Vorbemerkung 2. Fassung:
Dieser Reisebericht spiegelt meine rein subjektiven Erinnerungen und Gefühle an diese Reise wider. Sollte ich damit jemandem auf die Füße treten - sorry. Ach ja, das ein oder andere mag etwas unverständlich klingen (z.B. das mit dem Vordergrund), diejenigen, die es ansprechen soll, wissen schon Bescheid.
Anreise /sail away
Mit doch leicht gemischten Gefühlen mache ich mich am 4.1. auf den Weg zum late-night Check-in nach CGN. Es ist schließlich nach mehreren Touren mal wieder das erste Mal als „Alleinreisender“. Was würde so an „Gestalten“ an Bord sein? Wie würden die „AIDA-Fans“ drauf sein? Und: Würde das Schiff überhaupt da sein??
Vorweg, meine „Befürchtungen“ waren gänzlich unbegründet. Das zeichnet sich schon ab, als ich am Check-in Nicole und Martin aus Bad Neuenahr kennenlerne, ebenfalls AIDA Wiederholungstäter, die eigentlich nach Aruba aufs Schiff wollten.
Mitten in der Nacht geht’s dann zum Flughafen und als einer der ersten Flieger landen wir in Palma. Auf dem endlosen Weg zum Gepäckband (ich denke jedes Mal, jetzt kommen wir auf Menorca raus) steigt mit jedem Schritt die Spannung: Ist sie da?? Oder dümpelt sie wieder zwischen Genua und Palma??
Der Gesichtsausdruck der MA’innen vorm Terminal erlöst uns dann sehr schnell. Ein Schiff wird, nein, ist sogar angekommen.
Da ich im allerersten Bus sitze und der Check-in fürs Schiff noch nicht fertig ist, wird uns noch das „Vergnügen“ zuteil, eine Ehrenrunde im Bus zum Kastell und zurück zu drehen. Leichte Verwunderung macht sich breit, als statt des erwarteten Fotostopps der Bus direkt durch- und zurück zum Hafen fährt. Der Check-in ist immer noch nicht soweit bzw. die Datenleitung zum Schiff wohl im Hafenbecken nass geworden, so-dass es noch einen Extracafé im Hafenterminal gibt. Als alles halbwegs funktioniert, wird mir eröffnet, dass ich wegen eines technischen Problems eine andere Kabine bekommen sollte. Wo kam die Aura gerade noch mal her???
Kurz darauf aber das erste große Hallo, als ich an der Handgepäckkontrolle die Club-team-Leiterin Ulli entdecke. Ein echter Glücksfall für AC, mit der wir schon auf der letztzen Aura-TA im Herbst 06 reichlich Spass hatten!
Nach einem Frühstück mit Nicole und Martin draußen im Calypso geht’s weiter auf Entdeckungstour nach bekannten Crewmitgliedern. Und, wie kaum anders zu erwar-ten, es gab das ein oder andere bekannte Gesicht, unter anderem CD Marc und EM Bastian (der seinerzeit Leiter Animation war, als ich meinen Titel Kolumbuserbe erkämpfte).
Auffallend ist aber, dass nahezu alle Crewmitglieder die Gäste doch recht angespannt erwarteten, mit der deutlichen Frage auf der Stirn: Wie werden die jetzt wohl drauf sein? Sauer, dass es anders als geplant auf Mallorca und nicht auf Aruba losgeht und eine arktische Woche stürmischer Atlantik bevorsteht? Nun, man kann förmlich die Steine von den Herzen poltern hören, wenn man den Crewmitgliedern mit einem Lächeln im Gesicht begegnet (gut, bei mir stellt sich eh ein Dauergrinsen ein, wenn ich aufm Schiff bin).
Nach einem kurzen Trip per Shuttlebus nach Palma bei strahlendem Sonnenschein und knapp 20° stehen für den Tag auf dem Schiff - neben diversen Barbesuchen, bei denen ich lernte, dass man sich mit den Worten „Christstollen“ und „Spekulatius“ echte Feinde bei der Crew schaffen konnte, die gab’s 2 Wochen in der Werft zum Frühstück, Mittag und Abendessen - nur noch die Reservierung eines Massageter-mins sowie das Buchen von Bikeausflügen an. Am Biking-Schalter das nächste Hallo: Sebastian, mit dem ich im Juni La Valetta von der Diva aus erkundet habe (gut, er musste jetzt nicht soviel erkunden als guide). Auf meine Frage „ob die Soft-Aktiv-Tour auf Barbados wieder bei Patricia in der Strandbar endet“, schnellt dann auch der Kopf des Biking-Managers in meine Richtung: David, den ich just von dieser biking-tour 2005 kannte. Herzliche Grüße von Morris ausgerichtet und die Tour gebucht, schließlich hatten wir uns 2006 schon bei Patricia angekündigt.
Auf der Welcome Party am Abend begrüßen Marc und Basti das (halbleere) Pooldeck mit den Worten „endlich seid Ihr da, wir haben 2 Wochen auf Euch gewartet“ und erklären kurz den Schaden, der zum Mutieren der ursprünglichen Trans-Atlantik in eine Trans-Wellenschaden und so zu dieser verspäteten TA führte. 30 min früher als geplant legen wir zu den bekannten Klängen von Enya und dem AIDA sailaway song ab. Und, wie jedes Mal, Gänsehautfeeling pur!
Ob der doch mittlerweile recht frischen Temperaturen füllt sich die Tanzfläche sehr schnell. DJ Andi tut sein Übriges dazu, im Vergleich zu früheren DJs ist seine Musikauswahl im Großen und Ganzen gelungen …. auch wenn er meinen Wunsch nach der „Roten Sonne von Barbados“ nicht einmal erfüllte. Gegen 1 Uhr ist nach 23 Stunden auf den Beinen der Ruf der Koje nicht mehr zu überhören.
1.Seetag
Bei strahlendem Sonnenschein und gut 20° steht nach dem Frühstück wie immer die SNRÜ an. In der Erwartung der ersten Scharmützel um freie Liegen sehe auch ich zu, dass ich relativ zügig auf das Pooldeck komme. Aber – was ist das? Waren 50% der Gäste schon seekrank? Bei der SNRÜ über Bord gesprungen? Massenweise freie Liegen, nur entspannte Gesichter – ein Träumchen! Sollte das während der gesamten Reise so bleiben? Nein, es vielen sicher noch zu kühl. So kann ich noch mit einem kleinen Anliegen zur Reise Service Managerin vorbei schauen und gleichzeitig liebe Grüße von einem gemeinsamen Bekannten ausrichten. Und was soll ich sagen – Svenja war auf der Reise wohl das Crewmitglied, das die größte A..-karte gezogen hatte. Dank der Umstände und damit verbundenrn reichlichrn Sonderwünsche der Gäste hatte sie fast einen 24h-Job. Meinen größten Respekt, dass sie dabei immer nett, freundlich und hilfsbereit geblieben ist.
Beim ersten Poolbrunch dann die nächste Überraschung: Keine Schlangen über das gesamte Pooldeck beim Freibier!!! Bin ich wirklich auf einer TA mit AIDA???
Für 17 Uhr steht dann das erste Highlight der Tour an: das Fantreffen in der AIDA Bar. Obwohl ich mir fest vorgenommen habe, mich auf dieser Tour nicht in den Vordergrund zu drängen, setze ich mich zur besseren Erkennbarkeit in meinem roten „Familienshirt“ der „Schatz, ick freu mir-Truppe“ schon gegen 16.50 Uhr an den 2.Zacken. Als erstes kommen Beate und Michael. Wie sich im Gespräch herausstellt, gehörten sie aber nicht zu den AIDA-Fans …. bis zu diesem Tag! Ein Glücksfall für beide Seiten, dass sie dageblieben sind.
