„Arktische Schönheit“ im Juli 2023 mit der Costa Favolosa: Es war eine schöne, erlebnisreiche und erholsame Reise, wenn auch mit einigen Kritikpunkten vor allem im organisatorischen Bereich. Das hat mir Gut gefallen:
- Das Preis-Leistungs- Verhältnis (bei last Minute Buchung) war sehr gut.
- Das Schiff und die Route, einzeln betrachtet, sind sehr gut.
- Das Tendern war OK, wenn genügend Zeit zur Verfügung stand.
- Die lokalen Behörden versorgten die Reisenden gut mit Informationen, insbesondere in Kirkwall.
- Als der Stop in Amsterdam abgesagt wurde, gab es rechtzeitig Alternativtouren in Holland.
- Die zugeteilte Balkon-Kabine war ausreichend groß, zweckmäßig eingerichtet mit ausreichend Stauraum, sauber und ruhig.
- Das Abendessen im Bedienrestaurant war abwechslungsreich und qualitativ sehr gut.
- Der Service im Bedienrestaurant und vom Housekeeping war sehr gut; aufmerksam, freundlich, unaufdringlich, umfassend.
- Die Änderung der zugewiesenen Tischzeit war problemlos möglich.
- Wir hatten nette Tischnachbarn, sowohl am ursprünglichen als auch am dann genutzten Tisch.
- Englischkenntnisse sind nicht erforderlich.
- Es gab früh und mittags ausreichend Tische im Selbstbedienungsrestaurant.
- Nachmittags gab es Kaffee oder Tee mit kleinem Imbiss, inkludiert.
- Das Fitnessprogramm war umfangreich und abwechslungsreich.
- Es gab ausreichend Plätze im Theater und von allen (ausgenommen denen hinter einer Säule) gute Sicht.
- Die Show-Programme waren gut und abwechslungsreich.
- Die Disziplin der allermeisten Gäste, einschließlich der ItalienerInnen, beim Schlange stehen, war sehr gut.
- Die Einschiffung in Bremerhaven verlief zügig und problemlos (die meisten Passagiere stiegen erst in Ijmuiden zu).
- Wir haben noch einmal die AIDA Aura (und das Fenster unserer ersten Kabine auf einem Kreuzfahrtschiff) gesehen …
Das hat mir Nicht gefallen:
- Das Schiff auf dieser Route einzusetzen, es ist dafür zu groß (aber Costa hat ja keine kleinen oder mittelgroßen mehr).
- Die fehlende Abstimmung mit anderen Reedereien: Im Dorf Seydisfjördur z.B. lagen an dem Tag zwei andere Kreuzfahrtschiffe, in Akureyri sogar vier andere.
- Aus diesen beiden Gründen musste mehr getendert werden als auf allen meinen bisherigen Reisen zusammen.
- Es gab erst am Abend vorher eine Aussage, ob getendert wird.
- Das Tendern war völlig überlastet, wenn wie in Kirkwall zuwenig Zeit für den Ort eingeplant war: früh Anstehen nach einer Tenderbootkarte, mittags warten auf den Aufruf des Bootes, nachmittags bei einsetzendem Regen Anstehen beim Warten auf die Möglichkeit zur Rückfahrt…
- Die Passage durch den Prinz-Christian Sund wurde abgesagt. Den Nebel lasse ich nur halb als Ausrede gelten, denn die Aida Aura hat es ja schließlich auch geschafft.
- Es gab keine Information seitens Costa, wo genau das Schiff in Bremerhaven liegt und dass man vom Bahnhof per Shuttlebus dorthin kommt (diese Infos hatte ich vom Forum und von der Stadtverwaltung).
- Es gibt keine Infos im Tagesjournal zu den besuchten Orten, keinen Ministadtplan (auch in der App nicht).
- Costa macht falsche Versprechungen zum Ausflugspaket „My explorations“. Geworben wird - nach wie vor – mit einer Auswahl aus 3 – 4 Halbtagsausflügen pro Ort. Hatte man das Paket gebucht, war aber meist nur 1 bestimmter Ausflug, selten 2 Ausflüge, pro Ort wählbar.
- Die Ausflüge waren gut, aber überteuert (80 € für 2h Stadtrundgang, Tagesausflüge zumeist über 150 €).
- Es gab nur eine Bettdecke pro Kabine. Wir sind doch keine Franzosen!
