Anreise:
Diese Reise anlässlich unserer Silberhochzeit wurde zu Hause als Überraschung geheim gehalten. Nach Monaten der Unsicherheit wusste ich Ende Juni, dass wir doch den Nonstop-Flug ab Düsseldorf hatten. Sehr schön. Der Flug verlief problemlos. Die 1 Stunde Wartezeit für die Koffer war allerdings etwas nervig. Bei strahlendem Sonnenschein und einer Temperatur um die 30 Grad fuhren wir von Teneriffa-Süd zur AIDA. Wir wollten auf unserer ersten Kanarenreise auch einen Eindruck von der Landschaft gewinnen. Wir schauen uns schon einmal um, wohin es uns später vielleicht treibt, wenn bei uns das nasskalte Winterwetter vorherrscht. Daher waren wir von der Landschaft Flughafen nach Santa Cruz schon sehr enttäuscht. Entweder karg oder total zugebaut. Der Check-in verlief reibungslos.
Madeira:
Wir erreichten die „Blumeninsel“ gegen Mittag. Das Wetter durch wachsen, trocken aber mit dicken Wolken an den Hügeln. Da traf uns auch die erste Überraschung: Der Pool-Brunch ist abgeschafft, angeblich, weil das Schiff dafür zu groß ist und es zu Beginn im April/Mai zu Rangeleien unter den Gästen gekommen wäre. Naja. Da wir dort sonntags eintreffen bei geschlossenen Geschäften, hatte ich nachmittags die Jeep-Tour gebucht. In der Nacht zuvor hatte es stark geregnet, sodass lt. Reiseleitung bis kurz vorher nicht feststand, ob die Tour überhaupt stattfinden konnte. War dann aber kein Problem, wobei wir als Abkürzung in der Tat über Feldwege fuhren, die kein normaler PKW geschafft hätte. Für Jemanden wie uns, die noch nie dort waren eine schöne Tour zum Aussichtspunkt mit Blick ins Nonnental und zum Cabo Girao, der zweit oder dritt höchsten Steilklippe der Erde mit ca. 580 m. Zum Ende der Fahrt gab’s noch eine Probe des Inselgetränks „Poncha“, sehr lecker, haben wir uns am Montag direkt eine Flasche gekauft, gibt’s überall.
Wie bereits erwähnt, hatte ich den Montag komplett für uns freigehalten. Ich habe meine Idee umgesetzt. Wir sind morgens kurz nach 9 mit dem Taxi zur Talstation der Seilbahn, normalerweise ab 10, wegen AIDA bereits um 9 Uhr geöffnet. Das Taxi kostet 10 €. Wir konnten ohne großen Andrang mit der Bahn
auf den Monte fahren. Der botanische Garten hat seinen Eingang direkt neben der Bergstation, haben wir uns aber geschenkt. Wir sind dann die ca. 200 bis 300 m zur Korbschlitten-Station gegangen. Dort waren wir wohl die Ersten für den Tag. Gut, die 25 € für 2 Personen könnte man hinterfragen. Aber es ist Urlaub und dachte in Funchal ist das einfach Pflicht!! Ich denke die Fahrt ging so ca. 2 bis 2,5 km. Von dort kann man mit dem Taxi wieder zurück in die Stadt.
Wir sind lieber zu Fuß gegangen. Geht allerdings mehrere Kilometer steil bergab. Leider war ich an dem Tag mit Sandalen ausgerüstet. Nicht zu empfehlen!! In der City haben wir dann unsere Standard-Sovenir-Shopping-Tour gestartet. Die Shopping-Zeile mit 3 Passagen fanden wir allerdings nicht so prickelnd. Lohnender ist wohl eher sich Richtung Hafen und dann rechts zu halten. Die Uferpromenade ist ganz nett, aber nichts aufregendes. Highlight für ein Foto ist die zum Restaurant umgebaute ehemalige Beatles-Yacht. Der Fußmarsch zum Schiff ist doch länger als man denkt, dann man um den ganzen Hafen herumlaufen muss, besonders wenn man bepackt ist wie wir!! Da wir gegen Mittag wieder auf der diva waren, haben wir die Sonnenstrahlen genutzt und uns vom anstrengenden Vormittag erholt.
La Palma:
Wie uns versichert wurde, besingt Madonna mit ihrem Hit „La Isla Bonita“ genau diese Insel. Wir waren ebenfalls von der Pflanzenvielfalt und allgemein grünen Insel sehr beeindruckt. Ohne den anderen Inseln vorgreifen zu wollen. Uns hat La Palma am besten gefallen!! Wir haben die VIP-Inselrundfahrt unternommen und es nicht bereut. Mit einem netten Reiseleiter, einem Belgier, der wirklich viel zu erzählen wusste, verging der Tag wie im Fluge. Wir haben morgens eine Kirche besucht, dem Inselheiligtum. Im Anschluss eine Töpferei, die wohl schon mehrfach im deutschen Fernsehen gezeigt wurde. Wir besuchten
den Nationalpark Caldera de Taburiente. Manchmal ist die Auswahl der Restaurants auf den AIDA-Touren nicht unbedingt der Hit. Dies traf bei uns absolut nicht zu. Wir aßen in einem Höhlenrestaurant, sehr schmackhaft. Als besondere Auflockerung haben wir bei dieser Tour 2 Sekt-Stopps eingelegt, am Vormittag und später kurz vor Ende der Tour mit Blick auf Santa Cruz de L.P.