Nach und nach kommen Heike&Rüdiger, Ute, Andrea&Thomas, Nicole, Dietmar und Theo dazu. (Noch) nicht dabei sind Daniela (Schwester von Nicole), Christian (gehört zu Ute) Claudia&Arno (hatten verpennt) und … Captain Jack Sparrow!! Hier im Forum is er ja sehr aktiv, der olle Pirat - aufm Schiff hat er sich wie ein Baggerseepaddler versteckt. (Das ein anderer „Fan“ lieber die TV-Übertragung vom Skispringen angesehen hat als zum Treffen zu kommen – kein Kommentar!)
Rein zufällig (oder war’s doch ne gezielte Indiskretion am Vortag an der ocean-bar?) tauchen dann auch CD Marc und EM Basti auf, nach 1-2 „Stößchen“ mit Erdbeer-Limes ist dann auch unser exklusiver AIDA-Fans Cocktail-Workshop (CWS) in tro-ckenen Tüchern.
Da auch Gernot vom TV auftaucht und unbedingt mein Shirt ins Wochenvideo bringen wollte, war das mit meinem „Nicht-in-den-Vordergrund-Vorsatz am 1. Seetag wohl schon erledigt.
Einige Drinks später, nachdem sich Dietmar zum „Kennenlern-Treff“ verabschiedet hatte, löst sich unsere illustre Runde erstmal auf. Zum Essen finde ich noch einen Platz am „Kennenlern-Tisch“ bei Dietmar und lerne so noch Steffi (die auch hier registriert ist, sich aber nicht aufs Treffen getraut hat)&Guido, Karin, Ulli, Katrin und Wolfi kennen. Damit sollte unser lockerer Verbund dann so ziemlich komplett sein!
Nach der Welcome-Show im Theater heißt es dann: 70’er Party in der Anytime. Auch wenn ich kein Outfit dabei hatte und am Ende die Crew deutlich in der Überzahl ist, haben Nicole, Daniela und ich uns bestens amüsiert und unterhalten.
Gegen 3.15 Uhr ist es dann bereits am ersten Abend wieder soweit: In der Anytime wird es hell und ich bin noch da. Eine gute halbe Stunde später wird es in meiner Kabine dann aber auch dunkel.
2.Seetag
Immer noch recht schönes Wetter, nach der Straße von Gibraltar erwartungsgemäß etwas Seegang. Somit ist das Pooldeck noch leerer und jeder Gast hätte sich ohne Probleme mind. 2 Liegen in Sonne und Schatten reservieren können. Hat aber keiner, seltsam. Zeit für mich, mal etwas nahezu gänzlich Ungewohntes auf dem Schiff zu tun – zu lesen. Allerdings nicht lange, weil Nicole und Daniela auftauchen und man den Abend in der Anytime noch mal analysieren muss. Währenddessen werden im Poolradio nicht nur nicht nur die Poolbrunch-Köstlichkeiten von Klaus Pechbrett, sondern auch die Edutainerin Veronika Zickendraht und ihr erster Vortrag über Etikette vorgestellt. (Wenn die beiden zusammenfinden sollten, die Kinder haben’s auch nicht leicht: Pechbrett-Zickendraht ….)
Gegen Mittag zieht es sich dann etwas zu und ich mich zur Vorbereitung auf meine Massage in die Sauna zurück. Auch hier: kein Gedränge, (fast) keine Ruheliegenreservierer, zeitweise sitze ich alleine in der Sauna!
Von Katharina bestens durchgeknetet, geht’s noch mal kurz ans Pooldeck – weiterquatschen und lesen. Zurück auf Kabine muss ich dann doch mal eben in AIDA-TV reinschauen und ich muss sagen, das war fast schon wieder das gute, alte Anarcho-TV von früher. Ulli hat 45 min. dummes Zeug – im besten Sinne – gequatscht und wegen kaputten Telefons auf Spontan-Studiogäste gewartet.
Zum Abendessen wollen mich Nicole und Daniela in der AIDA Bar abholen. Als ich dort von Silke (die ich noch von keiner Tour, sondern nur vom Vortag kannte) mit den Worten „Hallo Jan, dasselbe wie immer?“ begrüßt wurde, beschließe ich, meinen Wodka cranberry Konsum drastisch einzuschränken … also auf andere Longdrinks umzusteigen.
Nach dem Essen will ich mir – trotz der Warnung von Daniela – die Gastkünstler „Creme double“ antun – nicht mein Geschmack. Manchmal soll man halt doch auf Frauen hören.
Da in dieser Nacht die Bordhuren um 1 Stunde zurückgestellt werden, kann man sich noch auf ein Stündchen in der Anytime sehen lassen. Gut, man muss ja auch noch letzte Details für den CWS mit der Barmanagerin klären. Dass Patricia von irgendwoher noch ne Flasche Batida zaubert (Insider wissen, was das bedeutet), wirft mich allerdings um Jahre zurück.
Funchal
Mit dem festen Willen, bei meinem 5. Besuch endlich mal aus Funchal herauszukommen, hatte ich die „kleine Levadawanderung“ gebucht. Da es am Morgen geregnet hatte, ist der Weg zwar ziemlich matschig, die Wanderung insgesamt dank des einheimischen Führers Mario informativ und lohnenswert. Gut 2 Stunden durch üppige Vegetation mit teils herrlichen Ausblicken. Da ich nach der Wanderung nun quasi in motion bin, geht’s zurück an Bord noch n knappes Stündchen auf den Crosswalker. Somit ist diese Pflichtveranstaltung auch erledigt.
Zum Auslaufen und zum good bye Europe werden, bzw haben traditionell die Offiziere ordentlich geshaket. Gegen Ende ist sogar happy hour angesagt, 2 Offiziere ääh Drinks zum Preis von einem, sodass war die Gefahr, zu unterpegeln, auch für diesen Tag gebannt ist. Ich merke trotz der Cocktails einigen Gästen jedoch eine gewisse Unsicherheit an, was die kommenden 5 Seetage anging.
Heute sind mir auch endlich die beiden „walk act comedians“ begegnet, Katharina und Kai, die ich ebenfalls schon mehr oder weniger gut kannte. Da sie auch in AIDA-TV auftraten, dränge ich mich mit einem Anruf bei Atze gleich wieder in den Vordergrund, gewinne ein zauberhaftes „Fang den Frosch-Spiel“ und begrüße die beiden.
Vor dem Essen gibt’s den nun schon obligatorischen Aperitif bei der Barkeeperin meines Vertrauens, bevor ich von Nicole und Daniela abgeholt werde.
Auf der Poolparty geht’s diesmal nicht ganz so hoch her, aber da in dieser Nacht die Bordhuren ja wieder verstellt werden, kann man sich noch auf ein Stündchen in der anytime sehen lassen.
3. Seetag
Heute steht wieder ein seehr anstrengender TOP um 13.30 auf dem Programm: unser AIDA-Fans CWS. Demnach heißt das Motto für den Vormittag folgerichtig: Urlaub machen! Bei stetig steigenden Temperaturen und bei immer noch reichlich freien Liegen lauscht man am Pooldeck Paul Panzer und dem kleinen Nils, läßt sich über die Themen des nächsten Workshops von Frau Zickendraht (Was Frauen denken und Männer wünschen) und des Poolbrunches von Herrn Pechbrett aufklären, igno-riert Ersteres und läßt sich Letzteres schmecken, auch um eine Grundlage für den CWS zu schaffen.
