen leere Check-In-Halle vor; dementsprechend schnell hielten wir unsere Bordkarten in der Hand.
Dann hieß es nur noch, abwarten, bis unsere Nummer aufgerufen wurde, und wir durften aufs Schiff. Handgepäck untergestellt, Lunch im Summer Palace (mein Tipp: am Einschiffungstag zum Mittagessen ins Bedien-Restaurant und nicht zum Buffet - viel zu unruhig!), erste Erkundung der Pearl bis zur Kabinenfreigabe.
Kabine: Minisuite Deck 11, viel Platz, Kaffeemaschine, Kühlschrank, Sofa, Bad mit Wanne usw., schön großer Balkon mit Stühlen und Tisch - der Balkon war unser absoluter Lieblingsplatz!
Häfen: Cabo San Lucas: wir haben eine Bootstour nach "Los Arcos" gemacht, ein Felsbogen am Südende von Baja California. Traumhaft schön! Tolle Strände (leider nur gesehen, nicht ausprobiert).
Auf dem Weg nach Los Arcos haben wir jede Menge Fregatt-Vögel, Pelikane und Seehunde gesehen. Dann sind wir in Kleinbusse umgestiegen und zu einem Aussichtspunkt am anderen
Ende der Bucht gefahren. Wunderschöner Blick über die Bucht mit der auf Reede liegenden Pearl bis hin zu Los Arcos.
Acapulco: als erstes sind wir zu den Klippenspringern gefahren. Wahnsinn, wie sich die Jungs (und übrigens auch ein Mädchen!) dort in die Tiefe stürzen! Danach ging es im Kleinbus zum Hotel Los
Flamingos, das in den 50er Jahren bei Hollywood-Schaupielern sehr beliebt war. Dann weiter zum anderen Ende der Bucht zur Chapel of Peace, von der man einen großartigen Blick auf die
Bucht von Acapulco hat. Zum Schluss haben wir das Fort San Diego besichtigt, das gegenüber vom Schiff liegt.
Huatulco: hier haben wir eine Wasser/Land-Kombination gemacht: zunächst sind wir mit einem großen Katamaran 11/2 Stunden durch die Buchten rund um Huatulco gefahren und haben dabei u.a.
Meeresschildkröten gesehen. An Land gin es in Kleinbussen in den nächsten Ort "La Crucecita", wo wir verschiedene Sorten Mezcal probiert haben - danach war uns noch wärmer als vorher...
Anschließend haben wir noch eine Kirche und eine Weberei besichtigt.
Puerto Quetzal: hier haben wir uns für den Ausflug "Antigua on your own" entschieden. Auf dem Weg dorthin hat uns der Tourguide schon allerhand über die Stadt erzählt, sodass wir direkt mit unserem
Stadtplan starten konnten. Auf diesem war ein Rundweg eingezeichnet, den wir dann auch "abgelaufen" sind. War bequem in der zur Verfügung stehenden Zeit zu schaffen.
Auf dem Rückweg hat es einen fürchterlichen Regenschauer gegeben - aber was soll's? Wir saßen ja trocken im Bus!
Puntarenas: heute stand eine Wanderung durch den Regenwald auf dem Programm. Das war total klasse, nur für die Hängebrücken sollte man schon schwindelfrei sein...
Auf der Wanderung haben wir Blattschneideameisen, Frösche, Schmetterlinge, Iguanas, Aras und Kolibris gesehen.
Cartagena: Kanufahrt durch die Mangroven - das hörte sich doch gut an, also haben wir das auch gemacht. Nach einem Fotostopp am Fort St. Felipe sind wir kurz durch die Altstadt von Cartagena gefahren
und weiter zu der Stelle, wo wir vom Bus in die Boote umgestiegen sind. Je vier Mann wurden von einem Guide durch die Mangroven und über den See gepaddelt. Anschließend gab es frische
Kokosnüsse für alle. Zurück zum Schiff und wieder los per Taxi in die Stadt, wo wir gemütlich durch die Gassen gebummelt sind und uns die tollen Häuser und Kirchen angesehen haben.
Panama-Kanal: da hieß es früh aufstehen, da wir schon um 6 Uhr bei Balboa den Lotsen an Bord genommen haben.
(Einige Passagiere sind aber noch früher aufgestanden, weil auf dem Pooldeck Panama-Souvenirs verkauft wurden - ab 5 Uhr!!! Ich habe mich beim Frühstück mit einer Dame unterhalten, die tatsächlich so früh aufgestanden war und sich gewundert hat, dass um 4.45 Uhr schon 3 Leute vor ihr gewartet haben... Die Schlange ging um 7.30 Uhr bis zum Eingang vom Garden-Café...)
Gleichzeitig wurde das Foto- und Filmteam an Land gebracht, um unsere Fahrt durch den Kanal zu fotografieren bzw. zu filmen. Ein paar mal haben wir das Team an den Schleusen und auf einem Hügel gesehen.
