Wenn die Eiszeit mit ihren mächtigen Inlandeispanzern über Skandinavien vor rund 10.000 Jahren einem Fleckchen ein ganz besonderes Vermächtnis machen wollte, dann war es neben Norwegen mit seinen Fjorden garantiert die schwedische Südküste. Dieser Epoche der Erdgeschichte haben wir ein unvergessliches Naturkino zu verdanken. Würde mich jemand fragen, welche Orte auf der Welt man wenigstens einmal im Leben besucht haben sollte – bei meiner Antwort bräuchte ich nicht lange nachdenken: „Fahrt durch den Schärengarten Stockholms!“ Diese wie „Natur-Konfetti“ willkürlich in die Ostsee gestreuten Inselchen MUSS man unbedingt erlebt haben.
Von Beschaulichkeit kann am Anfang unserer Durchfahrt noch keine Rede sein. Hier, wo die Ostsee in den Herbst- und Wintermonaten ungehindert anbrandet, kann nicht viel existieren. Inselchen, lediglich aus nacktem rundgewaschenen Fels bestehend, begrüßen uns. Vielleicht ein paar Flechten und Moose, hier und da mal ein an ein Bäumchen erinnerndes Gewächs – verkrüppelt und laublos, windumtost in sicherlich vielen kalten und dunklen Winternächten.
Noch schwimmen die kleinen Inselchen teilweise weit verteilt auf der grauen Ostsee. Doch auch das wird sich bald ändern. Immer näher werden sie sich zusammenschließen, um unsere Diva schließlich regelrecht zu „umzingeln“.
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