So gestärkt finden wir uns pünktlich in der Nightfly ein, in der unsere „Wunschreferenten“ Susann und Christian uns bereits erwarten. Erstaunlicherweise gibt es auch beim drölften Workshop für mich immer wieder noch etwas Neues. Sei es das elegante Öffnen von Sektflaschen oder die ultimative Deko eines „Sex on the beach“. Zum white russian darf auch die mir von Morris überlieferte Geschichte vom traurigen Kai nicht fehlen. Mit zunehmender Anzahl an kreisenden Cocktails steigt die Stim-mung ebenso wie der Respekt vor der Barkarte sinkt, aus der wir die Drinks eigentlich auswählen sollten. Auch die Flasche Batida vom Vorvorabend taucht wieder auf, sodass auch das traditionelle housekeeping-Gedächtnis-Getränk kredenzt wird - der Staubsauger. Immer wieder schön zu beobachten, wenn jemand das erste Mal - saugt. Gerüchten zufolge soll bei einem anderen Kultgetränk mit Kahlua, Baileys und Sahne sogar eine Handykamera mitgelaufen sein. Wer macht denn so was!?
Nach 3,5 Stunden (leider war keine Zeit mehr, die von Patricia besorgten und an der Poolbar bereitgelegten Kokosnüsse zu öffnen), löst sich unsere reichlich illuminierte Runde mit frisch erworbenem Diplom auf, nicht ohne uns für 18.30 wieder zu verabreden.
Anläßlich Ullis Aufruf in Aida-TV war mir die Idee gekommen, in guter alter Tradition nach dem CWS das Studio zu stürmen (natürlich nicht ohne Ulli vorher zu fragen). Immerhin gut die Hälfte der CWS-Teilnehmer ist auch da und drängt sich sowohl ins Studio als auch in den Vordergrund. Der Aufruf an Jack Sparrow, sich endlich erken-nen zu geben, verhallt indes ungehört.
In Ermangelung wirklicher Alternativen (an Sport war nicht zu denken, Sauna wäre lebensgefährlich und an der Bar weitertrinken…nicht wirklich) sehe ich mir nach dem Essen Atlantis an. Nicht wirklich meine Show, aber das Showensemble war meiner Meinung nach wirklich gut, insbesondere die beiden skandinavischen Solistinnen. Eine von ihnen (Caroline Hitland) hat an diesem Abend noch eine Soloshow in der nightfly, die ich mir - wieder nüchtern, nicht entgehen lasse. Ich kann nur sagen: Wow! Was für eine Stimme! Mit das Beste, was ich an Bord bisher gehört habe.
Da in dieser Nacht … nein, weil Guido in seinen Geburtstag gefeiert hat, muss ich auch wieder auf ein bis zwei Stunden in der Anytime vorbei.
4. Seetag
Nach dem doch etwas anstrengenden Vortag und mittlerweile bei Bikinitemperaturen ist das Pooldeck heute ganztags mein Revier. Nicht ohne um 10:48 ein Beweisfoto zu machen – das glaubt einem doch sonst kein Mensch, wie leer es war. Das Schild mit dem Hinweis auf das „Liegen-Entreservieren“ wirkt geradezu ein wenig hilflos, verloren und deplatziert am Rand des Volleyballfeldes.
Am Morgen hat der Kapitän mit einer Aussage über den erneuten Standortwechsel der Bordhuren für Verunsicherung gesorgt, just in dieser Nacht bleiben sie nämlich da, wo sie waren. Überhaupt, unser Kapitän. Problemlos und sicher hat er uns über den großen Teich geschippert, ist dabei der einen oder anderen Regenfront ausgewichen und das Einparken beherrscht er auch wirklich perfekt. Dass seine Ansagen dabei das ein oder andere Mal unfreiwillig für Heiterkeit sorgten, es sei nicht nur verziehen, sondern macht ihn nur menschlich. Während Frau Zickendraht für ihren vol-len Kleiderschrank wirbt ... oder hatte sie nichts zum Anziehen dabei??? ... genieße ich die Sonne, die Seeluft und einen frozen macadamia irgendwas.
Als ich am Nachmittag mitbekomme, dass comedian Kai abends als Barkeeper bei „Bäng Bäng“ im Showensemble aushelfen muss und ich ihm – ziemlich nervös – in der Aidabar während meines obligatorischen Aperitif bei der Barkeeperin meines Vertrauens versprochen habe, ihn moralisch zu unterstützen, steht auch meine A-bendplanung. Ach ja, vorher war ich noch im Theater zur Vorstellung der neuen Rou-ten. Bei der Anmerkung, dass NY- Aruba ausgebucht ist, kann ich mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Nach dem doppelten Bäng, der ganz witzig war, muss ich trotz fehlender Zeitumstellung nicht lange nach einem Grund für einen Besuch in der Anytime suchen, Karaoke ist angesetzt. Und da es genügend Freiwillige gibt, muss ich mich ausnahmsweise mal nicht in den Vordergrund drängen. Auch wenn die Darbietung des ein oder anderen stark nach absichtlichem falsch singen klingt, war es ein lustiger Abend.
5. Seetag
Point of no return! Die Hälfte zwischen Funchal und Bridgetown ist heute Mittag ge-schafft. Wenn jetzt die Anttriebswelle … Kein Gedanke daran. Stattdessen genieße ich heute besonders intensiv das Gefühl der schier unendlichen Weite des Ozeans. An Bug oder Heck stehend sich vorzustellen: nach Steuerbord „sieht“ man zwischen Kanada und Grönland hindurch zum Nordpol, nach backbord ist zwischen uns und der Antarktis nichts als Wasser – gleichzeitig eine etwas beklemmende Vorstellung, aber auch ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit und Unendlichkeit. „Ich bin der König der Welt!“ In solchen Momenten kann man dieses Zitat wahrhaftig nachvollziehen. Die Ankündigung, dass Frau Zickendraht heute über das Erlernen von Sympa-thien referiert, holt mich dann wieder ins Bordleben zurück. Naja, meine Sympathien wird sie irgendwie nicht mehr gewinnen, diese von sich selbst extrem überzeugte Erika Berger für Kassenpatienten.
So langsam müsste heute doch eigentlich der Lagerkoller bei den Zwangsatlantikern einsetzen. Aber wohin ich auch sehe, nichts als entspannte, freundliche Gesichter. Ist aber auch kein Wunder, statt selbstgestrickter Norwegerpullis wird leicht bis deutlich gerötete Haut auf den halbleeren Pooldeck zu Markte getragen.
Highlight des heutigen Nachmittages ist zweifelsohne die Atlantiktaufe durch Neptun, der von Alex aus dem Clubteam grandios verkörpert wird. Da ich diese Prozedur bereits auf einer früheren TA habe über mich ergehen lassen und beim küssen des Fisches als einhundertdrölfter garantiert Herpes bekomme, schaue ich mir das Spektakel mit einem kühlen Getränk von der Poolbar aus an. Großartig hierbei der Auftritt von Brigitte und Bobbele, dargestellt von unseren beiden comedians.
