Die Anreise
Eigentlich sind es von Wesel bis nach Hamburg nur 370 km. Aber wieder einmal mussten wir die Erfahrung machen, dass die Staumeldungen im Radio tatsächlich stimmig sind. Obwohl wir mit Frühstückspause ca. 6 Stunden eingeplant hatten, wurde es doch noch sehr eng, um die Nachmittags-Vorstellung von König der Löwen erreichen zu können. Na ja, klappte ja dann doch und unsere Kinder waren hell auf begeistert. In Zukunft werden wir bei Reisen in den Norden allerdings einen großen Bogen um die A1 machen und stattdessen lieber A2 und A7 fahren.
Leider war das Wetter nicht so toll, sodass die Ausfahrt vorbei an den Landungsbrücken nicht so zur Geltung kam, aber trotzdem tolles Gefühl.
Bergen:
Für uns hat sich das Ziel geradezu angeboten etwas auf eigene Faust zu unternehmen.
Die Talstation für die Floien-Bahn erreicht man problemlos nach einem ca. 15 minütigen Gang. Da wir sehr früh gegen ca. 8.45 das Schiff verlassen hatten, gab es überhaupt kein Problem mit der Fahrt nach oben. Dort angekommen hat man einen ausgezeichneten Blick über die Stadt und den Hafen. Bei der klaren Sicht, die wir hatten, gabs auch keine Schwierigkeiten, die vor gelagerten Inseln sehen zu können. Wieder zurück unten in der Stadt, man läuft sozusagen am Fischmarkt vorbei, haben wir noch eine 1 stündige Stadtrundfahrt mit dem „Bergen Expressen“ unternommen, der direkt an der Hauptstrasse losfährt, wenn man vom Schiff kommt. Da wir echt Glück mit dem Wetter hatten, haben wir nach einem Spaziergang über den Fischmarkt und entlang des Hafens den weiteren Teil des Tages auf dem Schiff verbracht und ein Sonnenbad genommen.
Die historischen Hansehäuser sind wirklich sehenswert und ein tolles Fotomotiv. Aber man muss gar nicht suchen, sondern läuft in Richtung Stadt automatisch daran vorbei.
Hellesylt/Geiranger:
Die Gäste mit einem Ganztagesausflug verlassen das Schiff bereits in Hellesylt und nur die. Wir fanden, auch der Kinder wegen, es bequemer, lieber den Ausflug Dalsnibba und Adlerkehren mitzumachen als nach günstigeren Alternativen Ausschau zu halten.
Der Geirangerfjord ist auf jeden Fall sehr beeindruckend. Man fährt erst an den Wasserfällen links und rechts vorbei und wenn man dann die letzte Rechtskurve genommen hat, kann man nur noch staunen. Die Berge liegen direkt vor einem. Wir hatten das Glück oder Pech, wie man will, dass noch 3 weitere Kreuzfahrtschiffe im Fjord lagen. Die CrownPrincess, die Delphin und die Maxim Gorki, also starker Tenderverkehr.
Im Bus sollte man wie auf dem Schiff darauf achten ziemlich mittig zu sitzen, um des Kreislaufs wegen zu starke Bewegungen zu vermeiden. Es gilt jede Menge Kehren zu durchfahren. Auf ca. 700 m gibt es relativ neu gebaute Betonplattform für einen Fotostopp. Man benötigt aber eigentlich schon ein Teleobjektiv, um wirklich schöne Fotos schießen zu können. Bei unserer Wetterlage war es einfach toll, solch einen Blick
auf den Fjord genießen zu können. Die weitere Fahrt nach oben auf den 1500 hohen Dalsnibba bescherte uns allerdings Nebel und auf dem Gipfel schlechte Sicht nach ganz unten, allerdings sieht man den Bergsee vor sich, der teilweise noch zugefroren war. Es gibt oben einen Andenkenladen, in dem man nicht nur in € zahlen kann, sondern sogar Münzen zurückbekommt. Die ganzen 1500 m muss man natürlich mit dem Bus auch wieder runter, um auf der gegenüberliegenden Seite direkt wieder in die Höhe zu fahren. Am dortigen Aussichtspunkt kann man genau das Foto schiessen, von dem aus man auch den Desktop-Hintergrund mit der blu sieht. Und wie bereits erwähnt, bei uns spielte das Wetter mit. Von dort konnten wir dann noch die Einfahrt eines Schiffes der Hurtigrouten-Linie beobachten.
