Hoch über unseren Köpfen, dort wo die Bergspitzen an den Himmel „anstoßen“, wird ganz viel zerklüftetes, gespaltenes, sich furchteinflößend aufgebautes blau-weiß-graues Eis sichtbar: der Jostedalsbreen „züngelt“, während wir tief unter ihm über den türkisfarbenen Lovatnet fahren.
Europas größter Festlandsgletscher zieht mich total in seinen Bann und ich vergesse nahezu alles um mich herum. Zwar war ich bereits mehrfach in Norwegen, doch solche spektakulären Ausblicke habe ich bisher noch nirgendwo erlebt. Kein Wunder, dass der Auslöser meiner Kamera wieder einmal beinahe glüht. In der Nord-Ost-Ausdehnung zirka 40 Kilometer lang ist dieser Eisriese und ungefähr 15 Kilometer breit von Süd nach West. Bis zu 500 Meter dick ist sein Eispanzer. Und dann diese vielen „Arme“. Was für ein gewaltiger „Eis-Krake“. Doch er ist kein Überrest der letzten Eiszeit, er ist viel jünger, denn er entstand erst vor rund 5.000 Jahren gegen Ende des Holozäns, auch „Nacheiszeitalter“ genannt.
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