Der Höhepunkt des Tages, wenn nicht der ganzen Reise, sollte jedoch an diesem Abend stattfinden. Der große Transatlantik-Schlagermove! Bislang kannte ich Bine, Bert und die Schlagertörtchen nur von Auftritten aus der AIDA-Bar, als Pooldeckparty habe ich es noch nicht erlebt. Ob es daran lag, dass Ron statt Bert auftreten sollte? Wie auch immer, was Marc, Basti und der Rest dort abgeziehen, ist ganz großes Damentennis. Das Beste aber ist, dass so ziemlich alle Gäste da sind. Ob mitten-mang auf Deck 10, oder als Beobachter auf Deck 11. Und sie bleiben fast alle bis zum Schluss! Es ist unglaublich - eine einzige ausgelassene Party in einer phantastischen Stimmung. So eine Poolparty habe ich bis jetzt noch nicht erlebt. Auch die Protagonisten genießen es sichtlich und sind nicht von der Bühne zu kriegen. Ursprünglich hatte ich mich mit Svenja auf einen Cocktail verabredet, konnte sie in der Menge jedoch nicht finden ... bis mich ein Schlagertörtchen auf die Bühne zieht. Na toll, schon wieder im Vordergrund!
Der DJ ist mehrfach der Verzweiflung nahe, weil die Törtchen alles andere, nur keinen Ablaufplan im Kopf haben. Ich weiß nicht mehr genau, wann die Party – zumindest auf dem Poooldeck – ihr Ende finde, aber sehr weit vor der Umstellung der Bordhuren kann es nicht gewesen sein. Oder war es danach? Und wir waren nicht wenige, die danach noch den Weg in die Anytime fanden und weiterfeiern. Welch eine rauschende Nacht!!
6. Seetag
Etwas gerädert vom gestrigen Tanzmarathon schleppe ich mich zum Frühstück ins Calypso. Der Gedanke ans heutige Datum und die Temperaturen daheim lässt mich wieder grinsen und das Rührei schmeckt draußen in der Sonne gleich noch mal so gut.
Statt der Vorankündigung Zickendraht’scher Packlehre (Reisen mit leichtem Gepäck) gibt’s heute auf dem Pooldeck Live-Musik von Latin Emotions. Für meinen Geschmack etwas zu laut und .... einen Extrabesuch in der Nightfly, wo sie fast jeden Abend aufspielten, waren sie mir auch nicht wert. Apropos Live-Bands, die 2. Live-Band „Imagine“ mit Ihrer Tanzmusik in der AIDA Bar war auch nicht wirklich der Hit – wenn man den Aussagen der Barcrew Glauben schenken durfte, die die Musik jeden Abend über sich ergehen lassen musste. Ein echter Hingucker war allerdings die Sängerin – zumindest für Schlachthofangestellte und angehende Fleischereifachver-käuferinnen (die ich hiermit in keinster Weise diffamieren will!) Ein wahres Prachtexemplar der Gattung „Wurst in Pelle“. Ich empfehle dringend einen Wechsel des Stilberaters (ob Frau Zickendraht hier nicht auch irgendwas in petto hat...?) Zu ihrer Ehrenrettung sei aber gesagt, dass die Band schon einige Monate an Bord war und nach Aussage der Barkeeperin meines Vertrauens „ die Klamotten zu Beginn noch deutlich besser gesessen haben“.
Dem aufmerksamen Leser mag an dieser Stelle nicht entgangen sein, dass heute erste Hälfte der Reise zu Ende geht und demnach zum Bergfest auf dem Pooldeck angestoßen wird. Nach einer kurzen, wieder amüsanten Ansprache des Kapitäns darf das aufgebaute Buffet gestürmt werden. Neben Sushi und Kanapees werden auch Austern aufgefahren, aber trotz einiger Austernaufhäufer, die Bedenken hatten, zu kurz zu kommen, ist stets für ausreichend Nachschub gesorgt. So kann ich bedenkenlos kurz mit Clubteamleiterin Ulli im Fundus verschwinden ... um mir ein passendes Outfit für die Mottoparty zu besorgen, was denkt Ihr denn!!!
Nach der brandneuen Show „Fuego“ - mit einem wenig anspruchsvollen Libretto, aber wieder toll gesungen - öffnet an diesem Abend der legendäre Club „Studio 54“ seine Pforten auf Deck 10 achteraus. Dank meines Outfits die Türsteher problemlos passiert, stehe ich schnell mittendrin im Reigen der Schönen, der Exaltierten und der Glamourösen. Allerdings zeigt sich heute recht deutlich, dass ein richtig volles Schiff doch auch seine Vorteile haben kann – bei der „Studioparty“ muss die Anytime ei-gentlich richtig voll sein. Nichtsdestotrotz geht es hoch her, Ulli spielt Ihr Ableben als „Oma Dotty“ dermaßen überzeugend, dass sie am Folgetag mehrfach betonen muss, dass es ihr zu jeder Zeit gut ging, die Leiber zucken auf der Tanzfläche und der Fusel flließt im Strömen. Auch bei mir, sodass ich nach einer klaren Ansage dem Ruf meiner Koje bereitwillig und sofort folge. (Das führte während der nächsten Tage zwar zu einigen Missverständnissen, die tun hier aber nix zur Sache). Ach ja, letztmalig wa-ren in dieser Nacht auch wieder die Bordhuren umgestellt worden.
Ganz vergessen zu erwähnen habe ich, dass an diesem Abend vor der Show noch die Gewinner der TA-Tombola zugunsten der SOS-Kinderdörfer gezogen werden. Wie man sich über einen (nicht zu kaufenden) Platz auf der Bella bei der Emsüberführung so wenig freuen kann, werde ich nie begreifen und ich hätte den Gewinner am liebsten kielgeholt.
7. und letzter Seetag
Für mich wird dies nur ein halber Seetag, weil ich mich erst gegen 12.30 aufraffe, meine Kabine zu verlassen. Und das auch nur, um trotz eines gewaltig rebellierenden Magens am Pooldeck weiterzuschlafen (zu Frau Zickendrahts Werbung für „Aussehen-Auftreten-Ausstrahlung“ hätte ich wahrscheinlich wie die Faust aufs Auge gepasst – als Negativbeispiel). Es ging mir doch ziemlich mies. Sollte ich schlussendlich doch der Seekrankheit anheim gefallen sein – am letzten Seetag?