Färöer Inseln:
Ernst zu nehmenden Gerüchten zufolge leben dort mehr Schafe als Menschen. Wir hatten das uns sehr bekannte April-Wetter. Aber man sagt ja, es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung. Wir haben einen kleinen Bummel durch Thorshavn unternommen. Die Einkaufsstrasse befindet sich direkt hinter dem Hafen. Nachmittags hatten wir dann den Segeltörn mit dem älteren Schoner „Nordlicht“ auf dem Programm. Vielleicht waren wir falsch informiert. Eigentlich hatte ich die Hoffnung, Papageientaucher fotografieren zu können. Aber auf der von uns umrundeten Insel haben wir außer Schafen und Möwen und viel Grass nichts gesehen.
Abgesehen davon war es sehr kalt, da die Seeseite der Insel offen zum Atlantik liegt. Immerhin hatten die Kinder ein Highlight, sie wurden von einer lokalen Radioreporterin interviewt.
Da wir dort noch nie vorher und vermutlich auch nicht nachher waren/werden haben wir immerhin mal gesehen, wo Rudi Völler seinen Live-Ausraster im Fernsehen hatte.
Akureyri/Island:
Zu Reykjavik komm ich ja noch. Aber Island war neben Geiranger der absolute Höhepunkt unserer Reise. Da die AIDAvita nur ca. 7 Stunden dort anlegt, war für die Planung eine gewisse Recherche notwendig. Das Resultat: An allen 3 Tagen in/auf Island haben wir lokale Anbieter gewählt.
In Akureyri haben wir einen Mietwagen genommen. Der Wagen wurde uns pünktlich wie versprochen gegen 8:00 Uhr zum Schiff gebracht und nach ca. Stunden, kurz vor „Alle Mann an Bord“ brauchten wir bei der Blockhütte am Anleger nur die Schlüssel einwerfen. Perfekt. Wir hatten 2 AIDA Ausflüge zusammengefasst und den Mückensee,
Godafoss und Laufas besucht. Bei strahlendem Sonnenschein und 23 Grad ging es erst einmal zum Endpunkt an den Mückensee zur best möglichen Zeiteinteilung. Immerhin waren ca. 110 km!! zu fahren. Die Mücken haben an diesem Tag eine Pause eingelegt und nach dem ersten Versuch mit den Mückennetzen mit Lachern eines Einheimischen haben wir diese dann dezent verschwinden lassen. Der See liegt ganz ruhig vor einem und bei dieser Windstille mit dem aufragenden Lavagestein sieht es wirklich schön aus.
Fotomotiv eben.
Den Wasserfall Godafoss kann man schon von weitem erahnen, da große Mengen Feuchtigkeit aufsteigen. Ansonsten ist er in die flache Landschaft eingebettet und hat sich über die Jahrtausende sein eigenes Flussbett gesucht. Sieht echt toll aus. Auf dem Rückweg zum Schiff macht man einen Abstecher von ca. 12 km, um sich die Häuser aus dem 17./18. Jahrhundert, die mit Torf abgedichtet sind, anschauen zu können. Warum Torf. Es gibt eigentlich keine Bäume auf Island. Nur in Akureyri gibt es mittlerweile einen gewissen Bestand.
Kurz noch den Mietwagen vollgetankt, Schlüssel am Anleger eingeworfen und schon waren wir pünktlich vor „Alle Mann an Bord“ wieder auf dem Schiff. Bei weiterhin strahlendem Sonnenschein haben wir um 14 Uhr den Hafen verlassen, neben uns die Columbus von Hapag Lloyd, um uns dem Offiziers-Chaken zu widmen.