Ein für uns sehr schöner Ausflug, zwar mit über 8 Stunden ziemlich lang, aber gut aufgelockert. Der Tourismus soll übrigens auf dem jetzigen Stand gehalten werden mit ca. 200 000 Gästen pro Jahr, bemerkenswert gegenüber knapp 4 Mio. auf Tenriffa.
Fuerteventura:
Für diesen Tag hatte ich uns einen Ausflug mit einem Landsmann ausgesucht, der in den 90ern dorthin übergesiedelt ist. Er hat noch ein zweites AIDA Pärchen als Gäste für eine Insel-Rundfahrt abseits der Tour-Pfade. Wir haben den Ausflug sehr genossen. In der Nähe der Dünen im Norden sind einige Orte mit größeren Hotels und Appartment-Anlagen. Ansonsten haben wir auf unserer 6 stündigen Tour keine Tour-Burgen gesehen. Es gab einiges zu sehen,
haben die ehemalige Inselhauptstadt Betancuria besucht, einen einsamen Strand, diverse Fotomotive eingefangen und am Nachmittag zum Abschluss sozusagen ein Strandcafe zum Kosten von Fisch. Wie bereits oben geschrieben,
ein schöner Tag und mit 39 € p. P. doch recht günstig. Er hatte uns übrigens an der Hafenausfahrt abgeholt und dort auch wieder abgeliefert. Auskunft mit PN.
Lanzarote:
Ihr werdet euch vielleicht wundern. Wie kann man am Hochzeitstag einen Ausflug „Lanzarote komplett“ machen. Tja, wir sind eben zum ersten Mal dort gewesen und wollten nach Möglichkeit viele Eindrücke mit nach Hause nehmen.
Wir hatten eigentlich das „Silberhochzeitspaket“ gebucht, mit Aufteilung z.B. SPA für einen anderen Tag. Leider war die Organisation seitens AIDA, bzw. SPA so unprofessionell, dass wir es lieber wieder storniert haben und stattdessen mit netten AIDA-Fans im Steak-House waren. Ein sehr netter Abend. Der Ausflug an sich war allerdings gelungen, wenn auch am Morgen seitens der Reiseleitung etwas Zeitdruck aufgebaut wurde. An den Feuerbergen im Besucherzentrum war wirklich der Teufel los. Der Vorführung ist interessant, aber eben auch sehr kurz. Das Mittagessen in Buffet-Form ist vielleicht nicht anders zu bewältigen bei diesem Andrang. Ich schätze wir waren ca. 200 gleichzeitig im Restaurant!! Die Qualität in dem Rahmen, der bei so vielen Leuten zu erwarten ist, aber abends hat man ja sowieso AIDA………….
Nach einer Weinprobe ohne Hightlight haben wir nachmittags noch den Ausssichtspunkt Mirador del Rio besucht. Von dort hat man einen tollen auf Blick auf die kleine Nachbarinsel La Graciosa, von ca. 700 Menschen wohnen, die großenteils auf Lanzarote arbeiten. Was am Vormittag recht kurz war, wurde am Spätnachmittag als Ausklang langgezogen. Der Besuch der Höhle Jameos del Agua mit den blinden Albino-Mini Krebsen war durchaus interessant, aber wie gesagt, hätte für unsere Begriffe auch eine ? Stunde gereicht. Da wir auf der Insel keinen Grashalm gesehen haben, als Urlauber mal ganz schön, aber auf Dauer wär das wohl nichts für uns.
Gran Canaria:
Nach der Einfahrt in den Hafen fühlt man sich erschlagen. Neben dem Hafen ist direkt eine der Hauptverkehrsstrassen von Las Palmas mit 20 oder 30 stöckigen Hochhäusern. Na klar, bei ca. 500000 Einwohner mit Vorstädten müssen die Menschen ja irgendwo wohnen. Nix für uns.