By the way letzter Seetag, anstelle der erwarteten Erleichterungsbekundungen, dass morgen endlich wieder Land in Sicht ist, dringen an mein im Halbschlaf befindliches Ohr nur Satzfetzen wie „eigentlich schade, dass die Seetage schon rum sind ... von mir aus müssten wir morgen nicht anlegen ... wenn wir geahnt hätten, dass es so kurzweilig wird ... hätten schon viel früher TA machen sollen“. Balsam auf meine Seele, da ich zu Beginn ob meiner 5. TA doch einige irritierte Blicke bemerkt hatte. Leider jedoch kein Balsam für meinen Magen bzw. Körper, der auch zum Abendessen geradezu trotzig jeglichen Versuch der Nahrungsaufnahme mit Schweißausbrüchen und Übelkeit quittiert. Um diese Uhrzeit konnte das keine Nachwirkung von gestern mehr sein! Mich langsam in mein Schicksal ergebend, die längste Zeit seefest gewesen zu sein, begebe ich mich auf den Weg Richtung Rezi, oder besser gleich aufs ungeliebte Deck 3. Allerdings werde ich in der Aida-Bar von der Barkeeperin meines Vertrauens abgefangen, die mir als Antwort auf mein Wehklagen einen Ramazotti mit einem Schuss Angostura feilbietet. Ich werde sie für den nächsten Nobelpreis für Medizin vorschlagen! Mein Magen beruhigt sich sofort. So genesen, steht der Piratenpoolparty mit Captain Jack Daniels (Theaterchef Atze) sowie seinen Offizieren Mai Tai (comedian Kai in rosa Piratenoutfit und Pumps – ein Träumchen) und Margherita (comedienne Katharina) nichts mehr im Wege. Aber auch deren verlo-ckende Namen können mich heute nicht davon abhalten, den Tag alkoholfrei zu beschließen. Gegen kurz nach 12 dann doch der Versuch, mich mit einem Corona anzufreunden – wir entdecken keine Sympathie füreinander und da es sich merklich geleert hat und keine Zeitumstellung mehr ansteht, beschließe ich, dass die Anytime diese Nacht ohne mich auskommen muss. Allerdings erfahre ich vorher noch, dass Clubteam-Eva an Land nur 5km vom Wohnort meiner Eltern wohnt und wir beschließen ein Treffen im Sommer. Leider habe ich es trotzdem nicht in einen IhrerTanzkurse geschafft
Bridgetown, Barbados
Nach 5 Seetagen am Stück mag man vermuten, dass es ein Genuss und eine Befreiung ist, wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren. Mitnichten! Aus der Er-fahrung früherer TAs wusste ich, das Barbados alles andere als festen Boden zu bieten hat, sondern eigentlich ein Floß ist und heftiger schwankt als die Aura auf der gesamten Überfahrt. Und erzähl mir keiner, dass das nicht stimmt sondern am Gleichgewichtsorgan liegt! Wie eingangs erwähnt, hatte ich die Soft-Aktiv Biketour gebucht, bereits zum 3.Mal, auch wenn andere Gäste die Tour in der Vergangenheit wahrlich zum Kotzen fanden. Da die Tour erst mittags startet, bleibt genügend Zeit, im Hafengebäude zu shoppen, ein paar Grüße via Internet loszuwerden und die Einparkkünste unseres Kapitäns zu würdigen, der uns an den letzten freien, alles andere als großzügig bemessenen Liegeplatz manövriert hat. Der Rest der Pier ist von einem Containerfrachter, von der Crown Princess, dem 5-Master Club Med II, sowie der Tatoosh, einer unglaublichen Privatyacht aus dem Hause Microsoft, mit Helikopter, Segel- und Motoryacht als Beiboot und wer-weiß-was-noch-für-Gimmicks, belegt.
Um 13 Uhr finden sich dann knapp 40 Pedalritter zum Kreuzzug über die Ruminsel auf der Pier ein. Dieses Mal muss ich allerdings sagen, herrscht schier unglaublicher Verkehr auf der Insel, wie weder David noch ich ihn bisher erlebt hatten, sodass sich die Begeisterung bei der ganzen Gruppe doch in Grenzen hält. Schade, mit ohne Verkehr ist die Tour nämlich richtig schön, auch wenn einige den Einfluss von 29° und 85% Luftfeuchtigkeit unterschätzen. Entschädigt werde ich jedoch von der herzlichen Begrüßung in der „De Rock Beach Bar“. Patricia (nicht zu verwechseln mit der Bar-Managerin aufm Schiff) hatte uns tatsächlich erwartet (eigentlich ja schon am 1.1., was sie auch als Begründung dafür anführte, dass der Schlauch von Morris aus 2005 wieder nicht an der Bar hing). Nach einem Begrüßungsbier muss ES aber endlich sein: Das Wasser, dass uns 5 Tage stets umgeben hatte, jeden Tag wärmer wurde und dennoch unerreichbar war – Pool zählt nicht – schreit förmlich danach, erobert zu werden. Ein Traum, sich in die Karibikfluten zu stürzen. Auch, wenn 28° Wassertemperatur nicht gerade eine Abkühlung bedeuten.
Nach 2 weiteren Kaltgetränken ist es Zeit, den Rückweg zum Schiff anzutreten. Langsam meldet sich auch der leere Magen und freut sich auf die Pizzastation. Da aber ein großer Teil der Gäste den Landgang bis zuletzt auskosten will und eine entsprechende Schlange an der Gangway steht, komme ich ausgerechnet in der Stunde an Bord, in der es nix zu essen gibt. Dann bleibt eben nur die Kalorienaufnahme in flüssiger Form. Etwas underdressed (und wahrscheinlich leicht müffelnd) geht’s an die Anytime – pünktlich zur Erdbeerbowle (mit Kirschen drin). Wenigstens etwas feste Nahrung!
Nach dem Essen mit Steffi, Guido, Karin, Ulli und Wolfi schenke ich mir die Show, ergänze den obligatorischen Aperitif bei der Barkeeperin meines Vertrauens durch einen Digestif und schlendere stattdessen über die Decks, um das karibische Flair in mich aufzunehmen. Hier treffe ich auf Daniela, die wohl eine kleine Meinungsver-schiedenheit mit ihrer Schwester hatte. Ich versuche ein wenig Trost zu spenden und ermuntere sie, trotzdem noch zu „Crew meets Band“ in die Aidabar zu kommen, was sie auch tut. Allerdings erst, nachdem sich Beate und Michael und eben auch Nicole zu mir gesellt haben. Nun befürchte ich natürlich, zwischen die Fronten zu geraten. Was zum Glück nicht geschieht und zu späterer Stunde findet in der Anytime auch wieder die große Versöhnung statt. In die Anytime finden heute erstmalig auch Claudia und Arno und legen eine respektable Schlagzahl hin. Als mir klar wird, dass doch keine Zeitumstellung mehr ansteht, begebe ich mich in meine Kabine und überlasse die Schwestern Ihrer wiedergefundenen Harmonie... und der Barcrew.
Kingstown, St. Vincent
Da ich mich am Vorabend für 9.30 mit meinen Tischnachbarn verabredet hatte, reißt mich der Wecker erstmals unsanft aus dem Schlaf. Genau rechtzeitig jedoch, um vom Kapitän zu hören, dass wir neben der Ocean Village Two liegen. Da war doch was? Richtig, die ehemalige AIDAblu! Ich bin zwar nie mitgefahren und habe sie nur einmal in Funchal gesehen, aber dass man aus einem schönen Schiff mit ein paar Kubikmetern Farbe ein sehr Hässliches machen kann – neben uns lag der Beweis.
