Bike Tour in Montego Bay

Donatello

Mobay – Soft-Aktiv Tour

Hier mal wieder ein Bericht aus erster Hand (wie Rene´ immer so schön sagt). In Mobay haben wir im Winter 2006/2007 zwei Touren konzipiert. Die Soft-Aktiv Tour (mit dem Titel „Vielseitiges Montego Bay“, oder so ähnlich) ist eine echt nette Runde geworden. Zunächst verlässt man das Kreuzfahrt-Terminal Richtung Hinterland, um einen ersten Stopp in Borgue Village zu machen. Das ist eine sehr amerikanisch anmutende Mittelstandsiedlung im Aufbau. Bis dahin hat man sich auch an den Linksverkehr gewöhnt . Weiter geht es durch Buschland vorbei an recht herrschaftlichen Anwesen. Im letzten Winter wurde hier fleißig gebaut, weswegen wir jede Woche anders fuhren und auch gerne mal im Bauschlamm versanken. Ein möglicher Stopp ist an der ersten „Autowaschanlage“ – ein Flachstück des Montego River, wo die Jamaikaner gerne mal ihre Autos waschen. Kurz dahinter verlassen wir den Dschungel und es kommt der erste, recht knackige Anstieg auf einen der vorgelagerten Hügel – ein absolutes Reichenviertel. Aber nur ein paar Kurven später ist man im vollen Trubel des „normalen“ Jamaikanischen Stadtlebens. Am Stadion vorbei geht es bergab in die Innenstadt. Wie ein Durchlauferhitzer schlängelt sich der Weg durch die sehr belebte City, vorbei an der Kirche, The Cage und dem Hip-Strip. Ein zweiter (nicht mehr ganz so steiler) Anstieg bringt einem zu zwei eindrucksvollen Ausblicken – einmal Richtung Schiff und einmal auf den Flughafen direkt am azurblauen Wasser. Nach der rasanten Abfahrt ist man auch bald am Ziel und dem Lohn der Mühe – dem ausgiebigen Badestopp am Doctor`s Cave Beach. Ebenfalls mit Blick aufs Schiff fröhnt man hier den Bade- oder den kulinarischen Freuden. Mein Tipp: Smoothies – das sind leckere Fruchtsorbee-Joghurt-Drinks – sehr erfrischend und ohne Alkohol. Die Rückfahrt nach dem Badestopp ist auf direktem Weg immer am Wasser entlang und dementsprechend kurz.

Die Tour ist zwar nur etwa 25 Kilometer lang, bietet dafür aber auf fast jedem neuen Kilometer ein neues und anderes Bild von Jamaikas zweit-größter Stadt. Durch die beiden Anstiege, evtl. die Baustelle und oft auch die Hitze ist sie aber nicht die allerleichteste. Ab und zu sollte man in seiner Freizeit schon mal in die Pedale treten, um sie richtig genießen zu können. Im letzten Jahr sind wir auch noch eine Schnupper-Tour direkt zum Doctor`s Cave Beach, fast ohne Anstiege, gefahren. Letztes Jahr war aber Mobay auch noch Wechselhafen. Vielleicht werden die Touren in dieser Saison anders durchgeführt, deswegen ziemlich gleich nach der Ankunft mal beim Biking Schalter in Deck 9 vorbeischauen und sich informieren. Und dann viel Spaß beim Biken in Mobay. Ich kenne mittlerweile 75 verschiedene AIDA-Biketouren, und die hier beschriebene Soft-Aktiv Tour ist eindeutig in den TOP 25 (Platz 12).

cooper2k4

Wir haben diese Radtour am 27.01.2008 gemacht und es hat uns nicht sonderlich gefallen. Unser Guide Wolfgang war sehr gut und hat viel zu Land und Leuten erzählt aber die Umgebung war einfach häßlich.

Erst ging es vom Hafen Richtung Stadt entlang der zweispurigen Straße auf dem Gehweg. Links und rechts nur Müll und Lärm. Dann haben wir eine Runde durch den Ort gedreht, vorbei an der Kirche und dem "Markt". In der Stadt sah alles nach Slums aus, kaputte Straßen, kauptte Häuser, Müll und Abwasser an der Straße. Dann ging es über einen Hügel mit Ausblick auf Küste und Flughafen und hinunter zum Doctor's Cave Beach, einem kleinen, nicht besonders tollen Strand mit Palmen in der Stadt. Nach der Badepause geht es auf der Küstenstraße wie bei der Hinfahrt zurück.

Abgesehen von den kaputten Straßen und Häusern und dem Gestank von Autos, Müll und Abwasser ist nicht viel von Jamaica hängengeblieben.

Gruß Thorsten

JenAle

Auch wir haben diese Radtour am 28.1. gemacht und sind mit Martin gefahren.
Unser Eindruck ist ein wenig anders: klar Jamaica ist zumindest in der abgefahrenen Umgebung größtenteils sehr arm. Dennoch fanden wir es interessant und eindrucksvoll mittendrin zu sein.

Der Markt war sehr skurril, Guide Martin meinte nur, wir sollen nicht verraten, was die Räder kosten... Durch die Straßen zu fahren, sich durch den Linksverkehr zu schlängeln und irgendwie abzubiegen war abenteuerlich. Zuerst hatte ich etwas Bedenken, aber die Autofahrer sind sehr rücksichtsvoll und lassen einem, ganz easy, no problem, fahren und abbiegen. Die Erfahrungen hier waren also positiv.
An der Ampel wurden wir ab und zu angesprochen, wo wir herkommen usw. Die Kids auf den Schulhöfen winken beim Vorbeifahren – auf der ganzen Route ist gegenseitiges Anschauen Programm. Die Jamaikaner werden auch denken, wir Touris haben einen an der Klatsche. Wir fahren Fahrrad, was dort so gut wie keiner tut, und haben auch noch einen Helm auf. Die Motorradfahrer mit ihren Rennmaschinen fuhren oben ohne... Es ging durch städtische Viertel die ganz in Ordnung aussahen, und auch durch die armen Viertel, wo wir alleine niemals hingegangen wären. Den Hügel hoch und runter haben sich dann wieder die Villen und schöneren Häuser geteilt.
Das Klischeebild des jointrauchenden Jamaikaners hat sich allerdings überall bestätigt. Vielleicht ist deshalb alles No Problem, Ya Mon!
Der Strand ist recht schön, klein und gut besucht. Wie cooper geschrieben hat, in der Stadt, ich hätte eher vermutet, in der Hotelzone. Die Zeit ist zum Relaxen fast zu kurz, aber das kann man ja später auf dem Schiff.
Alles in Allem war die Tour abenteuerlich und interessant. Allerdings ist unser Eindruck von Jamaika jetzt ein anderer als nur weiße Sandstände und Erholungsurlaub. Es war aufregend, mal das richtige Jamaika zu erleben, nicht das hergerichtete Nobelhotel mit dem für die Urlauber zurecht geputzten Strand. Hierfür ist man auf der Radtour richtig.
Die Umgebung des Hafens ist wenig einladend, wir haben nach der Radtour nicht mehr viel gemacht.
Grüße von JenAle

el-capitano 11. Januar 2021 um 17:14