Wie bereits zuvor als Nichtkenner haben wir die Empfehlung der vita Crew angenommen und die zweite VIP Tour unternommen. Diesmal ging’s mit 3 Kleinbussen los und die Gruppe war mit 18 Leuten überschaubar. Sehr gelungen. Hatten einen wunderbaren Tag außerhalb der Hauptstadt der Kanaren. Haben den höchsten Punkt angefahren mit einem Superblick auf Teneriffa mit weißbedecktem Teide. Wir haben einiges über die Flora erfahren, wie z.B. über die kanarische Kiefer, die das Wasser über die Nadeln aufnimmt und an den Boden weitergibt. Mittags haben wir an einem mittelhohen Aussichtspunkt den Mittagsstopp eingelegt. Das Mittagessen war ausgesprochen gut und in relaxter Atmosphäre, wesentlich besser als am Vortag auf Lanarote. Klasse!! War allerdings auch notwendig; denn die ständige Fahrt durch die Serpentinen ist nicht jedermanns Sache und auch wir fahren doch froh, dass es später wieder ins Tal ging. Zum Abschluss haben wir noch eine Höhle, die auf beiden Seiten offen ist, besucht, wo sich damals die Ureinwohner vor den Spaniern versteckt hielten.
Insgesamt ein gelungener Ausflug.
Teneriffa:
Nach 5 ? Tagen vollgestopft mit Ausflügen haben wir den Abreisetag auf Teneriffa ruhig am Pool ausklingen lassen und hatten keinen Bock noch einen weiteren Ausflug zu unternehmen. Gegen 14:45 ging es dann mit dem Bus zurück zum Flughafen. Immer wenn wir einen späten Flug zurück nach Düsseldorf haben, muss man zittern, ob man nicht in Nicht-Landeshauptstadt umgeleitet wird. Wir sind prompt mit 2 stündiger Verspätung losgeflogen. Da der Kapitän aber echt Gas gegeben hat, landeten wir nach 3:50 Stunden um kurz nach Mitternacht zu Hause. Na ja, vielleicht drückt der Tower auch mal eher ein Auge zu, wenn’s eine LTU-Maschine ist.
Die Diva:
Insgesamt sicher ein schönes Schiff. Aber es gibt auch leider einige Kritikpunkt.
Diese habe ich zwar auch an anderer Stelle schon erwähnt, aber nicht jeder liest vielleicht alle Threads.
- es gibt keine Wasserstationen mehr, Wasser kann für 1,90 € gekauft werden, auch kurz vor Ausflügen am Sicherheits-Check.
- Bereits oben erwähnt, Pool-Brunch abgeschafft
- Bis auf löslichen, keinen Kaffee mehr beim Abendessen, dafür gibt’s ja die Bars oder das Cafe
- Das Theatrim kann jetzt vielseitiger genutzt werden, aber viel zu wenig Sitzplätze, ca. 500 bei fast doppelt so großem Schiff. Kein generelles Rauchverbot. Getränke werden mitgebracht. Ständige Unruhe durch Kommen und Gehen
- Das weite Welt Restaurant ist in mehrere Bereiche vor und hinter den Achtern-Aufzügen, wobei das Angebot nicht überall gleich ist, daher ständige Völkerwanderung durch’s Treppenhaus (auf gleichem Deck)
- Das „Du“ scheint aus der Mode zu kommen, auf jeden Fall wird man erst geduzt, nachdem man sich zu erkennen gegeben hat
Was uns positiv auffiel. Ein grosses Thema auf jedem Kreuzfahrtschiff ist sicherlich das Essen. Das „Bella Vista“ ist für unsere Begriffe gut gelungen. Mit Marmortischen, höher platziert mit Hocker oder am Tisch, jeder wie er mag.
Die Sushi-Bar haben wir zwar nicht ausprobiert, das Feedback anderer Gäste war aber ansprechend. Wir können allerdings was zum Steakhaus sagen. Das Bison-Steak ist wirklich lecker. Der Empfehlung des Kellners bei der Auswahl der Soßen würden wir allerdings nicht folgen. 3 zur Auswahl, von normal bis scharf, wobei uns bei der mittleren schon fast die Flammen aus dem Hals schlugen. Also Vorsicht!!
Der Poolbereich ist wesentlich größer geworden und wir haben an den wenigen Tagen, wenn wir suchten, immer eine Liege gefunden, egal ob Sonne oder Schatten.
Fazit:
Es war wieder eine wunderschöne Reise, obwohl teilweise anstrengend. Wir haben uns wieder gut erholt und sind für den Alltag erst einmal wieder gerüstet. AIDA dreht hier und da an der Preisschraube. Wir werden es allerdings sehr genau im Auge behalten. Solange wir noch vom Gesamtkonzept überzeugt sind, ja, ansonsten haben auch andere Reedereien schöne Schiffe anzubieten, wobei wir in einigen Jahren wahrscheinlich sowieso fremdgehen müssen, da AIDA dort nicht aktiv ist. Hoffentlich hilft euch der Bericht ein klein wenig, wenn ihr in der Überlegung steckt, eventuell die Kanaren mit AIDA besuchen zu wollen.
Wir haben wieder echt nette Gäste kennen gelernt. Hier aus dem Forum waren wir direkt am ersten Abend in der AIDA-Bar verabredet und es wurde ein sehr schöner Abend/Nacht. Auf diesem Wege viele Grüsse an Bettina, Anja, Ulli, Ulrike, Andreas, Detlef, Helmut und Gottfried.