Gemeinsam mit Karin, Ulli (nicht unsere Clubteamleiterin) und Wolfi (Steffi war leider unpässlich und blieb mit Guido an Bord) mache ich mich auf den Weg, die Vulkaninsel zu erkunden. Unser eigentliches Ziel, den Soufri?re, müssen wir gleich aufgeben, dafür ist es schon zu spät. Bleiben noch diverse Wasserfälle. Wir sehen uns gegenseitig in unsere Sonnenbrillen und entscheiden uns für die dark-view-falls. Die Suche nach dem geeigneten Taxifahrer gestaltet sich dann erwartungsgemäß – karibisch. Nach diversen Verhandlungen überzeugt uns dann ein Rastafari (dessen Namen ich leider nicht mehr weiß) von sich, dem Preis und seinem Taxi. Der Preis klingt unglaublich verlockend (im Endeffekt hatten wir ihn fast alle missverstanden), die Tatsache, dass er wohl nicht der taxi association angehört und außerhalb des Hafenbereiches auf Kundenfang gehen muss, verleiht der Sache zudem einen Hauch von Abenteuer. Und dieser Hauch wird wenigstens zu einer leichten Brise, je weiter wir uns von Kingstown entfernen. Neben der Ungewissheit, an wen wir da geraten wa-ren, kommen ob der doch sehr steilen und kurvigen Sträßchen hässliche Gedanken an den Zustand der Bremsen respektive der Bremsflüssigkeit auf. Die Aussage unse-res Fahrers, dass er in Kürze Vater werden würde und noch nie einen Unfall hatte, lässt den Adrenalinpegel wieder sinken und ich genieße in vollen Zügen bzw im halbleeren Taxi die unglaubliche Schönheit dieser Insel. Was will diese Vulkaninsel noch mit einem botanischen Garten in Kingstown, fragte ich mich nach nahezu jeder Kur-ve, hinter der sich ein neues farbenprächtiges Panorama auftut. St. Vincent ist ein einziger botanischer Garten und ich spiele mit dem Gadanken, nun eine karibische Lieblingsinsel mehr zu haben. Spätestens nachdem wir an den „dark-view-falls“ ankommen, wird dieser Gedanke dann zur Gewissheit. Natürlich haben wir großes Glück, dass außer anderen Aida-Fans (als hätten wir uns verabredet) nur eine Handvoll Touris dort ist und was die Gäste der Ocean Village 2 anging, eine natürliche Auslese stattfindet. Der Zugang zu den Fällen führt nämlich über eine „Brücke“, die neben einem Geländer aus Drahtseilen nur aus 8 nebeneinander liegenden und rudimentär miteinander verbundenen Bambusstämmen besteht. Nicht wirklich rollatortauglich und ebenso unüberwindlich für alle andere Arten von Gehhilfen. Dahinter dann – Kitsch pur!! Ein ca. 12m hoher Wassserfall (ja, auch ich kenne größere), der einen einfach zu einem erfrischenden Bad zwingt! Herrlich!! Und selbst der einsame Steeldrummer, der sich ein paar Dollar ertrommelte, wirkt nicht künstlich, sondern passt einfach in dieses Idyll. Den Aufstieg zum 2. Wasserfall brechen Karin, Ulli und ich kurz vor dem Ziel ab, da ausgerechnet an der steilsten Stelle das Geländer in der Luft baumelt. Nur Wolfi ist nicht zu bremsen. Seitdem weiß ich, dass Bergziegen auch in Franken ein natürliches Vorkommen haben müssen. Wolfi bringt natürlich Fotos von oben mit, ich hingegen nur geschätzte dreiundsiebzehn Insektenstiche. Wieder am unteren Wasserfall angekommen, müssen wir feststellen, dass eine Horde lärmender, sonnenverbrannter und größtenteils stark übergewichtiger Amis und/oder Engländer „unser Idyll“ in Beschlag genommen und förmlich entweiht hat, sodass ich auf zügigen Aufbruch dränge. Unseren Wunsch an unseren Chauffeur, noch einen Badestopp an der „Fluch der Karibik-Bucht“ einzulegen, quittiert dieser mit der Bemerkung, dass eine weitere Stunde Aufenthalt bei dem Fahrpreis für ihn schon ein Problem sei und er dann doch 10$ mehr haben müsste. Nun stellt sich heraus, dass nur ich ihn richtig verstanden hatte und der vereinbarte Fahrpreis nicht nur die Hin- sondern auch die Rückfahrt beinhaltet. Somit ist der Badestopp be-schlossen und es wird noch an einer Bar ... Kiosk ... Laden .... was auch immer, Fahrbier gebunkert (unser Fahrer trank gerne eins mit, nicht ohne jedoch nochmals seine Unfallfreiheit zu betonen) Der Strand selbst in besagter Bucht ist so lala, die Kulissen des Films aus Pappmachée, aber das Wasser phantastisch und der Ausblick gigantisch. Und wer alles kann schon von sich behaupten, in der Bucht geschwommen zu sein, in der Jonny Depp ins Wasser gepi... getaucht ist.
Zurück an Bord gibt’s dann noch mal richtig action. Kurz vor unserem Auslaufen, während des Offiziersshakens, läuft die Ocean Village neben uns aus. Und nachdem CD Marc mit einigen Sprüchen zu Bemalung und Publikum der Ex-Blu schon für reichlich Stimmung gesorgt hat, toppt Ulli (diesmal wieder die Clubteamleiterin) dies noch, indem sie alle Gäste an die Reling auf Deck 11 zitiert und dann eine La Ola nach der anderen einzählt. Einfach nur geil! Der Versuch einiger Amis/Tommies, die Welle zu beantworten, ist erwartungsgemäß zum Scheitern verurteilt, es liegt schließlich nur ein Clubschiff in Kingstown!
Am Abend gibt’s neben dem obligatorischen Aperi- und Digestif mit „Backstage“ wieder eine neue Show, für die dasselbe gilt wie für Fuego. Hatte ich da erwähnt, dass auch die TänzerInnen sehr gut waren?
Anschließend gebe ich auch dem 2. Gastkünstler-Duo „Trio infernale“ in der Nightfly Bar eine Chance, es konnte ja nur besser werden. Wird es dann auch, denn ich will erst nach gut 30min, ohne gelacht zu haben, flüchten, woran mich allerdings das abrupte Ende der Vorstellung hindert. Auf Anytime habe ich heute abend keine Lust und nehme stattdessen noch einen Absacker in der Ocean Bar. Eigentlich war ich viel zu selten dort, aber ich hätte die löblichen Philosophentreffs wie 2005 und 2006 da einfach doch zu sehr vermisst.
St. George’s, Grenada
Nach dem Frühstück im Schatten – in der Sonne war es schon kaum mehr auszuhalten – hatte ich mich mit Dietmar, Katrin sowie Heike und Rüdiger zur Erkundung der Stadt verabredet. Da die Aura allerdings der einzige Kutter ist, der auf Grenada liegt, lauern bereits sämtliche Taxifahrer der Insel den aussteigenden Gästen auf, unter-bieten sich gegenseitig mit den Preisen (Dietmar verhandelt mit jeden und wäre am Ende wahrscheinlich bei einer Gratisfahrt inklusive einer kostenlosen Übernachtung mit Familienanschluss angekommen) und sind kaum davon zu überzeugen, dass wir keine Inselrundfahrt machen wollen. Auf dem Markt sind leider auch nur die Hälfte aller Stände geöffnet, was aber den Geschmack der Minibananen und der Kokosmilch aus der Nuss ebenso wenig trüben kann wie ein kurzer, tropischer Schauer. Eingedeckt mit allen erdenklichen Muskatnussprodukten (von Sirup über Marmelade und Seife bis hin zu schmerzlinderndem Massageöl) machen wir uns über den Hügel auf den Weg in den französischen Teil. Schade, dass wir nicht wie 2003 und 2005 hier angelegt haben, das Ein- und Auslaufen aus dieser pittoresken Bucht ist einfach traumhaft. Nachdem wir uns erfolgreich an einem weiteren Taxistand vorbeigekämpft und von unzähligen „no, thank you“s trockene Kehlen haben, kommt eine Hafenbar mit Blick auf die Bucht in Sichtweite und uns gerade Recht. Und was dürfen meine Augen hier erblicken: Carib!!!! Das ultimative AIDA-Karibik-Kultbier! Die Zeit zwischen Bestellung und Servieren ist zwar auch nach karibischen Maßstäben mehr als großzügig, Aber getreu dem Motto Vorfreude ist die schönste Freude, schmeckt es uns umso besser.