Wie bereits vorher, so war es wieder ein sehr gelungener Urlaubstag.
Reykjavik:
Gegen Mittag des folgenden Tages erreichten wir die Hauptstadt von Island. Da wir erst für den späten Nachmittag gegen 17 Uhr bei einem lokalen Anbieter die Wal-Beobachtungstour gebucht hatten, konnten wir den Pool-Brunch in aller Ruhe genießen. Wir haben uns dann von einem Taxi in die Stadt fahren lassen. Die Kosten von 15 € waren auch nicht höher, als auf den Shuttle-Bus zu warten und pro Person 3,50 € zu berappen. Kritikpunkt AIDA!! Nach einem schönen Spaziergang durch die Stadt und dem Besuch einiger Sovenirläden ging es dann wieder zurück zum Schiff, um uns die warme Kleidung zu holen. Die war auch absolut notwendig. Das Schiff fuhr erst einmal ca. 1 Stunde raus auf’s offene Meer mit einem Fotostopp bei der Papageientaucher-Insel. Da wurde ich absolut entschädigt für den verunglückten Ausflug auf den Färöerinseln. Aber wie gesagt, es war richtig frisch. Also, wer diesen Ausflug mitmacht, auf jeden Fall warm anziehen. Zur Not gibt’s an Bord Overalls.
Es wird vorher nicht darüber gesprochen, aber da das Meer vor der Hauptstadt nur ca. 40 m tief ist, sind dort außer den Mintwalen nach Aussage der Experten dort keine anderen Walarten anzutreffen. Die Mintwale zeigen halt nur die Rükcenflosse. Konnte mit meiner neuen Spiegelreflex immerhin ein paar wenige Fotos machen. Man musste allerdings echt schnell sein. Wenn vom Ausruf die Ansage kam, sehe etwas auf 11 Uhr ca. 250 m Entfernung, dann hatte man vielleicht 3 – 4 Sekunden. Ansonsten war der Wal wieder abgetaucht.
Da wir mit 2 Erw. und 2 Kinder unterwegs waren, haben wir den Ausflug für insgesamt 100 € genossen, da die Kinder unter 12 dort komplett umsonst sind!!
Das galt auch für den Ganztagesausflug am nächsten Tag. Pünktlich gegen 8 Uhr wurden wir am Schiff abgeholt. Bei deren Reisebüro war der Treffpunkt, wo wir in einen großen, nagelneuen Bus umgestiegen sind. Alle Gäste werden an deren Hotels oder eben wir am Schiff abgeholt. Toller Service. Unter dem allgemein gültigen Begriff „Golden Circle“ haben wir auf der ca. 8 stündigen Tour die wichtigsten Sehenswürdigkeiten rund um Reykjavik besucht.
Erst ging es zu einem Wärmekraftwerk, wo die Erdwärme nach Reykjavik weitergeleitet wird für Heizungen/Warmwasser und die Wärme ebenfalls in elektrische Energie umgewandelt wird. Dann ging es zur Schnittstelle der beiden Kontinentalplatten Amerika-Eurasia. Sehr interessant. Dort ist ebenfalls das erste europäische Open-Air Parlament der Wikinger vor ca. 1000 Jahren gewesen.
Nach einer längeren Überlandfahrt erreichten wir die eigentlichen Highlights es Tages, den zweiten großen Wasserfall auf Island, Gullfoss und ca. 10 km entfernt, den letzten großen Geisir auf Island, den Strokkur. War wirklich beeindruckend anzuschauen und dank der Kamera mit 5 Bildern pro Sekunde konnte ich einen Ausbruch komplett auf der Karte festhalten und die Kinder konnten echt etwas neues über unsere Erde kennenlernen. In einem kleinen Bach fließt das Wasser des Geisirs ab, obwohl nichts dampft oder dergleichen, hat das Wasser noch eine Temperatur von ca. 100 Grad. Schilder weisen extra darauf hin.