- Ein Handy mit installierter Costa App ist nicht wie angegeben wünschenswert, sondern wird zwingend benötigt, insbesondere für die Auswahl des Abendessens. Die tägliche Aktualisierung der App funktionierte, aber dauerte … und dauerte … .
- Es gab wenig Auswahl (insbesondere zu wenig Obst) und 3 Wochen immer dasselbe zum Frühstück.
- Im Speisesaal herrscht ein hoher Lärmpegel, Gespräch während des Essens waren nur mit den direkten Tischnachbarn möglich.
- Der Spa-Bereich war nur tageweise (56,- €) oder für die ganze Reise buchbar. Für die Saunen in Spa-Bereich und Fitnesscenter gab es keine Informationen zu den Temperaturen. Sie funktionierten auch nicht immer.
- Bei der Abschlussveranstaltung wurde aufgefordert, auf der von Costa gewünschten Einschätzungsbogen (den ich dann nicht erhielt) keine Kritikpunkte anzukreuzen.
- Bei der Ausschiffung gab es keine vorige Information zum (nur mit Vorbestellung nutzbaren) Costa-Shuttlebus, eine lange Wartezeit für die Passagiere (nach der angegebenen Ausschiffungszeit) und keine Information zum städtischen Shuttlebus. Taxen waren für Besatzungsmitglieder reserviert.
Wir sind die Route nach euch gefahren. (Nowegische Fjorde mit Lofoten) Dadurch das wir in Bremerhaven an Bord gegangen sind, hatten wir noch eine Nacht mit Passagieren deiner Reise zusammen, die nicht in Bremerhaven, sondern einen Tag später in Ijmudien ausgeschifft wurden. Da war doch der Unmut über die teils langen Warteschlangen beim Tendern zu hören. (Man kam schnell ins Gespräch). Bei uns ging das Tendern auf den Lofoten gut. Die ersten kamen gegen 8:30 von Bord, wir um 9:40. Ansonsten kann ich fast alle deine Punkte unterschreiben. Die zweite Bettdecke war allerdings kein Problem. Menükarte aus Papier abends beim Essen ebenfalls nicht. Insgesamt kann ich für uns sagen, dass es uns gut gefallen hat. Alles was mit Organisation/Information zu tun hat, ist nicht die Stärke von Costa. (Finde MSC da ähnlich). Oft bekommt man Infos nur zufällig mit.
Allerdings war unsere Tour „behind the scenes“ zB wiederum sehr gut organisiert und echt empfehlenswert.
Als Erstfahrer, der deutsche Tugenden ( ) erwartet, ist Costa vielleicht nicht die erste Wahl. Aber die Mitarbeiter waren durchweg alle überaus freundlich, wir hatten nie Wartezeiten an irgendwelchen Bars (bei Aida schon ganz anders erlebt), es gab immer Sitzplätze, sowohl im Buffetrestaurant, als auch in den Bars, Tische, die groß genug sind zum Karten spielen, gutes bis sehr gutes Essen, im Bedienrestaurant mit teilweise außergewöhnlichen Nachtischen, sehr gute Cocktails und einer guten Stimmung an Bord.
Allerdings hatten unsere Tischnachbarn zB großes Pech mit ihrer Innenkabine auf Deck 1. Die Klimaanlage funktionierte nicht richtig, es war sehr warm dort, an Schlaf war nicht mehr zu denken. Da wir eine Außenkabine auf Deck 1 hatten, haben wir mitbekommen, dass einige Kabinen betroffen waren. Das Problem ist wohl bekannt und es ist ein Unding, dass Costa diese so weiter vergibt. Die Leute waren echt verzweifelt, weil das Schiff ausgebucht war und ein Kabinenwechsel kaum möglich. Deck 1 empfinde ich insgesamt als nicht so empfehlenswert, es ist doch durch diverse Geräusche sehr unruhig…
Der Preis war mit rund 2400€ für 3 Personen (2 Erw./1Jungl., Sommerferien!) unschlagbar. Wir haben noch das my drinks Getränkepaket gebucht und lagen dann am Ende bei rund 3600€.
Übrigens lohnt es sich dem Costa Club beizutreten. Es gibt damit fast überall Vergünstigungen. So kostet zB die Pizza weniger. (Das ist allerdings ein Negativpunkt, es gab nie Pizza, außer im aufpreispflichtigen Restaurant, und kein kostenloses Eis, auch nicht zum Nachtisch. Auf Nachfrage konnte man aber Sorbet bekommen)