Zurück geht’s zum Schiff, um entweder Pizza zu essen, Badesachen zu holen und mit dem Wassertaxi zum Grand Anse überzusetzen (Heike, Rüdiger und ich), oder die abgebrochenen Verhandlungen mit den Taxifahrern fortzuführen und doch noch in den Genuss einer Inselrundfahrt zu kommen (Dietmar und Katrin). Am Strand angekommen und nach ausgiebigem Bad, legen wir drei zunächst uns in die Sonne und anschließend unsere letzten Dollar in Carib an, sodass wir leicht eingepegelt zurück an Bord kommen. Dort erwartet uns zum Auslaufen ein sagenhafter Sonnenuntergang, der mich sogar veranlasst, mit einem Vorsatz zu brechen, nämlich solch kitschige Momente nicht mehr zu fotografieren. War einfach zu schön.
Für diesen Abend habe ich mir vorgenommen, mich noch einmal so richtig in den Vordergrund zu drängen. Was mir mit einem erneuten Auftritt in AIDA-TV auch gelingt. Ich muss zwar das Gespräch von Ulli mit Maria, einem eigentlich schulpflichtigen Gast (von denen doch erstaunlicherweise rund ein Dutzend an Bord ist), jäh unterbrechen, aber es gelingt mir tatsächlich, Ulli sprachlos zu machen. Wie, das möchte ich lieber für mich behalten! Der 2.Aufruf an Captain Jack Sparrow, aufzutauchen, geht wieder allerdings wieder ins Leere.
Bei meinem obligatorischen „Ihr wisst schon“ bemerke ich dann, dass die gesamte anwesende Barcrew (mit Martina, Ina und Silke übrigens meiner Meinung nach eine der attraktivsten aller Weltmeere) kistenweise Carib in der Kühlung verstaut. Na, dann kann die Carribbean- Cocktail-Poolparty ja kommen! Tut sie dann auch, eingeläutet von einer neuen, atemberaubenden Lasershow. Ich genehmige mir vielleicht ein oder zwei Carib zuviel, störe mich aber nicht daran, sondern gehe noch in die Anytime, weiterfeiern. Ach ja, wenn ich mich recht erinnere, wird an diesem Abend das Motto der Tour geboren - „Ich bin hier, weil ich hier hingehöre“ aus „Tanz der Moleküle“.
El Guamache, Isla Margarita
Nach meinen Erfahrungen 05 und den Berichten anderer Gäste beschließe ich für mich: Heute ist Seetag. Will heißen, ich werde meinen Bewegungsradius so festlegen, dass ich immer das Schiff see ... seh. Eigentlich hatte ich vorgehabt, bei den Scouts eine flatrate zu buchen für den Ausflug „no limit tendern“, aber da wir wieder das einzige Schiff sind, bleiben die Tenderboote in den Davits (eines wird - wahr-scheinlich um mir eine lange Nase zu drehen - am Nachmittag doch für einige Ü-bungsmanöver zu Wasser gelassen)
Nach einem ausgiebigen Spätfrühstück verabschiede ich auf der Pier die biker zu ihrer Tour, deren Begeisterung sollte sich im Nachhinein aber in sehr engen Grenzen halten. Die Fahrradhelme stehen Daniela und Nicole... immerhin machen sie nen schlanken Fuß.
Ich schlendere an den Verkaufsbuden im Hafen vorbei (mehr hat El Guamache auch ehrlich nicht zu bieten) und muss mir im Laufe des smalltalks an jeder Bude anhören, dass ich bestimmt, also 100 %-ig wiederkommen werde, um mind. 2 Wochen Urlaub auf Isla Margarita zu machen. Meine Kinderstube gebietet es mir, zwar nicht zu lügen, aber die Antwort möglichst diplomatisch zu formulieren. Wahrscheinlich waren diese „Margariten“ noch nie auf St. Vincent, Grenada, Dominica oder Antigua. Auf dem Weg zum „Sandfloh-Strand“ genehmige mir einen hervorragenden Rumpunsch und entscheide spontan, dass ich von St. Vincent eigentlich schon mehr als genug juckende Souvenirs an Armen und Beinen habe. Hätte ich mal Bobbele nach seiner Pustelcreme gefragt. Also nix Strand, zurück zum Schiff, Dollars holen und noch ein paar Mitbringsel für daheim kaufen.
Irgendwie geht der Tag sehr schnell vorbei, wahrscheinlich auch, weil ich nachmit-tags in eine tiefe Depression falle: Die Abreiseinformationen hängen an der Kabinen-tür! Ein untrügliches Zeichen, dass das Ende naht.
Warum wir ausgerechnet auf dieser Insell eine Stunde länger bleiben und erst um 19 Uhr auslaufen anstatt am nächsten Tag früher als 11 Uhr auf Bonaire anzukommen versteht wohl keiner der Gäste.
Vor dem Auslaufen bleibt also noch Zeit, AIDA-TV zu schauen - sieh an, Maria steht auch wieder im Studio - und da ich noch einen 2. Cocktailgutschein gebrauchen könnte, rufe ich an und mache wieder beim Geburtstag-Schätzspiel mit. Das erste Mal, seit ich AIDA fahre, gewinne ich hierbei. Die beiden Gutscheine sind übrigens nicht für mich, sondern eine kleine Aufmerksamkeit für zwei Gäste der Folgewoche.
Nach dem Essen, natürlich eingerahmt von Aperi- und Digestif, wird im Theater der „Grand Prix“ gestartet. Da es hiervon früher wohl eine legendäre Ausgabe mit Basti und Marc gab, schaue ich es mir doch noch einmal an. Irgendwie springt der Funke trotz des heißen Outfits der „isländischen“ TänzerInnen aber nicht über und etwas enttäuscht verlasse ich das Theater. Entschädigt werde ich danach aber beim Solo-abend von Linnéa, der anderen Solistin aus dem Showensemble. Toll, kann ich nur sagen, auch wenn ich Caroline noch einen Tick besser fand.
Nach diesem echten kulturellen Genuss brauche ich ein wenig, um umzuschalten auf „Alpenglühn“. Aber ich bin ja nicht zum Vergnügen hier und hatte Ulli zugesagt, zu kommen. Die steht beim Nageln am Holzklotz, allerdings liegt mein Bedürfnis, hier eine Runde zu geben oder einen ausgegeben zu bekommen, exakt bei Null. Also spreche ich mutig Linnéa, Caroline und eine der Tänzerinnen auf ihre Leistung an und stelle fest, dass der Eindruck von ein wenig Arroganz, den das Ensemble auf den ersten Blick vermittelt (weil es sich zwar unter die Gäste mischt aber trotzdem unter sich bleibt), vollkommen falsch ist. Sie haben die Anweisung, die Gäste nicht von sich aus zu belästigen, also anzusprechen, sind aber sehr dankbar, wenn die Gäste Ihnen ein feedback zu ihrer Arbeit geben. Ich bin es auch, dass ich mein Schulenglisch mal wieder auffrischen kann und die Stunden vergehen wie im Flug. Dennoch schaffen Nicole, Clubteam Alex und ich es, die Anytime nicht als letztes und noch im Dunkeln zu verlassen.