In der Morgendämmerung konnte man schon die Skyline von Panama-City und die übrigen Schiffe sehen, die auf ihre Durchfahrt warten.
Für die Durchfahrt kam ein Lektor an Bord, der über den Tag verteilt Infos zum Kanal und zur Landschaft gegeben hat.
Als erstes ging es unter der Bridge of the Americas durch, die als eine von zwei Brücken den Kanal überquert.
Dann ging es in die zweistufigen Miraflores-Locks, über den Miraflores-See zum Pedro-Miguel-Lock, was insgesamt eine Anhebung von 85ft bewirkt.
Ich verzichte an dieser Stelle auf technische Einzelheiten - wer was wissen möchte, ruhig nachfragen!
Weiter ging es durch den Culebra-Cut, der beim Bau die größte Herausforderung war, unter der Centennial Bridge hindurch über den Gatun-See zu den dreistufigen Gatun-Locks, die uns auf Meeresniveau bei Colon aus dem Panama-Kanal entließen, wo auch das Foto- und Filmteam wieder an Bord kam.
Das klingt hier so "nüchtern", aber es war ein absolut grandioses Erlebnis, da das Schiff wirklich so gerade eben in die Schleusen passte.
Da immer zwei Schleusen nebeneinander waren, konnte man das Schleusen vom Balkon gut verfolgen.
Für die Fahrt durch den Culebra-Cut und über den Gatun-See haben wir uns Plätze auf dem Sonnendeck bzw. im Great Outdoors gesucht.
So, jetzt noch die Zahl des Tages: 465.000$ - so viel hat die Durchfahrt für die Pearl gekostet!!! Unser Kapitän meinte, dass wir damit einen neuen Rekord aufgestellt hätten.
Seetage: früher haben wir uns immer gefragt, wie kriegt man so einen Seetag bloß rum? Unterdessen sind wir regelrechte Fans von Seetagen: mein Mann kümmert sich schon mal um die Fotos, während ich auf dem Laufband versuche, wenigstens ein paar der angefutterten Kalorien wieder abzutrainieren...
Zwischendurch immer mal wieder der Blick aufs Meer: Delfine, fliegende Fische, Meeresschildkröten, verschiedene Vögel...
Dann vielleicht mal an eine Bar oder aufs Pooldeck, oder Shoppen... und auf einmal ist es Zeit, sich fürs Abendessen zurecht zu machen
Wetter: es war sehr heiß und schwül, aber geregnet hat es (bis auf einen Schauer) nur nachts.
Seegang: so gut wie gar nicht. Meistens Windstärke 1-2, mal bis 4.
Essen: wir waren im Cagney's (Filet Mignon - lecker!), im Le Bistro (Coq au Vin - auch sehr lecker!), im Mambos (guter Durchschnitt) und natürlich im Teppanyaki! Allein die Show rund ums Essen war schon den Aufpreis wert! Und das "Land and Sea" hat richtig klasse geschmeckt!
In den Bedien-Restaurants war das Essen gut, die Auswahl hätte etwas größer sein können, wir haben aber immer was Gutes gefunden. Wir haben nie auf einen Tisch warten müssen.
Im Garden-Café und im Great Outdoors ging es manchmal hoch her, besonders zum Frühstück. Da musste man manchmal eine zweite Runde drehen, bis man einen Tisch gefunden hat.
Im Garden Café haben uns die Nudel-Station und die Salate besonders gut gefallen.
Publikum: gemischt; sehr viele verschiedene Nationen, sehr viele deutschsprachige Gäste an Bord, wenig Kinder.
Crew: super-nett, freundlich, zuvorkommend; so gut wie immer ein Lächeln auf den Lippen.
Schiff: die Pearl ist ein wunderschönes Schiff, das unterdessen ein paar kleine Macken abbekommen hat. Soweit ich weiß, wird sie im kommenden Frühjahr überholt. Das Dekor ist nicht immer mein persönlicher Geschmack, aber insgesamt stimmig.
Nachprogramm: wir haben noch eine Nacht in Miami Beach angehängt, um nicht den ganzen Tag mit Gepäck am Flughafen verbringen zu müssen. Wir sind am Ocean Drive entlanggebummelt und haben abends der Pearl von unserem Balkon aus zugewunken, als sie sich erneut auf den Weg gemacht hat. Übernachtet haben wir im Best Western Atlantic Beach Resort.
Pünktlich zum Abflug am Samstag hat es dann angefangen zu regnen....das sollte uns aber nun wirklich nicht mehr stören!
Fazit: es war eine wunderschöne Reise, die wir sicher noch ganz lange in bester Erinnerung behalten werden!
LG Moni
PS: Falls Ihr noch weitere Fragen habt, gerne!