Zum Abschluss dieses wunderschönen Tages, hatte ich schon erwähnt, dass das Wetter
Wieder echt Klasse war?, haben wir noch einen 6500 Jahre alten Krater aufgesucht. Ob es sich dabei um einem Explosionskrater handelt, der in einer einzigen Explosion entstanden ist, ist wohl nicht ganz klar unter Experten.
Als einzige AIDA Gäste an Bord des Busses wurden wir zuerst und pünktlich am Schiff abgesetzt. Meine Sorge, was ist, wenn wir eine Reifenpanne oder so haben, war völlig unbegründet. Wir fanden auch diesen Ausflug sehr empfehlenswert, nicht nur des Preises wegen. Allerdings muss man in Kauf nehmen, dass der Reiseleiter englisch spricht, war für uns aber kein Problem.
Invergordon:
Wer, so wie wie wir, die Gegend nicht kennt. Dort bzw. 1 Autostunde entfernt liegt Loch Ness. Hat sich bei uns aber leider auch nicht blicken lassen. Wir haben nach einiger Recherche im Internet letztlich doch den AIDA Ausflug (Highlights) mitgemacht. Die Kinder waren gut im Kids-Club untergebracht.
Ansonsten war es mal ganz interessant. Wir haben einen gemütlichen Tag verbracht. Einige Zeit in Inverness (Kreisstadt) verbracht und am Nachmittag ein noch bewohntes Schloss besucht. In Anbetracht des bewölkten Wetters und einem kurzen Schauer war es sicher eine gute Entscheidung. Auf der Nordmeertour kann man eben kein Mallorca-Wetter erwarten, aber wären wir an Invergordon vorbeigefahren, hätte ich auch nichts vermisst.
Rückfahrt:
Die Rückfahrt nach Hamburg verlief ohne spezielle Höhepunkte. Hatte mir vorgenommen, einige Fotos am Feuerschiff Elbe 1 zu schiessen. Konnte ich in Anbetracht des Regens und der Tageszeit (Mitternacht) allerdings vergessen.
Ausgeruht und ausgeschlafen haben wir nach einem ausgiebigen Frühstück das Schiff dann gegen 11 Uhr verlassen. Unser Auto stand schon geparkt davor und nachdem unser Schiff mit seinem Freund pünktlich gebracht wurden, ging es noch für eine Woche an den Fleesensee, damit er auch noch etwas von uns und den Sommerferien hatte. Ich weiß, eigentlich macht man es umgekehrt, wir auch. Aufgrund des großen Preisunterschiedes von ca. 700 € hatten wir nach Erhalt des Kataloges schnell umdisponiert. So waren unsere beiden kleineren Kinder komplett umsonst mitgefahren, da wir diesmal so früh dran waren mit den Schulferien in NRW. Klasse.
Fazit:
Es war wieder eine wunderschöne Reise. Das Wetter hat natürlich zur guten Stimmung genauso beigetragen wie das ganze Drumherum auf der vita. Wir kennen sie eben schon ganz gut nach unserer 4ten Reise. Der Altersdurchschnitt ist natürlich ein ganz anderer als im Mittelmeer oder in der Karibik. Aber das weiß man vorher. Die Dia-Vorträge von Jörg Trobitzsch zu den einzelnen Stationen war einfach nur Spitze!! Sicher durch Mund zu Mund Propagana war das Theater ab dem 2. oder 3. Vortrag komplett voll (morgens gegen 11 Uhr), vor dem Pool-Brunch.
Da wir, wie von uns jetzt schon ausprobiert, Ausflüge selbst organisieren, halten sich die Kosten einigermaßen in Grenzen. Überall ist dies natürlich nicht möglich. Aber wir bereiten uns durch Infos und mental immer schon sehr früh auf den nächsten Urlaub vor. Somit ist dies überhaupt kein Problem.
Unsere Familie favorisiert sonst auch die waren Gefilde. Aber manche Routen sind für uns ein Muss und so haben wir auch die andere Nord-Route fest gebucht, nach St. Petersburg.
Bisher sind wir mit gewissen Abstrichen (Ende September 2007 auf der diva) bei unseren AIDA Reisen noch nicht enttäuscht worden und haben uns prima erholt.