Kralendijk, Bonaire
Rechtzeitig zum Einlaufen werde ich wach und genieße den Brunch bei einem traumhaften Blick auf eine weitere Perle der Karibik, bevor ich mich bikefein mache. In 2 Gruppen ? 22 Mann, unter anderem mit Beate, Michael und Christian, verlassen wir Kralendijk in Richtung des Mangrovenschutzgebietes. Anders als auf Barbados sind hier keine Autos unsere Begleiter, sondem eine stete kühlende Brise. Wie heiß es wirklich ist, merken wir schnell bei Rückenwind. Über Feldwege geht es in einer „unnatürlich“ schönen Landschaft quer durch die Mangrovensümpfe und vorbei an bizarren Kakteenformationen. Etliche Flamingos, von uns behelmten Gestalten wahrscheinlich ebenso fasziniert wie umgekehrt, säumen den Weg. An der Lac Bay, einer traumhaften Lagune, machen wir unseren Badestopp und genießen das glasklare Wasser. Etwas Wehmut kommt auf, sollte dies doch das letzte karibische Bad für längere Zeit sein.
Auf dem Rückweg wartet dann doch noch eine kleine sportliche Herausforderung auf uns. Mangels vorhandener Steigungen, insgesamt haben wir ca 10 Höhenmeter - 5 hoch, 5 runter - bewältigt, haben David, Basti und Willi einen strammen Gegenwind bestellt, der verhindert, dass die Tour als „Ruhepulstour“ in die Geschichte eingeht. Lohn der kleinen Mühe ist schlussendlich die Einkehr in eine schnuckelige Bar in Kralendijk, die auf einer Holzpier ins Wasser hineinragt. Wir zahlen weniger als 2 $ pro Bier, bekommen Gulden (ant.) als Wechselgeld zurück und genießen die langsam sinkende Sonne. Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir zurück an Bord. Ein letztes Mal sehe ich mir AIDA-TV mit Ullis inzwischen Dauerstudiogast Maria an, rufe aber nicht an.
Beim Farewell-Dinner kann man in den Augen fast aller Gäste den insgeheimen Wunsch nach einem weiteren, kapitalen Antriebsschaden auf der letzten Etappe nach Aruba lesen. Einige stochern doch etwas lustlos in den Köstlichkeiten herum.
Vor der unwiderruflich letzten Poolparty wird im Theater noch die Seekarte versteigert, erbringt weitere 490€ für die SOS-Kinderdörfer und das Showensemble lässt ein letztes Mal die Hüften kreisen und die Stimmbänder vibrieren.
Zu Beginn der Poolparty wird mir die Entscheidung, ob ich melancholisch den Gedanken an die nahende Abreise, oder euphorisch die Erinnerung an phantastische 14 Tage von mir Besitz ergreifen lassen soll, von Ulli abgenommen, die mich bittet, mit ihr den Eröffnungswalzer zu der Party zu tanzen. Da hat man sich nun über 20 Jahre erfolgreich auf jeder Hochzeit davor gedrückt und soll jetzt ... Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit einigen Stolperern klappt es aber ganz passabel. So wieder in den Vordergrund gedrängt, ist natürlich kein Platz mehr für Melancholie, stattdessen gebe ich auf der Tanzfläche noch mal alles. Zwischendurch erfahre ich, welch abstruse Gedanken sich Teile der Crew über den ein oder anderen Gast und deren Konstellation zueinander machen. Naja, auch wir haben uns das ein- oder andere Mal gewundert. Auch wenn es natürlich einen Unterschied macht, ob ich im Urlaub oder bei der Arbeit bin.
Da es auch für einige Crewmitglieder der letzte Abend an Bord ist, geht die Party erwartungsgemäß in der Anytime unvermindert weiter – am Ende stellen wir uns die Frage, ob wir die letzten Minuten bis zum early bird noch überbrücken sollen, entscheiden uns dann aber doch für wenigstens ein bisschen Schlaf.
Oranjestad, Aruba
Trotz der langen Nacht und obwohl ich noch einiges zu packen habe, schaffe ich es, gegen 9.15 meine Kabine zu verlassen. Nach dem Frühstück steht der Hafen Check-in an. Der verläuft völlig umkompliziert, was sicher auch wieder an der Anzahl der Gäste und der sowohl nach Flügen als auch nach Decks gestaffelten Check-In Zeiten liegt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass bei randvollem Schiff ein nicht unerheblicher Teil von Deck 6/7 es nicht erwarten kann einzuchecken und beim ersten Aufruf für Deck 3 den Schalter stürmt. Selbst auf unserer Tour ist der ein oder andere am letzten Tag vom (aus)gelassenen Gast zum teutonischen KSK-Kampf-Touri mutiert.
Mit Ausnahme eines kurzen Spazierganges in die Stadt, die von weitem sehr verlockend wirkt, aus der Nähe aber für meinen Geschmack definitiv zu kitschig ist, verbringe ich den letzten Tag bis zum Transfer an Bord. Ein letztes Sonnenbad am Pooldeck samt Abkühlung im Pool, duschen im Spa-Bereich und dann heißt es Abschied nehmen – von den „Früh-Fliegern“ und den in den letzten 2 Wochen liebgewonnenen Crewmitgliedern. Ob Restaurant- und Barcrews, Rezi, Biker, Clubteam, housekeeping – alle haben ihren Job phantastisch gemacht. So, das man es nicht merkte, das es nur ein Job ist. Dementsprechend bereitwillig wurde dies auch in der Tip-Schatztruhe gewürdigt.
Nachdem alle, die nicht rechtzeitig geflüchtet sind, gedrückt sind, stehen die Transferbusse bereit zur Abfahrt. Das Schild an der Scheibe eines Busses „ Flughafen – AIDAvita“ lässt kurzfristig die Hoffnung auf Fortsetzung keimen, Svenja macht diese jedoch umgehend zunichte. Am Flughafen erwartet uns eine bemerkenswerte Kontrolle, alle müssen ihre Schuhe ausziehen, meine Trinkflaschen im Handgepäck bleiben aber unbeanstandet, und der für meinen Geschmack schlimmste Abschnitt eines jeden Urlaubs steht bevor – Zeit totschlagen. Nur unterbrochen von letzten Verabschiedungen. Mit einer Stunde Verspätung wegen der karibischen Gelassenheit der Putzkolonne heben wir dann gen Europa ab. Nach gut 9 Stunden Flug, von denen ich einen Großteil verschlafe, landen wir in DUS, mein Gepäck kommt unversehrt und sehr schnell und auch mein Abholer kommt so gut getimt, dass nicht einmal Parkgebühren fällig sind. Den Flughafen verlasse ich mit einem doch etwas anderen Gesichtsausdruck und bedeutend besserer Stimmung als beim letzten Mal – am 21.12.07
Fazit: (keine Angst, nur kurz)
Diese, meine 5. TA war eine ganz besondere. Aufgrund der Vorgeschichte ein nur zu ca 70% volles Schiff mit reichlich Platz auf dem Pooldeck, in den Restaurants und überall. Dazu nahezu ausschließlich Gäste, die sich auf diesen Urlaub gefreut haben und wild entschlossen waren, das Allerbeste daraus zu machen. Und last but not le-ast eine Crew, die von der Brücke bis Deck1 hochmotiviert war und ihren Job mit wirklicher Freude gemacht hat. Das alles passte einfach zusammen, sodass sich eine durchweg positive Stimmung entwickelte, die sich immer mehr hochschaukelte. So, dass am Ende auch die letzten Zweifler zu TA-Fans wurden. Das mag jetzt nach rosaroter Brille klingen und es gibt ganz bestimmt auch andere Meinungen zu dieser TA, aber für mich hat die Aura auf dieser Tour einen großen Schritt zurück getan – zurück zum Clubschiff!