Hallo,
auch ohne alle 23 Seiten durchgelesen zu haben, ein Kommentar hier regt mich doch noch einmal zu einem Gegenkommentar an:
Wie kommt eine Regierung dazu ein Verbot zu erlassen, welches Restaurants und Kneipen verbietet ein Schild am Eingang anzubringen, dass es sich um eine Rauchergaststätte handelt und jedem Nichtraucher die Entscheidung freistellen, ob er dieses Lokal trotzdem betreten möchte.
Solche Eingriffe halte ich für unsere freiheitliche Grundordnung unerträglich und für verfassungswidrig
Der Verfasser übersieht dabei, dass er (und die meisten anderen Menschen die ich kenne auch) permanent mit solchen Regelungen lebt und dass für jeden Gewerbebetrieb schon längst defacto Rauchverbot gilt. Das Entscheidende, um was es bei dem Rauchverbot geht sind eigentlich weniger die Gäste der Restaurants, die haben tatsächlich Wahlfreiheit, das Entscheidende sind die Angestellten. Und jeder (!) Arbeitgeber hat die Pflicht, den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass gesundheitliche Folgen minimiert werden.
Die Feinstaub, CO und Nikotinbelastung in einer Kneipe/Disco etc erreicht Werte, die in der verarbeitenden Industrie das Tragen von Mundschutz oder Atemmaske notwendig machen würden. Ein normaler Gewerbebetrieb, der seine Mitarbeiter einer Belastung aussetzt, wie sie Angestellte im Gaststättenbereich bisher aushalten mussten würde binnen Wochenfrist zumachen dürfen.
Diesen Aspekt, den Schutz der Angestellten habe ich bisher in der Diskussion hier vermisst (und vermisse ihn auch immer in anderen Diskussionen), ich hoffe, den Blickwinkel hier ein wenig erweitert zu haben. Ich bin ein großer Anhänger einer möglichst offenen und verbotsfreien Gesellschaft, aber ich bin auch ein großer Anhänger von Gesundheitsschutz für abhängig beschäftigte Menschen.
Hoffe, ein wenig zum Nachdenken angeregt zu haben.
Florian
P.S. Zur Erläuterung: Der Feinstaubgehalt in Kneipen und Discotheken beträgt so zwischen 500 und 6.000 mg/l. Bei 35 mg/Liter ist die Grenze der Gesundheitsgefährdung.